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1 111

Freitag, 8. August 2014, 14:29

Hi Bernd! :wink:
Ehrlich gesagt: Das würde ich auf keinen Fall machen. Wenn Du über die Ornamente rübermontierst und diese durchbohrst sieht es vermutlich immer wie nachträglich angebaut aus, richtige Wantenausrichtung hin oder her. Das waren ja einzelne Schnitzereien, die extra dort aus dekorativen bzw. repräsentativen Gründen aufgesetzt wurden. Es wäre meiner Meinung nach schwer nachvollziehbar, warum die Schiffszimmerleute erst ein Ornament, was zudem noch erhaben ist, montieren, um es dann wieder mit einer großen Bohrung zu durchbrechen, um Rüsteisen dort anzubringen. (Wäre es bloß eine Tapete mit Schnörkelmuster, könnte man das wohl vertreten ;) ..) Aber was eventuell noch wichtiger ist: Auf dem einen Bild sieht es so aus, als ob das Rüsteisen dann genau vor einer Geschützpforte läge, kann das sein?

Ich will Dir auf keinen Fall reinreden, aber ich halte das für keine überzeugende Lösung, so ich sie denn hoffentlich richtig verstanden habe..?!

Lösungsidee: Wäre es Möglich, die Rüsteisen auf das untere Barkholz, also unterhalb der Ornamente ansetzen zu lassen, das hatte ich gestern bei der Recherche bei einigen Bildern so gesehen, weiß aber nicht, ob das eine historisch korrekte und vertretbare Alternative wäre, aber zumindest blieben die Ornamente ganz und Du wärst somit auf dem Barkholz etwas flexibler mit der Anordnung, auch hinsichtlich der Geschützpforte... :idee:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



1 112

Freitag, 8. August 2014, 14:38

Hallo Chris,

schon zu spät... Habe mir heute einen Tag Urlaub gegönnt und bin schon mitten drin am Ornamente schnitzen. Was du schreibst ist natürlich richtig, aber ich gebe mein Bestes.

Das mit der Geschützpforte ist richtig, aber ich habe es ausprobiert, das Kanonenrohr geht daran vorbei. Nicht viel Platz aber immerhin. Ich werde zudem die Halteösen um die untere goldene Leiste herumführen, ähnlich wie bei der Louis Quinze. Bei der LQ wurde aber nur ein "halbes Eisen auf die Leiste gesetzt. Ich werde das Eisen aber komplett um die Leiste herumführen, das ist ziemlich aufwendig aber 250 Jahre später kann man ja mal etwas Fortschritt da reinbringen... :rolleyes: Dann werde ich die Halteösen im Bereich der Ornamente wieder vergolden, so gibt es keinen Stilbruch..

Lass dich überraschen, dauert aber eine Weile....

Beste Grüße :wink:

Bernd

1 113

Freitag, 8. August 2014, 14:46

Ich drück Dir die Daumen :thumbsup: , Du machst das schon und ich werde staunen... :five:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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1 114

Freitag, 8. August 2014, 15:03

Puuuuh! Starkes Zeug, Bernd.
Alle Achtung, dass Du dich da heran traust!

Ich bleibe gespannt aber überzeugt, dass da ganz sicher wieder etwas ganz Feines bei heraus kommt. :thumbsup:

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

1 115

Freitag, 8. August 2014, 15:10

Man wächst eben mit seinen Aufgaben. :D

Beste Grüße

Bernd

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Realname: Johann

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1 116

Freitag, 8. August 2014, 16:50

Hallo Bernd,
das hört sich alles sehr spannend an.
Bin echt gespannt, wie Du das Problem dann letztendlich lösen wirst.
Was ich nicht verstehe, warum der Bausatzhersteller die Details offensichtlich nicht ausreichend recherchiert hat. Oder liegt das daran, dass
die Pläne und Unterlagen zum Schiff keine ausreichenden Angaben enthalten?

