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Dienstag, 18. Mai 2010, 21:10

Debonder: Sekundenkleber entfernen

Ich weiß nicht, ob es das Zeug in Deutschland gibt, ich habe es bei meiner letzten Bestellung hier in Polen mal mitbestellt und bin ziemlich begeistert...

Wer kennt das nicht: Man hat eine fiddelige Stelle mit Sekundenkleber zu kleben und hat inzwischen die halbe Pulle verbraten, bis endlich alles stabil in Form bleibt. Das Objekt erstahlt indes im weißem Kristallkleid.

Oder man hat ein Teil mit Sekundenkleber angebracht, muss es dann aber nochmal entfernen, was aber entweder dem filigranen PE-Teilchen oder aber dem dünnen Untergrund schaden könnte.

Die Lösung:




Mit dem Pinsel gezielt dünn auf den auskristallisierten Kleber streichen, dann unterfließend Wasser abspülen. Oder mit einem harten Kurzhaar-Pinsel unter die Klebestelle stochern. Ruck zuck ist sie wieder gelöst.
lieben Gruß
Frank

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2

Dienstag, 18. Mai 2010, 21:26

RE: Debonder: Sekundenkleber entfernen

Hallo Frank!

Klingt vielversprechend! Hättest vielleicht mal den Link wo Du es bestellt hast?

Gruß Wanja :wink:
Was Du morgen kannst besorgen musst Du nicht schon heute tun!

3

Dienstag, 18. Mai 2010, 21:56

klar, klick mal auf den link "hier in Polen" ;)
lieben Gruß
Frank

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4

Dienstag, 18. Mai 2010, 22:34

hi Frank

Sorry aber da ist kein link... :nixweis:

upsss jetzt hab ich ihn. Ok! Wer lesen kann ist klar im Vorteil!! :D

gruß Wanja :wink:
Was Du morgen kannst besorgen musst Du nicht schon heute tun!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ede77« (18. Mai 2010, 22:35)


5

Mittwoch, 19. Mai 2010, 10:32

RE: Debonder: Sekundenkleber entfernen

Kannst Du was zur Verträglichkeit mit Polystyrol sagen? Ansonsten wäre nämlich auch Aceton ganz gut zur Entfernung von Sekundenkleber geeignet. Nur macht sich das auf Poly halt schlecht ;)
Being kind to the cruel results in cruelty to the kind.

Im Bau:
1/48: Eduard Yak-3 Weekend
1/48: Stug III Tamiya
1/72: Zvezda T-34 "Snap-Together" Kit

6

Mittwoch, 19. Mai 2010, 11:11

Probiere ich gleich mal aus. Hab es nach kurzem Test erst einmal ausprobiert und sofort wieder abgespült. Werde mal ein paar Äste drin baden...
lieben Gruß
Frank

7

Donnerstag, 20. Mai 2010, 00:10

Hallo Zusammen :wink:
Da bin jetzt mal gespannt was dabei rauskommt.

8

Donnerstag, 20. Mai 2010, 01:02

Wie gesagt: Die Anwendung dauert nur Sekunden. Und da man natürlich in den meisten Fällen nur gezielt damit arbeitet, also z.B. Ausblühungen um eine Klebestelle entfernen, aber nicht das Bauteil selbst wieder lösen will, wird man den Prozess auch nach Sekunden wieder durch Abspülen mit Wasser unterbrechen.


Trotzdem habe ich jetzt mal vier verschiedene Gußast-Reste eine halbe Stunde darin gebadet: Revell grau, neueres Modell; AMT weiß, uralt; IMEX blau, mit hohem Weichmacheranteil; Haegawa klar:




Ich kann keinerlei Reaktion mit den Kunststoffen feststellen. Kratzen mit dem Bastelmesser, Biegetest, Drucktest, Durchsichtprüfung beim Klarteil... alles wie bei unbehandeltem Kunststoff.

Über die Zusammensetzung des Zeugs weiß ich nichts, es ist aber ein Gefahrstoffzeichen "reizend" drauf. Der Text dazu ist polnisch. Da ich das aber bisher in keinem anderen Shop Westeuropas gefunden habe, handelt es sich möglicherweise um einen Stoff, der nicht frei gehandelt werden darf oder besonders gesundheitsschädlich ist. Entsprechend vorsichtig sollte man also damit umgehen.

Aceton unterliegt übrigens seit kurzem auch Freihandelsbeschränkungen. Es wird bei der Produktion diverser Drogen benötigt und ist deshalb nur noch für gewerbliche Kunden gegen Verwertungsnachweis erhältlich.
lieben Gruß
Frank

Beiträge: 641

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9

Donnerstag, 20. Mai 2010, 01:30

Hallo Frank!

