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Mittwoch, 3. Oktober 2012, 10:56

Pontiac "Club de Mer" / Revell 1/24

Nachdem ich bei Dominiks Bausatzvorstelllung ohne das so recht zu wollen schon eine kleine Baubeschreibung in Kurzform abgab
werde ich diese hier mit Bildern und etwas erweitertem Text nochmals extra reinstellen

Noch dient das hier nur als Einsprung-Adresse ... wird aber noch im Laufe des heutigen Tages so richtig begonnen
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

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Realname: Dominik

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2

Mittwoch, 3. Oktober 2012, 11:10

Cool - Danke Markus. :five:
Ich bin eher der "visuelle Lerntyp" :abhau:

3

Mittwoch, 3. Oktober 2012, 15:16

Au ja, da bin ich aber so richtig gespannt!!!! Sehen wollen!!!!!!!!!!!
Aktuell im Bau:
' 57 Corvette Roadster von Monogram
' 92 Corvette Hard-Top von Arii

Zuletzt erfolgreich fertiggestellt:
Citroen 2CV Charleston von Revell

4

Donnerstag, 4. Oktober 2012, 00:48

Tja ... nun starte ich hier also einen kleinen Baubericht der eigentlich gar keiner werden sollte.
Ich habe diesen Burschen gerade als eine meiner Baustellen ... dazu ein paar meiner Erfahrungen:

Ich hatte mich nach langem Betrachten des Kits und auch vieler Vorbildphotos dazu entschlossen einen anderen Weg zu gehen als in der Bauanleitung vorgeschlagen.
Die eingebaute Inneneinrichtung abzudecken und dann erst die Kleberei der Karosserie mit allem Schleifgedöns und Lackieren fand ich nicht gerade ermutigend.

Die Multi-Piece-Karosserie erst fertig zu stellen und dann erst Stück für Stück die Inneneinrichtung zu komplettieren mußte doch gehen.
Bei einem Kabrio sollte dies durch die offene Bauweise doch möglich sein.
Ich denke der von mir gewählte Weg bedeutet insgesamt gesehen nicht mehr Arbeitsaufwand und beim Bau insgesamt ein deutlich entspannteres Vorankommen.

Ich steige hier mit diesem Bericht sozusagen mittten drin ein ... vieles ist schon vor Monaten gemacht worden ...
und ich versuche das Meiste mit Photos nachvollziehbar zu machen:

die zweiteiligen Reifen des Kits ergeben beim Zusammenkleben einen ganz ordinären, von der Form eher häßlichen, ballonartigen Reifen ...



er hat mit den Reifen des Originals herzlich wenig gemeinsam ...
https://www.cardesignfetish.com/wp-conte…ub_de_mer-1.jpg
https://www.carstyling.ru/resources/conc…er_07_large.jpg
die Realisierung des mittigen Weißwandringes sehe ich da nicht wirklich erfolgreich ....

ein kleiner normaler Reifen mit flacher Lauffläche sieht in jedem Fall besser aus



man könnte ihn, wenns denn unbedingt "Weißwand" sein soll, in einen Dremel oder Drehmaschine einspannen...
mittig eine Rille in die Lauffläche reinfräsen und mit weißer Acrylfarbe füllen ..

Noch ein Wort zu den Reifen:
Pontiac machte hier einen nett gemeinten Versuch die damals noch sehr verbreiteten Weißwandreifen durch andere Ideen aufzupeppen.
Dazu wurde spezielle Reifen im Format 6.40x13 entwickelt ... also eher klein ... die Besonderheit war der weiße Streifen in der Mitte der Lauffläche.
Nett ... aber völlig sinnlos um es klar zu sagen .. hirnlos paßt auch ...
denn etwa 50 Jahre früher, schon zu Anfang des Jahrhunderts, hatten die damalig noch aus weißem Gummi bestehenden Reifen ohne jede Ausnahme gezeigt,
daß grundsätzlich alles an der Lauffläche binnen kürzester Zeit nur eine schmutzig schwarzbraune Oberfläche hat.

