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Dienstag, 4. Juli 2006, 15:17

Zeit für´s Nachdenken

Betreff: Herr Mueller

Nicht zu glauben, aber wahr!!

Die Maus erzählt...

*Eine schöne Geschichte über Herrn Müller*

Das hier, das ist der Herr Müller. Der Herr Müller kommt aus Aretsried,
das liegt in Bayern, also ganz im Süden.

Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von
Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, wenn ihr im Supermarkt wart. Der Herr Müller stellt nämlich lauter Sachen her, die aus Milch gemacht werden. Naja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, daß sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.

Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, dass sogar der
Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat.
Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er
unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten.

Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel zu
viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte produzieren. Aber
der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut.

Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze
haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld.
Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug.
Also hat der Herr Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht
und abgeschickt.

Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen Euro geschickt.

70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel Geld.
Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.

Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute
eingestellt.
Hurra, Herr Müller. Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz
viele Milchprodukte hergestellt hat, hat er gemerkt, dass er sie gar nicht
verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte.

Naja, eigentlich hat er das schon vorher gewusst, auch die Herren vom
Land Sachsen und der Europäischen Union haben das gewusst, es ist nämlich kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.

Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so.

Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist
ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik.

Die steht da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller
sie gekauft.
Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr
Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie
geschlossen und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren.

Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon
gemerkt, dass der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen hat,
als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.

Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig
einen Taschenrechner nehmen, dann wisst ihr, dass der Herr Müller für jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.

Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht.
Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm
geht.

Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür,
dass es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.

Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller
verkauft wurde. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein
halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine Milch aber
in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern.
Die sind praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen
hübsch aus. Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was, der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das wissen wir alle.

Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr
Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muss ich euch sagen, dass man so etwas einfach nicht tut.

Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann lasst doch einfach die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff *"soziale Verantwortung"* noch eine Bedeutung hat.

Ach übrigens, da fällt mir ja ein, der Herr Müller will auch
Erbschaftssteuer sparen und hat daher beschlossen, seinen Wohnsitz nach Österreich zu verlegen.
Dazu will ich gar nichts mehr weiter sagen, aber wisst Ihr, was ein
SOZIALSCHMAROTZER ist?
Richtig, der Begriff fiel im Zusammenhang mit Leuten, die
Arbeitslosengeld nach Hartz IV bekommen.

Der Herr Müller ist doch nicht arbeitslos!! Da bekommt das Wort
SOZIALSCHMAROTZER eine ganz neue Bedeutung!!

Na dann Mahlzeit!
Sorry, dieser Beitrag enthält keine 1000 Smilies.

2

Dienstag, 4. Juli 2006, 15:23

Hallo Oliver,

eine schöne Geschichte. :abhau: Und viel wares dran.

Gruss Markus :wink:

3

Dienstag, 4. Juli 2006, 16:38

wirklich schöne Geschichte doch was will man andere sorten jogurth und sowas kaufen . Man brauch zum Beispiel nur mal die Firmen Milbone sachsen milch und andere Firmen nehmen , dort auf den gefäßboden schauen und wenn da ein stempel mit den buchstaben SN steht dann handelt es sich um ein produkt der Milchwerke Leppersdorf in Sachsen , da es nur eine große "Milchfabrik" in sachsen gibt, und so um ein Produkt des Alois Müller.



@ L200
nicht alle Sachsen sind arm und außerdem haben wir hier die größte wirtschaftliche Wachstumsrate der ganzen neuen Bundesländer un de sachsen warn schon immer ä bissl pfiffsch
:rot:
Mit freundlichen Grüßen Raik

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4

Dienstag, 4. Juli 2006, 16:44

Hallo Olli,

wenn es nicht si traurig wäre könnte man fast darüber lachen.Wenn ich so etwas lese platzt mir die Hutschnur.Aber du hast vollkommen recht und wir doofen Deutschen machen das auch alles schön brav uns stumm mit.In frankreich würden schon Autoreufen auf den Autibahnen brennen,das könnt ihr glauben.Na,jetzt zahlen wir erst mal alle mehr Krankenkasse nachdem die Kassen alle Milliarden Überschüsse erwirtschaftet haben :bang: :bang: :bang: :bang:

Andy

5

Dienstag, 4. Juli 2006, 17:36

RE: Zeit für´s Nachdenken

Hallo Olli :wink:

Ich kaufe schon seit einigen Jahren keine Produkte der Firma Müller mehr, da ich diese Geschichte damals auch gelesen hatte.

