Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Wettringer Modellbauforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

1

Sonntag, 29. Januar 2012, 00:50

1932 Cadillac 452B V16 Special Phaeton (Monogram 1/24)

Moin Moin,

da bin ich dann mit dem ersten Teil des ersten Bauberichts eines todesmutigen Wiedereinsteigers, der mal versucht, nach langer Zeit nochmal was halbwegs anständiges zusammenzubringen. Als ich anfangs in diesem Forum rumgeblättert hab, hat mich aller Mut verlassen, über meine Schandtaten auch noch öffentlich zu schreiben - das technische Niveau, das hier im Schnitt herrscht, werde ich niemals erreichen. Letztendlich hab ich mir aber gedacht: was soll's und durch Schienbeintritte Eurerseits kann ich eigentlich nur besser werden .
Wer meine Vorstellung gelesen hat, weiß, dass ich versuche, alle Modelle der Cadillac-V16-Baureihe aus den Dreissigern zusammenzubekommen, weil ich diese Autos einfach grossartig finde. Die Kits hab ich jetzt fast alle, jetzt kanns losgehen. Angefangen hab ich mit dem '32er Special Phaeton von Monogram (1/24). Der Bausatz ist aus den frühen Achtzigern, auf der Unterseite der Bodengruppe findet sich eine Prägung mit Copyright 1980.
Erstmal ein paar Worte zum Original:
die V16-Baureihe war das High End der Cadillac-Modellpalette von 1930 bis 1941. Sie hat Cadillac seinerzeit in die Riege der Ultraluxusautomobilbauer hineingehoben und auch elf Jahre dort bestehen lassen. Der V16 wurde im Winter '29 angekündigt und im Januar '30 zum ersten Mal auf einer Show gezeigt. Die Baureihe hieß offiziell "452" wegen des Motorhubraums von 452 Kubikinch (7406 ccm). Das Auto war schlichtweg riesig - damals waren Luxusautos nicht nur einfach luxuriös, sondern auch unglaublich groß. Und unglaublich teuer: die Preisskala rangierte von 5350 bis 9700 Dollar. Hört sich heute nicht viel an, das war aber zu einer Zeit, als der durchschnittliche Arbeiter für 30 Dollar die Woche schuften musste. Würde man das auf heutige Verhältnisse umrechnen, wäre man so bei zwei- bis dreihunderttausend Euro. Das ist übrigens so etwa das, was die toperhaltenen Exemplare heute auf Auktionen bringen.
In Zeiten, in denen man noch Karrosserien nach Wunsch betuchter Kunden auf starre Rahmen baute, wurde der 452 von Fleetwood und Fisher, den Hauskarosseriebauern von GM, in über 80 (!) Varianten angeboten, wovon letztlich 71 wirklich verkauft wurden. Eigentlich hätten die Zeiten schlecht sein müssen für Ultraluxusautos, aber die Baureihe kam genau in die kurze, intensive Erholungsphase zwischen dem Börsencrash vom November '29 und dem endgültigen Absturz im Sommer '30, in dem in der folgenden Deflation 85% der Aktienwerte der USA vernichtet wurden.
Das Auto markiert in der Formensprache den absoluten Höhepunkt des klassischen Automobilbaus. Es steht genau zwischen den kutschenartigen, noch etwas eintönigen Fahrzeugen der Zwanziger mit ihren kreisrunden Kotflügeln und den eckigen Aufbauten, und dem Design der Mittdreißiger, bei dem die Kotflügel immer mehr mit der Karosse verschmolzen, die Formen immer runder wurden und die Räder nach und nach in Baggerschaufelkotflügeln oder sogar ganz unter Abdeckungen verschwanden. Weitgeschwungene, offene Kotflügel lassen noch ein wenig von der eigentlichen Fahrzeugtechnik untendrunter erahnen, die in späteren Jahren schamvoll verkleidet wurde. Riesige Frontscheinwerfer, Unmengen von Chrom, edelstes Leder, feinste Stoffe, und auf dem massigen Kühler mit seinem vorgesetzten Chromgitter die Flying Goddess - das typische Maskottchen der Vorkriegscadillacs. Die Fahrwerkstechnik war allerdings durch und durch konventionell: starrer Kastenrahmen und zwei an halbelliptischen Blattfedern hängende Starrachsen, dazu vier mechanische (aber immerhin vakuumunterstützte) Trommelbremsen. Der Größe und Konstruktion entsprechend waren diese Kisten unglaublich schwer: auch mit dem leichtesten Aufbau blieb keines der Modelle unter zwei Tonnen und drei Tonnen waren auch leicht erreicht.
Und dann der Motor: von einem Designer konstruiert, auf Optik getrimmt, keinerlei offen laufende Kabel, zwei im 45°-Winkel angeordnete Reihenachtzylinder mit obenliegenden Ventilen (was damals noch lange nicht üblich war) und dem ersten hydraulischen Ventilspielausgleich des Motorenbaus. Eher konventionell die Spritversorgung mit zwei Steigstromvergasern und mechanischer Spritpumpe. 165-185 PS bei 3400 rpm kamen da raus und Unmengen von Drehmoment, die auf dem damals üblichen Dreiganggetriebe herumwalkten. In der längsten erhältlichen Übersetzung konnten diese Monster auf Spitze 160 gebracht werden - zu Zeiten, als Reisen bei 100 km/h wegen der Strassenverhältnisse schon ein lebensverneinendes Abenteuer waren. Und der großvolumige, vielzylindrige Motor war unglaublich elastisch: eine Drei-Tonnen-Limousine konnte in 20 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt werden, dann auf Schrittgeschwindigkeit abgebremst und wieder auf 100 beschleunigt, ohne den Gang zu wechseln! Und außerdem lief er unglaublich ruhig: gut eingestellte 16er bestehen den Münzentest (stelle einen Dollar hochkant auf den Ventildeckel oder zwischen die Zylinderbänke eines laufenden Motors und schau, ob er umfällt :abhau: ).
Anfang 1930 übertraf die Anzahl der Bestellungen alle Erwartungen: von Januar bis Juni wurden 2000 Stück ausgeliefert. Dann kam der Abschwung, und die Verkaufszahlen fielen dramatisch. Bis Ende 1930 kamen nur noch 887 Stück dazu und über das gesamte Jahr 1931 nur noch 364. Entweder konnte oder wollte sich das Auto niemand mehr leisten, oder es war nicht mehr opportun, seinen Reichtum dermassen plakativ durch die Gegend zu fahren, während Hunderttausende arbeits- und obdachlos ihre Ford-A-s als Wohnungsersatz hernehmen mussten. Bis Ende 1931 wurden vom 452-A 3251 Stück gebaut. Über die gesamten zehn Jahre Restlaufzeit der Baureihe sollten nicht mal mehr 2000 Stück dazukommen....
Das Modell zeigt eines von 300 Exemplaren der Baureihe 452-B von 1932- ein kleiner Facelift an dem technisch weitgehend unveränderten 452-A des Vorjahres. Die Formen wurden insgesamt runder und einige stilistische Features der ganz anders gestalteten '33er zeichneten sich schon ab. Es ist ein klassischer Phaeton - ein völlig offener Fünf- bis Sechssitzer mit zwei separaten Scheiben für jedes Passagierkompartiment. Die Karosserie kam von Fisher und hiess Style 279 Sport Phaeton. Zwei Stück davon wurden gebaut, und mindestens einer hat bis heute überlebt.

Jetzt aber genug der länglichen Einleitung. Ich zeig Euch erstmal den Bausatzinhalt:



Da ist schon einiges runtergeschnitten und der Motorblock schon zusammengeklebt, aber ich war so ungeduldig..... . Wer genau hinsieht, wird feststellen, dass ein Spritzling mit Klarsichtteilen fehlt. Das sollte später noch für heftige, aber unnötige Hektik sorgen, denn der Spritzling hatte sich in einen Papierstapel auf meinem Schreibtisch verkrochen :rolleyes: ... Der Bausatz selber war sehr gut erhalten und der Kunststoff noch so elastisch wie früher. Es gab ein paar kleine Scheuerstellen am Aufbau und blöderweise hatte der drüberliegende Spritzling von einigen hochstehenden Chromteilen die Plattierung abgescheuert. Zum Beispiel von den Frontscheinwerfern. Na ja, da würd ich mich schon irgendwie dran versuchen.... Doof sind die Weißwandteile der Reifen: Hartplastik in elfenbeinfarben - bäh.

