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Montag, 5. September 2011, 23:24

Eine kurze Frage zur Vorgehensweise bei Tarnbemalung

Hallo miteinander,

ich beschäftige mich erst seit knapp 4 Wochen mit dem Modellbau und bin vor meiner ersten etwas größeren Herausforderung: Einen Tornado GR.1 RAF-Jagdbomber im Maßstab 1:72 von Revell. Dieser hat eine relativ einfache Tarnbemalung, die nur aus zwei Farben besteht: Die Grundierung ist blaugrau und die Tarnflecken sind bronzegrün. Ich habe mir Maskierfolie gekauft, um das Ganze anzugehen.

Meine Frage lautet nun: Ist es sinnvoll, nach dem Fertigstellen der blaugrauen Grundierung die selbige mit matten Klarlack überzulackieren, bevor man die bronzegrünen Tarnflecken aufträgt? Hintergedanke wäre dabei erstens, dass sich das Bronzugrün nicht mit dem Blaugrau vermischt und seine ursprüngliche Farbe beibehält. Zweitens wäre es einfacher, die Tarnflecken nachträglich zu korrigieren, falls zum Beispiel die bronzegrüne Farbe fälschlicherweise unter die Maskierfolie läuft: Dann könnte man das verlaufene Bronzegrün an den fehlerhaften Stellen vorsichtig mit einem Wattestäbchen und Terpentinersatz (oder was weiß ich...) entfernen, ohne dass man direkt die balugraue Grundierung mitangreift, weil noch der Klarlack dazwischen ist.

Also: Würdet ihr sagen, dass Klarlack auf der Grundierung vor dem Auftragen der Tarnflecken notwendig ist oder haltet ihr da bei zwei Farben nicht für nötig? Oder habt ihr mit der Klarlack-Zwischenschicht vielleicht sogar eher negative Erfahrungen gemacht? Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich mit Acrylfarben und nicht mit Emaille-Farben arbeite. Außerdem will ich die Tarnbemalung mit Pinsel vornehmen, sowas wie eine Airbrush (mit der das besser gehen soll) habe ich nicht.

Vielen Dank für eure Antworten im Vorraus!

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Dienstag, 6. September 2011, 17:15

Hi,

zuerst mal bist du im falschen Forum gelandet, gehört eher in den Fliegerbereich, ist aber halb so wild ;).

Also bei Tarnmustern ist die übliche Vorgehensweise so, dass man mit der hellen Farbe anfängt, dann entweder das gesamte Modell damit pinselt oder eben nur die Stellen die später auch die Farbe bekommen sollen etwas größzügiger auspinselt. Danach wird abgeklebt ( vorzugsweise mit Tamiya Tape, da geht die Warscheinlichkeit, dass etwas drunterläuft gegen Null ) und die zweite Farbe lackiert. Bei einer dritten Farbe würde dann entsprechend nochmals abgeklebt werden. Und ganz zum Schluss kriegen meine Modelle eine Versiegelung, je nachdem, bei meinen Militärmodellen zu 99% Matt. Bei Flugzeugen wäre es dann häufig Seidenmatt, bei Fahrzeugen entsprechend glänzend, in den beiden Bereichen bin ich allerdings nicht unterwegs. Zudem bin ich eigentlich Airbrusher, tut aber der genannten Vorgehensweise keinen Abbruch, die ist schon auf´s pinseln bezogen.

Hoffe ich konnte etwas helfen.

Gruß
Mike.

3

Dienstag, 6. September 2011, 17:36

Vielen Dank Mike,

ich wollte nur die Gewissheit haben,nach welchen Schritten man jeweils Klarlack auftragen sollte. Soweit ich dich verstanden habe, machst du das nur am Ende, um das Modell zu versiegeln. Ich habe bezüglich der Tanrbemlaung schon einige "Experten-Meinungen" gelesen, die einem rieten, das ganze Modell erst mit weißer Farbe oder mit Klarlack zu grundieren. Einige Experten sind sogar davon überzeugt, dass man die einzelnen Farbschichten durch Klarlack voneinander trennen soll, weshalb ich in meinem ersten Beitrag abklären wollte, ob dies wirklich vom vorteil ist. Einige würden vielleicht sogar sagen, dass man vor den eigentlichen Farben da erstmal diese dickflüssige Grundierungs-Pampe drauf knallen soll :-). Da das Plastik meines Bausatzes unlackiert aber hellgrau ist, halte ich das nicht für notwendig.

Dass man einfach beide Farben überienanderpinselt und dann nur am Ende Klarlack verwendet ist natürlich schon offensichtlich, aber irgendwie haben mich die ganzen "Experten-Meinungen",die ich bisher gelesen hab, verwirrt :-).