Daß Acteton zum bearbeiten von Drogen verwendet wird weiß ich schon seit ein paar Jahren. Ich hab mal als Faserverbundkraft gearbeitet und mein damaliger Chef hat mir das da mal erzählt. Er muss auch immer nen Nachweis über Menge und Verbrauch erbringen. Das war schon 2006. Zu meinem Erstaunen hab ich erst neulich im Baumarkt Aceton in 1L Flaschen gesehen.
Könnte ja sein, daß der Erwerb in größeren Mengen (also wie damals in der Firma Fäßerweise) der Freihandelsbeschränkung unterliegt. Kann mich aber auch irren. Bin in letzter Zeit öfter im Baumarkt und die Flaschen stehen nach wie vor im Regal.
Aber vielleicht weiß ja Martin (Schnurx) genaueres. Ich werd auch mal Olli (Zeke) und Kai (Toretto) fragen. Die kennen sich da sicher noch besser aus. Beide haben mit Chemikalien zu tun.

Gruß Wanja :wink:
Was Du morgen kannst besorgen musst Du nicht schon heute tun!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »ede77« (20. Mai 2010, 01:32)


10

Donnerstag, 20. Mai 2010, 02:08

Das ist wahrscheinlich kein Baumarkt, sondern eine Baustoffhandlung oder kein echtes Aceton. Du kriegst auch 33% Salzsäure (stärker geht nicht) in einer Baustoffhandlung, da kannst du ja mal in der Apotheke nachfragen, ob du einen Liter kriegst :abhau:

Hier ist der Laden, wo Martin sein Spielzeug her kriegt. Klick mal auf "Bitte bei Bestellung ausfüllen (Pdf)" und lies: https://www.kremer-pigmente.de/shopint/i…3&product=70700

Ist aber auch egal, denn Aceton ist nicht gut für Plastik, Debonder schon :ok:
lieben Gruß
Frank

11

Donnerstag, 20. Mai 2010, 08:40

Hallo Frank,

vielen Dank für die Tests, da ist dann bei mir nächsten Monat auch mal ne Bestellung fällig!
Wäre vielleicht noch interessant zu wissen,ob der Debonder Acryl- und oder Enamelfarben anlöst, obwohl das eher selten relevant sein sollte.

Was das Aceton angeht: Im Baumarkt kriegt man Aceton durchaus auch in Liter und größeren Gebinden zu Reinigungszwecken. Das hat mit der Menge wenig zu tun, aber mit der Reinheit. Das Baumarkt-Aceton ist derart mit Chemikalien versetzt, das es halt zur Drogenherstellung nicht zu gebrauchen ist.
Für chemisch reines Aceton ist aber eben ein Verwendungsnachweis notwendig.

Wieder zurück zum Debonder... da hab ich beim Schauen, was es sein könnte, vielleicht was interessantes gelernt... mal ausprobieren. Falls das was wird, melde ich mich damit hier.... ;)
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12

Donnerstag, 20. Mai 2010, 10:28

Ok... hab mal etwas geschaut.
Debonder gibts im Ausland reichhaltig, ist aber auch hierzulande ganz gut erhältlich. Sowohl in Modellbau-Läden, aber auch in Läden wie Conrad.
Das wären z.B. der Debonder bei "Grey Funnel Line":

https://www.greyfunnelline.de/ShopD/asse…331/wm04006.htm

Aber auch bei Conrad-Elektronik gibts Sekundenkleber-Reiniger (und das ist wohl auch nix anderes) für recht wenig Geld zum Aufstreichen oder als Spray:

https://www.conrad.de/ce/de/product/8865…earchDetail=005


https://www.conrad.de/ce/de/product/8865…earchDetail=005


Eine Alternativ-Idee, die ich hatte, wäre das mal mit NaOH zu versuchen, d.h. 10%iger Natronlauge. Ein Sekundenkleberhersteller gab an, das das die Festigkeit auf ca. 1/30tel vermindert.Das sollte zum "debonden" und wohl auch abwischen reichen.
Das gute dran ist, das das Zeug extrem günstig ist (ist aber bei den gebrauchten Mengen eher wurscht) und das es Polystyrol garantiert kein bischen angreift.
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13

Donnerstag, 20. Mai 2010, 11:26

Na, geht doch :)
Ich hätte auch einfach nochmal auf die Seite des polnischen Shops schauen können. Da steht, dass das Zeug Plastik und Resin nichts anhaben kann, dafür aber der Kleidung... was auch für Natronlauge zutreffen würde...

Ich werde mal ein paar Tropen Salzsäure zugeben. Dann sollte ja Kochsalz übrig bleiben, wenn mein Schulchemiewissen mich nicht täuscht... Aber erst nach Wettringen, ich muss jetzt den Wohnwagen putzen, da ist ein halbes Biotop auf dem Dach :abhau:
lieben Gruß
Frank

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14

Freitag, 24. September 2021, 23:25

Sekundenkleber lösen mit Debonder

Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich kann die Bezugsquellen aktualisieren:
https://www.modellbau-koenig.de/Werkzeug…-Sekundenkleber
https://www.dersockelshop.de/deluxe-mate…o-debonder--28g
LG Matthias
Ein Leben ohne Modellbau ist möglich, aber sinnlos

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