Das Wettringer Modellbauforum

Fortsetzung: Anker verstauen
Nach einer kurzen Schaffenspause bin ich dabei die kleineren Anker mit den Eisenstöcken auf die Ankerlager zu legen.
Der größere davon diente der Reserveanker; der kleinere hatte als Wurf- bzw. Warpanker Verwendung gefunden. Entgegen der Zeichnung von J. Boudriot habe ich mich nun doch dazu entschieden diese Anker entsprechend dem Pariser Modell anzubringen. Somit werden diese Anker backbordseitig angeordnet.


Demnächst geht es wohl mit den Webleinen an Fock- und Kreuzmast weiter.
Fortsetzung folgt …

So klein war sie ja nun auch nicht, mit immerhin 39 m Länge ...

Kreuzmastwanten
Nach einer kleinen Schaffenspause und einem kurzen Exkurs führe ich die Takelarbeiten an meiner französischen Korvette weiter. Die Unterwanten des Kreuzmastes hatte ich bereits vor einiger Zeit gesetzt, auch um dem Takelgarn die Möglichkeit zum Nachrecken zu geben.
Diese Vorgehensweise hat sich bei den Großwanten bereits bewährt. Vorab musste der Kreuzmast durch das Festsetzen der Taljereeps ausgerichtet werden. Hierbei sollte man sehr dezidiert und gefühlvoll vorgehen. Dabei bin ich wechselseitig die Wanten von vorne nach hinten durchgegangen.


Nach dem Ausrichten und Festsetzen erfolgt im nächsten Schritt die Sicherung der Taljereeps.
Bis demnächst …

Danke, Ingo

und hier geht es mit kleinen Schritten weiter:
Fortsetzung: Kreuzmastwanten
Bevor es mit dem endgültigen Sichern der Taljereeps der Kreuzmastwanten weitergehen kann, ist noch der Kreuzstag abschließend in Position zu bringen und festzusetzen.


Für das Herstellen der Laschung zum Festsetzen des Kreuzstages schlug ich mit meiner Reeperbahn das entsprechende Tau aus japanischem Seidengarn 100/2 2 x 3, was einem Durchmesser von 0,35 mm entspricht.


Fortsetzung folgt …

@Frank.E

Hallo Frank,

ob das eine Besonderheit der Franzosen ist, kann ich nicht sagen. Tatsache ist, dass die Stagmaus etwa gegen 1830 verschwunden ist, wie ich nachgelesen habe.
Hierüber habe ich bereits berichtet LINK.

@Ray

Danke für den Zuspruch.

Moques de conduits
Zur Zeit sichere ich noch die Taljereeps für die Kreuzwanten, damit ich anschließend mit dem Anbringen der Webleinen fortfahren kann.
Zwischenzeitlich befasse ich mich mit einer interessanten Recherche zu einem Detail, was ich in dieser Form bisher nur bei der La Créole gesehen habe. Es handelt sich hier um eine Art Leitblock mit der Bezeichnung „Moques de conduits“. Erstmalig sind mir diese Blöcke, die innen an den Wanten befestigt sind, auf Bildern vom Pariser Modell aufgefallen. Bisher wenig beachtet, muss ich mich nun doch damit beschäftigen.


Quelle: Musée de la Marine Paris – La Crèole

Im Weitern konnte ich dazu im Atlas du Génie Maritime auf Tafel Nr. 212 (Blöcke und sonst. Takelzubehör) genau die auf den Bildern vom Pariser Modell abgebildete Art von Wantblöcken finden, wie auf der nächsten Zeichnung rechts zu sehen. Links davon habe ich u. a. auch noch einen Block mit 3 Scheiben ergänzt.


Quelle: Atlas du Génie Maritime auf Tafel Nr. 212

Entsprechend der Zeichnung besitzen diese Blöcke im Maßstab 1:48 folgende Maße:
1 – scheibig b= 2,4 mm auf t=2,8 mm
2 – scheibig b= 3,2 mm auf t=2,9 mm
3 – scheibig b= 4,3 mm auf t=3,0 mm,
und jeweils 1,8 mm dick.
Über die Abbildung im Atlas konnte ich die französische Bezeichnung für diese Art von Blöcken herausfinden. Leider war es mir bisher noch nicht möglich in Erfahrung zu bringen, wie die genaue Bezeichnung hierfür im Deutschen lautet.
Vor einiger Zeit beschrieb ich die Anfertigung von Leitblöcken, die Innen im Bereich des Wassergangs angebracht wurden. Auf dem nächsten Bild aus der Monographie ist sehr gut zu erkennen, dass diese Leitblöcke in Verbindung mit den an den Wanten befestigten (Moques de conduits) stehen.


