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1 711

Freitag, 3. April 2015, 08:41

Oh Mann, Johann. Jedes Mal wenn ich mir Deine Kleine ansehe, gruselt es mich.

Ich denke dann, dass der Maßstab meines Modells 1.5 mal größer ist und ich all die wundervollen Details, die Du uns zeigst unbedingt nachbauen muss. Dann bleibt jedes Mal die Frage, wie ich das auch nur annähernd hinbekommen soll. :roll:
Bau so weiter, eine bessere Motivation für mein Modell kann ich mir nicht wünschen. :thumbsup:
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert im Maßstab 1/36 nach den Plänen des NMM und einer eigenen Rekonstruktion


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

1 712

Freitag, 3. April 2015, 10:11

Zu den Muttern:
die erste Mutternfräsmaschine wurde 1828- 1830 von James Nasmyth konstruiert. Vorher wurden Muttern von Hand gefertigt. Daher würde ich davon ausgehen, daß es hier Vierkantmuttern waren. Zumal diese mit höheren Drehmomenten festgezogen werden können. Sechskantmuttern haben mehr Möglichkeiten den Schlüssel anzusetzten, und sind daher heute die gebräuchlichste Form.
Viele Grüße,
Matthias

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1 713

Freitag, 3. April 2015, 17:19

Hallo Matthias,

ich fürchte, dass Du recht hast ... :ok:

Und hier ein kleines Update:
Brooktaue für die 18 - Pfünder
Hier nochmal ein Versuch, die Bändselung mit einem helleren Garn auszuführen. Insofern scheint es doch so, dass es mit dem helleren Garn besser wirkt.
Zu diesem Punkt bin ich dem Hinweis von Bernd dankbar.


Bis bald …

1 714

Freitag, 3. April 2015, 19:47

Wieder so ein schönes Einzelstück.
Sowohl Farbton als auch die Struktur des Taus passen vorzüglich.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

1 715

Freitag, 3. April 2015, 21:37

Ich bin immer völlig von den Socken, wenn du deine Fortschritte hier postest. Das ist der absolute Wahnsinn. Kann man so etwas eigentlich noch steigern? Ich kann mir das irgendwie gar nicht vorstellen.
LG,
Angi

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1 716

Freitag, 3. April 2015, 21:47

@Angi

Johann und Ray können das bestimmt noch steigern. Die sind erst bei 125% Die Luft wird erst ab 150% etwas dünn, ab175% bekommen sie dann Schapp Atmung. Über 190% geben sie dann den Löffel ab. Gott sei ihrer Seele gnädig. :lol:
Grüße aus Krefeld, Rolf :ok:


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1 717

Freitag, 3. April 2015, 21:51

Das nächste Projekt von Johann ist die Santa Maria im Maßstab 1:200. Da will er dann die gleichen Details einbauen wie bei seinem jetzigen Pott. Nur glaube ich, dass er dann Stress mit seinen Muttern bekommt. Da hat er schon gesagt, dass er sie von Hand feilen wird.
Grüße aus Krefeld, Rolf :ok:


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1 718

Samstag, 4. April 2015, 22:31

Danke für Eure erfrischenden Kommentare.

Hier geht es mit einem kleinen Update im Bericht weiter:

Seitentaljen für die 18 - Pfünder
Die Seitentaljen der 18 – Pfünder bestehen aus einem Einzel – und einem Doppelblock. Im Maßstab 1:48 haben diese eine Länge von 4 mm.
Daneben werden in die Blockstropen Kauschen eingebunden, die zur Aufnahme der Takelhaken dienen. Dies habe ich versucht in der nachfolgenden Zeichnung darzustellen. Analog dazu sind die Einfachblöcke auszustatten.


Für den ersten Versuch eine Kausch herzustellen nahm ich als Ausgangsmaterial ein Messingrohr mit einem Durchmesser von 2 mm. Dies ist der kleinste Durchmesser, der mir zur Verfügung steht. Im Verhältnis zum Block ist diese Kausch jedoch zu groß, wie auf dem Bild zu sehen ist. Also musste es noch kleiner gehen. So bohrte ich mit einem Ø 0,8 mm - Bohrer in einen Messingdraht mit Ø 1,5 mm und bearbeitete diesen mit einer runden Nadelfeile am Proxxon-Bohrschleifer.
Nun passt es!


