Das Wettringer Modellbauforum

Moin Lars,

ich hab hier mal eine beschreibung die mir ein anderer Modellbauer beschrieben hat. Ich hoffe du kannst damit was anfangen.

vorab gehe ich wohl recht in der Annahme, daß wir hier von Einzelgliederketten aus Polystyrol und nicht aus Zinn oder einem anderen Metall reden (wie z.B. bei Friulmodel).
Ich mache es üblicherweise so, daß ich mir die Kette in mehrere Abschnitte einteile. Wichtig ist mir, daß ich stets einen ausreichenden Vorrat an Kettengliedern zur Verfügung habe - am besten legst Du Dir alle Kettenglieder für eine Laufwerksseite zurecht. Wieso, klärt sich gleich.
Im folgenden sei der Fall eines Panzers ausgewählt, der das Triebrad vorn hat (z.B. einen Panzer III oder IV oder einen Sherman). Ich beginne auf der rechten Laufwerksseite.
Als ersten Teil klebe die Kettenglieder zusammen, auf denen der Panzer nachher steht, also den Teil unter den Laufrollen. Du kannst Dir eine Schablone aus Papier bauen, damit Du die ungefähre Länge (und damit die ungefähre Anzahl der Kettengliedern, die Du verkleben mußt) herausbekommst. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Klebstoff schon abgebunden hat oder nicht, denn es wird nichts verformt. Füge die Kettenglieder schön eng zusammen, und laß keine Lücken dazwischen. Schön dicht zusammenkleben.
Dann folgt der Abschnitt von vordersten Laufrolle bis ungefähr halb ums Triebrad. Wähle die Länge des Abschnittes so, daß Du das eine Ende gerade eben unter die vorderste Laufrolle schieben kannst (so daß es gewissermaßen eingeklemmt ist) und das andere Ende gerade um das halbe Triebrad paßt. Auch hier kannst Du Dir eine Schablone für die Länge bauen.
Nehmen wir mal an, es sind 16 Kettenglieder für diesen Abschnitt erforderlich. Klebe die 16 Glieder zügig zusammen, und warte ungefähr 10-15 min., ehe Du weitermachst. Der Klebstoff muß so abgebunden haben, daß Du den Abschnitt vorsichtig um die Laufrolle und das Triebrad formen kannst, ohne daß alles auseinanderfällt oder zerbricht. Nimm dafür typischerweise einen Klebstoff wie Faller Expert oder so. Ungeeignet erscheinen mir Tubenkleber (sehr schwer zu dosieren, da quillt oft Klebstoff aus der Verbindung) oder Ethylacetat. (wird zu schnell fest).
Wenn Du den Kettenabschnitt in die richtige Form gebracht hast, stellst Du am besten das Modell auf die rechte Laufwerksseite, damit der Kleber ein bißchen durchtrocknen kann, ohne daß sich der Kettenabschnitt verschiebt oder verformt.
Vielleicht willst Du nicht so lange warten und statt dessen beide Laufwerksseiten gleichzeitig bearbeiten. Davon rate ich Dir am Anfang ab; später, wenn Du mehr Erfahrung hast, kannst Du beide Seiten nacheinander abarbeiten (16 Kettenglieder für rechts zusammenkleben, dann 16 für links, trocknen lassen, danach erst rechts und dann links anformen, Modell "auf die Füße" stellen und den vorderen Abschnitt z.B. mit einem dicken Bleistift abstützen).
Wie ich schon sagte, rate ich Dir davon ab, gleich am Anfang zuviel auf einmal zu wollen. Wenn es schiefgeht, frustriert es nur unnötig.
Wenn nach mindestens einer halben Stunde alles ausreichend durchgetrocknet ist, kannst Du Dich um die Kettenauflage kümmern. Falls Du willst, kannst Du die gesamte Kettenauflage in einem Rutsch durchkleben. Du kannst Dich aber auch vom Triebrad über die einzelnen Stützrollen bis nach hinten um Leitrad vorarbeiten, wozu ich Dir rate.
Wiederum solltest Du darauf achten, vom halben Triebrad (die andere Hälfte ist ja schon von einem Kettenabschnitt belegt) zur halben ersten Stützrolle zu arbeiten. Damit schaffst Du Dir immer einen Auflagepunkt, so daß das Kettentrum niemals frei in der Luft hängt, und Du kannst sehen, wie sich die Kette allmählich entwickelt.
Wenn Du einen Panzer ohne Stützrollen baust (z.B. Panther oder Tiger), fällt dieser Teil natürlich weg, aber ist es wichtig, daß Du einen möglichst sanften Übergang vom Triebrad zu den Laufrollen erreichst. Das Geheimnis ist immer dasselbe: Du mußt den Zeitpunkt abwarten, an dem der Klebstoff ausreichend fest geworden ist.
Auf diese Weise arbeitest Du nacheinander fast die ganze Kette auf der einen Laufwerksseite ab, bis nur noch der Teil vom halben Leitrad bis zur letzten Laufrolle übrig ist.
Jetzt wird es kritisch. Klebe die Kettenglieder für das verbleibende Stück zusammen, aber diesmal darfst Du nicht ganz so lange warten wie sonst. Du mußt nämlich nötigenfalls die Kettenglieder ein wenig auseinanderziehen, damit Du die Kette schließen kannst. Normalerweise reicht es aus, die Kettenglieder des letzten Abschnittes ein kleines bißchen zu dehnen; das fällt kaum auf, vor allem dann nicht, wenn der gedehnte Abschnitt an einer Schräge ist. Das Auge kann kaum erkennen, ob die Kettenglieder dicht zusammengefügt sind oder nicht. Das setzt allerdings voraus, daß die Dehnung nicht zu groß ist. In jenem Fall solltest Du behutsam die angrenzenden Kettenglieder aus der Kettenauflage auseinanderziehen, aber sehr vorsichtig.
Versuche auf keinen Fall, die ganze Kette gleichmäßig zu dehnen, das führt zu nichts außer zu Ärger.
Wenn Du die Kette komplett hast, stelle den Panzer auf die Laufwerksseite, und laß ihn über Nacht durchtrocknen.

Viele grüße

Jens

Hallo Lars,

ich baue zwar keine Panzer, aber das Problem das mir Teile auf der Unterlage festkleben hatte ich auch. Ich lege dazu jetzt immer Silikonpapier unter, das is das Papier auf dem Aufkleber oder Klebefolie drauf sind. Wenn du eine Beschriftungsfirma in der Nähe hast, kannst du bestimmt dort auch eingößeres Stück abgreifen.

Super Tipp Danny,
vielen Dank, werd ich mir merken

schöne Pfingsten wünsch ich
Dieter

Guten Abend!

Habe ich mich also doch nicht getäuscht, als mir der Text von modellbauanfänger so bekannt vorkam! Den habe ich nämlich seinerzeit verfaßt.

@ modellbauanfänger
Da ist nichts Schlimmes dabei, wenn Du den Verfasser kurz erwähnst - und das hat nichts mit Eitelkeit zu tun...

@ Sherman
Wenn Du Fragen haben solltest, wende Dich ruhig an mich...

Viele Grüße!


Charlie

@charlie: ja den hattest du mir mal als PN geschickt.ich weiß, hätte den verfasser dazu schreiben sollen . Hoffe du hattest nichts dagegen, dass ich deinen Text benutzt habe. Er war halt passend und hab gedacht, dass er anderen auch weiterhelfen sollte.



Viele Grüße

Jens