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  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

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4 501

Dienstag, 16. November 2021, 10:31

Nachtrag: Stagtakel – Palan d´etai
Fast hätte ich etwas vergessen. Denn um die Stagtakel zu sichern, sind auf dem Deck noch Augbolzen anzubringen. Des Weiteren habe ich festgestellt, dass laut dem Pariser Modell die holende Part für das Stagtakel, welches direkt am Großstag festgemacht worden ist, über einen einscheibigen Umlenkblock geführt werden muss.
Hierzu waren also noch einige Teile anzufertigen, die auf dem folgenden Bild zu sehen sind (Doppelblock mit Wirbelhaken nur zum Größenvergleich):


Bis demnächst …

4 502

Dienstag, 16. November 2021, 10:50

Hallo Johann, Du nutzt die Freistellungsphase ausgiebig. Tolle Details.

Lieben Gruß Frank

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4 503

Dienstag, 16. November 2021, 11:09

... insbesondere, wenn die Admiralität außer Haus ist, und man nicht zum Deckschrubben verdonnert wurde ... :D

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4 505

Freitag, 19. November 2021, 21:39

Der Werfbetrieb ist momentan etwas eingeschränkt, da das Netzteil für die Reeperbahn den Geist aufgegeben hat. Sollte wohl mehr in Qualität investieren ... :D

Fortsetzung: Stagtakel – Palan d´etai
Um zu prüfen, dass die Stagtakel mit Hanger und Führung nicht kollidieren, habe ich sie vor der endgültigen Montage provisorisch angebracht. Wie bereits beschrieben ist aus der Monographie über die Befestigung der Stagtakel an den Marsen nichts zu entnehmen. Dementsprechend orientiere ich mich an den Darstellungen im Atlas du Génie maritime und an den Fotos vom Originalmodell. Dementsprechend ist zu sehen, dass die Befestigungen der beiden Stagtakel an den Marsen steuerbordseitig erfolgt sind.


Auf dem nächsten Bild ist der Einfachblock zur Führung und der Hanger mit dem Takel im Detail zu sehen:


Nach der fertigen Installation der Stagtakel werde ich mit der Verzurrung der Chaloupe und der Pinasse beginnen. Die genauen Details dazu bedürfen noch einer abschließenden Klärung.
Fortsetzung folgt …

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4 506

Samstag, 20. November 2021, 07:26

sieht interessant aus, was haben die Takel für ein Funktion?
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4 507

Samstag, 20. November 2021, 07:41

Hallo Hans Juergen,

wie bereits beschreiben, dienen diese Takel in erster Linie zum Ein- und Aussetzen der Boote sowie zum Be- und Entladen.
Dazu werden an den Rahnocken der Groß- und Marsrah weitere Takel angeschlagen, mit denen dann die Last außenbords bzw. binnenbords gezogen werden kann.

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4 508

Montag, 22. November 2021, 20:57

Stehendes Gut der Royal- bzw. Oberbramstengen
Bevor ich die Boote verzurre, möchte ich doch erst das stehende Gut insgesamt zum Abschluss bringen.
Zur Vervollständigung des stehenden Gutes der Royalstengen (Wanten, Stage) bedurfte es noch einiger Detailklärungen und Vorbereitungen.
Wie auf dem Bildausschnitt der oberen Takelage des Originalmodells zu sehen, handelt es sich bei den Royalstengen um sehr filigrane Bauteile. Die Royal- bzw. Oberbramstengen sind im Modell zwischen max. 2 bis 3 mm stark.
Auf dem Bild habe ich die Stage gelb und die Royalwanten rot markiert.


