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1

Samstag, 2. April 2011, 00:24

Aufdicken von Fotoätzteilen / 3D-Fotoätzteile

Hallo zusammen,

bei größeren Maßstäben zeigen Fotoätzteile zwar eine exzellente Konturschärfe, zuweilen wirken sie aber aufgrund der sehr geringen Materialdicke (z. B. 0,3 mm) etwas unrealistisch.
Ich habe so etwas beispielsweise im Fall von PE-Ankern bei enem Schiff im Maßstab 1:130.

Frage 1:
Habt Ihr Erfahrung wie man solche PE-Teile aufdicken kann, so dass sie mehr nach einem Körper anstatt nach dünnem Blechteil ausschauen?
Ich könnte mir vorstellen, dass dies mit aufgetragenem Sekundenkleber oder mehreren Schichten Lack erreichbar ist.

Frage 2:
Ebenfalls von Interesse ist Eure Erfahrung zur Herstellung von "Knubbeln" an den Knotenpunkten von PE-Relings. Im Original sitzen hier oftmals kugelförmige Gußkörper mit einer Bohrung, durch die die horizontalen Relingsstäbe gezogen sind.
Auch hier könnte ich mir vorstellen, dass es mit jeweils einem Tropfen Sekundenkleber darzustellen ist.

Herzlichen Dank schon mal für Ideen, Vorschläge, Erfahrungen und Bestätigung eigener vergleichbarer Ahnungslosigkeit.

Gruß,
Johannes

2

Samstag, 2. April 2011, 10:11

Vielleicht hilft Lötzinn? Das läßt sich zumindest gleichmäßig verteilen.

Die Relingknoten würde ich nicht versuchen nachzubilden. Um einen realistischen Effekt zu erreichen, sollten die Knoten alle identisch von Form und Größe sein. Das ist mit Sekundenkleber nur schwer zu erreichen. Und wenn die Punkte unregelmäßig sind, wird die ganze Reeling nicht mehr so toll aussehen.

Ich habe beide Verfahren allerdings noch nicht selbst ausprobiert.

Grüße

Carsten

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3

Samstag, 2. April 2011, 10:38

Herzlichen Dank, Carsten! Das ist doch auf jeden Fall schon mal ein Ansatz.

Ich hatte auch schon an Löten gedacht, allerdings hinsichtlich der Reling-Knotenpunkte. Meine Sorge dabei ist die, dass das Lötzinn zu stark verläuft.
Bei den komplett abzudeckenden Teilen könnte es klappen. Allerdings zeigt Lötzinn immer einen starkenKohäsionseffekt (?) - also es ziegt sich zu einem rundlichen Berg zusammen. Kann bei manchen Bauteilen aber auch vorteilhaft sein.
Genug gelabert - ich werds mal an Reststücken ausprobieren.

Würde mich aber dennoch weiter über Vorschläge und Erfahrungen freuen.
Wünsch Euch ein schönes Wochenende,
Johannes

4

Samstag, 2. April 2011, 11:06

Lötzinn aus dem Bereich der Elektronik würd ich auch mal probieren. Dabei fällt mir spontan ein, das man, wenn die Relingsseile aus dünnem Kupferdraht sind, diese am "Knotenpunkt" evtl. mehrmals um die Stange wickeln und dann verzinnen.

Reine Theorie, aber aus meiner Tiffany-Zeit weiss ich, das man mit Übung auch sehr filigran mit Zinn arbeiten kann. Als träger hatte ich dünnen Draht, oder vorgefertigte Teile aus Messingblech, z.B. Libellenflügel, aber keine so flachen Ätzteile.

Beim schreiben fällt mir ein, das es auch möglich ist, im Tauchbad zu verzinnen, macht man z.B. um Kabelenden in Masse zu verarbeiten, bzw größere Teile gleichmäßig zu verzinnen. Bei den Kleinteilen müsste es reichen, wenn du auf einer breiten Zinnspitze einen Zinntropfen bildest, das Kleinteil kurz in Lötwasser tauchst und dann durch den Tropfen ziehst.

Alternativ fällt mir noch spontan ein, die Reling komplett neu aufzubauen, mit Rundmaterial und winzigen Perlen aus dem Spielwarenladen, evtl auch Kurzwarenladen im Bereich Pailletten, Rocailles in 2/3/4/5 mm https://www.perlenpaula.de/index.php/cPath/72_73



... oder so ... :nixweis:



Liebe Grüße
Dieter

PS: Berge beim Zinn sind abhängig vom Lötwasser - musste mal ausprobieren mit mehr oder weniger bis gar keins
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5

Samstag, 2. April 2011, 11:53

Hallo Dieter, auch an Dich ein herzliches Dankeschön fürs fleißige mitgrübeln!

Ohne, dass das jetzt arrogant klingen soll: in Sachen Löten komm ich in meinem Leben wohl auf Tausende Stunden (nicht zuletzt vor Berufswegen).
Daher aber auch meine Sorge, was alles vermutlich nicht klappen wird.