1 117

Freitag, 8. August 2014, 17:14

Guten ...äh... (auf die Uhr schaut) Abend Johann :wink:

Das kommt auf die Betrachtungsweise an Johann. Dieser Bausatz ist trotz seiner "Schwierigkeit" ja für die Masse gedacht. Ich glaube nicht, dass Heller sich da sooo große Gedanken darum gemacht hat, ob jetzt die Rüsteisen genau in Flucht liegen oder nicht. Ähnlich verhält es sich mit der Lage der Rüstbretter, die ungewöhnlich hoch sitzen. Heller konnte diese gar nicht niedriger platzieren, da die Wölbung der Seitenschanz dies gar nicht zulässt. Glücklicherweise gibt es aber auch zeitgenössische Stiche, die diese obere Lage bestätigen.

Der Heller Bausatz stützt sich ja im Wesentlichen auf das Fantasiemodell in Paris, wo mangels historischer Unterlagen mehr zusammenerfunden wurde als sonst was.

Genau das hat aber auch seinen Reiz. Ich sehe den Heller-Bausatz einfach nur als Grundstock und der vermutlich richtige Ausbau muss eben recherchiert werden. Heraus kommt niemals die wahre SR von 1669, aber wenn man sich etwas Mühe gibt und die Nase in die Bücher steckt ist ein historisches Modell eines französischen Linienschiffs 1 Ranges zur der damaligen Epoche allemal drin und darum geht es mir.

Beste Grüße

Bernd
PS: Aber vielleicht ist ja mit dem Bausatz alles in Ordnung, die Rüsteisen verlaufen genau in Linie der Wanten, aber Lou hat den Besanmast um 2 cm zu weit nach achtern gesetzt.... :lol:

Beiträge: 3 439

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1 118

Freitag, 8. August 2014, 17:33

OK, guten Abend Bernd ... :ok: ,

Danke für die schnelle und kompetente Beantwortung meiner Frage, die ich eigentlich schon früher stellen wollte.
Somit kann ich nun auch besser nachvollziehen, warum Du so umfangreiche Recherchen zu jedem Detail durchführst und Dich auch
teilweise empirisch an Lösungen herantastest.
Umso mehr verdient Deine Arbeit zu diesem tollen Modell Respekt.

Zu Recherchieren und nach Detaillösungen zu suchen, macht das Ganze sehr spannend. Mir geht es ja teilweise ähnlich. Wobei bei meiner La Creole,
der Spielraum für Interpretationen aufgrund der vielen exakten Detailvorgaben eher gering ist.
Trotzdem gibt es dabei hie und da auch offene Detailpunkte, die einer Lösung zugeführt werden sollten.

1 119

Samstag, 9. August 2014, 09:34

Guten Morgen Johann,

genau so ist es :ok:

Folgende Passage hatte ich ganz zu Anfang des BB mal zum Besten gegeben.

Zitat Lourence im Beitrag Nr. 1 in 2012
"...Im Grunde genommen ist dies für mich eher ein Nebenprodukt, denn hauptsächlich geht es mir um das Verständnis marinehistorischer Zusammenhänge der damaligen Zeit und im Nachgang erst um die schiffsbautechnischen Belange, die es am Modell umzusetzen gilt..."

Und daran hat sich nichts gändert, Recherche war und ist also ohnehin angesagt. Es gibt eins zwei in deutsch verfasste Artikel die sich mit der schiffsbautechnischen Historie der SR befassen, aber ich versuche eher an zeitgenössische Quellen so gut es geht heranzukommen. Da gibt es nicht viel, aber die sehr detaillierte Konstruktionsbeschreibung des "Schwesterschiffes" Royal Louis von 1677 in Kombination mit dem historischen Modell von 1725 lässt eine seriöse Annäherung an die damalige SR sehr gut zu.

Nachfolgend eine Aufnahme des aktuellen Ist-Zustandes.