Als nächstes werde ich einen Haken anfertigen, sozusagen als Prototyp.
Bis demnächst …

1 719

Sonntag, 5. April 2015, 03:16

Guten Morgen Johann,

4 mm Blöcke zum Takeln der Kanonen, mein Neid ist dir gewiss... ;)

Welche Blöcke nimmt du ?

Wenn ich mir den Einzelblock etwas näher ansehe, so sind die Bohrabstände untereinander sehr weit entfernt, was für Syren sprechen würde. Das ist mir unlängst an anderer Stelle aufgefallen, dass man darauf achten muss.

However, die Distanz zwischen den Bohrungen innerhalb des Blocks soll ja die Umlenkrolle simulieren. Dafür sind diese Bohrungen nach meinem Geschmack zu weit auseinander. So oder so wird dann das Garn sehr dicht am Blockende eingefädelt, muss man schauen, ob das wirkt.

Wenn die Qualität des Blocks dann einmal der schönen Zeichnung entspricht, kann nichts mehr schiefgehen. :ok:

Beste Grüße

Bernd

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1 720

Sonntag, 5. April 2015, 07:08

Guten Morgen Bernd,

die Blöcke habe ich schon vor längerer Zeit von JB-Model bezogen, nach dem hier im Forum
der ein oder andere von deren Qualität überzeugt war. Letztlich habe ich mir die besten davon
rausgesucht und diese soweit nachbearbeitet.
Ich werde nun erst mal eine Seitentalje fertigstellen, und dann entscheiden wie ich hier weiter vor-
gehe.

1 721

Sonntag, 5. April 2015, 07:39

Guten Morgen Johann,

die Jb Blöcke sind m. E. die besten, die man überhaupt kaufen kann. Ich habe mir jetzt auf die Schnelle meinen eigenen JB Bestand in dieser Größe angesehen und da wirken die Bohrabstände durchaus realistisch. Ich vermute, es liegt an der Perspektive der eingestellten Aufnahme, also Entwarnung. :wink:

Österliche Grüße

Bernd

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1 722

Sonntag, 5. April 2015, 10:47

Hallo Bernd,

gibt es JB Model überhaupt noch?

1 723

Sonntag, 5. April 2015, 12:59

Hallo Johann,

ja und nein wenn man es genau nimmt:

Als juristische Person, quasi als Firma hat jbmodel wohl das Zeitliche gesegnet. Dort wurden die Blöcke zwar vertrieben, aber nicht produziert. Den Produzenten gilt es ausfindig zu machen und habe die Vermutung,dass dieser aus dem asiatischen Raum stammt.Ich glaube auch einmal im Internet auf identische Blöcke gestoßen zu sein, hatte mir aber den Pfad nicht notiert, da ich mich zu Anfang des Projektes mit den meisten Blöcken und speziell den 2 mm Versionen komplett bei jbmodel eingedeckt hatte, um einen Materialwechsel im Falle eines Falles vermeiden zu können.

Es sind m.E. die besten Blöcke, auch wenn in der 2 mm Größe Ausschuss droht und es lohnt sich in diese Richtung zu recherchieren. Die Syrenblöcke sind zwar auch von ordentlicher Qualität, aber deren Bohrabstände sind unrealistisch weit auseinander.

Bleibt ansonsten noch die Eigenproduktion, aber da kenne ich zumindest bei der 2 mm Version oder kleiner keine wirklich überzeugende Arbeit.

Beste Grüße

Bernd

1 724

Sonntag, 5. April 2015, 15:01

Aber das zweite loch ist doch eigentlich immer vom Tau
verdeckt oder?
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

Plastik: Royal Soleil vom Anfänger Incl. Fehler

1 725

Sonntag, 5. April 2015, 15:20

Das ist im Prinzip korrekt, kommt aber auch auf den Betrachtungswinkel und die Nähe zum Objekt an.

Es wirkt aber unglaubwürdig, wenn sich z.B. die Bohrungen zu nah an den Kopfenden befinden, da dann die Umlenkung viel zu groß wirkt.

Zur Veranschaulichung zeichne mal in etwa zwei Ellipsen. Bei der einen Ellipse zeichnest du schwarze Punkte in den Drittelspunkten, bei der anderen eher in den Fünftelspunkten, also wesentlich näher zu den Enden ein. Jetzt verbinde die Punkte mit dicken Strichen. Dies wäre die gedachte Umlenkung. Du merkst ganz schnell die unterschiedliche Wirkung.

