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Dienstag, 12. Juli 2011, 18:49

Hilfe!! Wie Karosserie glänzend klarlackieren ohne stumpfe Stellen?

Hallo, :wink:

nach meiner kurzen Vorstellung heute, kommt auch nun schon das erste Problem.

Ich habe gerade meiner Corvette in 1/24 die finalen Schichten Klarlack Revell 01 Aqua gegönnt (Airbrush), als ich zwei kleine stumpfe (bzw. etwas glanzlosere Stellen) am hinteren Kotflügel unten und vorne vor dem Radkasten entdeckte. Ansonsten war der Glanz für meine Ansprüche schon ganz zufriedenstellend. Also noch mal schnell nachgebessert. Seitenglanz war jetzt gut, nur die Motorhaube hatte ihren Glanz verloren und war jetzt irgendwie stumpf. ?( :heul:

Ich tippe mal darauf, dass sie etwas Sprühnebel abbekommen hat. (Oder liegts an was ganz anderem??) Was nun?? Kann ich da mit Micromesh noch was retten, oder muss ich noch mal mit Klarlack drüber - ohne die Seiten zu verhunzen?

Wie lackiert Ihr Eure Karosserien denn? Erst oben, dann die Seiten oder umgekehrt oder ganz anders??

Für viele Tipps bin ich sehr dankbar

Viele Grüße, ratloses Lupo

PS: Die Suchfunktion hatte ich auch schon genutzt, es gab da auch mal - glaub ich - nen ähnlichen Beitrag, leider find ich den irgendwie nicht mehr.

Beiträge: 571

Realname: Thomas Handrick

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2

Dienstag, 12. Juli 2011, 20:25

hallo Lupo
Erst mal ein Willkommen. Nun zu deinen Fragen:
ich lackiere erst die Seiten dann vorn und hinten und zum Schluss stelle ich das Modell(welches auf einer Fasche befestigt ist) auf den Boden und spraye von oben. Klarlack auf die selbe Art und Weise. klarlack nehme ich den Top Coat von gunze. Und dann kann man ja noch zwischen den Einzelnen Lackschichten nass schleifen (1000er Körnung aufwärts). Zum guten Schluss habe ich noch Polierpaste von Tamiya. Da bekommt die Karo das finish.
Hoffe das ich dir erst mal weiter helfen konnte.
Mfg Hannibanni :hand: :pfeif:

3

Donnerstag, 14. Juli 2011, 21:59

Hallo Hannibanni,

vielen Dank für Deine schnelle Anwort.

Eigentlich mache ich das - bis auf den Zwischenschliff und den anderen Klarlack - genauso. Vorn, hinten, Seiten, oben (nur dass mein Modell nicht auf dem Boden, sondern in der Lackierkabine steht).

Hmmm...trotzdem wird bei mir (fast) jedesmal die Fläche, die orthogonal zu der zu lackierenden Fläche liegt, nach dem Lackieren der anderen Fläche stumpf (nicht rau), auch wenn sie vorher toll geglänzt hat. Auch mit MicroMesh schleifen und polieren bringt da dann keine Besserung - zumindest beim Probestück, an mein Auto traue ich mich nämlich nicht mehr dran.

Hat irgendjemand noch eine Idee, wie ich das Stumpfwerden vermeiden kann?

LG, Lupo

Beiträge: 526

Realname: Stephan

Wohnort: im schönen Westerwald

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4

Donnerstag, 14. Juli 2011, 22:11

Also rau ist es nicht, sagst du, dann kanns also kein overspray sein.
Definier mal "stumpf"! Wird der Lack etwas "milchig"?
Damit meine ich, die Oberfläche ist weiterhin schön glatt, nur halt der Glanzgrad geht flöten...
Dann kann es gut sein, das deine Luftfeuchtigkeit einfach zu hoch ist, und der Klarlack diese feuchtigkeit aufnimmt und bindet
Ein Bild währe hilfreich...


Gruß
Stephan :wink:
Eines Tages wollte Gott einen Rennfahrer erschaffen.
Den endgültigen.
Er legte in das Gen-Blättchen alles rein, was den endgültigen Rennfahrer ausmacht.

Dann nannte er ihn Senna.

5

Donnerstag, 14. Juli 2011, 23:15

Hallo Stephan,

hab grade nochmal Fotos gemacht, aber entweder liegt's an meinem Foto(un)künsten oder der Beleuchtung, jedenfalls kommt das auf dem Bild - egal aus welchem Winkel - nicht wirklich raus.

Der Lack fühlt sich an der Seite, die schön glänzt, genauso an, wie auf der Motorhaube, die stumpf - also eher seidenmatt ist. Milchig ist sie dabei aber eigentlich nicht. Müsste sich die Feuchtigkeit dann aber nicht auch auf der Seite ausgewirkt haben? ?( (BTW: Luftfeuchte 47%, ist das zuviel?)

