Hallo zusammen,
ich habe mich nach langem Hin und Her dazu entschlossen, einen Baubericht der etwas anderen Art zu versuchen. Ich warte auch erstmal euer Feedback ab, ob ihr für sowas offen seid, bevor ich richtig loslege.
In erster Linie ist meine Motivation für diesen Baubericht ziemlich egoistischer Natur: Ich möchte als absoluter Einsteiger einerseits den Baufortschritt dokumentieren, andererseits aber auch mit Fragen an euch gezielt Tipps rund um den Modellbau und dieses Modell im speziellen bekommen, so dass ich durch diesen Baubericht eine Menge lernen kann. Andererseits bietet dieser Baubericht dann evtl. anderen Einsteigern einige Erklärungen, welches Equipment sie benötigen und wie sie es am besten benutzen. Natürlich gibt es hier etliche Bauberichte, durch die man auch einiges lernen kann, aber ich denke die wenigsten Berichte beantworten so viele Einsteigerfragen, wie es dieser tun könnte, wenn ich erstmal richtig loslege. Ich bin mir sicher, ich habe genügend Fragen auf Lager, die den alteingesessenen Hasen die Haare zu Berge stehen lassen könnten, da vieles für sie selbstverständlich ist. Aber glaubt mir, als absoluter Einsteiger muss man vieles erstmal mühsam lernen und so hoffe ich, dass hier das Motto gelten wird: "Es gibt keine dumen Fragen, nur dumme Antworten". In diesem Sinne ist dieser Baubericht auch als Hilfe für alle anderen "Dummies" gedacht.
Worum gehts eigentlich? Ich habe mir dieses Modell ausgesucht:
Warum habe ich ausgerechnet dieses Modell gewählt? Nun, ich habe nach etwas vermeintlich "einfachem" gesucht ohne viele feinste Details wie z.B. in einem Autocockpit, wo das Bemalen zur richtigen Geduldsprobe werden kann. Und außerdem waren die Beispielfotos auf der Verpackung komplett ohne Weathering- oder sonstige Effekte und es sah dennoch ganz gut aus. Da die meisten anderen Schiffe auf den Fotos solche Effekte hatten und es mich wahrscheinlich nur frustrieren würde, wenn ich es nicht genauso hinbekomme, wollte ich mir das nicht antun. Das heißt auch mit anderen Worten: Ich werde den Bau so einfach wie möglich halten, d.h. bei der Farbwahl relativ streng nach Anleitung (außer dass ich die Revell Farben nach einer Empfehlung im Modellbauladen durch Gunze Sangyo ersezt habe) und ich werde auch keine Details dazudichten, die die Anleitung nicht vorsieht.
Hier ein Foto vom Arbeitsplatz. Er ist nicht perfekt aufgeräumt, aber auch wenns nicht so aussieht: Die meisten Dinge sind schon wenigstens ungefähr an ihrem Platz.

Was ich mit dem Foto eher zeigen will: Ich muss mit relativ beengten Platzverhältnissen auskommen. Unsere Wohnung ist halt für zwei Personen nur 55 qm groß, da bleibt für eine Bastelecke halt nicht mehr so viel.
Was ich mir wohl auf jeden Fall noch basteln sollte: Eine Papp"wand" um die Tapete beim Brushen nicht versehentlich zu erwischen.
So, gestern habe ich die ersten Arbeiten durchgeführt: 1. Zusammenkleben des Ständers. 2. Zusammenkleben der Rumpfhälften und der Heckwand. Bei letzterem gab es die ersten Probleme, wie folgende Bilder illustrieren sollen:
Die Bullaugen im Bug sind leider überhaupt nicht passgenau, dabei habe ich mich genau an das gehalten, was Stifte auf der einen Seite des Rumpfes und Löcher auf der anderen Seite halt hergaben. Retten kann man da vermutlich nichts mehr, oder? Aber es soll ja in diesem Baubericht nicht nur darum gehen, bereits begangene Fehler zu beweinen, sondern einfach für die Zukunft daraus zu lernen. Daher würde mich mal interessieren, ob und wie ich das hätte verhindern können.
Das zweite Problem erstreckt sich praktisch über den kompletten Rumpf. Die Hälften sind einfach nicht passgenau. Die eine Hälfte ist ein Stückchen höher als die andere wie man sieht. Was kann ich da tun? So lange mit der Nagelfeile und/oder Schleifpapier bearbeiten, bis die Hälften auf gleicher Höhe sind?
Auf jeden Fall würde ich als nächstes den Ständer sowie den Rumpf in den drei vorgesehenen Farben brushen wollen. Auf eine Grundierung würde ich nach den Worten des Modellbauladenmitarbeiters verzichten, da er gesagt hat, dass die Gunze Sangyo Farben wohl auch ohne Grundierung schon gut decken. Vor dem Brushen würde ich aber die Teile mit einem groben Pinsel entstauben und mit Isopropanol und einem fusselfreien Tuch für eine fettfreie Oberfläche sorgen.
Frage: Mit welcher Gun würdet ihr die Teile brushen? Lieber mit der fürs grobe oder eher einer für mittlere bis kleine Flächen? Meine Gun fürs grobe "spuckt" leider öfters mal Farbkleckse. Habe schon diverse Luftdrücke (1-3 Bar) sowie diverse Höheneinstellungen bei der Farbzuführung getestet. Es ist inzwischen schon deutlich besser geworden, aber noch nicht gänzlich eliminiert. Ferner kommen bei mir teilweise kleine Wassertropfen durch den Luftschlauch (unabhängig vom "Spucken") und das obwohl mein Kompressor einen Wasserabscheider hat. Welche Ursachen kann das haben?
Also folgende Guns stehen zur Auswahl:
Das wars erstmal für heute. Ich warte mal ab, wie eure Resonanz generell ist, bevor ich mich in diesen Baubericht weiter reinknie.
Grüße
Stephan