Bei Kupfer (wie im Tiffany-Bereich) hat man ja den Vorteil, dass die Wärme übers Material sehr schnell abgeleitet wird. Man kann also punktuell kurzzeitig erwärmen und ohne zu "pampen" einen lokalen Lötpunkt setzen. Bestes Beispiel: Lötaugen auf Leiterplatten - da fließt das Lötzinn ja auch nicht auf die Leiterbahn.
Bei Messing hingegen (wie bei den Fotoätzteilen) muss man üblicherweise mächtig heizen, damit überhaupt das Material das Lötzinn vernünftig annimmt. Zumindest bei massiveren Bauteilen führt das meist dazu, dass das Lötzinn relativ großflächig verläuft.

Die Variante mit einzelnen Relingpfosten (die es ja käuflich gibt) plus Reling-Drähte möchte ich wegen des Arbeitsaufwands gerne vermeiden. Kupferdraht kommt dabei eh nicht in Frage, da er derart weich ist, dass es sich permanent verbiegt. Also wenn schon, dann in diesem Fall zumindest Messingdraht oder besser noch dünner Stahldraht. Damit ist dann aber wieder die Variante Löten hinfällig.

Meine stille Hoffnung ist halt die, noch auf einen von Euch zu treffen, der bereits erfolgreich Lösungen realisiert hat.
Ansonsten werd ich halt einfach mal ein bisschen probieren - getreu dem Motto Versuch macht kluch.

Gruß,
Johannes

6

Samstag, 2. April 2011, 12:42

Hallo Johannes,
ne, als Arrogant hab ich deine Antwort nicht empfunden, ich bin halt neu hier und da kenn ich die Hintergründe der einzelnen User noch nicht so. Hauptsach ist doch, das ich nix falsches geschrieben habe und mit deiner fachlichen Ergänzung kann vielleicht ein Unerfahrener schon mal was anfangen.

Jetzt habe ich auch erst begriffen, was dein Problem ist – die Reling ist schon fix und Einbaufertig, während ich dachte, es ging nur um einzelne Pfosten – sorry. Als Einzelfertigung würde ich nämlich auf Stahlstifte und die o.g. Rocailles zurückgreifen, die vielleicht auch gut als Abstandhalter in der Takelage einzusetzen wären.

Lieber Gruß
Dieter
PS: Als ich geboren wurde, hat Gott extra für mich die großen XXXL-Fettnäpfchen neu aufgelegt, das für mich immer genug da sind :abhau:

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... einfach tief Luft holen...

Barmagi

unregistriert

7

Samstag, 2. April 2011, 18:42

Also ich kenne nur Weißleimtropfen zum aufdicken von Ätzteilen, kannst du ja mal probieren

8

Sonntag, 3. April 2011, 17:44

Ja, Weißleim funktioniert tadelos! Die Pinguine und die Besatzung der Soya liegen als Ätzteile bei. Den Tipp von Barmagi fand ich in einer älteren Model Fan, die den Bau der Soya beschreibt. Das habe ich an einem Pinguin dann gleich mal ausprobiert und es sieht echt gut aus, weil sich interessanter Weise der dicke Leimtropfen perfekt von selbst verteilt: oben am dünnen Hals und Kopf erhebt sich auch nur ein leichter Leimhügel, unten am dicken Körper trägt er deutlich dicker auf. Das Tierchen ist also dadurch auch im Profil korrekt 3D :thumbup:
lieben Gruß
Frank

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9

Sonntag, 3. April 2011, 23:14

Danke Frank!

Jetzt, wo Du es sagst, erinnere ich mich auch des Bauberichts, ich meine von Frank Spohrs. Dort hatte er doch auch genau diese Pinguine beschrieben.
Drecks Alzheimer...

Nebenbei was ganz anderes:
Am Wochenende gingen 3 Soya's in UK bei EBAY für 19 bis 22 Pfund übern Tisch, also ca. 25 EUR.
Nagelneu, unverbastelt und vor allem: inklusive der PE-Sets.
Das Miese dabei: Biddings aus good old Germany waren gesperrt. Hab vergeblich den Anbieter angeschrieben - keine Reaktion.
Es schmerzt ja schon, wenn man überboten wird oder die Deadline verpennt.
Aber dabei zu sein, zuzugucken und sein Gebot nicht platzieren zu können tut richtig weh...

Gruß,
Johannes

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10

Dienstag, 5. April 2011, 18:51

Drecks Alzheimer...

Das gute daran ist :
Jeden Tag neue Freunde und das erste Bier schmeckt immer am besten.
Ne Spass beiseite bei Ätzteilen ist immer die geringe Dicke ein gewünschtes Muss. Jedenfalls bei Formel 1 Wagen(Heck und Frontspoiler).
Hannibanni

11

Montag, 11. April 2011, 19:01

So, dann will der alte Onkel Queequeg auch mal seinen Senf dazugeben.