Tag 1 - 4

Angefangen hab ich mit dem Motor. Schon dabei ist mir aufgefallen, dass manche Teile sehr dicht mit einem mordsdicken Spritzästchen verbunden sind. Das hat auch im weiteren Verlauf für einige hässliche Randausbrüche gesorgt... . Außerdem ist der Gußnahtversatz an manchen Teilen so groß, daß man ihn an Kleinteilen nicht wegschleifen kann, weil sonst die Konturen verschwinden oder das Teil gleich um drei Viertel dünner wird.
Was den Unterbau angeht, hatte ich mich früher schon zu einem besessenen Detailmaler entwickelt. Nach Bauanleitung soll man das alles glanz- oder mattschwarz machen. Das ist im Vergleich zum Original bestimmt richtig, aber ich finde, es wird der hübschen Detaillierung der mechanischen Teile überhaupt nicht gerecht. Deswegen mache ich zwar den Rahmen und Unterboden in seidenmattschwarz, setze aber die metallischen Bauteile immer durch verschiedene dunkle silber/schwarz-Mischungen ab. So wirkt es hinterher auch plastischer.
Der Umgang mit diesem Humbrol-Zeug und dem Pinsel war zu Anfang wieder echt gewöhnungsbedürftig - diese dicke Pampe.... Blöd ist auch, dass die Ventildeckel aus schwarzem Kunststoff sind - da musste ich gleich zu Anfang mit dem feinen Pinsel rumzirkeln um diese silbernen Zierstreifen auf die Maschine zu malen.. uh :huh: .... Nach ein bisschen hin und her hatte ich ihn dann aber zusammen - biddeschön:




Die silbernen Regenwürmer, die da zur Seite rausstehen, sind die Zuleitungen der Luftfilter, die an der Spritzwand sitzen und erst später da hingeklebt werden. Der Verteiler hat tatsächlich achtzehn kleine Nippel - sechzehn für die Zylinder und zwei für die Hauptzündkabel, von denen je eins eine Zylinderbank bedient. Ob ich die auch noch draufmachen soll oder ob ich dann alles versau? Hmmm....
Nebenher hab ich mir die Bodengruppe zur Lackierung vorgenommen. Die vorgesehene Farbgebung mit schwarzer Bodengruppe, elfenbeinfarbenem Aufbau und roten Pinstripes fand ich irgendwie langweilig - das musste sportlicher gehen. Nach längerem Hin und Her hab ich mich für eine Bodengruppe in Revell 51 (ultramarinblau) und einen Aufbau in reinweiß entschieden. Wenn ich mir sicher genug werden sollte, würde ich messingfarbene Pinstripes draufmachen. Ich hab in der Vergangenheit immer ungrundiert lackiert und hab das auch diesmal versucht (grundieren, ich weiss... - das war einer der guten Forumtips, die ich mit "Na ja, ging ja früher auch" einfach übergangen hatte :schrei: 8| ). Also 8er Pinsel raus und schon ging der Ärger los..

To be continued...
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

2

Sonntag, 29. Januar 2012, 01:10

1932 Cadillac 452B V16 Special Phaeton (Monogram 1/24)

Dieses Blau ist echt schön, aber das Zeug hat sowas von überhaupt nicht gedeckt...immer wieder kam irgendwo schwarzer Kunststoff durch. In der Verzweiflung wurde der Lackauftrag immer dicker und dicker - hat aber eben keine Laufnasen gegeben. Dafür habe ich nach dem Trocknen festgestellt, daß hinten an der Tankabdeckung ganz eigentümliche Pinselstrichwellen entstanden waren - sah aus wie Wellpappe . Und außerdem waren überall kleine Einschlüsse drin. Bäh. Ich habs erstmal zwei Tage weggelegt und dann angeschliffen zum Nachlackieren. Nächste Schicht drüber. Nach dem Trocknen war das ganze Zeug rissig! :cursing:
Also nochmal alles anschleifen, diesmal komplett blanklegen. Dabei hab ich nicht nur in den intakten Lack auf den Kotflügeln geratscht, sondern auch feststellen müssen, dass dieses dickschichtige blaue Zeug auch nach drei Tagen noch nicht durchgetrocknet war. Die tiefere Farbschicht kam beim Schleifen in Krümeln runter....argh.... Also hab ich den Kunststoff hinten so gut wie möglich wieder blankgelegt, wobei ein angeschliffener Lackflächenrest zwischen den Kotflügeln verblieben ist. Nochmal drüberlackiert, diesmal ging's besser. Am nächsten Morgen nach dem Trocknen musste ich feststellen, dass die angeschliffene Fläche unter dem neuen Lack an der Kante einen Schrumpelrand gebildet hatte :bang:
Sowas hatte ich noch nie. Hab ich nochmal ins Forum geguckt und danach überlegt, ob ich nicht mit der alten Bremsflüssigkeit aus dem Keller alles wieder abmach und von vorne anfange. Und was mach ich dann? Wieder den Mist mit dem Pinsel? Airbrushen? Hab ich nie gemacht - hab keine Ausrüstung und irgendwie trau ich mich nicht....
Irgendwann aber hab ich gesehen, dass der Schrumpelrand später im wesentlichen vom Aufbau und dem Gepäckgitter verdeckt wird. Da hab ich mich entschlossen, alles so zu lassen, wie es war. Fester Vorsatz: beim nächsten Auto würde ich es besser machen.

Tag 5-13

Nicht viel zusammengebaut. Ich hab so allerlei Fahrgestellteile lackiert und angefangen, den Rahmen zusammenzusetzen. Das war ganz schön haarig - bei genauerem Hinsehen zeigte sich, dass die etwas labbrig-dünnen Rahmenholme sich ganz schon durchgebogen hatten über die Jahre. Also hab ichs thermisch geradegezogen und dabei rumgeschwitzt, dass mir nicht ausgerechnet diese wichtigen Teile durchbrechen. Ich hab eine Menge Kleinteile, die Inneneinrichtung und die Verdeckteile lackiert. Bei der Inneneinrichtung hatte ich mich für afrikabraun matt (Revell 17) entschieden - kontrastiert nett mit dem Blau und sieht nach Leder aus. Dabei hab ich auch das Emblem der Nabenkappen auf den Rädern koloriert - ist echt hübsch geworden:



Beim Ausschnittsvergrößern des Fotos ist mir überhaupt erst aufgefallen, daß das, was ich sogar unter der 5-dpt-Tischlupe immer für sechs versetzt liegende Deckelschraubenköpfe gehalten hab, in Wirklichkeit die Markierungen für die Öffnungsrichtung des Deckels mit Linksgewinde darstellen soll - unglaublich. Da steht echt lesbar On und Off und sogar die Pfeilköpfe sind klar zu erkennen - dabei hat das V16-Emblem schon nur einen Durchmesser von 2,5 mm. Die Buchstaben sind damit vielleicht gerade mal 250 µm hoch und die Strichdicke des O ist vielleicht gerade noch 100 µm... 8)
Außerdem hab ich mit dem Armaturenbrett gekämpft. Das ist bei den '32ern einfach lackschwarz mit silbernen Einsätzen und die Instrumente haben weiße Ziffern auf grauschwarzem Hintergrund. Ich versuche, die Ziffern mit einem 5/0-Pinsel hervorzuheben - keine Chance. Mittlerweile hab ich bestimmt vier Lackschichten auf das Panel gematscht und stundenlang hin und her korrigiert :huh: ...Ich muss mir einen 10/0 bestellen.
Das Verdeck lässt sich in zwei Ausführungen bauen: offen und geschlossen. Beim geschlossenen ist auf der Innenseite sogar das Schließgestänge nachgebildet. Eigentlich wollt ich das Interieur noch seidenmatt überlackieren, damit es mehr nach Leder aussieht, aber der bestellte Lack kommt seit 14 Tagen nicht...Hab jetzt leider keine Bilder von den Zwischenständen gemacht.
Am Tag 13 hab ich den Rahmen im Unterbau. Schade- ich hätte gerne erstmal das Fahrgestell komplett zusammengebaut und mal separat hingestellt, aber das geht nicht - dann passt der Motor nicht mehr unter den Unterbau.
Im Moment kämpf ich mit den Trittbrettern - ich wollte die Innenfläche unbedingt seidenmattschwarz absetzen, außen Silberränder drum und vielleicht noch silberne Streifen auf die Rippen. Aus irgendwelchen Gründen tu ich mich schwer damit und korrigiere mal wieder hin und her und hin und her. Jetzt reichts. Zum ersten Mal in meinem Bastelleben pack ich Tamiya-Abdecktape aus. Geiles Zeug!
Leider kommt auf einer Seite beim Abziehen die halbe drunterliegende Silberschicht mit runter - wie geht das denn? :!! Also nochmal leicht geschliffen, diesmal Tape aufs Schwarz und Silber nachziehen. Kurzer Zwischenstand:



Das Blau kommt auf den Bildern übrigens total verfälscht rüber - das sieht im Original nicht so nach Babyhose aus.
Ich frag mich die ganze Zeit, wie ich den Aufbau lackieren soll - ich kann mir doch diesen Pinselmist nicht nochmal antun. Am Tag 11 fällt die Entscheidung für die Anschaffung einer Airbrush mit Kompressor. Bei der Airbrush entscheid ich mich erstmal für ein billiges Single-Action External Mix-Modell mit 300µm-Düse. Das sollte für Flächenlackierungen wohl erstmal reichen, und wenn ich nicht mit derTechnik zurecht komme, hab ich wenigstens nur wenig Geld in den Sand gesetzt. Beim Kompressor greif ich eine Stufe höher und entscheide mich für den Revell Standard. Selbst wenn ich nicht brushen kann - so ein Ding fällt nie durch im Haus.

Tag 14-18

Hab Krankschreibung wegen heftiger Erkältung. :rrr: Die Erkältung ist scheiße, aber jetzt werd ich halt den ganzen Tag basteln so lange es einigermaßen geht. Ich sitz dick verpackt vor dem Basteltisch und frickel so lange vor mich hin, bis das Fieber so hoch geht, dass ich ins Bett zurückmuss. War aber echt effektiv.
Am Tag 14 kommt die Airbrush- Ausrüstung. Ich sitze vor dem ausgepackten Zeug und starre die Sachen an wie das Kaninchen die Schlange. Und damit soll ich jetzt arbeiten? Angst! ;) Ich schliesse das Zeug erstmal im Arbeitsraum ein, damit es mich nicht nachts anspringt.... ;) ;)
Drei Tage lang lackier und bastel ich verzweifelt um die Inbetriebnahme der Airbrush rum. :rot: Im Ernst: mit_dem_Husten kann ich nicht auch noch Sprühnebel einatmen...
Zuerst wird die Motor-Rahmen-Unterbaugruppe fertig, hier schonmal mit lose aufgesteckten Rädern:



Mittlerweile hab ich dem Verteiler auch Zündkabel verpasst. Die zwei Hauptkabel, die zu den Spulen führen, hängen auf dem Bild lose nach vorne weg, denn die Spulen sitzen auf der Kühlerrückseite, und den kann ich noch nicht anbringen. War natürlich unmöglich, sechzehn 0.5-mm-Kabel auf den 0.2-mm-Käppchen des Verteilers unterzubringen. Also hab ich die Kabel direkt im Verteilerkörper untergebracht. Mehr als sechs Zylinderkabel gingen da aber ums Verrecken nicht rein - bis ich das durch Ausprobieren erkannt hatte, hatte ich schon den ganzen Verteiler mit Pattex eingesaut . :motz: Na ja, zu spät, also schön mit Schwarz übertünchen. Die Kabel verschwinden auch beim Original sofort in einem Schacht zwischen den Ventildeckeln, so wie hier. Der Verteiler ist übrigens typisch für die Baureihen 452B und folgende. Beim 452A waren sogar die Kabelkappen komplett gedeckelt, so daß nur eine "Dose" zwischen den Zylinderbänken stand und von den Kabeln fast nichts zu sehen war - bei dem Cabrio in meinen Profilbildern kann man das schön sehen. Hier nochmal ein Blick auf den eingebauten Motor:



...und ein Blick untendrunter auf die Rahmendetails:



Wer genau hinsieht, kann vorne rechts zwischen Rahmen und Motor einen kleinen rötlichen Punkt erkennen - das ist das Schauglas der Spritpumpe 8) . Hier die Hinterachse - nicht schön. Das Oberteil passte total schlecht und die Lackierung ist nicht toll geworden. Na ja. Ist ja "untendrunter".



Hier mal ein Blick auf Motor/Vorderachse:



...und hier auf die Rahmenmitte. Die "Blase" unter dem rechten Auspuff ist wahrscheinlich die Unterdruckservodose für die mechanische Bremse. Die Auspuffanlagen waren grausig: schief und krumm, nur an zwei Stellen gestützt und außerdem ein widerlich dünnes, weiches Zeug. Konsequenterweise ist mir das Flammrohr der linken Anlage kurz hinter dem Motor beim "Einpassen" durchgebrochen. :cursing: Hab ich mit Tamiyatape reparieren müssen - die Stelle steht auch noch unter Spannung



Fertig geworden ist in dieser Zeit auch das Armaturenbrett, das ich bei dem 452A aus meinem Profil aber besser hinbekommen hab:



Auf der zentralen Platte sitzen, von oben nach unten die Zündkontrolleuchte, der Choke- und Starterknopf und das Zündschloss. In der Mitte so allerlei kleine Uhren wie Voltmeter, Amperemeter, und Tankuhr. Unten links ist die "Ride Control"-Uhr. keine Ahnung, was das sein soll....
Auch fertig: der Grill



..bei dem das V16-badge nicht so schön geworden ist wie an den Nabendeckeln. Ist aber auch nicht so gut geprägt. Oben auf dem Grill hab ich versucht, das Cadillac-Zeichen zu imitieren. Na ja. Wenigstens sind die Grundfarben da. hab ich bei dem 452A in meinem Profil auch besser hinbekommen, da war aber auch die Fläche doppelt so groß.



Hier die Rücklichter:



Kleine Besonderheit des 452B: in der Mitte des Rücklichts befand sich eine kleine blaue Linse. das war ein hübscher optischer Gag, der aber in Kalifornien nicht zulässig war. Also haben die 452B mit kalifornischer Zulassung eine rein rote Linse. Eigentlich egal, aber als ich die Nummernschilder bemalt hab, fiel mir auf, dass da "California 1932" draufsteht . Na ja :roll: .

Fortsetzung folgt.....
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

Beiträge: 437

Realname: Heng

Wohnort: Zentrum Europas LUXEMBURG

  • Nachricht senden

3

Sonntag, 29. Januar 2012, 04:57

Danke für den ausführlichen Bericht. Ich bin besonders interessiert, da ich erstens diese Wagen unheimlich mag, und bin auch ein Wiedereinsteiger. Zumindest was Autos usw betrifft, also alles ausser Garage-Kit Figuren.
Einige deiner Probleme sind sicher aufdie fehlende Grundierung zurückzuführen (Tamiya-Tape reisst Farbe mit, Farbe deckt nicht usw) Auch wenn viele sagen IP-Kits brauchen keine säuberung, lege ich die Teile oft noch in ein Spülibad um Fette und andere Restverschmutzungen abzulösen.
Was mich allerdings wirklich stört, das sind die reichlich vorhandenen Grate.
Das mindert meiner Meinung nach das Aussehen eines Modells und kommt dann eher als "Billig-Spielzeug"
Gußgrate, Seamlines, wie die Dinger auch immer genannt werden. besonders Auffällig bei der Hinterachse, Blattfederelemente, Auspuffrohre, Kardan usw.
Mit solche Graten ist ein Drybrushen oder Washing nicht möglich.

Ich verfolge den Bericht weiterhin, besonders da ich auf jedenfall aus deinen Fehlern auch noch lernen kann, und man ist nie zu alt um noch den einen oder anderen Trick mit aufzuschnappen.
Das was ich sehe von der Karosserie erhält meinen GANZEN Respekt. Mit Pinsel! Toll gemacht, bekäme ich nicht so hin.
Auch deine bis ins Detail gemachte Recherche ist beeindruckend. Ich bewundere immer wieder Leute die sowas draufhaben, zb Blaue Linse in Leuchten usw.
Weiter so, ich bin erster Abo deines Berichtes.

