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1 381

Freitag, 8. August 2014, 00:49

"Guten Morgen" Johann,

nein, so denken wir nicht. Da gibt es weiß Gott andere Beispiele mit der immer gleichen Fotoeinstellung und der Erwähnung eines jeden neuen Staubkorns. Ich glaube, ich kann mich davon auch nicht freisprechen. ;-) Da bist du noch meilenweit davon entfernt. :-)

In diesem Sinne, Bon courage, nur zu :-)

Beste Grüße

Bernd

1 382

Freitag, 8. August 2014, 09:21

Lieber Johann,

zuviele Bilder von deinem Schnittmodell???
Geht gar nicht!

Viele Grüße,

Der Da

1 383

Freitag, 8. August 2014, 10:42

Ach Johann! :will:

Wie kann denn bitte soetwas Geniales langweilig anzuschauen sein?

Viel langweiliger ist die Menge an Ösen und Haken, die Du nun wieder biegen musst, du Armer. :pinch:
Mach Dir mal keine Sorgen! Wir bleiben Dir treu. :ok:

lg Mickey
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1 384

Freitag, 8. August 2014, 11:00

Bevor Du jetzt schon mit Bohren und Haken und Ösen loslegst ...
auch wenn ich es leider nicht ganz so toll mit dem Photo hinbekommen habe wie Du ...
Wahnsinn wo Du noch das Detail des unteren Deckels rausgeholt hast ... !

Aber auf dem gleichen Photo weiter links kann ich nur die beiden Befestigungsösen für die obere Deckelhälfte erkennen.
Entweder hat er die untere Öse einfach vergessen ( ? )
oder aber der Haken des unteren Deckels wurde irgendwo am oberen Deckel eingehängt



Hoffe, daß das jetzt kein zu aufregendes Detail war ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

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1 385

Freitag, 8. August 2014, 11:48

Hallo Markus,

Danke für den Hinweis.
Aber darüber habe ich mir auch bereits viele Gedanken gemacht, ob der Maler, der ansich bei diesem Bild äußerst detailliert vorgegangen ist, hier die beiden Ringösen nicht vergessen hat.
In Verbindung mit diesem Modell aus dem Museum in Toulon, wo diese Ringösen zu sehen sind (gelbe Pfeile), tendiere ich dazu anznehmen, dass die der Maler einfach vergessen hat.
Eine andere Erklärung habe ich momentan nicht parat.

1 386

Freitag, 8. August 2014, 12:42

Hallo!
Finde das Heranziehen historischer Gemälde natürlich sehr erstrebenswert, meine aber, dass man der Vollständigkeit halber dem Publikum mal das ganze Bild zeigen sollte... ist ja auch traumhaft schön anzusehen...


Im Vordergrund sieht man die Corvette "La Creole", auf deren Poop kein geringerer steht, als François d’Orléans, Prince de Joinville (topmodisch mit beigem Zylinder), Sohn des Bürgerkönigs Louis-Philippe I..
Im Hintergrund (zentral) ist die mexikansiche Küstenfestung San Juan de Uloa zu sehen, deren Pulvermagazin gerade in die Luft fliegt.
Besonders auffällig ist die total entspannte Haltung des franz. Prinzen, der die Expedition, bei der er sich militärische Sporen verdienen sollte, sichtlich (fast urlaubsgleich) genießt.

Der Anlass dieser - im 19.Jahrhundert sehr populären "Strafexpedition" (also eine Machtdemonstration der europäischen Großmächte gegen allzu freigeistige Staaten anderer Kontinente) - war ein Kuchen :D
Der "Kuchenkrieg" nahm die Plünderung einer französischen Bäckerei in einem Vorort von Mexiko-City durch mexikanische Truppen zum Anlass, die Rückzahlungen der enormen Schulden, die Mexiko bei Frankreich hatte, einzufordern. Scheinbar hatte sich ein in Mexiko lebender, franz.Bäcker über das franz.Konsulat an den König in Frankreich gewandt und jener forderte 600.000 Pesos Schadenersatz für Plünderungen und Gewalt gegen die französische Bevölkerung in Mexiko. Als das Ultimatum zur Zahlung ohne selbige abgelaufen war, entsandte man oben zu sehende Flottille, um die Pesos durch Hafenblockaden herauszupressen. Hintergrund der ganzen Unternehmung war der Wunsch der franz. Regierung, ein Freihandelsabkommen mit Mexiko zu erreichen, um beim Anlaufen der zahlreichen Atlantikhäfen keine Sonderabgaben mehr zahlen zu müssen...