Quelle: Musée de la Marine Paris – La Crèole

Demnach ist davon auszugehen, dass insgesamt 28 Stück dieser „Wegweiserblöcke“ (denkbare Bezeichnung) anzufertigen sind, je nach dem mit 1, 2 bzw. 3 Scheiben.
Es würde mich sehr freuen, wenn ich noch mehr zu dieser Art von Blöcken in Erfahrung bringen könnte. Vielleicht hat einer von euch dazu entsprechende Informationen vorliegen.

Bis demnächst …

Hallo Ingo,
hallo Ray,

besten Dank für euer ungebrochenes Interesse und die netten Worte.

Zitat von »archjofo«

Moques de conduits
Demnach ist davon auszugehen, dass insgesamt 28 Stück dieser „Wegweiserblöcke“ (denkbare Bezeichnung) anzufertigen sind, je nach dem mit 1, 2 bzw. 3 Scheiben.
Es würde mich sehr freuen, wenn ich noch mehr zu dieser Art von Blöcken in Erfahrung bringen könnte. Vielleicht hat einer von euch dazu entsprechende Informationen vorliegen.

Bis demnächst …

In meinem Bericht schrieb ich zu den Blöcken (Moques de conduits), die innen an den Wanten fest gelascht werden, dass ich hierzu keine deutsche Bezeichnung finden konnte und dachte "Wegweiserblöcke" wäre eine denkbare Bezeichnung.
Heute stieß ich im Internet bei Google-Books auf ein Buch von Otto Hildebrandt von 1872 - "Praktisches Lehrbuch für junge Seeleute der Kriegs- und Kauffahrtei-Marine.
Hieraus ein Auszug:


Des Weiteren habe ich noch eine alte Fotoaufnahme von der Fregatte Radetzky der K. und K. - Marine gefunden. Dort sind auch diese Blöcke sehr schön zu sehen.
Diese sind in etwa auch auf der gleichen Höhe wie bei der La Créole befestigt.

Fortsetzung: Moques de conduits
Beim ersten Versuch für einen „Wegweiserblock“ imitierte ich die drei Scheiben einfach mittels eines Messingdrahts ø 0,5 mm. Möglicherweise geht es noch besser.


Das nächste Bild zeigt den Block versuchsweise an einem Want befestigt. Hier erweist sich mal wieder mein Versuchsgestell für die Wanten als sehr praktisch, an dem ich vor einiger Zeit bereits Versuche mit Webleinen gemacht habe.


Fortsetzung folgt …

Hallo Hans Juergen,

es handelt sich um verschiedenes laufendes Gut von den Segeln, wie z. B. Gordings und Bulins.

Danke Ingo,
so nette Kommentare hört man immer gern.

Fortsetzung: Moques de conduits
Mittlerweile liegt der zweite Versuch für einen „Wegweiserblock“ vor. Hier habe ich die Gatts sauberer gefräst und die Scheiben wurden ebefalls imitiert, und zwar durch Stehen lassen von Material in der Mitte und entsprechendes Ausrunden. Auf dem folgenden Bild sind diese Blöcke natürlich vergrößert dargestellt. Tatsächlich hat der 3-scheibige Block folgende Größe: b= 4,3 mm auf t=3,0 mm, Dicke 1,8 mm.


Nach Feststellung von welchem ich dieser Blocktypen (1-, 2- oder 3-scheibig) wieviel anzufertigen habe, kann die Fertigung beginnen.
Davon demnächst mehr …

@Frank

Hi Frank,
mal sehen, was bis dahin so alles passiert ...

Fortsetzung: Moques de conduits
Mit dem dritten Versuch zur Herstellung eines „Moques de conduits“ wollte ich sehen, ob es möglich wäre, echte Blockscheiben einzusetzen.
Wie man auf der folgenden Aufnahme erkennen kann, wäre es grundsätzlich möglich. Die Scheiben habe ich aus Messing ø 1,7 mm, 0,5 mm dick, hergestellt.


Bei der Gegenüberstellung mit dem bereits angefertigten „Block“ (2. Versuch), mit den imitierten Scheiben, muss ich zugegebener Maßen feststellen, dass kein allzu großer Unterschied zu sehen ist, was den Mehraufwand rechtfertigen würde. Ehrlicherweise muss ich auch zugeben, dass dieser Unterschied nur mit einer Makroaufnahme wirklich sichtbar wird.
Werde mich wohl für „Fake-Variante“ entscheiden.

Fortsetzung folgt …