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

4

Sonntag, 29. Januar 2012, 19:05

Projekt V16.EXE /all #1: 1932 Cadillac 452B V16 Special Phaeton (Monogram 1/24)

Außerdem hab ich die Nummernschilder fertig. Das war vielleicht wieder ein Kampf... :cursing: . Kalifornien hatte 1932 angeblich Nummerschilder mit rotoranger Schrift auf schwarzem grund. Also orange anmischen und los.Um die Schrift hervorzuheben, bin ich auf die Idee gekommen, das Gummiröllchen eines der Dremmel-Schleifpapierköpfe mit Farbe zu belegen und die Farbe wie beim Walzendruck einfach drüberzurollen. Am hinteren hat das prima geklappt, vorne kam nur Murks rum. Das vordere hab ich durch das ständige Hin- und Herkorrigieren völlig versaut. Auch der 10/0-Pinsel konnte das nicht mehr retten, als er da war. :(
Hier mal ein Bild des hinteren:



Am Tag 16 hab ich gleichzeitig mit den verglasten Teilen angefangen. Mit denen konnte ich's noch nie gut - was ich früher an Scheiben versaut hab, geht auf keinen Sack. Also erstmal anfangen mit der vorderen Scheibe, die auch noch zwei kleine, ausgestellte Seitenfenster hat. Mit der Hauptscheibe und der rechten Seitenscheibe klappt's wie geschmiert. Beim Eindrücken der rechten Scheibe hab ich plötzlich einen fetten Daumenabdruck mitten in die Fläche geätzt. Sackzement! Ich hab wohl unbemerkt eine kleine Spur Kleister an den Finger bekommen. Wie krieg ich das bloss wieder weg? Rausdrücken kann ich die Scheibe nicht mehr, da bricht mir eher der Rahmen. Also muss ich im eingebauten Zustand anfangen, mit 1200er, 6000er und 8000er drauf rumzupolieren, aber die Fingerrillen sind echt tief eingeätzt. Letztendlich hab ich eine Stunde dran rumgemacht, bis es einigermaßen gerettet war. Dabei hab ich diesen großen, weichen Plüschpuschel aus dem Dremmel-Polierset als Super-Helfer kennengelernt: für den letzten Glanz auf Klarteilen und Chrom ist der einfach super zu gebrauchen.
Weil die Scheibe eingebaut war, hab ich beim Polieren natürlich die Chromplattierung rundherum beschädigt - zum ersten Mal versuch ich mich an der BMF, die ich angeschafft hab. Das ist ja eigentlich gar nicht so schwer! :thumbup:
Guten Mutes geb ich mich an die Scheinwerfergläser.
Zunächst mal stelle ich fest, dass die Gehäuse so beschissen im Spritzling sitzen, dass an ziemlich gut sichtbaren Stellen fette Astreste stehen bleiben. Beim Wegschleifen ruiniere ich konsequenterweise die Verchromung und entferne sie daher eben ganz. So`n großes, rundes, stark gekrümmtes Ding komplett mit BMF nachverchromen ist dann schon deutlich weniger einfach.... Das Ergebnis war nicht die Show, aber einigermaßen akzeptabel.
Jetzt ganz wenig Kleber auf die Innenseite und rein mit den Gläsern. Zack - ist das rechte blind. Irgendwo hat wohl innen ein kleiner Kleisterüberschuss gelauert. Och neeeeee...



Raus mit dem Glas und wieder eine Stunde polieren....

Zur Beruhigung hab ich dem Unterbau außenrum seinen goldenen Pinstripe verpaßt (P10-Pinsel aus der Hand) - das ist nicht so schwer, weil man den Pinsel seitlich über die Außenfläche ablaufen lassen kann - und die Sidemounts fertig gemacht:



Nachdem ich den Heckscheibenrahmen mit BMF eingefasst und das Glas eingeklebt hatte, waren auch die Verdeckvarianten fertig. Das geschlossene Verdeck hat seitlich und vorn noch einen dunkel abgesetzten Keder bekommen:



So. Das war's.



Jetzt bin ich so weit, wie ich kommen kann, ohne den Aufbau geairbrusht zu haben. Tja. Jetzt muss ich endlich das Herz aus der Hose nehmen und es angehen, ich alte Schwuchtel! ;) ;) ;)
Das war dann gestern morgen, und seitdem ist schon wieder so einiges passiert, aber das gibt's in Teil 4.

To be continued.....
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

5

Sonntag, 29. Januar 2012, 19:17

Moin :-)
Danke für den ausführlichen Bericht. Ich bin besonders interessiert, da ich erstens diese Wagen unheimlich mag, und bin auch ein Wiedereinsteiger. Zumindest was Autos usw betrifft, also alles ausser Garage-Kit Figuren.
Einige deiner Probleme sind sicher aufdie fehlende Grundierung zurückzuführen (Tamiya-Tape reisst Farbe mit, Farbe deckt nicht usw) Auch wenn viele sagen IP-Kits brauchen keine säuberung, lege ich die Teile oft noch in ein Spülibad um Fette und andere Restverschmutzungen abzulösen.
Was mich allerdings wirklich stört, das sind die reichlich vorhandenen Grate.
Das mindert meiner Meinung nach das Aussehen eines Modells und kommt dann eher als "Billig-Spielzeug"
Gußgrate, Seamlines, wie die Dinger auch immer genannt werden. besonders Auffällig bei der Hinterachse, Blattfederelemente, Auspuffrohre, Kardan usw.
Mit solche Graten ist ein Drybrushen oder Washing nicht möglich.
Bericht: ja bitte, gerne :-). Gußgrate: ja, ich weiss, dass es besser geht. Ich hatte mich allerdings entschlossen, beim Unterbau, den man normalerweise eh nicht sieht, nicht bis auf 99% zu gehen. Zumal da einige echt ätzende Kleinteile dabei sind, die sich beim Schleifen bis zum Brechen biegen. Die Auspuffrohre zum Beispiel - und die hatte auch noch einen solchen Gußformversatz, dass ich sie auf die Hälfte runtergeschliffen hätte, wenn ich sie kantenfrei hätte haben wollen. Und mir ist ja eh schon eins geknackt.... Ich glaub, bei den Karosserie- und Interieurteilen hab ich das besser hinbekommen, hab mir aber auch mehr Mühe gegeben. Trotzdem muss ich mich da zweifellos noch besser werden. Manchmal fehlt mir auch einfach die Geduld...

Was mir echt auf den Senkel geht, sind die Grate, die an den Chromteilen bleiben und einen eigentlich zum Abschleifen der halben Verchromung nötigen. Hast ne Idee, wie man das vermeiden könnte?
Ich verfolge den Bericht weiterhin, besonders da ich auf jedenfall aus deinen Fehlern auch noch lernen kann, und man ist nie zu alt um noch den einen oder anderen Trick mit aufzuschnappen.
Das was ich sehe von der Karosserie erhält meinen GANZEN Respekt. Mit Pinsel! Toll gemacht, bekäme ich nicht so hin.
Auch deine bis ins Detail gemachte Recherche ist beeindruckend. Ich bewundere immer wieder Leute die sowas draufhaben, zb Blaue Linse in Leuchten usw.
Weiter so, ich bin erster Abo deines Berichtes.
Danke für die Blumen, ich tu mein bestes ;-D
Schönen Restsonntag noch, bis bald.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

Beiträge: 437

Realname: Heng

Wohnort: Zentrum Europas LUXEMBURG

  • Nachricht senden

6

Sonntag, 29. Januar 2012, 19:23

Hi Fester,
Klarsichtteile soll/muss man mit Future behandeln, dann sind die versiegelt.
Weiss ich auch noch nicht so lange.
Siehe zb hier
Farben & Verdünnung: Ist es das richtige "Future"?

Beiträge: 2 186

Realname: Christopher

Wohnort: Kärnten/Nassfeld

  • Nachricht senden

7

Sonntag, 29. Januar 2012, 19:38

Hey
Ein toller Baubericht den du hier ablieferst.
Besonders die Einleitung mit dem Geschichtlichen Hintergrund hab ich verschlungen.
Die Detail die du außarbeitest sind super.
Wegen den Gussgraten an den Chromteilen könntest du es mal mit Alclad versuchen. Damit kannst du noch dem verschleifen das Teil neu verchromen.
Schau mal bei meinem McLaren da is es beschrieben.
Fertig: McLaren MP4-25 Jenson Button
Mfg Chri
Modellbaumotto: "Egal wanns fertig wird, wichtig ist das es schön wird" ;)

Eine Übersicht meiner Baustellen gibts hier: Profil von »chri«

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

8

Sonntag, 29. Januar 2012, 20:23

Hi Fester,
Klarsichtteile soll/muss man mit Future behandeln, dann sind die versiegelt.
Weiss ich auch noch nicht so lange.
Siehe zb hier
Farben & Verdünnung: Ist es das richtige "Future"?