Die zweite Bohrung ist gepfuscht wie man sieht, also muss eine weitere Bohrung rechts daneben her und das Geschützrohr so dicht wie möglich am Rüsteisen vorbei. Die von Heller vorgesehenen Bohrungen müssen geschlossen werden etc etc...

Heute gönne ich mir ein paar Stunden am Modell und heute Abend zeige ich das Endergebnis. Bleibt locker :D ich bin's auch.....

Beste Grüße

Bernd

1 120

Samstag, 9. August 2014, 12:16

Bleibt locker, sagt Er.... :kaffee: :kaffee: :kaffee:
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

1 121

Samstag, 9. August 2014, 16:03

Einladung zum Kaminabend an Bord der Soleil Royal

Hallo Bernd,

einen Vorteil hat dein ganzes Dilemma mit den Rüsteisen.Da ich noch lange nicht soweit bin mit meiner SR kann ich in aller Seelenruhe bei dir schmulen :pfeif: :pfeif: um es bei mir dann genauso zu machen ich hoffe du hast nichts dagegen.
Und was heißt Heute Abend :will: :will: ? Geht das nicht schneller :motz: :motz:??????
Trotzdem nichts für ungut.
Gruß aus Bayern Herbert_________________________________________________________________________________________________________


In der Werft LeSoleil Royal

Desweiteren eine halbfertige Modellbahnanlage

Mehrere 1:87er Militärmodelle zum Umbau

1 122

Samstag, 9. August 2014, 17:26

Guten Abend Herbert,

warum sollte ich etwas dagegen haben ? Es freut mich, wenn Nachfolger auf das ein oder andere zurückgreifen können :-)

Ich vergleiche das eher wie mit den Basislagern beim Bergsteigen. Auch mir haben andere BB's als Plattform gedient und jetzt ist es an mir Gleiches für andere zu sein. Ich freue mich über jeden Bau einer SR :-)

Ob du dir diese Ausführung der Rüsteisen wirklich antun willst solltest du dir reiflich überlegen, das sind rund 500 zusätzliche Teile...nur an den Bordwänden wohlgemerkt. Oberhalb der Decks geht es ja noch munter weiter. Als Dilemma sehe ich das beileibe nicht, im Gegenteil. Ich empfinde das eher als anregend.

Gegen 18.30 Uhr werde ich es wohl heute einstellen. Das ist heute alles in Echtzeit, also keine Konserve.

Beste Grüße und bis später,

Bernd

1 123

Samstag, 9. August 2014, 18:29

Guten Abend allerseits,

heute Abend werde ich ein wenig über meine aktuelle Variante der Besanrüsten berichten.

Zunächst ein Hinweis in Sachen Rüstbrett. Heller sieht für dieses Brett keine Konsolen vor, was ich aus konstruktiven Gründen nicht für richtig halte. Wenn aber Konsolen, dann bitte mindestens drei, dabei eine in unmittelbarer Nähe der Öse platziert, da durch das spätere Seitentakel genau an diesem Punkt eine Zugkraft übertragen werden muss.





In den vorherigen Beiträgen hatte ich mich ja über die Neuausrichtung der dortigen Rüsteisen ausgelassen, also wurde zunächst einmal zur Abrissbirne gegriffen, bevor die Eisen dort gesetzt werden konnten.





Sieht wüst aus, aber nach einiger Zeit heute Morgen war das Gröbste beseitigt.









Nachfolgend zwei Aufnahmen des Schiffsmodells der Royal Quinze von 1725, dort sind die Halteeisen für die Besanrüsten zu sehen, die so scheint es an der Bordwand und im Bereich der Zierleiste verbolzt waren.








Ich denke, dass auch bei diesen kleineren Rüsten Halteeisen mit zwei Bolzen zum Einsatz kamen,allerdings habe ich mir dazu wie man sieht eine andere Art der Ausführung überlegt.