Quelle: Monographie von J. Boudriot, Bildausschnitt Originalmodell

Da weder im Plan noch in der Beschreibung der Monographie eine konkrete Angabe enthalten ist, wie die Auflage der Royalstage und -wanten im Detail auszusehen hat, versuchte ich in einschlägigen Quellen (Literatur, Internet) entsprechende Hinweise zu finden. Leider konnte ich dazu wenig Informationen erhalten. Irgendwie müssen die Stage eine fixe Auflage erhalten. Daher orientierte ich mich am Schrage Seite 92, Abb. 255. Dort sind an den Stengen Klampen zu sehen. Dementsprechend versuchte ich diese Klampen möglichst passend zu gestalten.
Im ersten Schritt war die Befestigung der Klampen (Modellgröße 2,8 mm/1,2 mm) zu klären. Hierzu benötigte ich winzige Bolzen, die ich aus Messingdraht ø 0,25 mm nach der Methode eines russischen Modellbauers hergestellt habe.


Des Weiteren wurden die Taue für die Royalwanten ( ø 0,25 mm bzw. ø 0, 35 mm) und die Stage (ø 0,25 mm bzw. ø 0,40 mm) geschlagen.
Weiter war noch die Frage der Führung der Toppnannten für die Royalrahen zu klären. Pro Seite wurde nur ein Royalwant geführt. Insofern konnten die Leitkauschen für die Toppnannten nicht eingebunden werden. Daher fertigte ich jeweils einen eigenen Stengenkragen mit zwei Kauschen (ø1,2 mm).
Eine Kleidung dieser dünnen Taue war auch im Original nicht gegeben. Die Auflage der Stage erfolgt mit jeweils einem laufenden Auge auf den Klampen. Mittels Leitkauschen wurden die Stage nach unten geführt und mit Taljereep-Laschungen festgesetzt. Diese Befestigungsdetails muss ich noch klären.


Die Lage der Klampen an den Royalstengen erfolgte oberhalb der Scheibgatts für die Drehreeps, wie auf dem folgenden Bild (Royalstenge des Kreuzmastes) zu sehen ist.

Fortsetzung folgt …

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4 509

Samstag, 27. November 2021, 16:52

Fortsetzung: Stehendes Gut der Royal- bzw. Oberbramstengen am Kreuzmast
Die Wanten an der Kreuzroyalstenge an meiner Korvette besitzen im Modellmaßstab ø 0,25 mm. Auf dem folgenden Bild ist eine vorbereitete Royalwant mit eingebundener Kausch (ø 0,9 mm) und das Gegenstück für die Taljereep-Laschung, welche am Ende der Querstrebe der Bramsaling festgemacht wird, zu sehen.


In diesem Zusammenhang zeige ich nochmals die von mir bei diesem Modell verwendeten Kauschen, welche aus brüniertem Messing sind. Die kleinste Kausch hat einen Durchmesser von rd. 0,9 mm.


Die beim Bau der Stengen von mir dummerweise bereits fest verklebten Flaggenknöpfe sind natürlich beim Auflegen der Wanten und Stage äußerst hinderlich. Ganz problematisch ist es bei der Anbringung der Stengekrägen mit den eingebundenen Kauschen. Daher versuchte ich diese Flaggenknöpfe wieder vorsichtig abzunehmen. Dies funktionierte beim Vor- und Hauptmast ganz gut. Beim Kreuzmast hingegen ging es beim besten Willen nicht, ohne einen Schaden anzurichten. Alternativ versuchte ich daher den Kragen für die Toppnantenführung der Kreuzroyalrah direkt am Modell zu installieren, was letztlich mit Hilfe einer entsprechenden Vorrichtung dann auch gelang.


Die erste Variante versuchte ich mit einem Tau ø 0,35 mm für den Kragen und mit Kauschen ø1,2 mm. Die Dominanz dieses Kragens am Stengetop störte mich und erschien mir unmaßstäblich. Daher startete ich einen weiteren Versuch mit einem Tau ø 0,25 mm für den Kragen und mit Kauschen ø 0,9 mm, was mir nun wesentlich besser zusagt.


Somit zeigt nun das letzte Bild das vervollständigte stehende Gut des Kreuzmastes, ab der Bramsaling.


