*beathovenabspielend*
*sichdeschaosergötzend*
*miteinemhämischengrinsendiemisshandeltenmaterialienbetrachtend*
Und hier das Familienbild, V1 bis zu den finalen V9 3/4 ...hihihihihihi...
Aber zurück in mein angerichtetes Chaos ...
... der erste richtig interessante Hinweis kam von Goodwin aus seinem neuen Buch "HMS Victory Manual" Darin erwähnt er, dass das Jeer Spill scheinbar noch das Originale ist und das Main Spill ein Nachbau aus den Tiefen des letzten Jahrhunderts.
Irgendwann hat es auch geschnackelt, dass das Main Spill das hintere und nicht das vor dem Mainmast ist und dementssprechend das Jeer Spill das Vordere und deshalb auch als Fore Spill bekannt ...
.. und weiter erzählt Goodwin, dass dieses Originalspill unten 12 und oben 14 Spaken hat. Tja, aber alle Bilder im Buch und in dafis Bibliothek zeigen unten nur
fünf ...
... McKay, Goodwin und Harland erwähnen 12/14 und dafi zählt nur fünf ..
... woher die die Nummern haben weiß der Henker, dafi nicht ...
... aber mittlerweile hatte ich auch die Geschichte der Spills etwas verstanden. Erst hatten die Dinger im Untergeschoss
keine Spaken und wurden aus dem Obergeschoss gedreht, damit unten keiner über die bewegten Seile stolpert. Dann kamen zuerst 5 Spaken und später die 10 Spaken auf. Und sowohl im Arming and Fitting ist ein zeitgenössisches Doppelspill mit 5 unten und 12 oder 14 Spaken oben zu sehen ...
... - genau wie gesucht und passend zu meinen Fotos - als auch im NMM ist genau das Gleiche zu finden und Beides genau im Zeitraum des Baus der Vic, juch-hui :-)
https://collections.rmg.co.uk/collections/objects/79873.html
Der Klassiker unter den Spills ist der mit 10 unten und 12 oben. Da ich ja 1805 baue, warum nicht mischen? Könnte in den 40 Jahren zwischen Bau des Schiffes und 1805 gut passiert sein, dass das Mainspill, also das Hintere zum Anker hieven verwendete, einmal ersetzt worden ist. Und eine tolle Gelegenheit und Ausrede beide Varianten gleichzeitig darzustellen :-)
Auch hierzu zeigt das NMM eine schöne Variante, die in verschiedenen anderen Quellen auch zu sehen ist.
https://collections.rmg.co.uk/collections/objects/68383.html
In der Regel wurden im unteren Geschoss 5 Rippen und im Obergeschoss 6 Rippen verwendet. Dies könnte damit zusammenhängen, dass unten die dickeren Taue mit schwererer Last bewegt wurden und das Fünfeck evtl. für besseren Grip gesorgt hat.
Hy, hier kommt dafi, Vorhang auf, ...
Also wieder Material hergerichtet, das solltet ihr ja mittlerweile kennen, ich zumindest tat es und hier die verschiedenen Zwischenstadien ...
... und nach einigen Malen
Knack herumfliegenden Rippen - immer wieder das Flacheisen bis es verbannt wurde und nur noch das Schrägeisen zum Einsatz kam, deswegen auch Versionsnummer mit 3/4 - und irgendwann, ja irgendwann waren da tatsächlich zwei Doppelspills in einer gut genuggen Qualität :-)
Die Kalben hatte ich noch vor dem finalen Gnadendreh eingeklebt, so waren sie schön rund in die Form eingebunden, ein bisschen Grundierung drauf und ...
... noch die ganzen Trennfugen mit dem Cutter eingedrückt - jaaaaaa ich weiß, es ist getrickst, merkt aber keiner der hier nicht mitliest -, die jeweils unteren Kalben noch konkaviert - sonst sind die im Weg, da sich das Kabel ja fünf- bzw. sechseckig um die Rippen legen muss -, die Arretierungen eingeklebt, man sieht wieder den schwäbischen Teileapparat, ...
... die Pallen hinein - gesteckt nicht geklebt -, ein bisschen Tusche für die Tiefe in die Ecken laufen lassen und die von den Tauen abgeriebene Farbe angedeutet ...
... an bisserl Tau rumgewickelt ...
... und sieht doch aus, als ob es so gehören würde :-)
Hy, hier kommt dafi, Vorhang auf, für diese Horrorshow!
Und die Moral von der Geschicht? Nicht gleich aufgeben, Bruch, Verwirrung und Verzweiflung gehören genauso zum Basteln wie der Sekundenkleber zwischen den Fingern, also alles Gute, Daniel