Das zweite Rüsteisen musste aufgrund der Geschützpositipn etwas nach rechts versetzt werden, was zu einer leichten Störung der Symmetrie führt.








Etwas Farbe drauf.. und das wäre es auch schon für heute.

















Beste Grüße

Bernd

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1 124

Samstag, 9. August 2014, 20:41

Hallo Bernd,

wie gewohnt, interessante Überlegungen, hervorragend umgesetzt.
Zur Verwendung von Konsolen bei den Rüstbrettern gab es erst kürzlich im Segelschiffsmodellbau Forum eine
äußerst interessante Diskussion.
Die dürfte Dich möglicherweise in diesem Zusammenhang interessieren.

1 125

Samstag, 9. August 2014, 21:48

Johann, danke für's teilen des Links.
Das ist ja wirklich eine hochinteressante Diskussion.

Habe ich so noch nie drüber nachgedacht. Liegt aber eher daran, dass die Pealr nunmal mein erstes Schiff ist, welches auch noch gar nicht so weit gebaut wurde.

Es ist doch immer wieder erstaunlich wie schnell das gesammelte Wissen Vieler so schnell Aussagen treffen kann. Auch wenn gerade in diesem Fall kein abschliessendes Wort gesagt wurde.

Was ich aber gerne, gerade hier bei Bernd noch dazu beitragen möchte, ist die Erinnerung an Bernd's Bericht über Seine Rüsten.
So hatte Er vor einiger Zeit noch darüber sinniert, wie hoch die Rüsten angebracht werden müssen, um die Wanten an der Reling vorbei zu führen.
Das mal kurz im Gedächtnis behaltend, ist es ebenso unumstritten, dass die Rüsten auch immer breiter wurden.

Hier zeigt sich für mich eine analoge Entwicklung. Oder gar Ursache und Wirkung?!?
Ich postuliere also einfach mal drauf los, dass Rüstbretter breiter wurden, um die Wanten je nach Höhe an der Bordwand, an Selbiger vorbei zu führen.
Unabhängis davon, ob das Rüstbrett nun zu jeder Zeit, bei jedem Wetter und bei jedem Manöver die Winkelhalbierende war, so war in jedem Fall ein enormer Hebel vorhanden.
Und Dieser wächst, je breiter das Rüstbrett wird.
Und nicht jede aufkommende Kraft, kann dann auf die Bordwand abgeleitet werden, sondern es entstehen Tangetialkräfte - mehr je größer der Hebel wird.
Zusätzlich muss man auch bedenken, dass die Rüstbretter auch selten im rechten Winkel zur Bordwand standen.
Bordwände hatten im Querschnitt des Schiffkörpers gesehen selten bis nie einen rechten Winkel zur KWL. Rüstbretter im Gegensatz dazu schon!

Ich fasse dann also zusammen, dass sehr breite Rüsten in einem eher spitzen Winkel auf die Bordwand treffen. Zuätzlich nach Situation noch mit Tangentialkräften belastet werden und wie im anderen Beitrag erwähnt, zudem auch gerne mal Lasten wie Anker darauf abgelegt wurden.

Mich würde also nun in erster Linie interessieren, ob ein Vergleich der Rumpfquerschnitte aller erwähnten Schiffe ergibt, dass bei Denen MIT Rüstknien eher breite Rüsten im spitzen Winkel auf Bordwand vorkamen und bei Denen ohne Knie, das weniger bis gar nicht auftrat.
Das Alles natürlich zeitgleich mit dem Vergleich, wie die Bordwand den Verlauf der Wanten beeinflusste und ob eben aus diesem Grund, die Rüsten breiter wurden oder "ungünstige" Höhen der Rüsten an der Bordwand gewählt wurden. "Ungünstig" daher, weil ein sehr spitzer Winkel auf Bordwand in dem Fall nunmal ungünstiger ist als ein weniger Spitzer.