Womit ich dann zum Großmast übergehen kann, um auch dort die Royalstage und -wanten anzubringen. Die Royalwanten für den Groß- und Fockmast mit weiteren entsprechenden Takelkomponenten habe ich bereits soweit vorbereitet, wie auf dem letzten Bild zu sehen.



Fortsetzung folgt …

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4 510

Sonntag, 28. November 2021, 10:28

wie immer :love: :love: :love:
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Realname: Markus

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4 511

Sonntag, 28. November 2021, 11:18

Auch wie immer...... :respekt: 8o 8o :ok:

4 512

Sonntag, 28. November 2021, 16:37

Wieviel Dioptrien hat die Lupe mit der Du diese Fummelei betreibst? Wenn ich Deine Fotos sehe muß ich erstmal die Brille putzen um alles richtig zu erkennen, daher meinen tiefsten :respekt: :sabber:

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4 513

Sonntag, 28. November 2021, 18:17

Hallo Andreas,

ich bin stark kurzsichtig
Ich lege beim Arbeiten die Brille ab und gehe auf "Tuchfühlung" ... :D :ok:

4 514

Montag, 29. November 2021, 08:25

Moin Johann,

wie immer eine handwerkliche Meisterleistung die du uns zeigst :ok:

Ingo
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4 515

Montag, 29. November 2021, 19:29

Hallo Ingo,
Danke, das geht runter wie Öl.

Fortsetzung: Stehendes Gut der Royal- bzw. Oberbramstengen am Kreuzmast
Mittlerweile bin ich schon beim Installieren der Royalwanten des Fockmastes, die auf der Bramsaling mittels Taljereep-Laschung steif gesetzt werden. Um die Abstände der Kauschen einigermaßen gleich zu erhalten, bediene ich mich eines entsprechend gebogenen Drahtstückes bei der Montage.


Bis demnächst …

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4 516

Donnerstag, 9. Dezember 2021, 15:53

Verzurrung der Schaluppe und Pinasse ( Chaloupe et Grand canot)
Wie vor einiger Zeit schon angekündigt, komme ich nun endlich zum Verzurren der Schaluppe und Pinasse. Dabei wird die Pinasse in die Schaluppe (ohne Duchten) gesetzt.
Bevor ich mit der Aufstellung beginnen konnte, musste noch grundsätzlich geklärt werden, wie die Boote festgemacht waren. Als Orientierung dienen hierzu entsprechende Abbildung-en des Pariser Modells.
Dementsprechend beabsichtigte ich die die sogenannten Bootskrabber bzw. Zurrbrooken auszubiden.


Quelle: Monographie La Créole, J. Boudriot

Diese Ausführungsart konnte ich jedoch bei anderen zeitgenössischen Modellen so nicht finden. Insofern hatte ich gewisse Zweifel, ob diese tatsächlich so ausgeführt waren.
Auf der Suche nach Beschreibungen für Bootskrabber wurde ich im Röding fündig. Bis auf die Tatsache, dass an Stelle der Kauschen Jungfern beschrieben werden, gleicht sich die Ausführung.


Quelle: Allgemeines Wörterbuch der Marine, J. H. Röding, 1794

Somit war es für mich auch nachvollziehbar und klar, dass ich die Bootskrabber für die La Créole so anfertigen werde. Die letztlich noch offene Frage, inwieweit die Bootskrabber gekleidet waren, konnte auch sehr schnell beantwortet werden. Schon alleine von der praktischen Überlegung her erscheint es sinnvoll diese Taue gegen Schamfielen zu kleiden. Dafür existieren allerdings auch viele Beispiele, u. a. im Buch von E. W. Petreujus „Das Modell der Brigg Irene“, S. 123.

Da mir die Bootskrabber am Pariser Modell als zu schmächtig erschienen, wählte ich eine etwas robustere Ausführung.
Das Einbinden der Kauschen erfolgte dabei mit einem eigens dafür aus japanischem Seidengarn geschlagenem Tau (1 x 2), was einem Durchmesser von rd. 0,2 mm entspricht. Diese Taue werden auch für die Taljereep-Laschung verwendet.