Übrigens: Schlussendlich wurden die 600.000 Pesos (mancherorts ist auch von 800.000 Dollar zu lesen) gezahlt, allerdings darf man davon ausgehen, dass die Strafexpedition ein vielfaches davon gekostet hat.
Unterm Strich bleibt: wenig, da die Franzosen zwar das Geld un später auch den Vertrag erhielten, jedoch nicht den dadurch erhofften Profit erzielen konnten. Allerdings nahm der Einfluss der franz. Regierung in Mexiko ab diesem zeitpunkt zu, was späterhin zur Einsetzung des habsburgischen Erzherzog Maximilians als Kaiser von Mexiko (von Napoleons III. Gnaden) führte... allerdings war das jetzt auch keine tolle Erfolgsgeschichte :S

LG, Mathias

1 387

Freitag, 8. August 2014, 12:57

PS: Um beim Betrachten des Bildes so richtig in Stimmung zu kommen, empfehle ich Camille Saint-Saens "Samson et Dalila", die Bacchanale
Ist zwar eigentlich orientalisch angehaucht, aber mit Kastagnetten :D

Großartig

1 388

Freitag, 8. August 2014, 14:04

PS: Um beim Betrachten des Bildes so richtig in Stimmung zu kommen, empfehle ich Camille Saint-Saens "Samson et Dalila", die Bacchanale
Ist zwar eigentlich orientalisch angehaucht, aber mit Kastagnetten :D

Großartig


Ahh..... ein Feingeist in unserer Runde, der sich als Britannienfan so scheint's auch sehr gut auf dem französischen Parkett auskennt. :ok:

Beste Grüße

Bernd

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1 389

Sonntag, 17. August 2014, 20:13

Hallo Kollegen,

langsam aber sicher geht es mit der Sommerpause zu Ende.
Nach längerer Schaffenspause konnte ich mich nun wieder motivieren ein wenig zu basteln.
So geht es weiter:

Vervollständigung der Rüstbretter
Die Rüstbretter der La Créole bestanden aus zwei Teilen und verjüngten sich nach außen in der Dicke, was sicherlich auch dem besseren Ablaufen von überkommendem Seewasser diente. Die Rüstbretter hatten obenliegende Stützknie aus Holz. Nach unten fand eine Befestigung mittels Eisenstützen statt.
Mit den Planangaben von J. Boudriot alleine wären diese Details nicht historische genau darstellbar. Insofern war wieder einiges zu Recherchieren.
So z. B. geht aus dem Plan nicht hervor, ob es sich bei den Eisenstützen um Flach- oder Rundeisen handelt. Aus dem Plan war zunächst herauszulesen, dass diese Stützen aus einem Flacheisen hergestellt worden sind.
Mittlerweile habe ich jedoch herausfinden können, dass es sich um eine zweiteilige knieförmige Eisenstütze handelt. Die Stütze selbst bestand aus einem Rundeisen mit einem Durchmesser von etwa 3 - 4 cm, welche am unteren Ende als flacher Kopf mit Bohrung für den Befestigungsnagel ausgeschmiedet war. Die Stütze ging oben unter dem Rüstbrett in ein Flacheisen über, welches von unten in den beiden Rüstbrettern verbolzt war.
Hierzu habe ich eine entsprechende Zeichnung gefertigt.



Bevor ich in die Serienproduktion für das Modell der La Créole gehe, baue ich an mein Schnittmodell 1:48 eine kleine Rüste an, um diese Detail vollständig klären zu können. Mit dieser Proberüste kann ich auch die Herstellung der Püttingseisen und die Befestigung der Jungfern ausprobieren, worüber ich mir ohnehin schon einige Gedanken gemacht habe. Insofern wurde sofort mit der Umsetzung begonnen, wie auf den nachfolgenden Bildern zu sehen ist.