Beste Grüße

Bernd

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1 726

Sonntag, 5. April 2015, 20:53


Fortsetzung: Seitentaljen für die 18 - Pfünder

Der erste Versuch einen Doppelblock mit einem Stroppen und dem Haken auszustatten verlief nicht ganz optimal, wie auf dem Bild zu sehen ist.


Zum einen ist die Bändselung zu lang und groß geraten, zum anderen ist der Haken im Verhältnis zum Block viel zu dominant geworden. Das liegt zum Teil auch an der Drahtstärke. Ich denke, wenn ich den Haken mit einem Messingdraht Ø 0,4 mm, nicht mit Ø 0,6 mm wie bisher, und kleiner ausführe, müsste es passen.
Dumm ist dabei, dass ich das Material für die 16 Haken schon soweit vorbereitet habe. Was lernt man daraus?
Erst einen Prototypen bauen!

Hier geht es demnächst weiter…

1 727

Sonntag, 5. April 2015, 21:19

Guten Abend Johann,

zunächst einmal sieht der Sturmhaken exquisit aus. :ok:

0,6 mm Drahtstärke bedeuten in deinem Maßstab 2,8 cm reale Stärke, was ich für einen 18-Pfünder als angemessen erachte. 0,4 mm wären demnach deutlich unter 2 cm, also weit unter Daumendicke, das halte ich für zu dünn. Ich würde zunächst versuchen, die Biegeradien von Öse und Haken auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Wenn ich es (iPhone) grob im Kopf überschlage, dann wäre ein 4 mm Block bei dir real um die 19 cm groß, das passt. Welche Länge hat derzeit der Haken? Wenn um die 20 cm realer Größe, wäre dies trotz allem in Ordnung.

Beste Grüße

Bernd
PS: Ösenradius so verkleinern, das gerade das Tau durchpasst, beim Hakenradius so, dass die Stärke des Ringbolzens gerade überschritten wird.

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1 728

Sonntag, 5. April 2015, 21:22

Hmmmm, ...

... wann fängst Du mit der Sante Maria an? Ich finde, dass Dein Block sehr gut aussieht.
Grüße aus Krefeld, Rolf :ok:


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1 729

Montag, 6. April 2015, 14:17

@Lourence

Hallo Bernd,

ich glaube Du hast wieder einmal recht. Ein Versuch mit 0,4 Messingdraht ergab kein zufriedenstellendes Ergebnis.
So werde ich es nochmals mit dem 0,6 er Draht probieren.
Die Blöcke für die 18-Pfünder sind relativ klein, so dass ein Haken von etwa 20 cm durchaus realistisch erscheint.
Ich hoffe, dass das neue Ergebnis überzeugt.

@GISRO

Hallo Rolf,

beim Besuch Deiner interessanten Web-Seite las ich ein paar wertvolle Tipps zum Fotografieren, in der Hoffnung, dass ich davon auch etwas umsetzen kann.
Danke, dass der Block gefällt.
Schaun wir mal, ob da nicht noch was geht ... :P

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1 730

Montag, 6. April 2015, 15:42

Fortsetzung: Seitentaljen für die 18 - Pfünder
Die Haken für die Seitentaljen der 18-Pfünder-Kanonen der La Créole mit Messingdraht Ø 0,4 mm anzufertigen brachte nicht das erhoffte Ergebnis. Diese Haken erscheinen zu filigran und nicht proportional. Insofern versuchte ich es mit dem 0,6 er Messingdraht weiter und reduzierte die Größe entsprechend. Somit konnte ich wieder auf das bereits vorbereitete Material zurückgreifen. Beim Formbiegen der Haken ist es äußerst hilfreich, das Messing vorher weichzuglühen.
Nachdem ich die Komponenten für erste Seitentalje fertiggestellt hattte, ging es an das Einbinden der Blöcke. Das Tau für die Seitentalje hatte im Original einen Durchmesser von 29 mm, was im Modellmaßstab 0,6 mm entspricht.


Da sich zur Aufstellung der vier 18-Pfünder bezogen auf die Art der Verzurrung sich noch einige Fragen aufgeworfen haben, baute ich zu deren Klärung eine “Versuchsstation“, analog der für die Carronaden, nur nicht so aufwendig und detailliert.
Damit konnte ich gleich die Wirkung der Seitentalje am Modell testen. Abgesehen von den Taufuseln, die bei der Makroaufnahme eine ganz besondere Wirkung entfalten, bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Außerdem sitzt die Flappe auf dem Schildzapfen nicht korrekt; habe ich zu spät bemerkt.




