Achtung: Ich habe hier die Beiträge aus dem Thread von Johannes hier in einem eigenen zusammengefasst!
Hallo liebe Kollegen,
bevor ich etwas zu meinem RC-Umbau der Kearsarge poste, möchte ich euch den Bericht der engl. Zeitschrift nicht vorenthalten:
www.modelboats.co.uk/news/article.asp%3Fa%3D6928+[url]https://www.modelboats.co.uk/news/article.asp%3Fa%3D6928&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a&source=www.google.de[/url]']https://webcache.googleusercontent.com/se…e=www.google.de[/url]
Hier erst mal ein paar Fotos, muß allerdings noch einiges getan werden!
Gruß Stephan
Speichenradfreak:
alles sehr sauber gebaut, und die Trennebene sieht wirklich super aus. Aber: sehe ich
da einen Brushlessmotor und eine Rennschraube? Das müßte reichen, um selbst den
Kerry-Rumpf zum Gleiten zu bringen. Aber hast du nicht die Befürchtung, daß dir der
Fahrtwind die Takelage abreißt?
Ich würde einen wesentlich kleineren Motor einbauen, und bei steba.org gibt es
Messingpropeller ab 4 mm Durchmesser aufwärts - da sollte doch was angemessenes
zu finden sein.
Viele Grüße,
Martin
reaktor2k:
der Motor dreht 1000 U/V/min, und wird mir 2S4P Li-Ionen-Zellen angetrieben, also 7-8V. Sind also 7000-8000U/min Leerlauf.
Der Propeller war der einzige den ich noch in der Kiste hatte, es ist ein abgedrehter Rennpropeller, aber mit niedriger Steigung.
Erst mal Ausprobieren, ich will auf jeden Fall ordentlich Leistung haben um auch gegen höhere Wellen abkämpfen zu können.
Der Motor und Regler lagen noch bei mir in der Schublade, und welcher Bürstenmotor bringt bei der Länge und Größe diese Drehzahl
und gleichzeitig ordentlich Drehmoment? Erst wollte ich einen 600er Bürstenmotor einbauen, aber durch die Rumpftrennung ist der Platz
schon begrenzt!
Gruß Stephan
jo-loom:
Servus Stephan,
erst einmal ein Dankeschön für das Einstellen der Bilder zu Deiner Kerry-Lösung! Ich finds klasse, da man von jeder Variante immer etwas lernen kann.
Zu den Bildern ein kleiner Tipp: Wenn Du nach dem Hochladen den Cursor an der richtigen Stelle im Text platzierst und dann auf das kleine weiße Blatt-Symbol neben den Dateineinträgen klickst, dann verschwinden die lästigen weißen Rahmen und nur das reine Bild wird angezeigt.
Nun zur Lösung ein paar Eindrücke - die sind wirklich nur sachlich und in keiner Weise böse gemeint:
- Die Platte aus FR4-Material (Epoxy-Glasfaser) ist zwar traumhaft zu verarbeiten und irre stabil, andererseits aber auch kein Leichtgewicht - damit verlagerst Du natürlich den Schwerpunkt nach oben.
- Das Verkleben von FR4 und Polystyrol ist nicht ganz unkritisch. Da die Polystyrol-Rumpfschale immer eine gewisse Restflexibilität aufweist und die FR4-Platte sehr starr ist, besteht die Gefahr vom Aufplatzen der Klebeverbindung.
Bei Polystyrolverklebungen wird das Material ja richtiggehend miteinander verschweist.
- Warum hast Du nicht den Service-Ausschnitt größer gewählt? Wäre doch einfach möglich und nochmals bequemer beim Hantieren an den Innereien.
- Wenn ich es richtig sehe, dann verzichtest Du auf eine Sicke bzw. eine Überlappung zum Abdichten. Wie planst Du das Ganze dicht zu bekommen, speziell auch in Hinblick auf Kriechwasser?
- Die Brushless-Motorisierung - hier gebe ich Martin recht - ist "far too powerful". Die Rumpfgeschwindigkeit von Plastikmodell-Verdrängerrümpfen kann man mit sehr kleinen (leichte und stromsparenden) Motoren leicht ausschöpfen.
- Die allermeisten Brushless-Regler erlauben nur Vorwärtsfahrt. Verzichtest Du auf Rückwärts, oder hast Du einen zustzlichen Phasen-Tauscher zur Umpolung?
- Bei den Akkus würde ich einen LiPo-Block, z. B. 7,4V / 4000 mAh nehmen. Die haben eine Quaderform und sind gerade mal 12 mm hoch - bringen also optimal den Schwerpunkt runter.
- Beim Propeller hat das gute Stück wirklich eine vierblättrigen Messingschraube verdient. Neben Steba gibts die für unter 10 Euro auch von anderen Lieferanten. Man könnte sogar die Flügel entsprechend Vorbild verschmälern.
- Bei der Ruderlösung ist meine Planung den Befestigungssteg durch zwei horizontale Schnitte zu lösen und mit als Ruderfläche zu nutzen. Damit erhält man die Originaloptik und kann zudem die Drehachse in den Rumpf verlagern. Die externe Anlenkung mit Bowdenzug und Ruderhorn wirkt schon ein wenig rüde.
