Stagtakel – Palan d´etai
Die Stagtakel dienten generell dem Verladen von Gütern, Kanonen und dem Ein- und Aussetzen der Boote.
Bezüglich der Ausführung der Stagtakel zeigen sich zum Modell der La Créole Unterschiede zwischen der zeichnerischen Darstellung von J. Boudriot in der Monographie und dem Originalmodell im Pariser Museum.
Quelle: Monographie La Creole von J. Boudriot S. 125 und 126
Quelle: Monographie La Creole von J. Boudriot S. 101, Fotoausschnitt Originalmodell
Die im Atlas du Génie maritime dokumentierte Ausführung der Stagtakel (Ladetakel) entspricht der Darstellung am Pariser Modell. Dementsprechend führe ich diese auch an meinem Modell der La Créole aus.
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Quelle: Atlas du Génie maritime, annexe Nr. 1, Pl. 50
Auf dem Foto des Originalmodells konnte ich ein weiteres Stagtakel identifizieren. Auch dieses werde ich dementsprechend an meinem Modell darstellen.
Die Vorbereitungen für die entsprechenden Arrangements dieser Takel habe ich mit der Anfertigung der Doppel- und Einfachblöcke begonnen. So sind insgesamt 6 Doppel- und 4 Einfachblöcke herzustellen. Die Blockgröße ermittelte ich mittels Skalierung der Zeichnungen aus dem Atlas im Abgleich mit der Blocktabelle aus der Monographie (Abhängigkeit zum Taudurchmesser), was letztendlich ziemlich genau passte. Somit erhalten die Doppelblöcke eine Länge von rd. 6,8 mm und die Einfachblöcke eine Länge von rd. 5,2 mm. Die Anfertigung der Blöcke erfolgte in der für mich mittlerweile erprobten Art und Weise.
In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass es aus meiner Sicht keinen Sinn macht die Blöcke in ihrer Gesamtheit vorab herzustellen. Das wären für diese Korvette schätzungsweise mehrere hundert Stück. Zwischenzeitlich habe ich mühsam in Erfahrung gebracht, dass all diese Blöcke die verschiedensten Größen und Formen aufweisen, je nach Einsatzzweck. Auch gibt es viele Unterschiede, was deren Beschläge und Befestigung anbelangt. Deshalb fertige ich die Blöcke individuell bezogen auf den jeweiligen Detailabschnitt. Eine andere Vorgehensweise erscheint auf Grund der Komplexität einer Takelage für mich nicht zielführend, es sei denn man vereinfacht und differenziert weniger, was natürlich zu Lasten der Detailgenauigkeit geht. Letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden.
Wie auf dem folgenden Zeichnungsausschnitt aus dem Atlas du Génie maritime zu sehen, waren bei den Franzosen die schweren Lasttakelblöcke mit sogenannten Wirbelhaken (croc à émerillon) ausgestattet.
Quelle: Atlas du Génie maritime, annexe Nr. 1, Pl. 2
Nachfolgend eine Bild-Collage zur Anfertigung der Wirbelhaken.
Der Großteil der erforderlichen Blöcke, Kauschen und Haken für die Arrangements der Stagtakel wurde soweit angefertigt, wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist.
Die gefertigten Messingteile werden natürlich noch brüniert, um Ihnen ein eisenartiges Aussehen zu verleihen.
Im nächsten Schritt geht es dann an die Anfertigung der Stagtakel. Dazu muss ich noch die Taue in den entsprechenden Stärken schlagen und kleiden. Ebenso sind die notwendigen Blockstroppen herzustellen.
Fortsetzung folgt …