Für die Prototypen der Brooktaue und der Seitentaljien verwendete ich links geschlagene Taue. Dazu orientierte ich mich an einer zeitgenössischen Zeichnung von Morel Fatio. Diese zeigt genau den Kanonentyp der La Créole mit Takelung in allen Details. Dort ist das Brooktau links geschlagen dargestellt. Mittlerweile bin ich mir aber gar nicht mehr so sicher, ob hier rechtsgeschlagene Taue nicht doch richtiger wären.
Es wäre schön, wenn ich dazu von Euch etwas in Erfahrung bringen könnte.
Fortsetzung folgt …

1 731

Montag, 6. April 2015, 15:55

das müsste hagen wissen!!!! :schrei: HAAAAAAAAAAAAAAAAAAGEN!!!!

1 732

Montag, 6. April 2015, 16:40

Sieht wie immer ganz toll aus, unglaublich supersauber und präzise
gearbeitet.


Aber wenn ich ganz ehrlich bin, auf dem Level wo du
dich bewegst gefällt mir das fuselnde Garn nicht. Dieses garn ist der einzige Hinweis
darauf das es ein Modell ist, ansonsten würde man es für ein echtes Geschütz
halten.
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

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1 733

Montag, 6. April 2015, 18:33

@Johann

Hier habe ich auf Seite 21 einer Anfänger-Anleitung (Download - Anleitung) eine Takelage für ein seefest gezurrtes Geschütz gefunden. Ich weiß zwar nicht ob die Beschreibung so stimmt, aber sie zeigt vllt, wie es richtig ist. Und darüber hinaus ist die Kanone zusätzlich gezurrt. Mir gefällt Dein Werk außerordentlich.
Grüße aus Krefeld, Rolf :ok:


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1 734

Montag, 6. April 2015, 19:16

Hallo Johann, nach dem der Röler so laut gerufen hat, das es sogar bis zu mir durchgedrungen ist, meine Kommentare zu rechts- oder linksgeschlagenen Brooktauen: Da Krieger ja nun nicht wirklich meine Baustelle sind, da ich mich ja hauptsächlich mit den ollen Galeonen und den Handelsseglern so ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Niedergang der Handelsschifffahrt unter Segeln beschäftigte, war erst einmal "Aktenstudium" angesagt. In Texten habe ich über die Schlagrichtungen von Brooktauen und Taljen nichts gefunden, aber auf allen Zeichnungen, auch zu Französischen Geschützen aus der Zeit Deiner schicken Creolin habe ich nur Z-geschlagenes Tauwerk, also rechtsgeschlagenes gefunden. Wobei sich mir die Frage stellt: Was ist denn für Brooktaue im speziellen wichtiger, die Richtung, wie sie geschlagen wurden, oder wie stark sie geschlagen wurden? Denn die Stärke des Schlagens war wohl wesentlich wichtiger, da sie zum einen so fest geschlagen werden mussten, um nicht zu viel Reck zu haben; nicht das die gegenüber stehenden Stücke nach der dritten Salve auf der Mittschiffslinie zusammenschlugen. Zum anderen aber mussten die Brooktaue aber auch soviel Reck und Elastizität haben, dass sie nicht brachen. Ich würde mal so sagen: Wenn die historischen Zeichnungen, die Dir als Muster gedient haben, links, also S-geschlagene Brooktaue und Taljen zeigen, und Du Dir sicher bist, das der Künstler den S-Schlag nicht nur gezeichnet hat, weil es ihm so leichter aus der Feder lief, dann würde ich dieses erst einmal als Fakt nehmen und dann eben auch solche Leinen verwenden (ich habe mir das erst mal für den wahrscheinlich eher nicht eintretenden Fall, dass ich einmal einen französischen Krieger aus der Zeit baue, so zu den Akten gelegt...). Und sind wir doch mal ehrlich: Die Frage des Schlages von Brooktauen und Taljeläufern ist - selbst für "Nietenzähler" - doch eigentlich eher eine Marginalie, denn wenn das Model fertig ist, sieht man selbst doch auch eher selten darauf, sondern betrachtet es als Ganzes. Und von 1.000 weiteren Betrachtern fallen linksgeschlagene Brooktaue höchstens einem auf, und wenn man dem dann sagt, dass dieses Detail aus historischen zeitgenössischen Zeichnungen abgenommen wurde, bekommt der ob der neuen historischen Erkenntniss eher noch glänzende Augen...
(Ich glaube, ich sollte Politiker werden weil: Viel gesprochen, aber nix gesagt...)
Hagen
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Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

