Ja, du musst Steam installieren. Diese Art des Vertriebs hat Vor- und Nachteile, über die wir lange diskutieren können, und es integriert auch weitaus mehr als nur den Vertrieb. Wenn du sowas nicht kennst, reicht es aber zu wissen, dass du dir damit nicht irgendwas Böses einhandelst und es auch zu 100% wieder los werden kannst, wenn du es nicht mehr haben willst.
Zwei irre große Vorteile sind jedenfalls, dass du Steam auf beliebig vielen Rechnern installieren darfst und du alle Spiele, die du jemals darüber erworben hast, auf jedem Rechner installieren und spielen kannst, auf dem Steam auch installiert ist. Aber eben immer nur auf einem davon, was aber natürlich morgens dein Bürorechner und abends dein Heimrechner sein kann.
Der zweite Vorteil ist, gerade bei Steam (es gibt nämlich noch andere solcher Plattformen und im Prinzip funktioniert sogar iTunes so), dass die Firma Valve Software dieses Steam zum Vertrieb ihrer Spiele benutzt und diese ein Spielentwicklungspaket namens Source Engine jedem frei und kostenlos zur Verfügung stellt. Wenn du dann Geld damit verdienst, kriegt Valve natürlich was davon ab. Und: solange du es nur umsonst abgibst (als sogenanntes mod, was für modification steht), muss der, der es spielen will, mindestens ein kommerzielles Source Engine Produkt besitzen, denn dieser Teil der Engine ist geschickter Weise nicht umsonst. Dafür kann er aber, wenn er erst mal eins gekauft hat, hunderte von anderen Spielen runter laden, die nichts kosten.
Genauso ist auch Dear Esther entstanden: von ein paar universitären Computerfreaks als mod-Projekt.
Ich hab bis vorhin nochmal gespielt, es ist wirklich ganz verblüffend, was da mit mir passiert. Ich entdecke ständig was und kann dir beim besten Willen nicht sagen, ob das schon immer da war. Ich hab jetzt auch mal ins Forum geschaut, es gibt schon viele Diskussionen, auch welche, die ich noch nicht lesen will, einige völligen Gegner, die gar nichts damit anfangen können, weil sie eben nichts machen können. Aber viele ergiebige Diskussionen, wer was wie interpretiert. Es zeichnet sich ab, dass ich definitiv 6x oder öfter bestimmte Dinge übersehen habe, die aber offenbar immer da sind. Andererseits entdecken "wir" langsam, dass es weitaus mehr Dinge gibt, die sich ändern, als nur Wetter und Reihenfolge der Texte.
Wer sowas mag: man schaut einen Film (oder liest ein Buch), von dem man schon weiß, dass er nicht einfach werden wird. Man ist irgendwie gefesselt und begeistert und hat auch schon ganz viel mitgenommen, aber verstanden hat man ihn irgendwie noch so gar nicht. Dann tauscht man sich aus, jeder hat irgendwas anderes verstanden, bis man beschließt, nochmal rein zu gehen und die DVD zu kaufen, wenn sie raus kommt. Und dann, 20 Jahre später, hat man den Film zum 100sten Mal gesehen und ist immer noch beeindruckt. Wer sowas kennt, der findet sicher auch hieran Gefallen.
Ach, und nochmal zu Steam: das erste Mal ist für Unbedarfte sicher etwas ungewohnt und zeitauwendig, möglicherweise nervig. Man muss halt ein Konto erstellen, dass bestimmten Kriterien gerecht werden muss, die in Sachen "Sicherheit für beide Seiten" einem Bankkonto entspricht, über das du dann aber trotzdem überall auf der Welt schnell und einfach verfügen können willst. Deshalb halt der Aufwand, wenn du Steam erstmalig installierst. Zugangsdaten unbedingt kompliziert und möglichst einmalig wählen, aufschreiben und sicher aufbewahren!