Demnächst mehr über die Vervollständigung der Püttingseisen und die Anfertigung der Rüststützen.

1 390

Sonntag, 17. August 2014, 20:26

Wie immer wunderschön, Johann! :love:

Ich freue mich auf die Fortsetzung.

lg Mickey
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1 391

Sonntag, 17. August 2014, 20:45

Deine Zeichnung ist wirklich ein Genuß !

Zur Stütze ...
zweiteilig ist insofern nachvollziehbar als der äußere Bolzen oder Nagel sonst nicht zu befestigen oder austauschbar gewesen wäre ...

Wie die beiden Teile aber kraftschlüssig zusammenhalten sollen ist mir schleierhaft ... ?
Punktschweißen war noch nicht so recht in Mode ...

Wäre es nicht denkbar, daß das stützende Rundeisen an beiden Enden geplättet war und in etwas steilerem Winkel stand ...
nicht ganz bis zum Ende des Brettes ging sondern nur bis zum äußeren Bolzen ...
und der äußere Bolzen sowohl Brett als auch Stütze hielt ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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1 392

Sonntag, 17. August 2014, 21:08

Guten Abend Johann,

Mir fällt in der ersten Fotoaufnahme auf, dass die unteren Rüstösen einen Tick zu breit erscheinen. Durch die dortigen Zugkräfte sollten diese aber im lichten Abstand nicht breiter sein als der Durchmesser des Rundeisens, das die Jungfer einbindet. Ist etwas kleinkariert zugegeben, aber in der späteren optischen Wahrnehmung wichtig, um stimmig zu wirken.

Beste Grüße

Bernd

PS: Wieder eine wunderbare Arbeit Johann, sehr schön gemacht... und noch schöner anzuschauen :-))))

1 393

Sonntag, 17. August 2014, 21:21

Druckkräfte sehe ich auch nur während der Montage bzw Takelarbeiten ...
wenn zunächst das Brett sein Eigengewicht, die Personenlast und die Last aus den Ketten bzw Rüsteisen und Jungfern halten muß ...
da kommt schon das eine oder andere Kilo zusammen ...
erst wenn die Wanten unter Zug sind dürften die Kräfte gegen Null tendieren
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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1 394

Sonntag, 17. August 2014, 21:49

Guten Abend Markus,

Die potenziellen Zugkräfte aus den Wanten übersteigen ein Vielfaches der möglichen Personenlasten, d,h., oberhalb des Rüstbrettes entsteht auf alle Fälle eine Druckzone, deren Lastaufnahme durch ein Flacheisen denkbar ungeeignet scheint. Die Jungs waren damals nur auch nicht gerade dumm, vielleicht gab es weitere Gründe für diese Art der Ausführung, die sich noch nicht offenbart hat.

Beste Grüße

Bernd

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1 395

Sonntag, 17. August 2014, 22:10

Zur Stütze ...
zweiteilig ist insofern nachvollziehbar als der äußere Bolzen oder Nagel sonst nicht zu befestigen oder austauschbar gewesen wäre ...

Wie die beiden Teile aber kraftschlüssig zusammenhalten sollen ist mir schleierhaft ... ?
Punktschweißen war noch nicht so recht in Mode ...


Hallo Markus,

Feuerschweißen wäre z. B. eine Möglichkeit. Letztlich weiß ich es aber nicht.



Wäre es nicht denkbar, daß das stützende Rundeisen an beiden Enden geplättet war und in etwas steilerem Winkel stand ...
nicht ganz bis zum Ende des Brettes ging sondern nur bis zum äußeren Bolzen ...
und der äußere Bolzen sowohl Brett als auch Stütze hielt ?


Hierzu ist festzustellen, dass ich auf verschiedenen zeitgenössischen Unterlagen diese Stützen mit Flacheisen in ähnlicher Form gesehen habe.
U. a. ist auch auf den Fotos des Originalmodelles diese Details so zu sehen, soweit es die Auflösung der digitalen Bilder dies zulässt.