Anker:
Klare Sache, die müssen dreidimensional sein.
So was gibt's z. B. bei Steba.

Reling:
Och nö, geht mir da doch weg mit irgendwelchen Knotenpunkten.
Der obere Zug (auf moderneren Schiffen) sollte auf alle Fälle
ohne Knubbel sein. Fände ich sonst nicht sehr realistisch. Nee.
Schön wäre es, wenn die Züge RUND wären, das ist ein echtes
Manko bei den PE-Teilen, alles platt.

@Johannes:
Was machen die PE-Teile für die Shell Welder? Mußte gestern doch
auf 50 Euro gehen, irgendein Hirsch hat da nochmal den Preis versaut.
Bis 3 Sek. vorher war ich bei 12 Euro, aber jetzt gehört der Bausatz
von FROC mir.

:wink:

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12

Montag, 11. April 2011, 19:15

Hallo Kai,

Steba ist die Apotheke vor dem Herrn (und das sag ich, obwohl ich in München als Gast lebe) - dann 50 Flocken für den Kit -Modellbau fürs Establishment... :wink:
Der zweite PE -Satz ist noch nicht gekommen. Die schrieben aber ja auch, dass sie ihrerseits erst einmal auf die Nachlieferung warten.
Der erste liegt ja hier - im Notfall bekommst Du den. Aber eigentlich sollst Du ja erst einmal zu unserer Freude die Lenin fertigstellen.
Was hältst Du denn qualitatiiv vom Shell Welder Kit? Hast Du das Original bekommen, oder ist es ein Nachbau von Novo o. äh.?

Gruß,
Johannes

13

Montag, 11. April 2011, 19:32

Hi Jo,

die vierte Vitrine wird am Freitag fertig.
Pünktlich zum Besuch meiner Familie.
Alles mit Beleuchtung. 2000 Uhr mein großer Auftritt.
Dann stell' ich den Strom an :abhau:

Und dann geht's weiter mit der Lenin.
Steba ist richtig gut - Ankerketten mit Steg.
Wie im Original.

Na ja - 50 Euros - trifft ja keinen Armen. :D
Ist der Bausatz von FROC.

Ob ich die Shell Welder als nächstes baue :nixweis:

Mal sehen. Irgendwie habe ich Lust, die Canberra oder die Brasil
zu bauen. Oder die Lusitania - mal was Größeres - 80 cm - immerhinque.

:wink:

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14

Montag, 11. April 2011, 21:13

Alles mit Beleuchtung. 2000 Uhr mein großer Auftritt. Dann stell' ich den Strom an

Das erinnert mich schwer an den Weihnachtsfilm mit Chevy Chase. Wenn der Kai den Stromschalter umlegt, dann wirds rund um Bremen dunkel...

Ansonsten möchte ich Dich an meiner jüngst gelernten Lektion teilhaben lassen:
Bis vor Kurzem glaubte ich der Gleichung: Kleines Modellboot = wenig Arbeit = schnell fertig.
Bereits beim Revell-Schlepper kamen mir erste Zweifel ob das so stimmt.
Seit dem aktuellen Projekt mit 115 mm Rumpflänge weiß ich, dass die Schiffsgröße umgekehrt proportional zur Bauzeit ist.
Vermutlich hast Du mit Deinen 1:400 Projekten ähnliche Erfahrungen gemacht.

Demnach müssten Deine Ocean Liner recht flott von der Hand gehen...

Gruß,
Johannes

15

Dienstag, 12. April 2011, 08:06

:abhau: :abhau: :abhau:

Moin zusammen,
na und - dann wird's in Bremen halt dunkel.
Hauptsache die Modelle sehen gut aus. :D

Was die Bauzeit angeht, ich weiß nicht. Kann man allgemein
schwer sagen. Kommt ja auch darauf an, wie viele Teile der
Bausatz hat, ob man viel Nacharbeiten hat, welchen Anspruch
man an das fertige Modell stellt und und und ...

Bei mir ist es auch so, daß ich nicht immer Zeit und Lust habe.
Und im Stress oder auf Krampf kommt nichts Vernünftiges bei raus.
Dann laß' ich lieber mal ein paar Tage alles liegen.

Ich habe in diesem Forum auch schon öfters behauptet, und stehe
nach wie vor dazu, daß ein 1m Modell nicht unbedingt schwieriger
zu bauen ist als ein 20cm Modell. Ich sehe es fast umgekehrt.

Die "Lusitania" wird, obwohl 80 cm lang, viel Zeit benötigen.
Jede Menge PE-Teile dazu ergattert. Na ja, mal sehen. So ein
Modell wird wahrscheinlich für mehr Leute interessant sein als
meine alten Frachter. Selbst hier in der Firma fragen mich schon
ein paar Leute, wann ich endlich mit der "Titanic" anfange.
Auch im Maßstab 1:350, genau wie die "Lusitania".

Schaun mer mal, dann sehn mer schon ... :wink:

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