Ah, super, danke! Den Tip hatte ich noch nicht gefunden. Mittlerweile hab ich alle Glasteile vom '32er verbaut, aber ich lass mir mal ne Flasche von dem Zeug raus für die #2 des Projektes. Gruß O.F.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

9

Montag, 30. Januar 2012, 16:33

Projekt V16.EXE /all #1: 1932 Cadillac 452B V16 Special Phaeton (Monogram 1/24)

So, da bin ich wieder mit dem aktuellen Fortschritt an den Tagen 19, 20 und 21.

Ich hab mich dann endlich an die Brusherei rangetraut. Hier meine Brushbox:



Ich hab den unverschämten Luxus, unterm Dach einen Raum freizuhaben, der im wesentlichen als Abstellraum genutzt ist. Da stehen eh praktisch nur Kartons rum, bei denen es egal ist, ob sie eingenebelt werden. Praktischerweise konnte ich die Box direkt unter dem Fenster plazieren. Das verbessert die Lichtverhältnisse und sorgt dafür, dass ich die Nebel schon beim Sprühen abziehen lassen kann.
Und hier der Trockenkarzer ;) für die fertigen Teile:



Wie man sieht, ist da auch schon was drin :) . Was ich übrigens niemals bereut habe, ist die Anschaffung dieses Karossenhalters von Tamiya - das ist echt ein klasse Helferlein. Und wie ich gerade sehe, hab ich mal wieder vergessen, die Wachsfolie drunterzulegen - das gibt wieder Kleckse auf dem Boden und Putzerei. Na ja. Das ist eh ein völlig billiges Laminat, das dazu noch Scheisse verlegt ist.

Vorgestern hab ich mir dann, nachdem ich die Teile mit Silikonentferner entfettet hatte, erstmal die Brush für die Grundierung geschnappt. Damit kann man ja nicht viel verkehrt machen... :D . Ich hab diese Revell-Enamel-Grundierung in der 25-ml-Flasche genommen. Bis ich einen vernünftigen Arbeitsdruck gefunden hatte, war das Gläschen schon ein Drittel leer :whistling: . Dann aufs Objekt zielen.....
Das war ja ganz einfach! Die Grundierung ist perfekt glatt, ohne Einschlüsse und Orangenhäute. Wenn das so weitergeht, bin ich ja schnell fertig damit.
Ging es natürlich nicht :( .
Nach dem Überschleifen der Grundierung hab ich mir das Glanzweiss verdünnt - aber wie? Ich hab mit 2 Teilen Verdünner angefangen, aber das war sichtbar zu dünn. Also bin ich auf 1 Teil runter. Sah schon viskoser aus, probieren wir's mal.
Die Brush feuert eine Riesenwolke weißen Nebel auf die wehrlosen Teile. Ein Glück, daß der Dunst in den Raum abzieht und nicht aus dem Fenster raus, sonst hätten die Nachbarn mir die Feuerwehr vor die Tür gestellt. Die Farbe ist viel zu dünn und der Arbeitsdruck viel zu hoch: sobald das Zeug auf die Karosse trifft, läuft es auch schon. Abbruch. Trocknen lassen, Nasen rausschleifen.
Nochmal das Ganze: diesmal versuch ich's mit einer Verdünnung von 0.4-0.5 zu 1. Das war schon ziemlich dickes Zeug, ich musste mit dem Arbeitsdruck gut ein halbes Bar hoch, damit überhaupt was kam. Wild nebeln tat es immer noch, aber jetzt lief die Farbe wenigstens nicht mehr direkt weg. Sah eigentlich ganz gut aus, wenn man mal davon absieht, dass die Brush ordentlich rumrotzt.
Als ich es heute morgen aus dem Trockenkarzer geholt hab, hab ich die Orangenhäute an den Einstiegsschwellern gesehen :cursing: . Und die Motorhaube hatte eine Nase obendrauf an der Kante. War wohl ein bisschen zu dick, die Farbe gestern.
Mist. Beim nächsten Versuch muss es klappen, die Zierleisten fangen schon an zu verschwinden. Auf der Motorhaube ist die kleine Stufe an der Mittelleiste schon abgesoffen.
Und wieder anschleifen. Diesmal versuche ich's mit einem Verdünnungsverhältnis von etwa 0.75 zu 1 - notgedrungen, denn der Weißpott ist schon leer. Das ist schonmal das Erste, was mir auffällt: mit der Brusherei verschiesse ich im Moment noch etwa drei- bis viermal so viel Material wie bei den Pinsellackierungen. Ich frag mich, was von den ganzen Problemen an dieser billigen Single-Action-External liegt und was am Operator ;) . Sollte ich vielleicht doch 'ne Triplex.... :will:
Diesmal klappts ganz gut. Ich hab mich noch nicht getraut, im Karzer genau nachzusehen, damit pump ich nur Staub da rein, aber nach außen fällt nichts Hässliches auf. Drei oder vier kleine Einschlüsse hats diesmal gegeben, ich hab wohl nicht gut genug gewischt. Na ja, heute abend weiss ich mehr.
Exkurs: ich frag mich die ganze Zeit, wer dieses Anfängergeschwafel eigentlich lesen mag.... ?( ;)
Im Moment denk ich gerade darüber nach, daß ich eigentlich gerne eine Hälfte der Motorhaube öffnen können würde, damit man evtl. im Display auch mal die Maschine vorzeigen kann, ohne die ganze Haube danebenzulegen. Da müsst ich die Haube oben und an der Seite trennen - kein Problem, aber wie bastel' ich mir kleine Scharniere? Hmm....

19:20: hat geklappt! Lackierung ist vielleicht nicht unter den Top50, aber sieht brauchbar aus. Mit der Brush ist der Glanzgrad etwas geringer als mit dem Pinsel. Ist das normal? Das kann ich so nicht lassen: zeitgenössische Autolackierungen waren, vor allem an Luxusfahrzeugen, auf Spiegelglanz poliert - nicht so'ne Sprühdosenoptik wie an modernen Autos. Da muss ich morgen mal mit dem Plüschpuschel drüber, mal sehen, was sich da noch holen lässt.

Den Thread mit den Minischarnieren hab ich mittlerweile auch gefunden, und vorhin hab ich die Scheiben des Projekts #2 in die Emsal Bodenpflege getunkt, die ich mir heute beim Einkaufen rausgelassen hab - das geht ja super! Ich hab nur hochkant trocknen lassen, jetzt hats unten einen kleinen verdickten Rand. Aber das wird sich ja wohl wegpolieren lassen.
Weiter also geht's. Fotos gibts wieder, sobald Fortschritt gemacht ist :wink:

22:50: HA! Sieg! :thumbsup: Sieg über die Brush, Sieg über den mangelnden Glanz, Sieg über die BMF, mit der ich die Sitzkompartimentrahmen eingefasst hab und Sieg über die goldenen Pinstripes! :tanz:
Der Body ist montagefertig. Ok, den oberen Pinstripe hab ich diesmal nicht frei Hand gemacht, ich musste abkleben, weil die eh schon dünne Leiste in dem ganzen Lack ziemlich abgesoffen war.
Ich hab zwar grad 'nen Lauf, aber ich hör jetzt besser mal auf mit dem Gebastel, sonst sitz' ich bis zwei Uhr heute nacht und mach' ihn noch komplett. Und was mach' ich dann morgen? ;)
Schnell noch'n Bild hier rein und dann ab in die Kiste!




To be continued...
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

10

Montag, 30. Januar 2012, 16:38

Hallo Onkel Fester

Ein alter Staubsauger, hinten an die "Brush-Box" angeschlossen, zieht den Sprühnebel wunderbar ab.

Ansonsten gefällt mir Deine BB sehr gut und das Ergebnis kann sich beisher sehen lassen. Bin gespannt wie es weiter geht.