Es kann natürlich auch sein, dass mein Geschreibsel hier einfach nur Bla Bla eines Unwissenden Laien ist und somit wertvollen Raum stielt. :whistling:
Ging mir nur gerade so druch den Kopf. Sollte ich mich also nun bis auf die Knochen blamiert haben, vergebt mir! :huh:

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

1 126

Sonntag, 10. August 2014, 12:48

Guten Morgen Johann :wink: und danke für die Blumen... ;)

leider muss ich allerdings die meisten Halteösen wieder abreißen, da sich nach meinem Empfinden diese nicht eng genug an die Kontur der Zierleiste anschmiegen, aber im Abreißen habe ich ja Übung.... :D Ich will aber den BB nicht überfrachten, die Aufnahmen der Sanierung werden erst zum Bergfest eingestellt.

Danke auch für den Link, ich habe mir das dort mal durchgelesen. Ich bin zwar kein Marinehistoriker, aber ich verstehe etwas vom Kräfteverlauf.

Ob jetzt Konsolen oben oder unten, evtl. keine Konsolen, dafür Druckstützen unten oder Zugstäbe oben... spielt im Grunde keine Rolle und ist im Prinzip alles die gleiche Soße.

Fakt ist:

- Auf Rüstbrettern werden, wenn die Jungfern und Rüsteisen frei durchlaufen können keine vertikalen Lasten übertragen.

- Die Krafteinwirkung beschränkt sich auf die Horizontalkraftkomponente aus der Zugkraftumlenkung von dem Want im Übergang zum Rüsteisen quer zum Rüstbrett. Die Wirkung ist vergleichbar wie Pfeil und Bogen. Der tief ins Schiff eingebundene Mast ist der Bogen, der Want mit Rüsteisen stellt die gespannte und umgelenkte Sehne des Bogens dar und die Breite des Rüstbrettes ist der Pfeil. Würden alle Kräfte real wirken und würde man die Bordwand ursplötzlich verschwinden lassen würde das Rüstbrett in seiner Breite aufgrund der Horizontalkraft genau wie ein Pfeil beim Bogen durch die Gegend fliegen. Ich hoffe, ich habe das etwas anschaulich erklären können, auch wenn es weit hergeholt ist.

- Da dort konstruktionsbedingt ausschließlich Zugkräfte aus den Wanten übertragen werden können würde im Falle einer Verbindung bzw. Hindernis zum Rüstbrett durch eben jene Zugkräfte das Rüstbrett nach oben gezogen werden was erklärt, warum in der Regel die Konsolen oben angebracht wurden. Druckkräfte lassen sich in Konsolen immer einfacher einleiten als Zugkräfte. Stellt euch einfach einen auf dem Kopf stehenden Balkon vor, das ist im Prinzip das Gleiche.

- Ich würde stets Konsolen oder oben Zugglieder- bzw. unten Druckstützen einbauen, denn auch Mannschaften müssen einmal auf die Bretter steigen und sorgen dadurch für vertikale Lasten, die dann nach unten abgetragen werden müssen. Eine reine Verzapfung der Rüstbretter in der Bordwand würde diese Kräfte nicht aufnehmen können.

Noch ein kleiner Hinweis in Sachen Brünieren oder warum ich mich letztlich zum Streichen der Halteösen entschieden habe.





Beim Halteeisen in der Mitte könnte man es erahnen, aber bei der ersten und dritten Ausführung ist der Stoß des 0,5 mm Drahtes nicht zu sehen und konnte mit der Farbe verschlossen werden. Auch gefällt mir der rustikale Charakter der Rüstglieder durch den Anstrich ganz gut. Ich werde aber bei anderer Gelegenheit auch auf das Brünieren kommen, zumal du dich ja dort sehr gut auskennst und ich das gerne nutzen würde. :smilie:

Beste Grüße

Bernd

1 127

Freitag, 15. August 2014, 13:53

Hallo allerseits,

zwar hatte ich versprochen vor dem Bergfest keine Aufnahmen mehr einzustellen, aber das muss jetzt dennoch sein.

