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1

Donnerstag, 18. Februar 2010, 09:52

Diskriminierung des Schifftyps Galeone

Werden Galeonen diskriminiert ?

Insgesamt 17 Stimmen

24%

Find ich auch. Schluss mit der Diskriminierung (4)

71%

Nö, geht in Ordnung so (12)

6%

Baue Gorch Fock als Piratenschiff (1)

Warum werden eigentlich immer Galeonen zu Piratenschiffen umfunktioniert?

Mal jemand eine Gorck Fock oder Victory als Piratenschiff gesehen/gebaut ?

Ich finde dadurch werden Modellbauer nur verleitet, Ihre Modelle absichtlich düster zu bauen/zu altern. Altern ist bei Galeonen doch Tagesordnung.

Jemand mal eine gealterte Victory oder Gorch Fock gesehen ?

Nach der Schlacht gegen eine Armada von Piraten-Galeonen ?

2

Donnerstag, 18. Februar 2010, 13:06

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

ich bin ja nicht so der galeonen papst (but I am on my way... :))
ich denke, dass die hersteller galeonen zum priatenschiff umfunktionieren, weil die denke dahinter grundsätzlich gar nicht SOOOOOOO falsch ist. erstens, hatten die jungs raleigh und drake (hähääää) nicht kaperbriefe ihrer ollen glatzköpfigen königin um philipp II(?) von spanien etwas gold abzujagen, damit sich elizabeth perücken und liebhaber (raleigh und drake...hähää) leisten konnte?
die könnte man dann ja mal sowas wie piraten nennen. und zweitens waren piratenschiffe eher kleine und wendige schiffe (eigentlich ist da schon die galeone zu gross), die schnell auftauchten und noch schneller wieder verschwanden. da möchte ich mal sehen, wie die das mit ner victory oder etwas baugleichem hätten bewerkstelligen sollen.
drittens sind galeonen ja auch hübsche schiffe und der drang des menschen die piratenära zu romantisieren verlangt eben nach einer
ikone. kein modellbauer (oder wenige) würden ein wirkliches piratenschiff bauen wollen, die sahen meist recht unspektakukär aus
und auch fluch der akribik....äh karibik wäre wohl kein kassenknüller geworden, hätte man sich an historische fakten gehalten....
wobei ne victory als piratenedition wäre schon extrem witzig, so ganz in schwarz ohne maja look....
na wie auch immer, mein voting ist:
gorch fock for pirate vessel
bis bald, :wink: der roland

Beiträge: 670

Realname: Jens

Wohnort: Nähe Trier

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3

Donnerstag, 18. Februar 2010, 13:50

:ahoi: Ahoi zusammen :ahoi:

Ich würde behaupten, dass das u.U. auch personaltechnische Gründe hat.
Wenn mich nicht alles täuscht is ne Galeone mit weniger Personal "bedienbar" als z.B. ne Victory, oder?
Und das heißt man braucht auch weniger Piraten...
...also muss der "Gewinn" unter weniger Leuten geteilt werden - was wiederum zu ner höheren Pro-Kopf-Beute führt...

Gruß

Jens
Im Ausrüstdock: Le Soleil Royal - Heller - 1:100
Auf Kiel gelegt: Wasa - Revell - 1:150
Versenkt: Alexander von Humboldt - Revell - 1:150
Warteschleife: Amerigo Vespucci - Heller - 1:150

Sei Optimist - zumindest bis sie anfangen Tiere in Paaren nach Cape Canaveral zu bringen...

4

Donnerstag, 18. Februar 2010, 16:19

Ich seh schon ihr nehmt mich nicht ernst :motz:

5

Donnerstag, 18. Februar 2010, 18:01

Doch, doch, das tun wir glaub ich schon, bleib geschmeidisch! Wollte auch noch als "Betroffener" was diesbezüglich loswerden: Ich denke, für die verklärte Vorstellung, Piratenschiff=Galeone gibt's einige Erklärungsansätze, auch wenn, wie bereits erwähnt, zwischen den realen Piratenschiffen und userer romantisierten Vorstellung tatsächlich Welten lagen. Ich glaube, unser "Piratenbild" ist sehr geprägt durch Menschen wie Drake, Frobisher, Raleigh und Konsorten. Speziell Drake, der sowohl ja auch in politischer als auch in nautischer Hinsicht Spuren bis in unsere Zeit hinterlassen hat ist noch heute britischer Nationalheld, vielleicht sogar noch romantisierter/idealisierter als z.B. Nelson. Dies liegt auch mit daran, dass es im 19. Jahrhundert eine regelrechte "Drake-Manie" gab: In der Zeit der Romantik passte einfach alles (zumindestens alles, was man ihm andichtete und da trennen sich schon mal Dichtung und Wahrheit!): Der Edelmann, der seine loyale Mannschaft anführte, an erster Stelle sich in Gefahr begab, tollkühn bis dreist einer Weltmacht wie Spanien die Stirn bot und seiner Königin (mit der er sogar eine Laison gehabt haben soll) treu ergeben war ohne sich dominieren zu lassen und letztlich England vor der Invasion gerettet hat. Das passte einfach in die Zeit der Romantik: Hinzu kam noch ein verwegenes aber gepflegtes Äußeres (laut zeitgenössischer Darstellung), Milde gegenüber Besiegten und Edelmut (stimmt nur zum Teil). Warum diese lange Abhandlung?
Dieses Bild hat Hollywood gernstens übernommen, weil damit Gefühle vermittelt werden konnten: Die ersten Filme wie "The Seahawk" mit E. Flynn (quasi eine filmische Drakebiografie) stammten aus der Zeit kurz vor dem zweiten Weltkrieg und waren nachweislich als Metapher zu verstehen: Der Widerstand gegen den Tyrannen. Das sollte unterhalten aber auch Mut machen (bezüglich wachsender Kriegsangst und Angst vor Nazideutschland). Und dieses romantisierte Bild hat sich bei den Menschen als "Pirat" festgesetzt und ebenso die Galeone als "Piratenschiff", da sie dieser Zeit entstammt. Wahrscheinlich auch, weil sie generell ein sehr "sinnlicher Schiffstyp" ist (finde ich), mit ihren reichhaltigen Verzierungen, Laternen, geschwungenen Niedergängen und schloßartigen Erkerfenstern? genau das greifen Filme wie Fluch der Karibik ja auch wieder auf. Nicht umsonst ist die Pearl ziemlich "galeonesk", und das in Verbindung mit einem gewissen morbiden düsteren Charme macht wohl den Reiz aus. so ein bisschen wie die verschnörkelte Nautilus von Nemo mit der fetten Orgel. Oder die Jolly Roger von Cpt. Hook bei Barry, oder die "Neptun" bei Polanskis "Piraten" usw.
Aber zum Thema Gorch Fock als Piratenschiff: Gab's ja eigentlich tatsächlich- Die "Seeadler" von Graf Luckner war ja sozusagen die deutsche Variante der "Golden Hind": Ein Piratenschiff im Dienste seiner Majestät! Wenngleich Luckner ungleich verschrobenener als Drake war.

Also kurz: Ich finde, dass ist keine Diskriminierung sondern vielmehr eine Liebeserklärung an so großartige Schiffe wie Galeonen!

P.s.: Na, war das nicht mal feurig?? ;)

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (19. Februar 2010, 00:03)


6

Donnerstag, 18. Februar 2010, 22:15

ich habe dich auch ernst genommen und teile meines textes könnte ich mit quellen sogar historisch belegen.

7

Freitag, 19. Februar 2010, 01:05

Hallo Leute

Wenn ich mir Eure Erläuterungen so durchlese, wird mir klar, dass ich ein wahrlich unbeschriebenes Blatt bin. Ihr taucht ja immens tief in die Materie.
Dafür gebührt Euch mein allergrösster R E S P E K T.

Grüsse Günther
You never know where the edge is............`til you step over

8

Freitag, 19. Februar 2010, 08:39

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

Naja, was als witzig gedacht war, wird ja jetzt richtig ernsthaft :lol:
Dann bin ich mal richtig gespannf wann wir die ersten Gorck Focks und Victorys der Nacht sehen werden.

Naja wenn man sich das Buch The Pirate Ship 1660-1730 anschaut, dann spielen Galeonen eher keine Rolle.

Interessanterweise waren Piratenschiffe in der Regel keine Galeonen als diese auf den Meeren fuhren, eher Sloops und andere Schiffstypen mit Lateinersegeln. Erst später , im 18. Jahrhundert ,hatten Piraten auch grössere Schiffe bis zu 40 Kanonen (Queen Anne's Revenge von Blackbeard (Edward Teach))

Ich denke ähnlich wie heute. Welcher Pirat hat heute eine moderne Fregatte oder sogar Flugzeugträger.

9

Freitag, 19. Februar 2010, 17:10

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

@Roland:

Zitat

hatten die jungs raleigh und drake (hähääää) nicht kaperbriefe ihrer ollen glatzköpfigen königin um philipp II(?) von spanien etwas gold abzujagen, damit sich elizabeth perücken und liebhaber (raleigh und drake...hähää) leisten konnte?