Gruss

Dani

Beiträge: 263

Realname: Herbert

Wohnort: österreich / wien

  • Nachricht senden

11

Montag, 30. Januar 2012, 17:24

Hallo Onkel Fester

da bin ich dann mit dem ersten Teil des ersten Bauberichts eines todesmutigen Wiedereinsteigers, der mal versucht, nach langer Zeit nochmal was halbwegs anständiges zusammenzubringen. Als ich anfangs in diesem Forum rumgeblättert hab, hat mich aller Mut verlassen, über meine Schandtaten auch noch öffentlich zu schreiben - das technische Niveau, das hier im Schnitt herrscht, werde ich niemals erreichen. Letztendlich hab ich mir aber gedacht: was soll's und durch Schienbeintritte Eurerseits kann ich eigentlich nur besser werden
_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Projekt V16.EXE :respekt:
Erstmal herzlich Glückwunsch zu deinem Bauvorhaben, ist bisher super geworden. Was ich als wieder Einsteiger im Modellbaubereich nicht gerade behaupten kann :bang: . Mein Opfer war ein 56 Chevy Normad gewesen. Frontscheibe zerkratzt, da andere Teiler darauf lagen in der Verpackung X( . Frontbereich zu wünschen übrig lässt, da die Teile nicht ganz zusammenpassen :motz: . Zur Krönung auch noch versucht per Pinsel die Karo zweifärbig zu bemalen (aus Restbeständen von Revell Farben)-Sie sieht auch so danach aus :rot: . Wenn ich reichlich an Tipps und Tricks hier aufgeschnappt habe, werde ich dem Karo zu Leibe rücken :!! (alte Farbe runder), Front verspachteln. Und versuchen eine neue Frontscheibe hin zu bekommen!

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

12

Montag, 30. Januar 2012, 18:05

Sauger und brush box

Hallo Onkel Fester

Ein alter Staubsauger, hinten an die "Brush-Box" angeschlossen, zieht den Sprühnebel wunderbar ab.

Ansonsten gefällt mir Deine BB sehr gut und das Ergebnis kann sich beisher sehen lassen. Bin gespannt wie es weiter geht.

Gruss

Dani
Ich bin vielleicht ein Hammel! Na klar! Ich hab sogar noch nen ollen im Keller stehen, der eigentlich entsorgt werden sollte, aber als Abzugslüfter noch gut sein dürfte! Huldigenmodus für diese Erinnerung - ich geh gleich mal zu Obi und besorg mir ein Paßstück für den Übergang vom Schlauch in die Box.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

13

Montag, 30. Januar 2012, 18:09

da bin ich dann mit dem ersten Teil des ersten Bauberichts eines todesmutigen Wiedereinsteigers, der mal versucht, nach langer Zeit nochmal was halbwegs anständiges zusammenzubringen. Als ich anfangs in diesem Forum rumgeblättert hab, hat mich aller Mut verlassen, über meine Schandtaten auch noch öffentlich zu schreiben - das technische Niveau, das hier im Schnitt herrscht, werde ich niemals erreichen. Letztendlich hab ich mir aber gedacht: was soll's und durch Schienbeintritte Eurerseits kann ich eigentlich nur besser werden
_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Projekt V16.EXE :respekt:
Erstmal herzlich Glückwunsch zu deinem Bauvorhaben, ist bisher super geworden. Was ich als wieder Einsteiger im Modellbaubereich nicht gerade behaupten kann :bang: . Mein Opfer war ein 56 Chevy Normad gewesen. Frontscheibe zerkratzt, da andere Teiler darauf lagen in der Verpackung X( . Frontbereich zu wünschen übrig lässt, da die Teile nicht ganz zusammenpassen :motz: . Zur Krönung auch noch versucht per Pinsel die Karo zweifärbig zu bemalen (aus Restbeständen von Revell Farben)-Sie sieht auch so danach aus :rot: . Wenn ich reichlich an Tipps und Tricks hier aufgeschnappt habe, werde ich dem Karo zu Leibe rücken :!! (alte Farbe runder), Front verspachteln. Und versuchen eine neue Frontscheibe hin zu bekommen!

Oh - ich hab vor 30 Jahren mal nen 55er und zwei 57er Nomad gemacht, einen in 1/24 und einen in 1/16. Das sind auch geile Autos. Ich sollte den ganzen Kram eigentlich mal vom Speicher holen und sehen, was sich noch restaurieren lässt. Den Town Brougham, den ich jetzt nochmal machen werde, habe ich vor etwa 35 Jahren auch schonmal gemacht - da hatte ich aber noch überhaupt keinen Dunst, und der dürfte unwiederbringlich versaut sein.
Viel Spass mit dem Chevy
O.F.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

14

Montag, 30. Januar 2012, 18:58


Exkurs: ich frag mich die ganze Zeit, wer dieses Anfängergeschwafel eigentlich lesen mag.... ?( ;)

Ich! :D

Du schreibst gut, und es macht sehr viel Spaß Deinen Text zu lesen, trotz des gar schröcklichen Inhalts. ;) Außerdem erkenne ich mich in Deiner Beschreibung wieder ...

Zweng der Airbrush: Joghurtbecher haben genau dieselbe Konsistenz wie Plastikmodelle. Weswegen ich seit einiger Zeit Joghurt esse. An den (leeren!) Bechern kann man nämlich hervorragend das Mischungsverhältnis der Farbe austesten, genauso wie Farbmenge und Luftdruck. Und erst wenn der Joghurtbecher passt wird die Gun auch auf das Modell gerichtet. Dat hilft!! :) Zudem ist das Zeug lecker, gesund und billig :hunger:

Viel Spaß noch und viel Glück! Ich bleib auf jeden Fall dabei.

Viele Grüße,
Uli
Aktuell im Bau:
Krupp Titan SWL 80 von Revell
Citroen 2CV Charleston von Revell
1969 Ford Talladega von AMT/Ertl

Zuletzt erfolgreich fertiggestellt:
Fiat 500 F von Tamiya

keramh

Moderator

Beiträge: 12 251

Realname: Marek H.

Wohnort: Bln-Friedrichsfelde

  • Nachricht senden

15

Montag, 30. Januar 2012, 21:09

moin,

das was viele Andere zu wenig in Bauberichten schreiben holst Du zehnfach wieder rein.
Ich meine es ist zwar schön aber auch ganz schön viel an Information.

Laß Dich bitte nicht beirren mach einfach weiter. Mir gefällt was Du da aus dem kleinen Maßstab rausholst.

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

16

Montag, 30. Januar 2012, 23:38

moin,

das was viele Andere zu wenig in Bauberichten schreiben holst Du zehnfach wieder rein.
Ich meine es ist zwar schön aber auch ganz schön viel an Information.

Laß Dich bitte nicht beirren mach einfach weiter. Mir gefällt was Du da aus dem kleinen Maßstab rausholst.

Öhm - heisst das: Gelaber einstellen? ;) Na ja, ist ja der erste Bericht. Bei #2 fällt das ganze Intro schonmal weg und rumprobieren muss ich ja dann auch nicht mehr so viel. Dafür gibt's dann wahrscheinlich auch weniger zu gackern über den Mist, den ich da so fabriziere.
Gut' nacht
O.F.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

DominiksBruder

unregistriert

17

Dienstag, 31. Januar 2012, 05:48

Ui! Sehr schöne Farbkombination und Deine Detailbemalung ist wirklich sehr sehr schön!

Beiträge: 2 186

Realname: Christopher

Wohnort: Kärnten/Nassfeld

  • Nachricht senden

18

Dienstag, 31. Januar 2012, 06:36

Hey
Dein "gelaber" bitte nicht einstellen.
Macht richtig Spaß zu lesen.
Mfg Chri
Modellbaumotto: "Egal wanns fertig wird, wichtig ist das es schön wird" ;)

Eine Übersicht meiner Baustellen gibts hier: Profil von »chri«

Beiträge: 437

Realname: Heng

Wohnort: Zentrum Europas LUXEMBURG

  • Nachricht senden

19

Dienstag, 31. Januar 2012, 09:18

Ich finde deinen Bericht auch ganz GUT, und beehre dich hiermit mit meinem HUNDERTstem Post. Weiter so.