Ich hatte ja erwähnt, dass ich die Halteeisen beim Besanmast wieder abreiße, da sich diese nicht eng genug an die Schanzleiste anschmiegen und unterschiedliche Länge haben müssen etc...

Nachfolgend ganz bewusst zwei "Schmuddelaufnahmen", die vom Leid des Autors im Verlauf dieser Woche berichten...

Vorhandene Halteeisen abgerissen, neue Eisen hergestellt, gemerkt dass die Zierleiste teilweise flacher verläuft, wieder Halteeisen gebogen und hergestellt, beim Anpassen Halteeisen auf dem Boden verteilt, Beim Suchen mehrere der kostbaren Teile zertreten, angepasst und montiert, festgestellt, dass die Lücken nicht mit Sekundenkleber geschlossen waren, geht nicht im eingebauten Zustand da der Kleber sonst verläuft, Eisen wieder runter, Lücken mit Sekundenkleber verschlossen, zwei neue Eisen hergestellt, da bei erneutem Abriss einige runiert wurden, erneut Eisen auf dem Boden verloren, geheult, getobt, den ganzen Modellbau in die Hölle verflucht...., Eisen wieder montiert, gemerkt, dass das dritte Halteeisen nicht in Flucht der Want verläuft, wieder Halteeisen abgerissen, gesäubert, vom Sekundenkleber wieder gereinigt und erneut montiert.....

Das alles für lumpige sechs Eisen...







Ich weiß nicht, ob ihr überhaupt den Unterschied zur vorherigen Version auf den Fotos erkennen könnt, aber ich habe die Lücken gesehen und das konnte nicht so bleiben.

Sieht greulich aus, sind halt ganz bewusst reine Arbeitsfotos, aber ich freue mich jetzt wie Bolle, dass jetzt Backbord alle Eisen dort sind wo sie hingehören und jetzt am WE nur noch Kosmetik und Anstricharbeiten anstehen...

Beste Grüße

Bernd

1 128

Freitag, 15. August 2014, 15:56

Uff! :pinch:

Bernd, da hält kein Drama mit. Soetwas braucht wirklich keiner.
Daher, mein aufrichtiges Beileid! Lass Dir die reine Kosmetik am WE gefallen und insbesondere der prächtige Anblick nach getaner Arbeit.
Das hast Du dir nun wirklich verdient.

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

1 129

Freitag, 15. August 2014, 16:42

Hallo Mickey,

...grins, alles wird gut, ich weiß es, ihr könnt' es nur noch nicht sehen ;-))

Nicht ohne Grund stelle ich die Aufnahmen ein. Die Besanrüsten sind schon etwas anspruchsvoller, aber die Fock- und Hauptmastrüsten sind in dieser Ausführung auch nicht ganz ohne..

So etwas tun sich nur Rüstsüchtige an. Es gibt auch andere überzeugende Lösungen, mit viel weniger Aufwand, ich bin halt ein Rüstjunkee ;-)

Rüstige Grüße

Bernd

1 130

Freitag, 15. August 2014, 16:44

Viel wichtiger dabei ist doch das eigene Ego, oder?

Man will ja schliesslich auch wissen, was möglich ist und ob man das auch so hin bekommt, wie man sich das vorstellt.
So geht es zumindest mir des öfteren. :whistling:

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

1 131

Freitag, 15. August 2014, 17:27

Ego ?

Baut der auch Modelle ? Kenn' ich gar nicht. :nixweis:

Ich bin ja soooo bescheiden.... :rolleyes:

Aber im Ernst, die Knaben vor 270 Jahren haben das auch schon so gebaut.

Zum Beispiel das historische Modell "Le vaisseau de canons" von 1755



Oder dem Modell "Les sans pareil" von 1757



Gar dem Modell "L'océan" von 1785....



