Ich hatte ja mehrfach betont, dass es sich hier um einen Problembericht handelt. Als ich ihn begann, war ich bereits skeptisch, ob er ein gutes Ende finden würde. Jetzt haben sich meine Befürchtungen bestätigt. Ich lasse ihn daher pünktlich am 11.2012 und zu meinem Bedauern enden. Die Arbeit an dem Modell ist eingestellt.
Grund dafür war sicher nicht der Balkontrageengel, dessen Backbordexemplar ich, wie ich glaube, ganz gut hinbekommen habe (noch nicht fertig beschliffen und nur grundiert, hat also noch Potential):
Nein, der eigentliche Grund war ein klassisches, gut vorbereitetes Eigentor. Was mich an dem Modell immer am meisten gestört hatte, was der "Kunststoffeindruck", verglichen mit meiner ölfarbenlasierten Galeere. Wenn man sich einmal an so eine Optik gewöhnt bzw. sich darauf ästhetisch eingeschworen hat, fällt es schwer, zur Acryl/Humbrol-Anmutung zurückzukehren. Ich hatte daher vor, Versuche zu unternehmen, ob man auch einen schwarz/weiß-Rumpf mit gutem Ergebnis öllasieren kann. Ich hatte eine (nicht besonders gelungene) Abformung eines Rumpfteils angefertigt und daran geübt. Das Resultat hatte mich durchaus ermuntert. Man sieht es auf dem Foto nicht besonders gut, aber es ist möglich, dem Weiß einen Elfenbein(?)ton zu geben, und zwar auf die dezente Art und Weise, wie das nur eine Öllasur kann.
Aber jetzt lief ich in die Falle. Das Verspachteln der Löcher für die Befestigung der Püttingeisen war nicht gelungen; die Verfüllung mit Gussast erforderte schließlich erhebliche Schleifarbeiten. Da kam mir die parallel gewachsene Erkenntnis, dass ich auf die nicht maßstäbliche Maserung auch gut verzichten kann, sehr zupass. Doch dann erwiesen sich erstens der gründliche Abschliff und die anschließende Neugravur der Plankenstöße als so schwierig, zumindest für mich, dass ich daran scheiterte. Doch das war nicht alles. Denn zweitens hatte ich vergessen, dass ich eine gewisse Restmaserung der Oberfläche für die Öllasur dringend brauche, weil die Lasur sich beim Abwischen dadurch genau richtig über die Planken verteilt. Das nennt man ein Eigentor mit Ansage.
Dazu kam u.a. noch, dass der Anstich des Unterwasserrumpfs durch die dauernde Beanspruchug beim Festhalten sehr gelitten hatte.
Jetzt brauche ich eine neue Nappi. Wie ich es machen werde, weiß ich. Stückpforten schließen, nur leichter Anschliff, satte Bemalung, Befestigungen für die Püttingeisen mit speziell angefertigten Teilen sauberst verschliffen. Heck zunächsta ls Reserveteil in Resin abgießen, selbiges und Rumpf sorgfältiger vorbereiten und anpassen. Unterwasserrumpf erst am Schluss lackieren. Viele Teile des Nappiwracks werde ich wieder verwenden können, darunter die komplett neu gestalteten Masten, natürlich die Engel und vieles andere.
Danke für das Interesse. Für Hinweise auf Bausätze oder unverbastelte Modelle wäre ich dankbar.
Euer: Schmidt