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

20

Dienstag, 31. Januar 2012, 22:41

Projekt V16.EXE /all #1: 1932 Cadillac 452B V16 Special Phaeton (Monogram 1/24)

So, dann mal das Protokoll von Tag 22:
heute ging's ja eigentlich nur noch um Montage, also nix außergewöhnliches mehr.
Zuerst das Interieur (sorry für die Unschärfe, der Fokus liegt ausgerechnet auf der Trennwand):



Dann den Body auf den Unterbau (das war überraschend einfach, über die Passgenauigkeit der Teile kann man bei diesem Bausatz generell echt nicht meckern!)



Jetzt die Front fertig machen. Die Lampen waren das erwartete Gefummel. Diese Riesentöpfe auf diesen dürren Halter aufständern und dann in die winzigen Löchlein im Kotflügel zirkeln - Mannohmann. Und erst mal diese Motorhaubenverschlüsse - so winzig wie Malariamücken, die kann man ja sogar auf dem Bild kaum erkennen. Da gabs dann wieder was zum Gackern: ich hab die letzten zwei Verschlüsse montagefertig gemacht, Grate weg, Chrom an der Klebestelle ab und dann festgestellt, dass die Sitzlöcher im Unterboden ziemlich mit Farbe zugekleistert waren. Also Dremmel raus, die Löcher wieder aufbohren. Igitt, da sind ja jetzt lauter Plastekrümel zwischen den Kotflügeln, die müssen da weg... *PUST*..... Die nächste halbe Stunde hab ich mit der Taschenlampe unterm Basteltisch zugebracht, um diese zwei :motz: -Verschlüsse wiederzufinden :D .



Dann die Türgriffe und das Heck. Der Gepäckträger war die Hölle - man kann das Ding ausgeklappt bauen und einen mitgelieferten Koffer draufstellen, oder einknicken und zusammengeklappt anbringen. Die Koffervariante fand ich doof - das macht den hübschen Popo von dem Auto irgendwie klobig. Also hab ich das Gestell eingeklappt und schon ging der Ärger los. Das Ding auf diese zwei Böckchen zielen, auf die es draufsoll, hat eine gute Viertelstunde gedauert. Hinterher war trotz ständigem Abwischen mal wieder alles voller Kleister und ich hab nur noch gemacht, dass ich irgendwie fertig werd mit dem Mist. Dementsprechend sieht die Klappstelle Scheisse aus. Na ja. Die nächste Viertelstunde ging allein für die zwei Gelenkärmchen von dem Ding drauf. Die waren so derartig dünn und saßen an so dicken Spritzkanälen, dass endlich passiert ist, womit ich die ganze Zeit schonmal gerechnet hatte: beim Losschneiden ist einem der Kopf abgebrochen. Jetzt kleb mal einen Kopf von dreiviertel Millimeter Durchmesser an ein Gestänge mit einem halben... :bang:



Dann noch die Kühlwasserleitungen an den Kühler dran und die Zündkabel in die Spulen stecken...



Und jetzt: Räder aufstecken, Motorhaube zu, Verdeck drauf....und

TUSCH!!!!



Es ist vollbracht! Projekt V16.EXE/all - erster Meilenstein erreicht. Sa storowje! :prost:

Hier noch ein paar Impressionen ohne Hut:









...und ein paar mit Hut:









Ein Glück, dass die Fotos ein bisschen gnädig sind und die meisten Fehler kaschieren :baeh: . Aber die Farbkombi gefällt mir selber gut - steht dem Auto viel besser als die vorgesehene Schwa.... WER war das???? WER von Euch hat da gerade "DONALD DUCK" gesagt???? ;) ;) ... als die vorgesehene Schwarz/elfenbein-Kombination.

Hier noch ein hübsches Detail:



Das hier ist die von Cadillac 1930-32 angebotene Alternative zur Flying Goddess: der Flying Heron, ein fliegender Fischreiher. Diese Figur ist aber seltener zu sehen als die Goddess und verschwand 1933 aus dem Programm, wahrscheinlich, weil er den Figuren der großen Konkurrenten zu ähnlich war: dem sitzenden Pelikan von Packard und dem fliegenden Storch von Hispano Suiza. Die Goddess hingegen blieb noch bis in die frühen Fünfziger hinein in verschiedenen Formen eins der Cadillac-Markenzeichen.

Ich hab das Modell mal ausgemessen, um ein Gefühl für die tatsächlichen Dimensionen zu bekommen:

Der Radstand ist 381 cm (15.9 cm). Das kommt vom Maßstab sehr gut hin, denn das entspricht bei 1 mm Meßtoleranz exakt dem 149-Zoll-Fahrwerk des Originals.
Die Länge über alles ist 578 cm (24.1 cm), Breite und Höhe (mit Verdeck) sind gleich: 192 cm (8.0 cm). Die Höhe der Türoberkante liegt auf 130 cm! Damit ist allein die Kante schon 4 cm höher als die Verdeckoberkante eines Mazda MX-5, und da kommt ja noch satt ein halber Meter Auto drüber! Was für ein Brecher! Schade, ich weiss nicht, wo mein 1/24er BMW Dixi von Heller hingekommen ist - die zwei nebeneinander gäben bestimmt ein cooles Paar ab :lol: . Wenn ich den irgendwann wiederfinde, mach ich Euch mal ein Bild davon.
Ach ja: dann wollte ich ihn in das 1/24-25er-Trumpeter-Display stellen, von dem ich extra für das Projekt fünf Stück angeschafft hab - der alte 452A steht auch schon in einem. Als ich die Haube aufsetzen wollte, hätte ich fast beide Stoßstangen guillotiniert: die Karre ist zu lang!!!! :abhau: Mit solchen Sauriern haben die offensichtlich nicht gerechnet. Da muss ich mir jetzt was einfallen lassen....

Immerhin weiss ich jetzt so ungefähr wieder, was ich noch kann und wo ich definitiv dazulernen muss. Beim Brushen, denk ich, ist es überwiegend Praxis. Ich glaub, ich hol mir wirklich mal so ne Triplex ins Haus - aber dieser Preis :cracy: . Entgraten ist einer der Punkte, Nachverchromen auch und wo ich definitiv grottenschlecht drin bin (und immer schon war), ist, die Klebepampe ohne Sauerei vernünftig aufzutragen. Ein Glück, dass keiner von euch zugesehen hat.... :rot:

So. Und jetzt? Jetzt geb ich mich an den '30er Phaeton von Jo Han. An die zwei '33er von Italeri trau ich mich noch nicht dran - die haben mehrteilige Karossen. Wer kommt bloß auf sowas.... :verrückt:
Morgen läuft aber meine Krankschreibung ab, ab jetzt wird der Fortschritt zäher. Hätte ich die letzten sechs Tage nicht durchgehend Zeit gehabt, hätte ich auch für den '32er bestimmt noch vier, fünf Wochen gebraucht.

Na dann - bis bäldigst
Euer Märchenonkel Fester
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

21

Dienstag, 31. Januar 2012, 22:53

Hallo "Märchenonkel" Fester,

schön dass die meisten Märchen ein Happy End haben - das Modell sieht doch toll aus!

Mich würde mal ein direkter Vergleich zwischen diesem Dino und einem modernen normalgroßen Wagen interessieren - um die Proportionen mal in Reihe zu kriegen.
So bekommt man gar kein Gefühl von den fast 6 Meter Länge des Originalwagens.

Was deine Probleme bei der Montage angeht - entweder kannst du super um die Fehler rumfotografieren oder du hast gnadenlos übertrieben :lol: .

Nee, der Wagen sieht klasse aus (besonders die Seitenansicht) - da kannste stolz drauf sein!

viele Grüße
Thomas
Ab jetzt mit eigenem Blog - Besuch auf eigene Gefahr :pc:

zu meinem Blog

Beiträge: 2 186

Realname: Christopher

Wohnort: Kärnten/Nassfeld

  • Nachricht senden

22

Dienstag, 31. Januar 2012, 22:53

Hey
Also für den Wiedereinstieg ist der Wagen eine Glanzleistung.
Von der Farbkombi bin ich total begeistert.
Freu mich schon aufweitere Projekte von dir.
PS.: Kleinteile unterm Tisch suchen, davon kann ich dir ein Lied singen.
Mfg Chri
Modellbaumotto: "Egal wanns fertig wird, wichtig ist das es schön wird" ;)

Eine Übersicht meiner Baustellen gibts hier: Profil von »chri«

keramh

Moderator

Beiträge: 12 251

Realname: Marek H.