Beiträge: 641

Realname: Wanja

Wohnort: Bad Frankenhausen

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4

Dienstag, 6. September 2011, 18:24

Hallo Solertius,

GT hat dir ja schon einiges erklärt. Was Du meiner Meinung nach nicht machen solltest ist mit diversen Lösungsmitteln, im Nachhinein, Korrekturen vorzunehmen. Das wichtigste ist bei einer Tarnbemalung das Maskieren. Dafür solltest Du Dir Zeit nehmen, besonders die Kanten der Maskierfolie solltest Du so gut wie möglich an das Modell andrücken. Dafür verwende ich meistens Zahnstocher (gerade bei Vertiefungen oder erhabenen Deteils). Auch ich verwende dafür das Tamiya Tape. Diese Arbeiten nehmen zwar viel Zeit in Anspruch aber dafür hast Du im am Ende viel Freude an Deinem Modell. Ich baue auch im Maßstab 1:72. Wenn die erste Farbe richtig durchgetrocknet ist und Du sauber maskiert hast vermischen sich die Farben auch nicht.
Zu erwähnen wäre auch noch, daß Du die Farben auch gut verdünnen solltest. Da Du mit Pinsel arbeitest verlaufen die Farben dann auch gut auf der Oberfläche des Modells. Ich persönlich verwende ein missglücktes Modell als Testobjekt wenn ich mal was ausprobiere. Es gibt ja schon Bausätze für 3-4€. Sowas sollte man sich zum testen einfach mal zulegen.

Ich wünsch Dir viel Erfolg bei deinem Projekt

MfG Wanja :ok:
Was Du morgen kannst besorgen musst Du nicht schon heute tun!

5

Dienstag, 6. September 2011, 20:42

Hi nochmal,

da haben die "Experten" teilweise garnicht ganz unrecht. Bei meinen Militärmodellen grundiere ich auch mit weißer Farbe, dann kommt allerdings ein Preshading ( vorschattieren ) und danach werden die restlichen Farbschichten bzw die Tarnung aufgebaut. So kann man auch bei Flugzeugen vorgehen. Klappt allerdings mit ansehnlichen Ergebnissen nur bei Benutzung einer Airbrush. Ich hatte das nur nicht erwähnt um dich nicht gleich zu überfordern mit Informationen und Techniken die man sich sowieso erst später aneignet, wenn man ernsthaft in Erwägung zieht sich eine Airbrush zuzulegen. Dann machen auch Klarlackversiegelungen zwischendurch Sinn, sobald man anfängt zu "altern", also die Fugen, Panels, Schweißnähte usw durch verdünnte Farbe die man hineinlaufen lässt hervorzuheben, mit Filtern diverse Flächen zu betonen, Pigmente aufzubringen, usw.....
Wenn dir das Alles nicht wirklich was sagt, kannst du es getrost aus dem Kopf streichen, bei Pinselbemalungen findet es häufig keine Anwendung. Andernfalls bietet das Internet mehr als genug Möglichkeiten sich damit näher zu befassen, falls man daran interessiert ist. Ansonsten spricht aber nichts dagegen nicht zu grundieren, die Tarnfarben direkt, aber etwas verdünnt ( zur Not in 2-3 Schichten aufbauen, damit die Farbe deckt wenn sie dünner angesetzt wird ) aufzubringen und je nach Belieben zum Schluss mit Seidenmattlack zu versiegeln, um ein gleichmäßiges Finish zu erreichen. Jedem nach seinem Belieben und seinen Fähigkeiten.
Was auf jeden Fall Sinn macht ist die Investition in Tamiya Tape, ich hatte bisher nichts besseres zum maskieren in der Hand und möchte auch nichts mehr Anderes probieren.
Eine Grundierung bringe ich sonst nur vorsorglich bei meinen Figurenbemalungen auf, da spielt aber das Material und die Acrylfarbe eine Rolle, da speziell Resin schlecht Acrylfarbe annimmt und man einfach gleichmäßigere und besser deckende Ergebnisse hinkriegt. Das trifft auf dich aber weniger zu, bei deinem Vorhaben würde ich höchstens Grundierung aus der Sprühdose dünn aufnebeln, zwingend notwendig ist es aber nicht.

So, genug Lesestoff für heut Abend ;).

Hoffe ich habe Alles verständlich erklärt, ich hab auch mal so angefangen und vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen, das ist nun ca. ein Jahr her und seitdem haben sich meine Fähigkeiten und Techniken stets verbessert, Alles eine Frage wie viel Zeit man hat, um sich intensiv damit zu beschäftigen. Und ich habe leider häufig zu wenig Zeit dafür.

Gruß
Mike.

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