Bin total verwirrt: Erst ist die Motorhaube glänzend und die Seite nicht, dann lackiere ich die Seite nochmal, und die Haube ist plötzlich seidenmatt?? ;(

Was mach ich denn jetzt nur?

LG, Lupo

Beiträge: 571

Realname: Thomas Handrick

Wohnort: Kamenz

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6

Freitag, 15. Juli 2011, 17:31

Hallo
Da fällt mir nur ein
Wechsel mal den Lackierort( freier Himmel).
Nur so als Idee.Ich vermute auch das die Luftfeuchtigkeit zu hoch sein könnte.
Mfg Hannibanni

Beiträge: 526

Realname: Stephan

Wohnort: im schönen Westerwald

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7

Freitag, 15. Juli 2011, 20:47

@ Lupo

Hatte das von dir beschriebene phänomen auch schon ein paar mal beobachten dürfen, oder besser gesagt müssen.
(War da aber selbst dran schuld, mal grad schnell in der kalten Halle ein Modell lackieren auf der Arbeit)

Es hat nicht nur was mit der Umgebungsluftfeuchtigkeit zu tun, sonst würde ja keine Lackierung gelingen, wenn ein Gewitter in der Luft liegt...
Sondern viel mehr, mit den unterschiedlichen Temperaturen, von Modell und ich nehme mal an in deinem fall Sprühdose.
Beim lackiern aus Sprühdosen, kühlt die Farbe leider durch die Treibgase und dem hohen Druck zu sehr runter - wird also Kalt.
Wenn dieser kalte Sprünebel nun auf eine wärmere Oberflächte trifft, bildet sich die Feuchtigkeit im Lack.
Ist in etwas der selbe effect, wie die Colaflasche aus dem Kühlschrank, die bei warmen Wetter direkt Kondenswasser bildet...

Es ist immer besser, bei solchen Sprühdosenlackierungen, Modell und Sprühdose etwas zu erwärmen, die Sprühdose kannst du ruhig in warmes Wasser stellen oder auf die Heizung im Winter,
und das Modell zB mit einem Fön vorsichtig erwärmen, oder halt in die Sonne stellen.
Du wirst sehen, das die Farbe dann wesendlich besser verläuft, schneller Trocknet, und es eben nicht zu diesen Seidenmatten stellen im Lack kommt.

Im prinziep kannst du nun nur versuchen, mit Micromesh oder anderen Schleifmittel an den betroffenen stellen den Klarlack runter zu schleifen und dann halt neu lackieren,
oder wenn die Lackschicht dick genug ist, die Seidenmatten stellen rausschleifen und polieren...


Gruß
Stephan :wink:
Eines Tages wollte Gott einen Rennfahrer erschaffen.
Den endgültigen.
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Dann nannte er ihn Senna.

Kammerfeger

unregistriert

8

Sonntag, 17. Juli 2011, 10:58

Hi, bin ja jetzt kein Profi für den perfekten Klarlack ... , aber .....

könnte es sein, dass es ich bei den "matten" Stellen um den Sprühnebel der "angrenzenden" Lackierung handelt.

hat sich bei mir früher auch manchmal gebildet. Ursachen waren damals, dass der Abstand zum Modell einfach zu groß war. So entstand rund um das eigentliche Ziel immer der Ausläufer als matter, stumpfer Rand.

9

Sonntag, 17. Juli 2011, 18:24

erstmal vielen Dank Euch für die Lösungsvorschläge

@ Stephan: Danke für die tolle Erklärung und für die Tipps zur Sprühdose, aber - ist vielleicht in der Problemschilderung nicht richtig rausgekommen - der Klarlack wurde mit Airbrush aufgetragen. Sollte mein nächstes Projekt aber eine Sprühdosen-Lackierung erfordern, nehm ich mir diese zu Herzen! :ok:

@ Kammerfeger: das mit dem Sprühnebel war auch meine erste Vermutung, müsste es dann aber nicht rau sein? ?( Wie hast Du das Problem gelöst? Ich weiß, pauschale Aussagen sind immer schwierig (wegen Düsengröße, Druck, etc.) aber vielleicht hast Du ja nen Anhaltpunkt für mich, wie Du vorgehst...

Kurze Info: ich arbeite mit Düsengröße 0,35, Druck ca. 1,4 Bar, Abstand: 8-10 cm, Farbe in "Milch"-Konsistenz. Nicht dolle schimpfen , wenn das arg verkehrt ist :nixweis:

LG, Lupo

Kammerfeger

unregistriert

10

Sonntag, 17. Juli 2011, 21:11

@Lupo,

ich nehm für meine 1/12er Karossen meist die "middle" bis "large" Düse von Revell. müsste in etwas 0,5 und höher entsprechen. ABer wie gesagt, habe da größere Objekte. Rau(h) sind bei mir solche Stellen dann eigentlich nicht. zumindest nicht fühlbar (Finger drüberstreichen). Arbeitsdruck liegt bei mir so zwischen 0,8 bis 1,0 . ich trage auch den Klarlack nicht unbedingt "satt" auf, sondern in mehreren Arbeitsgängen eher dünn.

