Tja, Ihr Lieben, um es gleich vornewech zu sagen:
WIR SIND ALLE GROBMOTORIKER!!! ALLEEEEE!!!
Ich war über Ostern mit meiner Freundin in Hamburg. Neben 1001 Besichtigungen und Freizeitaktivitäten war natürlich einer meiner Herzenswünsche, mir die (zwar aufgrund der Weltkriegs- und Nazideutschandexponate nicht ganz unumstrittene) Sammlung von von Tammen anzuschauen, die wahrscheinlich größte Ausstellung an Modellschiffen (oder besser "Schiffchen").
Und wenn ich jetzt "größte" sage, so beziehe ich das auf die Anzahl der Exponate! Nämlich ca. 36000!!! Ja, richtig gelesen, in Worten:
Sechsunddreissigtausend!
Dies erklärt sich dem geneigten Besucher, wenn er im 9. Stockwerk (oder "Deck", wie es typischerweise im Museumswegweiser heißt) die Modellschiffausstellung besucht, die fast ausschliesslich gefüllt ist mit eher, na, sagen wir mal,"kleineren" Maßstäben.
Ich habe einfach mal ein paar Fotos geschossen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte, da es mich fast umgehauen hatte! Übrigens vorweg ein ganz praktischer Tipp meinerseits:
Wer eine eher kleine Wohneinheit sein eigen nennt, und auf Dauer ein wenig Platz- bzw. Beziehungsprobleme aufgrund von zu vieler Exponate aufziehen sieht, sollte mal alternativ über die Möglichkeiten des "Minimodellbaues" nachdenken, da lassen sich selbst in der kleensten Studibutze/ WG- Zimmereinheit eine stattliche Anzahl von Modellen unterbringen, die zahlenmäßig jedes andere Schiffahrtmuseum alt aussehen lassen!
Aber ich gerate ins Plaudern. Hier also der Beweis! Diese Fotos sind natürlich für alle, aber ganz besonders widme ich diese
LTGarp, Resident, Holiday, Dreamtaenzer, Glomox, Dafi, Shipboy2, Neyroon...und natürlich allen, die sich jetzt angesprochen fühlen:
Hier mal ein Eindruch eines von gefühlten 10874 Glasregalen. Wie Ihr seht, stimmt meine o.g. Anmerkung durchaus, selbst aus einem eher lieblosen Gästeklo lässt sich mit etwas Bastelaktivität und Ausdauer ein stattliches Schifahrtsmuseum zaubern...
Hier ein Leckerbissen für Glomox! Und gleich noch die Spiegelansicht:
Diese Soleil hat ungelogen eine Länge von ca. 5cm!
Hallo Shipboy, diese hier ist für Dich. Nimm dies, Schurke!
...und diese für mich!
...und die hier ist für Holger, so also kleine Takelvorlage zum laufenden Projekt!
Und hier die entsprechende Deko für den Biene-Maja-Stammtisch!
Hier nochmal ein schönes Gruppenfoto mit "Sovereign of the Seas", "Victory" und dem nicht manikürten Zeigefinger meiner Freundin!
Ich habe mich natürlich gefragt, wie man eine dermassen naturgetreue, historisch richtige und reichdetaillierte Takelage in dieser Größe (bzw. wohl eher "Kleine") her- und darstellen kann: Die Blöcke sind offensichtlich Klebstoffpunkte, alle Taue, Spruten etc. sind geätzte Teile. Ich hab das jetzt so verstanden, dass die Takelage aus einzelnen hauchdünnen Metallfädchen besteht, die wohl aus einer Trägerplatte herausgeätzt und dann wohl mit viel Geduld und ruhiger Hand angeklebt sind. Aber genaugerafft hab ich das immer noch nicht richtig...!
Selbst einen Original-Mondfeld gab's zu sehen. die H.M.S. "Bull", eine frühe "race-build Galleon", ursprünglich eine Galeere, bzw. ein Rudersegler, der Umgebaut wurde. Man beachte die Signatur auf dem Kiel: Wolfram zu Mondfeld!
Und last but not James:
Das kann einem passieren, wenn man einfach wild beginnt, einen Bauplan in 1:250 größer zu kopieren, wenn einem das Modell zu klein erscheint und man gerne etwas mehr Platz für Detailarbeit haben möchte:
...und ZACK! Hat man nämlich 1:16. Eine "Wappen von Hamburg" in dieser Größe hat zwar deutlich ihren ganz eigenen Reiz, führt aber früher oder später zu unschönen und -angenehmen Diskussionen und Rechtfertigungen. Eine Schachtel Pralinen und ein "Schatz, ich hab mich da wohl etwas verrechnet!" löst das Problem dann auch nicht mehr so ohne weiteres, es sei denn, man hat eine Garage oder eben ein Treppenhaus in der Wohnung, was dem Untergeschoss des Südturmes von Notre Dame entspricht!
Ich hoffe, Ihr hattet genau so viel Spaß an den Bildern, wie ich zu Ostern!
Schöne Grüße
Chris