Sodele, jetzetle und sowieso!
Und was macht man, wenn man fast eine Kabellänge Ankerkabel und bewegliche Mangerteile hat? Natürlich, man probiert es aus :-)
Und was? Die letzten Bilder mit den gespannten Ankerkabel sieht man selten, aber man sieht sie. Sieht alles schön übersichtlich, geräumig und aufgeräumt aus. Mit den üblicherweise ausgerannten Geschützen sowieso, mit den festgelaschten ,wie bei meiner Vic zu sehen, geht es schon bedeutend enger zu :-)
Aber was jetzt wenn die Ankerkabel zum Anker werfen vorbereitet werden? Hihihihihihihi...
Also dann mal frisch drauf los, das war das letzte Bild ...
... frisch gespannt und die Kabel liegen sauber über den Mangerbrettern. Doch schon früher habe ich die ketzerischen Fragen gestellt:
- die Bretter sind nicht so konstruiert, dass ein schweres Ankerkabel drüberrubbeln sollen müssen können dürfte?
- warum sind die Bretter laut diverser Quellen entnehmbar?
- wann ist es nötig diese zu entnehmen?
- warum werden die immer nur eingebaut gezeigt?
Wer suchet der findet und Goodwins neues Buch Victorys "Owners´ Workshop Manual" gibt genau die richtigen Hinweise auf die Vorbereitungen zum Ankerwerfen, klassischerweise zuerst der Steuerbordanker:
- Das Deck von allen Hindernissen befreien. Dabei gehe ich Mal von schlechtem Wetter aus und möchte nicht alle 10 vorderen Steuerbordgeschütze flach an die Wand stellen, wozu man sie losmachen müsste.
- Die Mangerseiten werden auf der steuerbordseite entnommen!
HA!!! Deswegen habe ich die Teile beweglich gemacht, ich wusste es!!!
- Das Steuerbordankerkabel ist im Orlopdeck verstaut und zwar backbords, damit es einfacher gehandhabt werden kann. So wird das backbordsverstaute Steuerbordankerkabel auf das untere Batteriedeck gebracht und dort in langen Schlaufen so ausgelegt, dass es ohne Verstrickungen auslaufen kann.
HA!!! Deswegen habe ich das Kabel so lang gemacht, da habt ihr es!!!
- Bei der benötigten Länge wird das Ankerkabel um die Ankerbeting geschlagen und noch mit diversen Stoppern - also kurzen Tauen an Augbolzen u.ä. - zusätzlich belegt (die fehlen hier noch)
- Wenn noch nicht vorher geschehen wird es mittels eines dünneren Kabels/Taus durch die Ankerklüsen zum Anker geführt und dort angeschlagen.
Jetzt erfolgt eine Reihe verschiedener Segelmanöver und im richtigen Moment wird der Anker fallen gelassen. Das Ankertau kann jetzt frei über das untere Deck auslaufen, rubbelt nicht über eine Mangerwand und wird an der vorgegebenen Länge von den Betings gehalten. Wunderbar,
das passt jetzt endlich für mein Verständnis!
Und das Ganze sieht dann so aus: Die steuerbords herausgenommene Mangerwand ...
... und die über das Deck liegenden Schlaufen des Taus.
Und weil es so schön war, hier noch ein paar Buildn.
Und plötzlich sieht das Ganze nicht mehr so frei und übersichtlich aus ;-)
Als Orientierungsgröße gilt, dass das Kabel dreimal die Wassertiefe haben sollte. Bei meinen 150 Meter Kabel - abzüglich des Teils, der im Schiff ist - sollte dies dann für knapp 40 Meter Wassertiefe reichen, wenn ich es richtig verstanden habe.
Bei tieferen Wassern werden zwei Ankerkabel zusammengespleißt. dann würden auf dem Deck ca. 9 Schlaufen liegen an Stelle der 5 wie jetzt, das sollte auch noch passen.
Lieber Gruß, Daniel