Wer will denn da zurückstehen ? :ahoi:

Mit nicht so ganz ernst gemeinten Grüßen ;)

Bernd

1 132

Freitag, 15. August 2014, 17:35

Also ich seh da schon, dass Du das sehr gut in den Griff bekommen hast :respekt: . Sofern da keine Unebenheiten zurückbleiben, kannst Du somit das gnädige Leichentuch des Lacks darüberlegen und der Rest ist Schweigen... :thumbsup: :schlaf:
Aber zu den Fotos der historischen Modelle- alles billigster Zubehör aus dem Zubehörmarkt...glaubst Du etwa wirklich, die haben das damals großartig anders gemacht?? Das sieht man doch schon an den Geschützrohren- das ist doch eindeutig Kr..k!! :du: :abhau:

Mit nicht ganz ernstgemeinten Grüßen zurück! ;)

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



1 133

Freitag, 15. August 2014, 17:47

Hallo Chris,

nur keine Vorschusslorbeeren, wie sagt man ? "Hinten sind die Gänse fett".

Wenn demnächst Bergfest bei den Rüsten ist, sollte der Motzkistenmodus an eurer Stelle angeschaltet sein, ich halte es ja auch nicht anders.

Apropos Leichentuch, grins, du weißt gar nicht wie recht du hast. In der Bauzeit der Steuerbordrüsten werde ich zur Überbrückung die Fortsetzung der Fotostory zum Ball einstellen. Ist so gut wie abgeschlossen :-)

Nebulöse Grüße

Bernd

1 134

Freitag, 15. August 2014, 18:01

Zitat

In der Bauzeit der Steuerbordrüsten werde ich zur Überbrückung die Fortsetzung der Fotostory zum Ball einstellen.
Im Sinne von Klick ?

Chris :ahoi:
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1 135

Freitag, 15. August 2014, 18:08

Aber mitnichten, wäre der 06. September 2014 um 18.30 Uhr dafür genehm ? ;-)

Beste Grüße

Bernd

1 136

Freitag, 15. August 2014, 20:28

Ach Bernd,

die von Dir eingestellten Bilder der historischen Modelle sind doch Kindergeburtstag!
Die haben ja nichtmal eine Zierleiste unter den Eisen. Tze! :roll:
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

1 137

Freitag, 15. August 2014, 20:44

Aaaaarrrrrgggghhhh Mickey,

ihr Kulturbaunausen, kein Respekt vor den Leistungen der Altvorderen ...

Wie ? Die Modelle von damals waren in der Regel in M 1:36 oder gar M 1:28 ?

Das ist es ja ! Das sind keine Modelle, früher waren die Leute bekanntlich kleiner, von wegen Modelle, das war realer Schiffsbau ;-))))

Ach Kinners, heute bin ich hier nur am schwätzen, darf auch mal sein, n'est-ce pas ?

Beste Rü... äh... Grüße

Bernd

1 138

Freitag, 15. August 2014, 20:54

Ach wie gerne würde doch manch Einer hier in 1:28 bauen. :love:

Da steigt die Quantität über die Qualität. Würde sehr vieles vereinfachen. Sag ich doch! Altvorderen? Anfänger! Pah!

*duckundweg* bevor Bernd mich verkloppt...

Beste, und dem Tenor anschliessende, nicht ganz ernst gemeinte Grüße.
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

1 139

Freitag, 15. August 2014, 21:44

Hihihi.... heute kann ich mich und euch nicht für Ernst nehmen.

Aber ich werde hier und da zwangsläufig noch Aufnahmen der alten Modelle einstellen, ihr werdet blass werden Jungens...

Beste abschließende Grüße für heute

Bernd

PS: Und morgen bzw. Übermorgen geht es hier seriös weiter... hoffe ich... ;-))

1 140

Samstag, 16. August 2014, 08:21

Zitat

ihr werdet blass werden Jungens..

noch blasser als wir wegen fehlender sonne eh schon sind, geht
doch gar nicht mehr!
LG the pale roeler

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