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Dienstag, 14. Dezember 2010, 11:34

Entwicklungsfahrzeug E-10 "Hetzer"

Hallo Freunde.

Den E-10 habe ich mehr oder weniger nebenbei gebaut. Der Bau geht recht schnell von der Hand und ist -bis auf zwei Ausnahmen- an zwei Nachmittagen erledigt. Wirklich zeitintensiv wird dann der Bau der Einzelgliederkette. Da ich mich, um den Plänen von H.L. Doyle zu entsprechen, für die im Bausatz "späte Kette" genannte EGK entschieden habe - waren sage und schreibe fünf lange Abende nötig um die einzelnen Kettenglieder zu versäubern. Es waren zwar nur zwei Angußstellen pro Kettenglied zu versäubern, aber dafür glänzte jedes Kettenglied zusätzlich mit zwei erhabenen oder versenkten Auswurfmarken auf der Rollfläche der Laufrollen. Also galt es hier viel zu verspachteln und zu verschleifen.
Die zweite Ausnahme welche den Bau über die zwei Tage hinaus trieb war das MG. Das MG selbst war schön gestaltet, aber die Lafettierung war mir persönlich arg zu grob dargestellt. Mit Hilfe von Detailaufnahmen des Originals an Panzerjäger 38(t) und Plastik Sheet wurde ordentlich nachdetailliert.

Noch ein kurzes Wort zum Vorbild, bevor es an die Bilder des Modelles geht. Der Name "Hetzer" wurde tatsächlich für das E-10 Projekt vergeben, nicht an den Jagdpanzer 38(t). Die allgemeinhin bekannte Bezeichnung "Hetzer" wurde erst nach dem Krieg für den Jagdpanzer 38(t) verwendet. Wie es dazu kam entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Meine Interpretation des Projektes E-10. Ich habe das Modell bewußt etwas "kahl" gehalten um nahe an den Plänen von H.L. Doyle zu bleiben. Mir gefällt einfach auch die Optik.


Vorn an den Spannrollen würden vier der acht Radspeichen gemäß Doyle's Plänen entfernt. Mir persönlich gefallen die Spannräder mit vier Radspeichen auch besser als mit acht. Die gewählten Triebräder, laut Trumpeter Bauplan "späte Triebräder", entsprechen ebenfalls den Plänen von H.L. Doyle.


Trotz aller "Kahlheit" mußten wenigstens ein paar Sächelchen ans Heck. Wie man sieht habe ich es vollkommen umgestaltet und mich nicht an Trumpeters Bauplan gehalten. Der Feuerlöscher ist von Dragon. Der Holzklotz kommt aus einem Set von Artisan Mori, befestigt mit Halterungen aus Teelicht-Alu. Die Heckplatten-Scharniere erhielten größere Schraubenköpfe, welche mittels dem Punch & Die Set aus 0,5mm Plastik Sheet entstanden.


Der noch leere Antennensockel erhält eine aus Messing gedrehte 2m Stabantenne. Das Tape hält die Kette zusammen, sie ist an einigen Stellen ohne Kleber zusammengesteckt um sie für das Lackieren abnehmen zu können.


An der Frontplatte wurde die Aufnahme für den Notek-Scheinwerfer des Bausatzes verspachtelt. Stattdessen wird noch ein Bosch-Scheinwerfer in Fahrtrichtung links neben den Fahrer-Optiken angebracht. Die Hebeösen an der Bugplatte erhielten ebenfalls größere Schraubenköpfe.


Die Aufnahmen für die Rohrwiege, links und rechts der Öffnung, wurden mit 0,2mm Plastik Sheet aufgefüttert. Denn die Rohrwiege hatte einfach zu viel Spiel. Oben erkennt man noch die etwas aufgebohrte Öffnung der Richtoptik, das Bausatzteil war hier schlicht voll gegossen.


Für die Hauptwaffe verwendete ich ein Set von armorscale für den Jagdpanzer 38(t). Es besteht aus gedrehtem Alu-Rohr, äußerer Rohrblende und innerer Rohrblende in Resin. Die äußere armorscale Rohrblende habe ich nicht verwendet. Die innere armorscale Rohrblende ist nötig um die Verbindung zwischen Alu-Rohr und Trumpeter Rohrwiege zu schaffen. Die innere Rohrblende von armorscale passt ohne jegliche Anpassungsarbeiten perfekt auf den rechteckigen Zapfen der Trumpeter Rohrwiege.
Das Rohr sollte beweglich bleiben. Also habe ich mit Gußast-Resten ein Gegengewicht an die Rückseite der Rohrwiege gebastelt (hier auch das Gewicht der äußeren Rohrblende einplanen! ). Es sieht nicht unbedingt elegant aus, aber es erfüllt seinen Zweck und ist im Panzer 'eh unsichtbar.