1 396

Sonntag, 17. August 2014, 22:51

Nabend! :wink:
Johann, alleine schon die Zeichnungen sind ein Kunstwerk, ebenso wie die Simulationsanfänge an deiener Schnitte! :respekt: :ok: Wo recherchierst Du sowas eigentlich immer- nachts im Museum? Das wird mit Sicherheit großartig, ich freu mich schon lange auf speziell diesen Bauabschnitt, auch wenn er wohl sehr arbeitsintensiv (für Dich) wird. ;)

Zitat

erst wenn die Wanten unter Zug sind dürften die Kräfte gegen Null tendieren
Ich glaube, wir machen uns als "Landratten" das immer zu einfach. So war es in der Realität nämlich nie: Ein Mast ist vielmehr ein flexibles Gebilde (musste er auch sein! ). Durch Winddrurck, Seegang und Krängung änderte sich permanat das Kräfteverhältnis zwischen Mast, Takelage und Schiffsrumpf. Alles arbeitete demzufolge mit- und gegeneinander. Last uns das nicht immer für ein statisches Konstrukt halten, das ist mur bei Modellen so, denke ich zumindest! :pfeif:

Schöne Grße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



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1 397

Montag, 18. August 2014, 19:21

Guten Abend Johann,

Mir fällt in der ersten Fotoaufnahme auf, dass die unteren Rüstösen einen Tick zu breit erscheinen. Durch die dortigen Zugkräfte sollten diese aber im lichten Abstand nicht breiter sein als der Durchmesser des Rundeisens, das die Jungfer einbindet. Ist etwas kleinkariert zugegeben, aber in der späteren optischen Wahrnehmung wichtig, um stimmig zu wirken.


Hallo Bernd,
da hast Du wohl recht, das ist schon noch etwas verbesserungsbedürftig . Wobei allzuviel nicht mehr geht.

In diesem Zusammenhang erlaube ich mir auch mein Verständnis zur Abstützung der Rüstbretter kund zu tun:
Die Funktion der Rüstbretter liegt meines Erachtens einfach darin, die Wanten zu spreitzen. Insofern kann man meiner Meinung nach hier nicht von Druck- und Zugzonen sprechen. Der gewaltige Zug aus den Wanten kann nur durch die massive Verankerung der Püttingseisen in der Bordwand aufgenommen werden. Nachdem die Püttingeisen nicht nachgeben, entsteht bei Zug aus den Wanten nun über die Kraftumlenkung ein Druck auf das Rüstbrett.
Dies kann man mit den gespannten Seiten einer Geige gut veranschaulichen, denn der Steg (vergleichbar mit dem Rüstbrett) wird auch nur durch den Druck der Kraftumlenkung gehalten.

Ich denke, dass das obere Stützknie der Befestigung und Fixierung des Rüstbrettes an der Bordwand gedient hat. Des Weiteren waren die Stützknie auch für den Zusammenhalt der Rüstbohlen ( z. B. bei der La Creole 2-teilig) notwendig. Wie in einem anderen Forum erörtert, waren die oberen Stützknie auch zur Festigung der Rüstbretter bei starkem Wellengang gedacht.
Mit den Stützen nach untern sehe ich es im Prinzip genauso wie es Markus bereits erläutert hat.
Wenn die Wanten dann auf Zug gespannt sind, wird infolge der Spreitzung durch die Rüstbretter Druck in Richtung Bordwand ausgeübt, und es wäre dadurch Halt gegeben (vgl. Steg bei Geige). Es gibt jedoch auch Lastfälle bei denen die Wanten einer Schiffsseite entlastet werden. Hier muss natürlich das Rüstbrett sich durch seine eigenen Abstützelemente halten.

@drake
Hallo Chris,
ja, ich recherchiere immer nachts im Musée de la Marine in Paris ... :D
Nee, aber im Ernst, ich habe mittlerweile einiges an einschlägiger Literatur, und das WWW ist bekanntlich unendlich ergiebig.

