Der Panther-Bausatz von
Hasegawa zählt leider zu den schlechteren in 1/72 - ...eigentlich IST er sogar der schlechteste. Am Turm fehlen zwei Steine: einer zum Drunterlegen, einer zum Draufkloppen. Die Wanne ist auch nicht viel besser, was z.B. die angeformten Heckstaukästen in Form und Größe eines Müllcontainers betrifft. Die gesamte Kette stimmt nicht und der Antriebskranz ist schiere Utopie. Insgesamt ist das Modell maßstäblich so ungefähr bei 1/73,5 anzusiedeln, was gerade noch erträglich ist. (Der M 24 von
Hasegawa z.B. liegt dafür bei knapp 1/70 – Rekord ist der M4 A3 E8 mit ca. 1/67 !)
Mit einem anständigen Turm versehen kann man aber noch einiges rausreißen – zumindestens kann man mal ein paar interessante Tarnanstriche ausprobieren.
Als erstes zwei reinrassige “G“, wie sie 1944 in Polen gefahren sind. Der linke im üblichen Dreifarben-Anstrich, der rechte zeigt ein wildes Streifenmuster Marke „Dickicht“ mit dominierenden Grünanteilen.
In der Draufsicht erkennt man neben den späten Auspuffstutzen mit Ummantelung noch die Heckmüllcontainer, deren Korrektur ich mir gespart habe, weil ich dann die gesamte Heckpartie hätte neu aufbauen müssen. Die Rohrwischerbehälter habe ich passend zu der Auspuffstutzen-Version auf die Motorabdeckung verlegt.
Hier noch mal die selbstgeschnitzte “G“-Blende.
Ein Anstrich, der mir auch sehr gefallen hat, ist das Leopardenflecken-Muster, wie es 1944 in Frankreich gefahren wurde. Hier habe ich auch meine ersten zarten Versuche mit Zimmeritbelag am Turm gemacht.
Alles in allem gefällt mir der Panther “A“ von
Esci trotz seines falschen Turmes immer noch am besten. Auch der relativ neue Panther von
Revell ist nicht unbedingt perfekt – auch hier kann man den gesamten Turm komplett in die Tonne treten. (KdtKuppel hat nur 6 Winkelspiegel, der gesamte Turm ist um 2mm zu hoch, wodurch bei korrekter Grund- und Dachfläche die Seitenneigung nicht mehr stimmt.) Deswegen fußen meine Turmeigenbauten auch alle auf dem
Esci-Turm, der zwar auch nicht perfekt ist (Die Turmseiten verlaufen parallel, wodurch er vorne viel zu breit ist), aber wenigstens noch ganz gut detailliert.
Hier noch mal ein Shot direkt von vorne: man beachte die Trefferspuren auf der Fahrerfront – so wird wohl der letzte Anblick einer Sherman-Besatzung ausgesehen haben...
Hier noch eine Draufsicht, wo man gut die Gitter auf den Lüfteröffnungen erkennen kann. Ersatzkettenglieder habe ich lieber weggelassen, da diese bei
Esci mit der Lauffläche nach außen zeigen, was natürlich vollkommener Quatsch ist. Die Gitter für die Lüfteröffnungen bestehen aus einem feinen Gaze, das Teil einer Wundauflage war und für 1/72 genau die richtige Größe bezüglich Maschengröße und Materialdicke hat. Wenn man die Farbe genügend verdünnt, klebt man damit nicht die Maschen zu und kann sogar noch die Strukturen darunter erkennen.
Hier noch mal alle Panthertürme zusammen auf einem Haufen.
Greez, Arne.