Aber wie bei allen Lack-Aufträgen, nimmt da jeder andere Einstellungen. Da wird mitunter nur viel Probieren helfen. Kommt ja auch viel auf den Farben-Hersteller drauf an, wie der Lack auf zu tragen ist. ich persönlich arbeite grundsätzlich nur mehr mit den Aquas von Revell. Auch den Klarlack.

Als Versuchshilfe hab ich mal eine von diesen Evergreen-Platten hergenommen, und den Lackaufbau genau so wie am Modell aufgetragen, und da halt mehrere Varianten versucht. Zum reinen Umgang ( Erlernen ) der Airbrush-Technik reicht ja ein Blatt Papier ( Linienführung, glatte -> gerissenen Kanten, etc..) , ABER für den Lackaufbau nehme ich das selbe Material wie das Model selbst. mitunter gibts ja auch immer wieder mal ein Modell, dass dann als Versuchs-Kaninchen herhält. ;)

11

Dienstag, 19. Juli 2011, 18:43

Hallo Lupo

Hab' hier zufällig reingelesen und will meinen Senf auch noch abgeben.

Dass ein Lack (Enamel oder Acryl) richtig verläuft und somit eine glatte Oberfläche bildet, liegt in erster Linie an der Konsistenz. Das heisst, er darf nichtz zu dickflüssig sein (dann kriegst Du die berühmte Orangenhaut) und auch nicht zu dünnflüssig (dann kriegste Tränen und Verläufe im Lack).
Die Aqua Lacke von Revell sind aus meiner Sicht zu dickflüssig und sollten mit etwas Wasser verdünnt werden. Am Besten nimmst Du einen Gratast und tunkst in in die Farbe. Wenn die Farbe dann innert ca. 2 Sekunden abtropft, hast Du die richtige Konsistenz.
Die ganze Geschichte mit vorwärmen usw. kannst Du Dir schenken wenn Du bei normaler Zimmertemparatur von ca. 20 Grad lackierst. Bei kühleren Temperaturen wird es schwieriger und dann muss die Farbe tatsächlich vorgewärmt werden zwecks besserer Fliessbarkeit.
Wenn Du mehrere dünne Schichten aufträgst, läufst Du Gefahr, dass die Farbe nicht ineinanderfliesst und bekommst somit keine glatte Oberfläche. Ich bevorzuge einen kompletten Farbauftrag in genügender Dicke, damit die Farbe "fliessen" kann. Ist halt eine Übungssache. Man wird aber schnell sehr gute Ergebnisse erzielen.
In der Regel trage ich nach der ersten Schicht Klarlack die Decals auf und trage dann noch eine zweite bzw. dritte Schicht Klarlack auf.
Immer mit einem Zwischenschliff mit 10000 bis 12000 Micromesh.

Die matten Stellen die Du beschrieben hast, waren vermutlich Fettrückstände auf der Karo. Das heisst, vor jedem Lackiergang die ganze Karo nochmals mit Spühlmittel oder Silikonentferner reinigen.

In der Regel kannst Du solche "blinden" Stellen aber nach kompletter Durchtrocknung mit Politur zum Glanz bringen.
Gib' der Farbe aber genug Zeit zum trocknen. 4-5 Tage solltest Du mind. warten vor dem polieren.
Ich persönlich verwende diese beiden Polituren von Tamiya:


Polieren braucht Zeit. Auch leichte Orangenhaut bringst Du mit polieren weg.

und zum Abschluss wird noch hiermit gewachst. Damit ist die Oberfläche versiegelt und staubabweisend.



Hoffe ich konnte Dir helfen. Übung macht den Meister. Aber ich bin sicher, Du wirst uns schon bald mit tollen Ergebnissen beglücken.
Freue mich jedenfalls schon auf Deine erste Corvette die Du uns zeigst.

12

Dienstag, 26. Juli 2011, 16:03

Hallo,

ich muss hier auch nochmal was fragen. Poliert wird immer erst der Klarlack oder wie ist das? Der eigentliche Lack wird nicht vor dem ersten Klarlackauftrag poliert? Der wird nur geschliffen?

Gruß
Thomas

13

Dienstag, 26. Juli 2011, 18:41

Hallo!

Ja,poliert wird nur der End-Klarlack.In der Politur oder dem Wachs sind Inhaltsstoffe die das Lackieren schwierig bis unmöglich machen.

mfG Ralf

14

Mittwoch, 3. August 2011, 22:42

Hallo Ralf,

vielen Dank. Aber der Lack wird sozusagen mit den Micromesh Leinen "poliert" vor dem ersten Klarlack, richtig?

Gruß
Thomas

15

Mittwoch, 3. August 2011, 23:06

Hallo!
Wenn Du den Lack polierst brauchst Du in ja nicht mehr Glanzlackieren!
VOR dem endgültigen Klarlack den vorherigen Lack unter Wasser anschleifen( bis 4000 Körnung),NICHT polieren!
Gruss Ralf

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