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Freitag, 22. August 2014, 20:36

Fortsetzung: Rüstbretter
In Ergänzung zur bisherigen Ausführung der Proberüste habe ich auf Hinweis von einem Modellbauerkollegen( peternavalis, vielleicht dem ein oder anderen bekannt) hierzu neue interessante Detailerkenntnisse.
Nach seinen Erläuterungen war meine ursprüngliche Zeichnung zu den Rüsten grundsätzlich korrekt, jedoch noch in folgendem Detail zu ergänzen.
Die Stützknie aus Holz wurden bei der La Créole als "gesägte Knie", welche aus einer dicken breiten Planke gesägt wurden, ausgeführt. Insofern bedurfte das schräg angeschnittene Hirnholz (instabiler als gewachsenes Holzknie) wohl zur Stabilisierung einer Armierung mittels aufgelegtem Flacheisen. Infolge der Durchbolzung, wie auf dem Plan versucht darzustellen (Verklinkung, Verschraubung etc.), wurde in Verbindung mit dem unteren Flacheisen und der Eisenrundstütze eine kompakte Verbundkonstruktion für die zweiteiligen Rüstbretter erreicht. Wie mir Peter dazu weiter berichtete, ist dieses Konstruktionsprinzip auch durchaus an nicht französischen Schiffen dieser Epoche zu finden.
Somit habe ich das in meiner Zeichnung ergänzt und werde es dann demnächst an meinem „Probeschnittchen“ versuchen umzusetzen.






In diesem Zusammenhang erlaube ich mir einen Planausschnitt aus der Monographie von J. Boudriot zur La Créole 1827 zu zeigen:


Hieraus lässt sich dieses interessante Detail sicherlich nicht ableiten.
Fortsetzung folgt …

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1 399

Samstag, 23. August 2014, 22:07

Fortsetzung: Rüstbretter Abstützung
Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Details zur Verstärkung der Stützknie aus Holz für die Rüsten durch Auflegen eines Armierungsbandes, versuchte ich das Gegenstück, welches beim Original aus Flach- und Rundeisen bestand, herzustellen.
Den ersten Versuch startete ich mit einem Messingrundstab Ø1,2 mm, welcher mir jedoch zu massiv, bzw. unmaßstäblich erschien. Für den zweiten Versuch nahm ich Messingrundstab mit Ø 0,8 mm. Dies kommt meines Erachtens der Realität schon näher. Das würde in 1:1 einem Eisenstab von rd. 4 cm entsprechen.
Am unteren Ende habe ich den Messingrundstab mit einem Hammer etwas flach geklopft, sozusagen ausgeschmiedet und im erforderlichen Winkel gekröpft. Die Bohrung für den Bolzen zur Befestigung an der Bordwand wurde mit Ø 0,8 mm ausgeführt. Die Verbindung der Rundstütze mit dem Flachband stellte ich mittels Bohrung her, wie auf dem Bild zu sehen ist. Der Anschluss wird noch gelötet und anschließend mit der Nadelfeile in Form gebracht. Die „Durchbolzung“ zur Verbindung des oberen Metallbandes mit dem unteren Stützenelement wird nur angedeutet.


Demnächst geht es weiter …

BP_Dirk

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1 400

Samstag, 23. August 2014, 22:46

Hallo Johann,

sorry, ich habe schon einige Zeit nicht mehr vorbeigeschaut. :S ;(

Mann, Mann, Mann ... ich weiß gar nicht wo ich zuerst hinschauen soll! 8o 8o 8o

Supertolle und wahnsinnig Detailgetreue Arbeit! :sabber: :sabber:

Da tränen mir schon fast die Augen. :heul:

LG Dirk

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1 401

Sonntag, 24. August 2014, 20:56

Hallo Dirk,

es freut mich sehr, dass Du wieder mal in meinem Baubericht nach dem Rechten gesehen hast.

Und hier ein kleines Update:

Fertigstellung: Schnittmodell mit Carronade M 1:48 – Rüste mit Püttingseisen
Mittlerweile konnte ich alle Beschlagteile (Rundstütze, Armierungseisen für Holzknie) für die Rüste mit den Püttingseisen fertigstellen. Nach dem Brünieren der Messingteile erfolgte der Zusammenbau.


Auf dem folgenden Bild ist das Flacheisen auf dem Stützknie aus Holz zu sehen sowie das Gegenstück unten an der zweiteiligen Rüste. In Folge der „Durchbolzung“ wird in Verbindung mit der Rundstütze eine feste Verbundkonstruktion geschaffen.