Übrigens auch bei dem einen oder anderen Originalphoto des Club de Mer deutlich zu sehen.
https://www.retrofutur.fr/public/Matthie…b_de_Mer_08.jpg

Weitere 50 Jahre später, so knapp nach der Jahrtausendwende, gab es ja einen weiteren Versuch mit Farbe in der Lauffläche ...
auch diesmal wieder nichts aus der Vergangenheit gelernt ... diesmal mit bunten Streifen und großem Presserummel ...
rot, gelb, grün ... das gab nen schönen bunten Burnout wenn man zu viel Geld für Reifen übrig hatte ...
https://www.flickr.com/photos/elithebearded/2078131763/
und bereits jetzt hört und sieht man so gut wie gar nichts mehr davon ... das große dunkle Tuch des Vergessens legt sich gnädig drüber ...
bis zum nächsten Versuch ... voraussichtlich in etwa 50 Jahren ... LOL


Bei der Karosserie bin ich dann folgenden Weg gegangen:
- im Unterboden die "genietete/geschraubte Unterbodenverkleidung" vorsichtig rausgetrennt ...





Geduld ist angesagt ... insbesondere um die Radläufe und beim Ansatz des vorderen unteren Kühlerverkleidung



- dann läßt sich die Karosserie ohne Bodenplatte komplett zusammenkleben und wo notwendig spachteln ...
hier ist es hilfreich die Achshalter und Stützen zum Karosserieoberteil schon am Unterboden einzukleben ...





den Unterboden temporär mit Klebeband wieder an den zuvor entfernten Teilen zu befestigen ...
so hält alles besser zusammen ...
das Multipiece ist als solches gar kein Problem denn die Teile passen mit nur geringen Spaltmaßen schön ineinander
Beim Verkleben des Heckteil sollte man drauf achten es schön zu positionieren und die Trennkante ringsherum zu erhalten ...
denn das komplette Bauteil mit der Finne hinter den Sitzen ist eine riesige Kofferraumhaube





Eine Besonderheit habe ich mir da nicht nehmen lassen ...
das geht aber nur dann so leicht wenn man diesen Weg des rausgetrennten Unterbodens nimmt ...

der "Club de Mer" hat in den Türen eine Sicke die sich über die Schweller bis in den Unterboden fortsetzt ...
es ist eine fürs Gesamtdesign doch sehr auffällige Eigenheit dieses Wagens ...
leider hat das Revell damals nur sehr unzureichend umgesetzt ...
Harley Earl hat hier sein Design das er bei Cadillacs nach oben und vorne hin verwendete erfolgreich nach unten und hinten gedreht

https://www.shorey.net/Auto/American/GM/…de%20mer-04.jpg

ich habe mit Skalpell und Mikrosäge Schweller und Türsicke genau im Spalt aufgetrennt und den vorderen Teil gaaaanz vorsichtig rausgebogen ...



nicht viel ... nur um Plastikstärke des Kits ... also etwa 1 bis 1,5 mm ... das reicht schon um den Effekt zu erreichen ...



und man kann praktisch noch die beiden Plastikteile wieder miteinander verkleben ...
sofort stellt sich die Optik des massiveren Vorderwagens ein ...



danach die Klebestreifen wieder entfernen und schon ist die Karosserie bereit zur weiteren Behandlung


sieht doch schon viel netter aus, oder ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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5

Donnerstag, 4. Oktober 2012, 07:34

Gefällt mir sehr gut bis jetzt. Vor allem, weil du das so schön beschreibst. Und ein außergewöhnliches Auto ist es sowieso ;)

Von mir aus kannst du immer wieder Bauberichte zeigen, die lesen sich total entspannt und mit Freude. :ok:
The "Earth" without "Art" is just "Eh".

dagmar bumper

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6

Donnerstag, 4. Oktober 2012, 11:30

Howdy Markus :wink: ,

ein sehr interessantes Fahrzeug und ein sehr interessanter BB, der mal gleich mit Detailierungen aufwartet, die sich sehen lassen können :ok: . Da bin ich dabei und verfolge die Sache aufmerksam.

Zitat

denn das komplette Bauteil mit der Finne hinter den Sitzen ist eine riesige Kofferraumhaube
Meine Rede, NO FIN - NO FUN :baeh:

So long

Matze

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7

Donnerstag, 4. Oktober 2012, 13:03

Hallo Markus,

Ein ganz großes Dankeschön für diesen sehr lehrreichen Baubericht.

Von diesem können alle profitieren, die sich mit geteilten Karosserien herumschlagen dürfen: Austin Haeley, Jaguar XKE/Jaguar E-Type etc.
Eine wirklich gelungene Idee, den Unterboden komplett herauszutrennen.

Wie wird dieser so genau heraugeschnitten ?
Geht das mit ewas Übunfg mit der Dremel Frei Hand oder wird für die geraden Schnittkanten eine Hifsschiene justiert ?
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Gibt es schon Felgen zu den Gummireifen ?

Viele Grüße aus Heidelberg
Martin
Gutes Werkzeug macht noch kein perfektes Modell, aber es hilft ungemein, daran zu glauben.

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