Wohnort: Bln-Friedrichsfelde

  • Nachricht senden

23

Dienstag, 31. Januar 2012, 23:15

moin,

wunderschön, einfach alles, die Farben die Chromleisten, das gesamte Erscheinen, sehr gut gemacht, bin echt gespannt was Du uns als nächstes zeigen wirst.
Und vor allem wie Du das hier gezeigte dann noch toppen willst.

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

24

Mittwoch, 1. Februar 2012, 10:06

Dankedanke *knicks*

wunderschön, einfach alles, die Farben die Chromleisten, das gesamte Erscheinen, sehr gut gemacht, bin echt gespannt was Du uns als nächstes zeigen wirst.
Und vor allem wie Du das hier gezeigte dann noch toppen willst.
Also erstmal danke an alle für die Blumen *bauchgepinselt*. Also, ehrlich gesagt, für die Farbkombi muss ich mir selber ein bisschen auf die Schulter klopfen - die steht dem Auto wirklich ausgepsrochen gut. und die Idee mit den messingfarbenen Pinstripes macht sich auch ganz gut. Sowas ist übrigens durchaus original - die haben alle irgendwelchen bunten Zierstreifen auf den Kanten.
Die Ausführung aber macht mich selbst gerade mal 80% zufrieden. Wenn ich ne hübsche Gesamtansicht habe und nur 15 Bilder, halt ich natürlich mit der Kamera nicht voll auf die Einschlüsse oder die Kleberpampflecken drauf. Da sind schon ein paar kleine Stellen, wo mir das schon bematschte Teil wieder aus der Pinzette gefallen ist - bekanntlich fällt sowas immer direkt auf den Lack. Oder auf die Klarsichtteile. Und die geringe Schärfentiefe von dem Tele schmeichelt noch zusätzlich. Da gibts auch eine ganze Reihe Lackkorrekturstellen und den Schnitt an der BMF kann man sauberer setzen undundund - alles Sachen, die ich bei den Profis hier nicht sehe, vor allem da, wo die mit der Kamera auch noch viel näher dran sind, als ich es mit meinem 18-250 überhaupt kann. Also: zum Nah- und Genauhingucken ist noch genug Optimierungspotential vorhanden.
Toppen....ja, das ist ein Problem. Der nächste im Projekt sieht ja von der Karosse her fast identisch aus, da könnt ich höchstens noch was über Ausführung und Farbgebung holen. Die '33er werden demgegenüber optisch schlichtweg langweilig werden - die hatten alle Einfarblackierungen. Die hätte ich normalerweise auch zuerst gemacht deswegen, aber dieser dreiteilige Body....umpf... :wacko: . Mit dem Town Brougham könnt ich nochmal nen Vogel schiessen, wenn mir was gutes für das French Canework auf der Passagierkabine einfällt...

Dir übrigens nochmal danke für die Info zu dem 1/16 Town Car. Gestern gab's die minicraft-Ausführung schon bei ebay US - aber schon montiert. Wie langweilig :sleeping: ;) . Muss mal weiter suchen. Den hatte ich übrigens schonmal, der sollte das nächste Projekt nach dem Convertible aus meinem Profil werden. Was soll ich sagen - nachdem alles lackiert war und es sich schlampereibedingt ewige Zeit hingezogen hatte, war der Unterbau mit den Kotflügeln nicht mehr auffindbar :nixweis: . Das Fahrgestell hab ich noch komplettiert und hab es heute noch, aber wo der Rest hin ist, weiss ich nicht mehr. :thumbdown:

So, und jetzt an den zweiten Phaeton....

Gruß O.F.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

Kammerfeger

unregistriert

25

Mittwoch, 1. Februar 2012, 10:23

HI Fester,

also der Oldie weiss zu gefallen . :ok:

Wenngleich mich der Bau solcher Karossen abschreckt ( meist nur 1/16 ) kann ich mich nie wirklich daran satt sehen.

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

26

Mittwoch, 1. Februar 2012, 12:23

Jaaaaaaa......

Mich würde mal ein direkter Vergleich zwischen diesem Dino und einem modernen normalgroßen Wagen interessieren - um die Proportionen mal in Reihe zu kriegen.
So bekommt man gar kein Gefühl von den fast 6 Meter Länge des Originalwagens.
....geile Idee! Ich glaub, das monströseste daran ist überhaupt mehr die Höhe als die Länge. Ich pick mir mal nen VW Passat - der ist ja auch schon nicht klein. Achtung, aufgemerkt:










Maßstabsgerecht!!!!! Härte, wa? Ich sag ja: Saurier 8)

Gruß

O.F.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

keramh

Moderator

Beiträge: 12 251

Realname: Marek H.

Wohnort: Bln-Friedrichsfelde

  • Nachricht senden

27

Mittwoch, 1. Februar 2012, 13:36

moin,

ist zwar ein anderes Auto aber um einen Größenvergleich zu heutigen Fahrzeugen zu bekommen immer ein Blickfang.
Hier ein Rolls-Royce zum Vergleich mit einer Mercedes-Benz S Klasse (die ja auch nicht gerade klein ist).



Das waren schon echte Ungetüme damals, aber einfach nur wunderschön!

Beiträge: 2 186

Realname: Christopher

Wohnort: Kärnten/Nassfeld

  • Nachricht senden

28

Mittwoch, 1. Februar 2012, 13:37

Hey
Wahnsinn der Unterschied.
Ich würd beim Einparken nen Horror gkriegen.
Mfg Chri
Modellbaumotto: "Egal wanns fertig wird, wichtig ist das es schön wird" ;)

Eine Übersicht meiner Baustellen gibts hier: Profil von »chri«

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

29

Mittwoch, 1. Februar 2012, 14:28

Und hier.....

...noch ein zeitgenössischer: '32 V16 Phaeton gegen '29 BMW 3/15 PS Dixi. Ok, der Dixi ist sogar nach heutigen Maßstäben eher klein - so etwa Smart-Format.





Hab den Dixi eben wiedergefunden und mal eben schnellrestauriert. Die Polsterung der Kiste bestand aus der Tageszeitung vom 30.04.88.... :D . Rechte Lampe nicht mehr auffindbar und Decals verlorengegangen - kann mir mal jemand sagen, wie sowas in ner völlig geschlossenen Kiste passieren kann? X( Hat jemand evtl. einen verrotteten Teileträger für mich, damit ich ihn wieder richten kann?

Gruß

O.F.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 191

Realname: Juppes

Wohnort: an der Alpenkant

  • Nachricht senden

30

Mittwoch, 1. Februar 2012, 14:59

Hey
Wahnsinn der Unterschied.
Ich würd beim Einparken nen Horror gkriegen.
Mfg Chri

Ach - Einparken. Pah! Mit so einem Saurier LIESS man einparken :D - die meisten dieser Kästen wurden damals eh von Chauffeuren bewegt. Und heute wäre die Karre so 'ne Show, dass Du jede Politesse bezirzt kriegst damit, auch wenn Du mit dem Ding in die Fußgängerzone bis vor den Karstadt rollst :D . Ich hätte eher Angst, das Ding zu FAHREN: fast drei Tonnen Gewicht, mechanische Trommelbremsen, ein LKW-Fahrwerk und natürlich KEINE Servolenkung - stattdessen ein Ruder von 50 cm Durchmesser. Was man wohl auch brauchte, um wenigstens ein bisschen Hebel auf diese Schneckenlenkung zu kriegen :ahoi: . Das ganze dann auf 7.00-19 Reifen, schmal wie Rasierklingen - wenn der Maßstab an dem Ding stimmt, würde das nach heutigen Dimensionen 150/150-19 heissen 8| . Und damals war man ja schon stolz, wenn man mit ein paar diagonalen Nylonlagen protzen konnte - nix mit radialen Stahlgürteln :D . Ich hätte einen Mordsrespekt vor so 'nem Ding - klassischer Fall von echtem Männerauto. Stell Dir mal vor, Du hast nicht genug Muckis, um das Ding rechtzeitig um die Ecke zu wuchten und setzt ne halbe Million in den Graben... :wacko: :wacko: :wacko:
Gruß
O.F.
******************************************************************************************
Jeff Vader runs the Death Star.... :-D
******************************************************************************************

Werbung