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  • »Thomas68« ist der Autor dieses Themas

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Sonntag, 22. Mai 2011, 21:53

Takelage aus Gießäste

Hallo Liebe Schiffsbauer :wink:

Da ich in letzter zeit so oft gefragt wurde wie ich meinen Takelage mache, gibts hier ein paar kleine Tipps und Tricks von meiner Arbeitsweise.
Ich bevorzuge Schwarze Gießäste da sie sich vom Hintergrund und den Aufbauten besser abheben,auch wenn im Original die Takelung teilweise Grau ist.
Für Anfänger gebe ich den Tipp macht einige Übung`s teile, man braucht schon einige Übung um in der richtigen Geschwindigkeit zu Ziehen.
Zu Schnell und es wird zu dünn, zu langsam und es wird zu Dick. Bei meinen Ersten Modellen waren Alle viel zu Dick. Bereitet Euch aber auf jede menge Abfall vor.
Ich habe extra meine alte Yamato aus dem Schrank geholt zum Bilder machen.
Schritt 1. Erhitzen des Gießastes. Haltet das teil über eine Kerze und dreht es am besten etwas das es von allen Seiten gleichmäßig erhitzt wird,bis sich das Teil verformt.

Schritt 2. Ziehen. Greift Euch das Ende und Zieht bis Ihr die Dicke erreicht habt die für Euch die richtige ist.

Ihr werdet merken das die Enden der "Antenne" Dicker sind als in der Mitte. Ich bekomme fast immer eine Länge von etwa 70 cm hin, davon sind aber meist 30 cm zu Dick.

Schritt 3. Ich messe die benötigte Länge der Antenne mit einer Schieblehre.

Danach abschneiden und ankleben, mit Sekundenkleber oder ich nehme auch den Revell Kleber.

Sollte eine Antenne mal Durchhängen, nicht gleich abreisen.

Erhitzt einfach ein Stück Metall, in meinem Fall eine alte Feile, und haltet sie VORSICHTIG unter die Antenne. Die Hitze "spannt" die Antenne wieder.
Aber Vorsicht zu dicht und die Antenne ist ab und bleibt Ihr zulange an der Antenne kann es Euren Mast Verbiegen.



Ich besorge mir zu jedem meiner Modelle Bilder aus dem Netz oder kaufe mir z. B. Marine Arsenal. So komm ich mit der Takelung recht nahe ans Original.
Hier noch ein paar Detail Bilder meiner Scharnhorst.


Hier noch der Vergleich Modell- Original.

Und hier noch ein Bild aus dem Heft Vom Original zum Modell.

Ich hoffe ich konnte die meisten Fragen beantworten. Wenn nicht Fragt mich einfach ich helfe Gerne. Dazu sind wir ja Schließlich auch in diesem Forum.

Viele Grüße Thomas :wink:
"Das ist eine richtig nette "Ich scheiß dich nicht an, du scheißt mich nicht an"-Vereinbarung."

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2

Sonntag, 22. Mai 2011, 22:07

Hallo Thomas,

das ist aber mal richtig klasse! Hab ganz herzlichen Dank für die Arbeit, die Du Dir uns zuliebe gemacht hast! Das sind die Dinge, die aus meiner Sicht dem Forum nochmals mehr Wertigkeit geben.

Ich hab zwar selber schon reichlich viele "Schweinereien" mit Gussastresten angestellt, aber noch nie derart dünne Fäden gezogen. Vermutlich bin ich immer zu hypervorsichtig beim ziehen.
Ein ergänzender Tipp vielleicht noch: Ich erhitze bei größerem Bedarf die Gussäste immer im Toaster (man darf natürlich keine Metallteile berühren). Dadurch kann man über eine größere Länge gleichmäßiger Hitze einbringen. Zudem gibts auch nicht die Gefahr von Ruß. Ob das für diese dünne Variante klappt, müsste man ausprobieren. Ich habs immer nur bei dickeren Anwendungen ab 1 mm aufwärts gemacht.

Also - nochmals Danke und Kompliment! Ich werde es in jedem Fall probieren.

Gruß,
Johannes

P.S.: Spitze ist natürlich auch das Verhalten von thermisch verformten Gussästen, bei erneuter Erwärmung wieder in ihre Ausgangslage zurückkehren zu wollen ("selbststraffend").

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3

Sonntag, 22. Mai 2011, 22:33

Danke Johannes :wink:

Mit dem Toaster erhitzen, meine Frau würde mir den Ar... erhitzen würde ich unseren Toaster Verwenden. :motz: :du: :!!
Das Großflächige erhitzen hab ich noch nicht versucht, denke aber das sich das für mich nicht lohnt, da ich meine "Kurzen" Stücke immer gleich Verarbeite.
Und eine Kerze ist schneller Heiß als ein Toaster. Mit Ruß hatte ich bisher auch noch keine Probleme.

Nochmal Danke. Gruß Thomas :wink:
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4

Montag, 23. Mai 2011, 15:36

Danke Johannes :wink:
Das Großflächige erhitzen hab ich noch nicht versucht,


Hi

Das hast du schön erklärt. :thumbup:
Mit der Methode kann man auch schöne Antenen für Pannzer herstellen.

Das großflächige Erhitzen geht auch mit dem Backofen.
Einfach die PS-Platte auf ein Stück Backpapier in den Ofen einlegen und auf 250° stellen.
Nach einigen Minuten ist das Teil butterweich.
Aber immer schön dabei bleiben und lieber einmal mehr schauen ob es weich ist, als einmal zu wenig.
Vorteil, es verbrennt nicht so schnell und die ganze Platte wird gleichmäßig erhitzt.
Ich habe diese Methode für Kunststoffteile meiner Stormtroper Rüstung benutzt.

lg
Stef

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5

Donnerstag, 2. Juni 2011, 14:19

Hallo Freunde :wink:

Durch den Kommentar von Christian bin ich neugierig geworden, "Wie Dünn sind meine Antennen eigentlich?" :nixweis:
Ich hab mir also eine bessere Schieblehre als meine ausgeliehen und gemessen.
Sie sind zwischen 0,2mm und 0,3mm dünn.

Gruß Thomas :wink:
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