Wie gesagt - das sind alles nur Impressionen und Assoziationen. Aber vielleicht ja dennoch von Interesse für Dich. Ich selber hab noch gar nicht begonnen mit meiner Kerry und muss noch nachsitzen beim Abschluss diverser Baustellen...
Viel Spaß und lass uns doch weiter teilhaben an Deinem Projekt. Ach ja: und komm bei dieser Motorisierung ja nicht auf die Idee in der Basedwanne Fahrversuche zu starten, es sei denn, Du tauscht den Bugspriet gegen einen 10 mm Carbonstab.
Gruß,
Johannes
reaktor2k:
Hallo liebe Kollegen,
danke für die Antworten zu meiner Kerry! Zuerst möchte hier an dieser Stelle den Mitgliedern danken, die ihre Beiträge in diesen Thread gepostet haben.
Meine Kearsarge liegt jetzt schon bestimmt schon 4 Jahre mit zusammengeklebtem Rumpf auf dem Dachboden, den erst jetzt habe ich dank euch die Lösung
gefunden: nämlich eine horizontale Trennung des Rumpfes!
Meine Ziele sind folgende: Der Segler soll ein schönes Gesamtbild abgeben, gute Fahreigenschaften (auch bei hohen Wellen!) haben und unkompliziert zu handhaben sein.
Deshalb habe ich mir überlegt, ich lasse meine Erfahrungen aus dem Bau von Rennbooten hier einfließen. Eure Ideen von Abdichtungen mit Moosgummi, Leisten usw. sind
meiner Meinung nach bei diesem Rumpf schlecht zu realisieren, dazu später mehr.
Als erstes habe ich den Rumpf getrennt, und zwar mit einer Trennscheibe aus dem Dentalbedarf, ist beidseitig beschichtet und nur 0.25mm dick. Ging ganz gut, Probleme
gab es nur im Heckbereich. Anschließend ordentlich beide Teile geschliffen. Dann ist mir aufgefallen, daß ich den Rumpf damals wohl unter Spannung zusammengeklebt hatte,
denn nach dem Trennen waren beide Teile ganz und gar nicht mehr deckungsgleich an der Trennnaht. Macht nichts, das wird nachher mit Hilfe der Epoxy-Platte kaschiert!
Und warum Epoxy-Platten beim unteren Teil des Rumpfes? Ist halt super stabil und gut zu verkleben. Selbstverständlich sind diese Platten schwerer als Polystyrol, aber trotz
langer Überlegungen sind mir keine Alternativen eingefallen (Carbonplatten waren zu teuer und der ganze Dreck...).
Den oberen Teil des Rumpfes habe ich mit Epoxy-Harz und Glasmatten verstärkt, somit habe ich mir aufwendige Spanntenkonstruktionen ersparen können! Ist jetzt fast
ausgehärtet, und schon super stabil.
Wie funktioniert jetzt die Abdichtung? Ganz einfach, der Service-Ausschnitt wird mit einer Lexanplatte verschlossen, und wird mit Hilfe von hochwertigem Klebeband
wasserdicht verschlossen! Anschließend wird der obere Teil mit Hilfe von 2 M3-Schrauben befestigt, und los geht die Fahrt! Und die Größe des Ausschnittes ist
genau ausgetüftelt, ich komme überall hin und ich bekomme alles wieder wieder rein bzw. raus, ohne daß sich die Lexanplatte zu stark durchbiegen kann.
Der obere Rumpfteil ist wie bei den Modellubooten frei durchflutet, einige Schlitze im Deck und Rumpf fehlen noch, damit das Wasser wieder abfließen kann. Deshalb
kann das Deck gerne von einer großen Welle überflutet werden, fließt alles wieder ab!
Als Akkus habe ich die Li-Ionen-Becherzellen genommen, weil sie eigensicher und vor allem schwer sind! Also besser als jeder LIPO oder NiXX-Zellen. Ich habe so insgesamt
8 Zellen á 40g mit den Abmessungen 18x65mm (Durchmesser x Länge) im Boot, die ich alle mit Klettband auf dem Rumpfboden befestige. Tiefer bekomme ich den
Schwerpunkt kaum hin.
Und noch ein Wort zu meinem Antrieb: Ich hatte den Motor und Regler noch in der Schublade, und ein langsam drehender Außenläufer mit hohem Drehmoment, der auf eine
große Schiffsschraube wirkt ist näher an der Dampfmaschine als der Speed 280 mit der 30er Schraube.
Meine 7000 U/min und 40er Zweiblatt-Schraube sind auch nicht schneller als die 14000 U/min (Speed 280) und der 30er Dreiblatt.
Wenn der Antrieb sich nach der Jungfernfahrt bewährt, kaufe ich mir auf jeden Fall eine schöne Messing-Vierblattschraube. Der Regler ist übrigens für Automodelle und hat
Rückwärtsgang.
Ob die Verklebung des Rumpfunterteil mit den Epoxy-Platten hält, wird sich zeigen, ich habe es heute mit verdünntem 24h-Harz verklebt, bisher sieht's gut aus!
Soweit erstmal, jetzt kommen wir der Heirat der beiden Teile immer näher, und pinseln muß ich auch noch! Vielleicht gegen Ende nächster Woche die Jungfernfahrt?
Mal sehen!
Viele Grüße Stephan