Das nächste Bild zeigt 2 Bootskrabber, die unter den Oberbegriff Zurrbrooken fallen.


Um die richtigen Längen der Bootskrabber und die korrekte Lage der Ringbolzen ermittlen zu können, kramte ich die damals für die Anordnung der Hühnerställe erstellte Hilfsvorrichtung hervor. Damit kann ich außerhalb des Modells die korrekte Aufstellung der Boote und deren seefeste Verzurrung mit allen Komponenten in aller Ruhe ohne Gefahr von Kollateralschäden vorrichten.




Im nächsten Schritt werde ich nun das Ansemble auf dem Modell installieren.
Davon denächst mehr …

4 517

Freitag, 10. Dezember 2021, 07:11

Moin,

hervorragende Recherche, noch besser umgesetzt!

Ingo
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4 518

Freitag, 24. Dezember 2021, 14:01

Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und viele glückliche Momente im Kreise Eurer Lieben!

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4 519

Dienstag, 28. Dezember 2021, 08:37

Hauptmasttop mit Wetterfahne und Heimat- / Kriegswimpel (flamme de guerre)
Man glaubt es kaum, aber am Masttop meiner französischen Korvette gibt es noch einiges an Details zu klären.
Somit befasse ich mich neben der Vervollständigung des stehenden Gutes mit der abschließenden Klärung dieser Detailausführungen, was ich zwischendurch immer als angenehme Ablenkung empfinde. Früher oder später muss es ohnehin erledigt werden.

Quelle: Monographie von J. Boudriot, Bildausschnitt Originalmodell

Durch die zur Verfügungstellung eines Bildes vom Masttop der L´Inflexible von 1835 (Modell im Musée National de la Marine-Rochefort) von Daniel @dafi wird es mir ermöglicht, die entsprechende Detailausführung zu vervollständigen.
Was ich bisher anhand einer alten sw-Aufnahme des Pariser Modells für die Reste einer Flagge oder eines Wimpels hielt, entpuppte sich somit eindeutig als Windsack, der mittels einer kleinen Traverse am Ende der Wetterfahne eingehängt war. Die Wetterfahnen der La Créole und der L´Inflexible sind prinzipiell ähnlich gestaltet und auch die Blitzableiter sind bei beiden vorhanden. Insofern kann ich diesen Windsack getrost an der Wetterfahne der La Créole anbringen und als historisch korrekt und belegt betrachten, auch wenn er weder in der Monographie gezeichnet noch am Pariser Originalmodell aktuell vorhanden ist.


In diesem Zusammenhang versuche ich auch zu klären, wie der Kriegswimpel bzw. Heimatwimpel im Detail ausgesehen haben könnte. Insbesondere interessieren dabei die Länge, das Liektau, Einbindung in die Flaggleine, Wimpelholz usw.. Die Flaggleine des Kriegswimpels fuhr durch eines der beiden Scheibgatts im Flaggenknopf.


Für die Herstellung des Windsacks und des Heimatwimpels habe ich an Seidengewebe gedacht, das von der feinen Struktur der erwünschten Maßstäblichkeit meiner Meinung nach am nächsten kommt.
Mal sehen, was die ersten Versuche so zum Vorschein bringen.

Demnächst davon mehr …

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4 520

Mittwoch, 29. Dezember 2021, 18:11

Hier geht es mit Kleinigkeiten weiter:

Fortsetzung: Hauptmasttop mit Wetterfahne und Heimat- / Kriegswimpel (flamme de guerre)
Um den kegelförmigen Windsack aus Seidengewebe zu formen wurde zur Vorbereitung ein Kegel aus Holz hergestellt und mit Wachs als Trennmittel behandelt.
Die Seide tränkte ich mit verdünntem Weißleim. Nach dem Trocknen wurde die Seide um den Kegel gelegt und an der Nahtstelle verklebt. Ein bisschen diffizil war das Ganze schon. Aber nach ein paar Versuchen kam doch ein recht ansehnliches Ergebnis zu Stand. Letztlich wurde der Tragering mit Aufhängungstraverse zusammengelötet und nach dem Brünieren vorsichtig mit Sekundenkleber auf den oberen Rand des Stoffsackes geklebt.