Leider gibt es in Deutschland nicht nur verantwortungslose Unternehmer, sondern auch zu viele verantwortungslose Bürger, die solche Geschichten nicht interessiert, weil sie sie nicht verstehen oder verstehen wollen.

Ich sage ja, es geht uns hier in Deutschland noch immer viel zu gut, sonst, wie sagte Andy, würden schon Autoreifen auf den Autobahnen brennen.

Damit ist aber auch bestätigt, dass ich die Ursache bekämpfen muss und nicht die Auswirkung.

Gerd :wink:
:verrückt: Gefährlich ist`s den Leu zu wecken, vergänglich ist des Tiger`s Zahn.
Doch der schrecklichste aller Schrecken ist der Modellbauer in seinem Wahn
:verrückt:
Im Bau: Immer noch Mehrere :nixweis:

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6

Dienstag, 4. Juli 2006, 19:15

hi Olli

Coole Geschichte :abhau: :abhau: :abhau: :) :) :)

Jasmin
:)Das Leben besteht aus höhen und tiefen :)

7

Dienstag, 4. Juli 2006, 19:49

Hallo Olli,

da hast du ja wieder was los getreten :abhau:

Aber es steckt doch eine Menge Wahres drin, ich gebe Gerd recht, dass die Deutschen auf hohem Niveau jammern. Richtig ist aber auch, das viele Unternehmen in Deutschland genau auf diese Art und Wiese auf Ihre Wahnsinnsumsätze kommen bzw. gekommen sind. Oder wie lässt sich das erklären das ein Konzern wie Daimler Chrysler oder VW, weniger unternehmensabhängige Steuern bezahlen, als der gut gehende (so was solls noch geben) Schreinerbetrieb in der Nachbarschaft.

Aber Hauptsache, die Aktionäre und die Unternehmenführung/Managment machen sich schön die Kippen voll. Wenn sie Mist gebaut haben, bekommen die ein Empfehlungsschreiben und reissen den nächsten Konzern in den Dreck. Lopez und die anderen lassen Grüßen.

Amen

Christian Ise-Kotai
Betriebswirt
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann...
...gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann...
...und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden

Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommst du geschenkt

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Brummbaer« (4. Juli 2006, 19:51)


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8

Dienstag, 4. Juli 2006, 20:33

Hallo Christian,

na dann schon einmal herzlichen Glückwunsch Herr Betriebswirt...ich glaube da willst du doch auch hin in so eine Position,oder?

Gruß Andy

9

Dienstag, 4. Juli 2006, 20:35

Hallo Andreas,

eigentlich habe ich in die Großkofferten Liga überhaupt kein Bock. Sollte sich sowas ergeben kann man (ich hoffe) da in der Riege auch mal was ändern. Es kann nicht sein auf Kosten von tausenden und Abertausenden sich die Taschen vollzu machen und keine Gegenleistung zu geben.

Christian
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10

Dienstag, 4. Juli 2006, 20:42

Hi Brummbär,

das hört sich ja ganz gut an aber wenn Du erst einmal da oben sitzen wirst dann denkst du bestimmt anders da du sonst erst gar nicht dahin gekommen wärst.Du glaubst doch wohl nicht das die einen der nicht über leichen geht bis in die Entscheidungsrige aufsteigen lassen.dann wärest du aber sehr naiv.

Andy

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