In diesem Baubericht geht es um einen modifizierten M4A4 der Ägypter. Die Fahrzeuge wurden kampfwertgesteigert, indem sie mit Diesel-Motor, Motordeck & Abgasanlage vom Sherman M4A2 sowie dem FL-10 Turm des französischen AMX 13/75 umgerüstet worden. In dieser Konfiguration setzten die Ägypter diese Fahrzeuge 1956 im Sinai während der Suez-Krise gegen die einmarschierten Israelis ein.
Ironischerweise kämpften die ägyptischen M4A4 FL-10 im Sinai gegen israelische M50 "Super-Sherman", welche exakt die selbe Kanone eingebaut hatten.
Als Basis für mein Modell dienen mir der alte Dragon M4A4 Bausatz (Erstauflage, nicht die stark verbesserte Neuauflage) und ein Bausatz-Turm des AMX 13/5 von Heller. Die fehlerhafte Getriebeabdeckung des alten Dragon Bausatzes wird durch eine von Tamiya aus der Krambox ersetzt.
Zum Dragon M4A4 ist zunächst noch nicht viel zu sagen. Er muß in einigen Punkten überarbeitet werden, was aber nicht schwierig ist und lediglich Zeit kostet.
Da ich noch eine verbesserte Unterwanne der aktuellen M4A4 Auflage in der Krambox hatte, ersparte ich mir die Arbeit die Unterwanne des alten Bausatzes zu kürzen. Die Verbesserung betrifft lediglich eine Verkürzung der Unterwanne im Hinterteil. Die Unterwanne des alten Bausatzes war hinten zu lang. So schaut die korrekte Unterwanne aus :
An der Oberwanne wurden sämtliche Öffnungen für Anbauteile mit heißgezogenem Gußast verschlossen. Als zweiten Schritt wurde der Turmdrehkranz passend zum Heller Turm vergrößert. Fahrer- & Funker- Erker bekamen vorn an der unteren Kante den typischen Einschnitt. Und dann wurden sämtliche Schweißnähte mittels dünn heißgezogenem Gußast nachgebildet, diese waren entweder nur angedeutet oder gar nicht vorhanden.
Der Turm. Ja der Turm von Heller ... Anstatt mit inbrünstig phantasievollen Flüchen rote Ohren und erschrockene Gesichter hervorzurufen, beschränkte ich mich auf eine knappe Aussage; der Turm war eine Katastrophe in Plastik.
Von einer miesen Detaillierung -die erst mal unterboten werden will- mal abgesehen, glänzte der Turm zudem noch durch miserable Passung. Aber was soll's, ich will ja unbedingt diesen Exoten bauen. So rückte ich den Heller Bauteilen mit Sekundenkleber
(um verzogene Teile unter Spannung anzukleben), Skalpell
(weg mit den klobigen Anbauteilen), Plastik Sheet sowie Spachtelmasse zu Leibe. Nach drei Tagen, diversen blumigen Verwünschungen und einer wahren Schleiforgie sah es schon mal halbwegs passabel aus :
Sämtliche klobig angegossenen Details wurden entfernt, einige davon waren 'eh überflüssig. Denn Heller hat versucht (anders kann man es nicht nennen) einen späten kampfwertgesteigerten Turm darzustellen. Für mein Modell brauche ich den ursprünglichen Turm.
Der Zahnstocher passte zufällig genau in die Turmhalterungen, er bleibt auch am fertigen Modell. Die Enden werden selbstverständlich noch bündig gekürzt und die Öffnungen wie am Original mit runden Platten verschlossen.
Die Kommandanten-Kuppel wurde mit Winkelspiegeln aus Plastik Sheet ausgestattet. Aus heiß gezogenem sehr dünnem Gußast entstand die fehlende Schweißnaht. Die bräunlichen Punkte an der Seite der Kommandanten-Kuppel sind mit gezogenem Gußast verschlossene Passungen für einen Griff. Solcherlei Punkte wird das aufmerksame Auge auch an diversen anderen Stellen am Turm entdecken. Sämtliche Griffe und Halterungen werden aus 0,3mm und 0,5mmm Messing-Draht entstehen.
Oben kaum zu sehen, auch die Winkelspiegel des Richtschützen entstanden aus Plastik Sheet. Zudem mußten beide Winkelspiegel-Gehäuse stark überarbeitet werden. Die Mündung des koaxialen MG sowie die Öffnugn des Richtschützen-Visiers wurde ausgebohrt, da vorher nicht vorhanden.
Die aufgeschraubte Platte am Turmheck wurde weggeschnitten und durch eine aus Plastik Sheet ersetzt. Darauf sieht man die Hülsenauswurf-Luke im Rohbau. Auf dem Turmdach wurde das Ding was den Turmlüfter darstellen sollte entfernt und duch einen Eigenbau ersetzt - einfach zwei kreisrunde Platten, wobei die obere größeren Durchmessers ist und an den Kanten abgeschrägt wurde.
Die Unterseite des Turmhecks wurde durch Plastik Sheet ersetzt. Die Heller Teile wiesen hier eine leichte nach unten weisende V-Form auf, wo das Original eben ist. Man erkennt auch hier eine kleine aufgebolzte Platte (die Bolzen fehlen noch).
Und wenn ich jetzt das ganze Gedöns lose zusammen stecke, bekommt man schon mal einen ersten Eindruck.