Moin ihr Lieben,
ich hatte es ja schon letzte Woche angekündigt, und nun will ich mein Versprechen einlösen:
Ein Vergleich der mir vorliegenden Dewoitine D.520 Bausätze im Massstab 1/72!
Beginnen wir mit dem ältesten Bausatz: Die D.520 von Heller. Die Formen stammen ursprünglich aus den 1960er Jahren (ich lasse mich da gerne korrigieren, da ich keine verlässliche Information dazu gefunden habe!) und das sieht man dem Bausatz auch an:
-leicht erhabene Paneellinien
-rudimentäres Cockpit (eigentlich nur ein (falscher) Sitz
-nicht vorhandene Fahrwerkschächte (die ebenfalls äusserst rudimentär wiedergegebenen Fahrwerksbeine werden in eine runde Vertiefung in die oberen Tragflächenhälften gesteckt)
-durch die vielen Wiederauflagen viel Gussgrat.
Das Deckelbild (nicht wirklich inspirierend!):
Die Bauanleitung:
Die Abziehbilder:

für die einzige Bemalungsvariante:
und last, but not least: die Teile:
Das Heller-Modell wurde in der Folge auch mehrfach von der tschechischen Firma SMER wiederaufgelegt.
Mein Fazit: Etwas für Sammler, aber als Grundlage für ein akkurates Modell meines Erachtens ungeeignet!
Der nächste Bausatz, der auf den Markt kam, war dann das hervorragende Modell von Hasegawa im Jahre 1997 unter der Nummer AP 47. Dazwischen liegen nicht nur Jahrzehnte, sondern Welten:
-fein versenkte Gravuren
-eine bis dahin unerreichte Cockpitdetaillierung (wenn auch das Instrumentenbrett flach wie eine Flunder und nur durch ein Abziehbild dargestellt ist und der Cockpitboden statt durchbrochen als massives Teil gegossen ist!)
-ordentliche Fahrwerkschächte (wenn auch im Detail völlig falsch dargestellt!)
Das sehr ansprechend gestaltete Deckelbild:
Die Baunaleitung mit Farbangaben für das Cockpit:
Die Markierungsvarianten:

und die Abziehbilder dazu:
Die Spritzlinge mit den Einzelteilen:
Was bei Hasegawa auffällt sind die wirklich sehr schön wiedergegebene Gravuren - im Vergleich zum RS-Modell, das mit etwas verwascheneren Gravuren daherkommt.
Als letztes möchte ich noch das (fast-) Fertigmodell der D.520 von HobbyBoss vorstellen:
-das Cockpit ist eigentlich nichts weiter als eine Öffnung im einteilgen Rumpf, in die ein Sitz sowie ein völllig falscher Steuerknüppel eingegossen ist
-die Fahrwerkschächte sind akkurat wiedergegeben
-die Fahrwerksbeine sind ordentlich
-die Gravuren nicht ganz so fein wie bei Hasegawa, aber akzeptabel
Das Deckelbild:
Die Bauanleitung:
Die Markierungsvarianten:

und die Abziehbilder:
Und abschließend die innovativ (und typisch für HobbyBoss) verpackten Einzelteile:
Mein Fazit bei HobbyBoss: Ein sehr einfach zu bauender, aber dennoch relativ akkurater Bausatz der Dewoitine, der einzig im Cockpitbereich massiven Verbesserungs- und Detailierungsbedarf hat!
So, ich hoffe, ich habe mit diesem Vergleich der einzelnen Bausätze einen Hinweis darauf geben können, was den geneigten Modellbauer in den einzelnen Schachteln erwartet - ausser der FROG-Dewoitine, die mir bislang nicht vorliegt (eine Bausatzvorstellung siehe hier:
https://uamf.org.uk/viewtopic.php?f=19&t…73af5c7&start=0 ), konnte ich euch hoffentlich alle anderen Bausätze näherbringen.
Zur Masshaltigkeit der einzelnen Modelle kann ich mangels Unterlagen nicht viel schreiben - allerdings fand ich diese (allerdings französische!) Seite, auf der die wesentlichen Unterschiede erklärt werden:
https://www.master194.com/forum/viewtopic.php?f=3&t=61375
Michael