Mit dem nächsten Bild zeige ich das Ergebnis. Ein Detail, dass man nicht allzu oft an Modellen sieht.


Ich hoffe, dass ich noch weitere Informationen zum Heimatwimpel erhalten werde, um auch dieses schmückende Beiwerk noch einigermaßen historisch korrekt umsetzen zu können. Stellt doch die Beflaggung für mein Modell die einzigen Farbakzente dar, beim einem ansonsten „farblosen“ Modell.
Fortsetzung folgt …

4 521

Mittwoch, 29. Dezember 2021, 18:32

Hervorragend Gefertigt. Sehr schönes Detail.
Lieben Gruß Frank

4 522

Mittwoch, 29. Dezember 2021, 18:43

Hallo Johann,

das sind Details, die so perfekt und liebevoll hergestellt,
ihres Gleichen suchen.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

4 523

Mittwoch, 29. Dezember 2021, 20:45

Moin Johann,

ein Detail, das Seinesgleichen sucht ...

Thema Heimatwimpel: Viel beisteuern kann ich nicht, ich weiß nur, dass es bei unseren Fregatten gerne mal mehrere dutzend Meter lang sein kann :nixweis:

Ingo
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4 524

Donnerstag, 30. Dezember 2021, 12:20

Vielen Dank für euer Interesse und den Zuspruch.

Ja, dieses Detail hat es in sich.
In einem anderen Forum diskutieren wir die interessante Frage, ob der Sack offen oder geschlossen war. Strömungstechnisch spricht alles dafür, dass er offen war.
Auf dem Bild kann man an der Spitze nicht eindeutig erkennen, ob nicht doch eine Öffnung vorhanden war.

4 525

Donnerstag, 30. Dezember 2021, 22:10

Er wird zwangsweise eine Öffnung haben müssen. Kannst Du an jedem kleineren Flugplatz heute noch sehen. Um die Windstärke darzustellen ist heute der Windsack geringelt, so kann man die Windstärke in Beaufort ablesen. Auch an einigen Autobahnbrücken die Wind gefährdet sind kann man die Dinger finden. Wie man bei dem farblosen Windbeutel :abhau: allerdings die Windstärke erkannt hat entzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute allerdings daß der Sack kardanisch aufgehängt wurde um bei plötzlich auftretenden Wechselwinden auch die Richtung zu erkennen. Ich persönlich hätte allerdings den Weißleim in der Flasche gelassen um beim Anpusten der Windsacks Bewegung zu sehen. Ist aber nur meine unmaßgebliche Meinung.

4 526

Samstag, 1. Januar 2022, 08:18

Hallo Johann,
sehr schönes Detail. Aber der Windsack muss offen sein, also ohne Spitze, sonst wird der sich nie wirklich schön aufblähen, wenn der Wind reinbläst. Deshalb haben auch Fallschirme zum Teil Öffnungen, dass der Schirm immer gebläht bleibt und nicht bei ungünstigen Strömungsverhältnissen zusammen fällt.
Auf dem einen Bild könnte man meinen, dass die Spitze des Windsacks schräg abgeschnitten ist. Das wäre mein Anhaltspunkt.

Mach weiter so und immer ein ruhiges Händchen für 2022!
Stefan
Die Intelligenz auf einem Planeten ist eine Konstante. Nur die Zahl der Bevölkerung wächst!

Jean-Luc Picard

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4 527

Montag, 3. Januar 2022, 14:55

Fortsetzung: Hauptmasttop mit Wetterfahne und Heimat- / Kriegswimpel (flamme de guerre)
Um der Diskussion zur Strömungstechnik eines Windsackes Rechnung zu tragen, fertigte ich nun die Windsäcke mit einer kleinen Öffnung an der Spitze für die drei Masttops. Die Seide färbte ich noch etwas dunkler.