Das weitere Bild zeigt die Rüste mit bereits eingehängten Jungfern und montierter Deckleiste.


Hier eine Detailaufnahme des armierten Stützknies.


Das Sektionsmodell ist nicht so groß, wie es scheinen mag.


Zum Abschluss noch eine Aufnahme, die die Abstützung der Rüste nach unten zeigt.


Ich denke, dass ich nicht weiter an diesem Versuchsmodell herumbastle. Die Details die ich ausprobieren (Pfortendeckelbefestigung, Brooktauausführung, Hängemattenstützen, Rüste mit Beschlägen und Abstützung) wollte, sind jetzt für das Gesamtmodell der französischen Korvette soweit klar.
Fortsetzung folgt …

1 402

Sonntag, 24. August 2014, 21:12

Guten Abend Johann,

..,und sogar des Meisters Hand in vollendeter Form dokumentiert.., ;-)

Mir ist derweil nicht so ganz klar, was ich bei dir primär stibitzen soll, die Modellbau- oder die Aufnahmetechnik.

Wenn ich's weiß sag ich's dir...;-)))

Bis dahin beste Grüße

Bernd

1 403

Sonntag, 24. August 2014, 21:13

Echt Fantastisch was du da baust... :sabber: :sabber: :sabber:

Klasse und einmalige Arbeit!

BP_Dirk

unregistriert

1 404

Sonntag, 24. August 2014, 22:08

Hi Johann,

wie Bernd schon sagt, man weiß wirklich nicht was man zuerst bewundern soll ...

Deine hervorragenden Arbeiten, oder Deine hervorragenden Fotos ! :ok:

Erstklassiger Job den Du da hinzauberst. :ok:

LG Dirk

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1 405

Sonntag, 31. August 2014, 21:18

Hallo Kollegen,
vielen Dank für die netten Kommentare.

Hier eine Aktualisierung meines Bauberichtes über meine momentanen Aktivitäten im Modellbau:

Vervollständigung der Rüsten: Armierung der Stützknie aus Holz
Nach den erfolgreichen Versuchen am Sektionsmodell fertigte ich mittlerweile die Armierungseisen für die Holzknie, die oben auf den Rüstbrettern sitzen.
In bewährter Methode (Blech auf Fliegersperrholz geklebt) schnitt ich mit der Kreissäge 1,5 mm breite Streifen von einem 0,3 mm dicken Messingblech. Diese Streifen wurden dann auf der Kreissäge zu 15 mm langen Stücken abgesägt. Dazu bediente ich mich einer Führung aus Holz, wie auf dem ersten Bild zu sehen ist.


Mit einer Lehre aus Holz bohrte ich dann die erforderlichen 4 Bohrungen mit Ø 0,5 mm für die Befestigungsbolzen.


Hier sind die fertigen Armierungseisen zu sehen. Es sind 26 an der Zahl.


Mit einer weiteren Lehre werden die Armierungseisen in ihre Grundform gebogen …


und dann individuell an das jeweilige Holzknie angepasst.


Fortsetzung folgt …

1 406

Montag, 1. September 2014, 20:11

Das ist so traumhaft schön anzusehen :love:

1 407

Montag, 1. September 2014, 20:17

In der Tat!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

1 408

Dienstag, 2. September 2014, 00:28

Immer wieder ein Genuss.

Die Erklärung, die Fortschritte, die Bilder und natürlich das Schiff als ganzes. :love:

lg Mickey
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1 409

Dienstag, 2. September 2014, 11:27

....und schön zu wissen, dass uns dieser BB ja noch ne weile erhalten bleibt!!!

BP_Dirk

unregistriert

1 410

Dienstag, 2. September 2014, 13:05

Hi Johann,

mir fehlen echt die Worte! :respekt: :respekt: :respekt:

Jedesmal wenn ich hier reinschaue stellt sich mir die Frage:

Woher hat der Mann diese Gene???? ?( ?( ?(

LG Dirk

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1:48, Holz, J. Boudriot, Korvette, Segelschiff

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