Vom Bausatz-MG blieb nicht viel übrig. Das gedrehte Messing-Rohr kommt von RB Model mit einem Korn aus dem Rest einer Ätzplatine (ihr wißt schon: Kimme & Korn zum Zielen) und der Rest entstand aus 0,2mm und 0,5mm Plastik Sheet.





Hätte Gott gewollt das ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen!

2

Dienstag, 14. Dezember 2010, 16:15

Moin Steffen
Das der Jagtpanzer 38t eigentlich garnicht Hetzer heist, wußte ich auch noch nicht. Das mit der Kette versäubern kenne ich, heiden arbeit. Gefällt mir gut, Dein Projekt. Auf dem zweiten Bild sieht er etwas Buglastig aus, kann das sein?

Gruß, Torsten

3

Dienstag, 14. Dezember 2010, 20:18

Hallo Torsten.

Nee, das Modell steht auf ebenem Grund schon absolut eben. Auf dem Foto hebt er minimal das Heck, weil ich den Fotokarton hinten halbrund hochgebogen habe. Das Modell steht halb (und leicht schräg) auf der Biegung drauf, deshalb wirkt es so buglastig.

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4

Mittwoch, 15. Dezember 2010, 07:37

Guten Morgen Steffen,
das was du auf die Kette gestellt hast, sieht klasse aus :ok: , aber das mit dem Namen "Hetzer" dafür finde ich in meinen
Büchern keinerlei Hinweise, :??? können so viele Bücher und Zeitschriften irren? Denn dort ist der Jagdpanzer sd.Kfz138/2 38t -
im Soldatenjargon -der"Hetzer"

Hast du dafür vielleicht einen Quellenverweis?

Ich bin schon auf die Lackierung gespannt-ich bleibe dran-viele Grüße Sven :wink:

5

Mittwoch, 15. Dezember 2010, 16:48

Hallo Sven.

Das größte Problem mit den ganzen Publikationen ist, da schreibt lediglich Einer vom Andern ab. Da wird also Richtiges, wie auch Falsches ohne Prüfung übernommen.
Bei meinen Modellen verlasse ich mich immer nur auf Maßstabszeichnungenvon H.L. Doyle bzw. Publikationen von T. Jentz & H.L. Doyle. Von den beiden ist bekannt, dass sie immer nur gesicherte Daten veröffentlichen. Doyle's Maßstabszeichnungen beruhen immer auf vermessenen Originalen und originalen Blaupausen. Die Textinhalte der Jentz & Doyle Publikationen beruhen auch nur auf Originalunterlagen (aufgrund deren Kenntnise fallen sie auch nicht auf falsch restaurierte Museums-Exponate herein). Das heißt Alles in den Jentz & Doyle Publikationen ist von ihnen selbst anhand Originalunterlagen recherchiert und überprüft.

Zum Namen "Hetzer", dass der nie für den Jagdpanzer 38(t) verwendet wurde steht schon im Spielberger Band "Leichte Jagdpanzer". Die Info mit dem Namen "Hetzer" für den E-10 kommt direkt von Jentz & Doyle. Schau dazu auch mal hier : Jentz & Doyle im WST Koblenz (<-- anklicken)

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6

Mittwoch, 15. Dezember 2010, 17:54

Servus Steffen,

vielen Dank für den Hinweis, :ok: den Band vom Spielberger habe ich leider nicht, da der so teuer ist.
Wenn Tom Jentz und Hilary Doyle die Koryphäen auf dem Gebiet Panzerliteratur sind, wie kann es dann sein,
dass Hilary Doyle der Autor dieses Werkes über den Jagdpanzer 38t Hetzer ist? ?(
https://www.amazon.de/Jagdpanzer-Hetzer-…92432296&sr=8-4

viele Grüße Sven :wink:

7

Mittwoch, 15. Dezember 2010, 18:23

Hallo Sven.

Interessant. Die Osprey Publikation kenne ich nicht. Man müßte mal einen Blick auf den Inhalt werfen. Die Layout-Gestaltung liegt beim Verlag, nicht bei den Autoren. Da wäre es interessant was dann drin steht. Für die Verkaufszahlen ist es aber sicher förderlich, wenn da ein Begriff drauf steht den die meißten mit diesem Fahrzeug verbinden.

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8

Mittwoch, 15. Dezember 2010, 18:44

Hi,
man kann einen kurzen Blick bei Amazon ins Buch werfen da stehen beide als Autoren ?( :huh: :nixweis:
Aber wenn Du sagst, dass das im Spielberger seinem Buch auch so steht und beide dort als Mitautoren auftauchen,
dann finde ich das äußerst verwunderlich.

meines Wissens kam der Name " Hetzer" aus dem Landserjargon , dass behauptete zumindestens Guderian bei Hitler.
Nachdem ja weder der E10 noch der E25 bei der Truppe im Einsatz war würde das ja dann auf den Jagdpanzer 38t zutreffen.