Das nächst Bild zeigt die Wetterfahne ( Girouette) mit Windsack (Manche de vent) am Fockmasttop.




Und hier nochmals in geänderter Form, die Anordnung der Wetterfahne mit Windsack am Großmasttop.


Nun werde ich die ersten Versuche für den Heimatwimpel starten.
Fortsetzung folgt …

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4 528

Montag, 3. Januar 2022, 19:38

In der Tat ein sehr interessantes Detail und natürlich mal wieder perfekt umgesetzt!

:respekt:

Jan

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4 529

Mittwoch, 5. Januar 2022, 09:58

Fortsetzung: Hauptmasttop mit Wetterfahne und Heimat- / Kriegswimpel (flamme de guerre)

Mittlerweile habe ich weitere Beispiele von Schiffen gefunden, die mit diesen Details an den Mastspitzen ausgestattet waren.
So sind mir nun Folgende bekannt:

- La Créole
- L´Inflexible
- Le Napoleon
- Le Tage

Das Bild zur Le Tage hat mir G. Delacroix zur Verfügung gestellt.
Offensichtlich scheint diese Ausführung bei den Franzosen doch nicht so unüblich gewesen zu sein. Zeitlich lässt sie sich nach den bisherigen Erkenntnissen so um 1830 bis etwa Mitte 19. Jahrhundert einordnen.

Ausschnitt L´Inflexible


Ausschnitt Napoleon


Ausschnitt Le Tage


Sicherlich gibt es noch mehr Beispiele.

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Realname: Stefan

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4 530

Donnerstag, 6. Januar 2022, 00:14

index.php?page=Attachment&attachmentID=474408[/quote]
Kreuzstengestag – Étai perroquet de fogue und Fortsetzung Großstengestag
Zwischenzeitlich wurde das Tau für das Kreuzstengestag aus feinem Seidengarn 4x3 rechts- und anschließend 3 Kardeele davon 3-mal linksgeschlagen. Das ergibt ein Kabel mit ø 0,77 mm im Modellmaßstab, was im Original ø 37 mm entspricht. Ebenso wurde ein Leitkragen, wie für das Großstengestag angefertigt, der ihn entlang am Mast nach unten zum Festmachen führt.
Wie beim Großstengestag bereits erwähnt, bedurfte dieses Detail noch einer näheren Klärung, was mittlerweile erfolgt ist. Sowohl hinter dem Fock- als auch hinter dem Großmast befand sich eine Reihe von Leitblöcken, die an einer Eisenstange geführt wurden. An dieser Eisenstange, die mit drei Halterungen auf dem Deck befestigt wurde, war in der Mitte das jeweilige Stag festgemacht. Dazu wurde die Eisenstange durch die in die Stage eingebundenen Kauschen gesteckt.
Hier ist das Einbinden einer Kausch zu sehen:
index.php?page=Attachment&attachmentID=470572

Die folgenden drei Bilder zeigen das Kreuzstengestag von oben bis zum Befestigungspunkt:
index.php?page=Attachment&attachmentID=470569

index.php?page=Attachment&attachmentID=470570

index.php?page=Attachment&attachmentID=470571

Nachfolgend sind drei Bilder vom Großstengestag von oben bis zur Befestigung bei den Leitblöcken zu sehen:
index.php?page=Attachment&attachmentID=470573

index.php?page=Attachment&attachmentID=470574

index.php?page=Attachment&attachmentID=470575

Fortsetzung folgt …


Ich frage mich, wie es dir gelingt Das Schiff so zu ölen?
Dies funktioniert bei mir nicht. Egal welchen Kleber ich benutze, beim ölen werden diese Stellen Weiß.
Danke für deine Antwort.
lg
Stef

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1:48, Holz, J. Boudriot, Korvette, Segelschiff

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