Hallo,
schon lange hat es mich gestört, das in meinen RC-Schleppern der "Kompass" nur aufgemalt war.
Nach langem suchen, um einen funktionierenden Kompass zu finden, den ich nehmen könnte,
musste ich einsehen, dass es wohl keinen in dieser Winzlingsgröße gibt.
Also werde ich mir den passenden Kompass wohl selber bauen müssen!
Flugs ans Werk und die Grundlagen zusammengestrickt.
Was braucht man denn?
Eine magnetische Kompassnadel, die sich in Richtung Nord - Süd ausrichtet, sowie eine Kompassrose.
Also auf ans Planen.
Das kam dabei heraus:
Unten sieht man die Ansicht von der Seite, oben die Ansicht der Kompassnadel von unten.
In der Seitenansicht kann man gut erkennen, dass die Magnete unten sitzen müssen,
damit ihr Gewicht später die Nadel balanciert.
Aus Polystyrol ließ sich schnell ein Kunststoffkörper für die Kompassnadel zurechtschleifen.
Ein paar winzige Neodym-Magnete hatte ich auch noch.
Bei allem, was in die Region 1 mm und kleiner geht wird´s extrem Witzig...
Da fliegen einem die Magnete auch mal 20 cm weit an das nächste magnetische Werkzeug!
Aber nichtsdestotrotz habe ich die kleinen Ausreißer dann doch an die Nadel bekommen.
Das Kleben war allerdings eine Sysiphusarbeit.
Das erste arretieren ist unheimlich schwer.
Da ist das auftragen des Sekundenklebers mit der Spitze des Zahnstochers schon zu viel.
Und bei der Arbeit mit Stecknadelspitzen kommen erstaunliche Kunstwerke raus.
Na ja, ich wusste ja, dass es Magnete sind - was wunder ich mich da denn noch...
Nachdem die Kompassnadel zurechtgeschliffen und auch bemalt ist, sieht sie schon einer echten ähnlich.
Ein bisschen plump ist sie wohl geworden, aber bei der Größe... Hauptsache sie funktioniert!
Anhand des Stecknadelkopfes kann man auch erkennen, wie klein sie geworden ist.
Die Kompassrose habe ich, wie üblich auf dem Computer erstellt (oder kopiert...
)
und dann in der passenden Größe auf ganz dünnes Papier (Durchschlagpapier) ausgedruckt.
Wenn das dann lackiert ist, kann es auf stabilen klaren Kunststoff aufgeklebt werden.
Es soll ja später mal von unten beleuchtet werden.
Durch die Mitte der Kompassrose wird jetzt noch die Spitze einer Stecknadel gesteckt
und sauber und ordentlich mit Sekundenkleber von unten befestigt.
Das darf nachher nicht wackeln oder schief sitzen, sonst funktioniert es nicht.
Das Gehäuse des Kompasses muss auch ganz sauber und gerade sein.
Zuerst habe ich einen kleinen Ring unter die obere klare Abdeckung geklebt.
Dann habe ich noch einen Ring gefertigt, der auf die Kompassrose geklebt wird.
Die gesamte Tiefe des Gehäuses muss perfekt stimmen.
Die Kompassnadel darf weder unten, noch oben anschlagen, jedoch auch nicht abrutschen können.
Wenn dann alles zusammengebaut und sauber geklebt ist, dann kommt der finale Test!
Klappt es, oder nicht?
Es hat geklappt! Die Kompassnadel dreht sich sauber und ohne zu haken in Nord - Süd Richtung.
Wieder ist ein Teil der Brückeninstrumente fertig.
So langsam kommt Leben in den Schlepper...
lg,
Frank