Moin ihr alle,
wie schon angedroht, zeige ich nun meinen ersten Versuch ein Modell mit der Airbrush zu lackieren und nicht mit Pinsel oder Sprühdose zu bearbeiten.
Mein Kompressor ist ein altes Raubein von Revell, nennt sich Kompressor Record 3671 und stammt aus dem vorletzten Jahrzehnt des vorigen Jahrunderts. Ein sogenannter Wanderkompressor. Den musste ich erstmal auf die Arbeitsplatte schrauben, sonst wäre er mir beim Lacken durch's Zimmer marschiert. Aber er hat mich nur 20 Euronen gekostet und macht seine Arbeit recht gut und einen höllen Lärm dabei. Die Pistole stammt auch von Revell und zwar aus einem Sortimentskasten Anno 1992. Dieser Kasten war damals mit der Pistole, einer Unterdruckluftdose, Abdeckklebepapier und ein paar Lacken in Gläsern bestückt und für sagenhafte 29,90 DM (ca. 15 E) zu haben. Mit Druckluftdosen und dieser Grobsprühe (Schwarz mit Schraubglas) hatte ich damals, zu meinen Modelleisenbahnzeiten, meine Güterwagons und Häuser etcerterapepe gealtert.
Der Ferrari F189 ist von Hasegawa in 1/24 und kostete mich auf einer Tour durch die Niederlande in den späten 90er nur 15 Gulden (ca. 12 DM). Seitdem zog er diverse Male mit mir um und hatte auch sonst eine schöne Zeit im Regal rumliegend. Nun wollte ich endlich mal mit dem Kompressor airbrushen und dachte mir, der tut mir nicht weh, wenn ich den Lack versaue, der war günstig. Und er dachte sich wohl auch so seinen Teil. Denn er hat mich dann beim Bauen ganz schön geärgert.
Auch weiss ich jetzt warum er so günstig war. Mich dünkelt inszwischen, dass sich der Kit, bevor er in mein Eigentum überging, so einige Zeit in der Sonne geaalt hatte

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So krumme Spritzlinge hatte ich noch nie in einem Bausatz. Gemeinerweise nur leicht (aber effektiv) verkrümmt. Zu entdecken nur, nachdem die Spritzlinge aus den verschweissten Tüten kamen. Besonders das untere Seitenteil der linken Seite des Autos wehrte sich erfolgreich gegen meine Behandlungen mit heissem Wasser und Kaltverwindungen. In meiner ganzen modellbauerischen Tumbheit habe ich auch nicht alle Teile vor'm Lacken angepasst

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Der Lack (Humbrol, rotgemischt und verdünnt nach Gefühl) ging gut auf den grauen Grundlack (auch Humbrol verdünnt). Nachdem die Decals (nach all den Jahren noch sehr gut erhalten) schön ein paar Tage trocknen durften,
habe ich mit dem Klarlack (Testors Enamel (ich hasse klarlacken)) schön das Modell zugekleistert und auch noch eine schöne Apfelsinenhaut draufgesprüht

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So kam mir der Gedanke, statt den Wagen in den Müll zu werfen, ein wenig an ihm rumzualtern und aus dem "Lackunfall" einen "Rennunfall" zu basteln.
Vitrine aus dem Schrank, Strecke draufgemalt, Ferrari aufgeschraubt und drumherum ein Kiesbett aus HO-Eisenbahnschotter mit Ponal-Weissleim-Spühlmittelgemisch geklebt.
Die Gurte stammen aus einem Zusatzpack der seligen Firma Modelers. Ich weiss nicht, ob Nigel Mansell mit seinem Ferrari jemals so in einem Kiesbett stand. Habe mir einfach die modellbauerische Freiheit dafür genommen und ordentlich aus meinen Fehlern gelernt. Werde aber weiterhin meist pinseln und mit der Sprühdose lackieren, denn auch das Reinigen meiner Grobsprühe, jedesmal nach dem Lacken...

macht keinen Spass...und modellbauen soll Spass machen...mir jedenfalls

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Lieben Gruss
Kim