Vielleicht kann ja der Eine oder Andere von unseren Fachleuten hier etwas Licht ins Dunkle bringen, ich finde das jeden falls höchst interessant.

viele Grüße Sven :wink:

9

Mittwoch, 15. Dezember 2010, 19:28

Hallo zusammen!

Nicht das ich jetzt unbedingt was zum Thema Hetzer beitragen kann, dafür interessiert mich das gute Stück zu wenig, aber wieso wird hier irgendwelchen Amerikanern immer so blind vertraut, falls es Amis sind. Nicht gegen die Amis, aber egal wo und zu was einem Thema, immer werden nur die Amis zitiert, als wenn die alles wüssten und und unsere Deutschen Historiker die Doofen sind. Im Flugzeug Sektor ist es ja ähnlich und das nur weil die Amis ein paar Unterlagen nach dem Krieg mit genommen haben. Also ich pers. verlasse mich jedenfalls nicht uneingeschränkt auf Ami Bücher, die schreiben auch viel Blödsinn. Zu Deinem Modell! Sieht bis hierher schon recht gelungen aus, sauber gebaut und wohl fast fertig zur Lackierung. Bin mal gespannt wie das gute Stück dann aus sieht, weil mit Wehrmachtsfarben kann man auch ganz schön ins Klo greifen. Gruß, Jabo31.

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10

Mittwoch, 15. Dezember 2010, 20:00

Hallo zusammen!

Nicht das ich jetzt unbedingt was zum Thema Hetzer beitragen kann, dafür interessiert mich das gute Stück zu wenig, aber wieso wird hier irgendwelchen Amerikanern immer so blind vertraut, falls es Amis sind. Nicht gegen die Amis, aber egal wo und zu was einem Thema, immer werden nur die Amis zitiert, als wenn die alles wüssten und und unsere Deutschen Historiker die Doofen sind. Im Flugzeug Sektor ist es ja ähnlich und das nur weil die Amis ein paar Unterlagen nach dem Krieg mit genommen haben. Also ich pers. verlasse mich jedenfalls nicht uneingeschränkt auf Ami Bücher, die schreiben auch viel Blödsinn. Zu Deinem Modell! Sieht bis hierher schon recht gelungen aus, sauber gebaut und wohl fast fertig zur Lackierung. Bin mal gespannt wie das gute Stück dann aus sieht, weil mit Wehrmachtsfarben kann man auch ganz schön ins Klo greifen. Gruß, Jabo31.

Servus Udo,

ich habe weniger ein Problem damit, dass die Autoren Amerikaner sind, als mit ihren anscheinend wirren Publikationen.
So wie Steffen geschrieben hat, steht das ja auch im Buch von Walter J. Spielberger "leichte Jagdpanzer" der Autor ist eigentlich für
gute und fundiert recherchierte Arbeiten bekannt. :pc:
Beim Thema Wehrmachtsfarben, denke ich, kann man nicht allzu viel falsch machen, da die meisten Farben mit den RAL Angaben hinterlegt sind
und die meisten Hersteller diese im Programm haben.
Und eine Diskussion, ob das "dunkelgelb nach Muster" ein Touch heller oder dunkler am Modell ist, dürfte glaube ich obsolet sein. :nixweis:

viele Grüße Sven :wink:

11

Mittwoch, 15. Dezember 2010, 21:59

Hi Sven!

Wegen der Farbe mache ich mir keine Gedanken und ich denke der gute Steffen auch nicht. Da nehmen es die Amis auch wieder wesentlich genauer als wir und ich pers. bin da recht entspannt. Du weißt ja, es gab nichts was es bei der Wehrmacht nicht gab. Von den Spielberger Publikationen habe ich nur eins und das ist für mein empfinden recht ordentlich, zumal da alles über Deutsche Halbketten drin steht. In wieweit das im einzelnen so stimmt kann ich nicht beurteilen, ist mir aber auch egal, da ich an Mil Bausätzen so gut wie nichts mehr da habe und wenn dann nur noch nach bestimmten BW Modellen suche. Gruß, Udo.

PS: Nichts desto trotz, ich finde das hier gezeigte sehr gut und bleibe am Ball.

12

Mittwoch, 13. Januar 2016, 15:03

Update, Stand 11.04. 2011
... grundiert mit dem hellgrauen Vallejo Primer. Ich wollte noch einen Bosch-Scheinwerfer neben der Fahrer-Optik ankleben - ratet mal was ich vor dem Grundieren vergessen habe.



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