Hallo,
meine Göttergattin und ich sind begeisterte Velomobilfahrer.
Was ist ein Velomobil, werden jetzt viele fragen. Einfach ausgedrückt ein Fahrrad, allerdings ein high tech Gerät allererster Güte.
Eventuell haben einige schon mal ein Liegedreirad gesehen oder ein trike. So ungefähr ist die Technik innen auch, aber eben selbsttragend. Es gibt noch einen Rahmen als Rückgrat, die Radaufhängung , Federung stützt sich an der Karosserie ab. Bei unseren Velomobilen ist diese zum größten Teil aus GFK, einige Teile aus CFK. Man kann sich auch alles komplett aus CFK anfertigen lassen, letztendlich ist das nur eine Frage des Preises.
Zum besseren Verständnis ein Foto des Mangos ( so heißt das Modell ) meiner Frau:

Für das Modell habe ich als Kern einen Block für Trockenblumen verwendet. Der kann mit einem Messer recht einfach in Form gebracht werden. Einige eingefleischte Modellbauer werden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, denn ich mache alles nach Augenmaß. Ich vermesse nichts, ich schau mir ein Foto oder das Original an und lege los. Ich lege aber auch keinen Wert auf absolute Übereinstimmung, es reicht mir, wenn Original und Modell optisch sofort erkennbar sind.
Der Grobschnitt ist in wenigen Minuten erledigt, danach schleife ich noch die Kanten mit 80er Schleifpapier, das reicht.

Mit Fimo air natural , das ist eine lufttrocknende Modelliermasse, wird der Kern ummantelt. Dazu entnehme ich eine faustvoll Masse und lege sie in einen Gefrierbeutel. Mit einem Nudelholz ( leere Bierflasche tut´s auch

) wird das Material auf rund zwei bis drei Millimeter Dicke platt gewalzt.
Mit den einzelnen Flatschen wird Stück für Stück der Kern eingepackt. Wenn dies komplett erledigt ist, erfolgt eine Zwangspause, das Zeug muss trocknen.
Die Oberflächenqualität ist danach erschreckend, Runzeln, Risse, Spalte. Aber das ist nicht weiter tragisch, durch anfeuchten wird der Leim aktiviert und mit neuer Masse können die Macken ausgebessert werden.
Danach wieder trocknen lassen.

Morgen geht´s weiter, Reinhard