1 735

Montag, 6. April 2015, 19:43

Mein Güte, Rainer, was du alles siehst. Bist du mit der Nase direkt vor den Monitor gekrochen? ;)
Ich hab das grade jedenfalls mal gemacht und dabei habe ich dann die Fuseln auch gesehen. Meine Idee dazu wäre, dass man die mit einem Feuerzeug abflämmen könnte. Jedenfalls wenn das Tau an sich nicht zu dünn dazu ist...
LG,
Angi

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1 736

Montag, 6. April 2015, 19:54

@GISRO

Hallo Rolf,

vielen Dank für den Hinweis.
Bei der La Creole sind jedoch die Geschütze im ausgerannten Zustand zu verzurren, wie hier z. B. auf dem folgenden Bild zu sehen ist.



@Stüermann

Hallo Hagen,

es freut mich sehr, dass Dich das Rufen von Robert so schnell erreicht hat ... :D
Nach dem Du Dich so ausführlich zu diesem Thema geäußert hast, wollte ich Dir die Zeichnung von
Morel Fatio nicht vorenthalten.


Wie man sieht, hat der Künster alles akribisch genau festgehalten.

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1 737

Montag, 6. April 2015, 20:07

@Johann
Vielen Dank für Dein Bild. Ich hatte Heute zufällig diese PDF-Datei gelesen. Wenn man 0-Ahnung hat, erfährt man dort doch recht viel. Trotzdem frage ich mich allen Ernstes, was ein Unterschied zwischen S und Z-Schlag besteht? Okay, der Unterschied ist klar, es handelt sich bei der Produktion um die Drehrichtung, in der das Tau gezwirbelt wird. Aber welchen Sinn hat es, eine Kanone mit einem links oder rechts geschlagenen Tau zu befestigen? Die Festigkeit dürfte doch bei Beiden gleich sein?
Grüße aus Krefeld, Rolf :ok:


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1 738

Montag, 6. April 2015, 20:10

Hallo Johann,

ich finde, Dein Modell sieht besser aus als die zuletzt von Dir gezeigte Zeichnung. (Irgendwie sind die Proportionen hier verzerrt)
Bis vielleicht auf die Fusseln am dünnen Tau (wie Du ja selbst schon geschrieben hast) gibt es doch wirklich nichts auszusetzen.

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

1 739

Dienstag, 7. April 2015, 07:23

Hallo Hagen, sehr interessant. Danke für die Infos. Hast Du auch etwas zu kleinen Britinnen, so um 1776?
Gruß Christian

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1 740

Dienstag, 7. April 2015, 10:51

Hallo Christian, da werde ich mal schauen, was ich da finde...
Hallo Johann, vielen Dank, dass Du das Bild mal eingestellt hast. Denn dieses Bild als Grundlage zu nehmen für die Aussage, die Brooktaue der "La Creole" wären linksgeschlagen, halte ich für etwas gewagt. Weil:

Wie Du siehst, läuft das Tau der Talje auf der Zeichnung einmal mit S- und einmal mit Z-Schlag, und dass kann ja mal überhaupt nicht gehen. Denn eine Leine läuft natürlich mit dem gleichen Schlag zurück, mit dem sie auch hinläuft, siehst Du:

Es siehst für mich so aus, als ob der gute Mann aus künstlerischer Freiheit oder der Übersicht halber zwischen den Schlagrichtungen der Leinen ziemlich wahllos gewechselt hat. Auch dieses so Idyllisch über der Pforte hängende Pulverhorn, welches man auf vielen Bildern und auch Modellen sieht, sehe ich eher als Indiz dafür, das sich der Künstler einiges an künstlerischer Freiheit herausgenommen hat, denn es befand sich mit Sicherheit entweder in der Pulverkammer oder bei Bedarf in gefülltem Zustande am Mann. Lange Rede, gar kein Sinn: Diese Zeichnung würde ich wohl eher nicht als Quelle nehmen, aber die Zeichnungen aus dem Buch, die Du vorher eingestellt hast, die währen für mich eher als Quelle verwertbar, und dort ist das Brooktau, wenn mich meine altersschwachen Augen nicht täuschen, rechtsgeschlagen...
Hagen
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