Es ist ja bis heute immer wieder von ominösen "Kaperbriefe" die Rede. Diese hat es wahrscheinlich nicht gegeben, jedenfalls nicht als Dokument, zumindest wurden nie welche in den Logbüchern erwähnt oder gefunden. Elli1 wär ja auch bekloppt gewesen, denn wenn so ein Brief den Spaniern in die Hände gefallen wäre, wäre das ja auch ziemlich peinlich gewesen! und andereseits brauchten Drake und Raleigh auch gar keine. Vor wem hätten sie sich damit legitimieren können?? Ich stell mir grad eine Polizeikontrolle auf See vor: "Nabend, allgemeine Verkehrskontrolle! Haben sie was getrunken? Wo wolln Se denn um die Zeit noch hin? Nach Panama?? Achso, verstehe, Sie sind Berufspirat, na dann! zeigen Sie mir mal bitte Ihren Kaperbrief!" 5 Minuten später: "Ihre Papier sind soweit Okay aber Ihr Kaperbrief läuft am 30.5.1587 ab, den müssten sie sich bitte mal verlängern lassen! Gute Fahrt dann noch!" :abhau: :verrückt:

Drake war Privatier, also sowas wie ein Freiberufler, der irgendwie auf seine etwas raubauzige Königin stand. Allerdings beglückte er sie nicht ganz ohen Eigennutz! ;)

Schöne Grüße

Chris :ahoi:l
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10

Freitag, 19. Februar 2010, 18:42

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

Ist "raubauzige" ein jugendfreier Ausdruck

Kommt bei mir nicht jugendfrei an :D

Können Schildmokel auch raubauzig werden ?

11

Freitag, 19. Februar 2010, 19:04

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

:D Meinte damit eigentlich sowas wie "von einem gewissen spröden Charme"- also vollkommen jugendfrei! Schildmokel sind von Natur aus friedliebend, wenngleich auch nicht ohne... :du:

Chris :ahoi:
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12

Freitag, 19. Februar 2010, 19:22

Hallo Zusammen

Amüsiert habe ich mitgelesen,tolle Sachen bei... :D

Ich denke mal,Galeonen waren der Schiffstyp,weil sich das Piratentum,staatlich gefördert oder nicht,in der Galeonenzeit,also 14.-18.Jahrhundert abspielten,grade in der Karibik.

Drakes "Golden Hind" war ja eine spanische Beutegaleone,die "Pelikan"

Das Themseliesel hatte wohl noch weniger Erotik als unsere Frau Bundeshosenanzug :D

Ansonsten denke ich auch,kleine schnelle,wendige Schiffe wie Sloops usw waren eher die Piratenschiffe,machen aber in Kinofilmen nicht so viel her,wie eine Galeone.

..und Käptn Jacks "Black Pearl" sieht ja ein wenig aus,als hätte sie 200 Jahre auf dem Buckel.

Uwe
Rettet den deutschen Wald,esst mehr Biber!
http://www.streichholzbastler.eu/

13

Freitag, 19. Februar 2010, 19:41

Hallo,

wenn wir schon alle so von den Piraten schwärmen, hier mal so´n kleinen Überblick wen´s denn so alles gab!

nicht über die Rechtschreibung und Ausdrucksweise wundern, ist ne Google Übersetzung.


https://translate.google.de/translate?hl…l%3Dde%26sa%3DN

Gruß
Holger
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

14

Freitag, 19. Februar 2010, 22:58

Zitat

Drakes "Golden Hind" war ja eine spanische Beutegaleone,die "Pelikan"


Echt?? Wo hast Du das denn her? Meines Wissens war sie nordfranzösischer Herkunft, andere Historiker bezeichnen sie als "typisch" englisch. Bei Bunk wird als Bauort auch "vermutlich Frankreich" angegeben.
Ist ja interessant! O.K.- "Pelican" hieß sie tatsächlich mal, aber das sagt ja erstmal nichts weiter.

Bin gespannt!

Chris :ahoi:
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (20. Februar 2010, 16:52)


15

Samstag, 20. Februar 2010, 23:26

...würde mich auch interessieren.
https://en.wikipedia.org/wiki/Golden_Hind
hier steht auch nichts erhellendes, was die herkunft des schiffes anbelangt. :wink:

16

Sonntag, 21. Februar 2010, 11:31

Hier steht etwas

Fact 1 about the Golden Hind Ship - The Pelican and the Marigold had been built of wood at the shipyards at Aldeburgh, Suffolk and moved to Plymouth, Devon in 1576
von

Golden Hind und Drake

Und ich dachte die ist aus Plastik ?

Und hier noch
Aldenburgh

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »shipboy2« (21. Februar 2010, 11:35)


17

Sonntag, 21. Februar 2010, 12:45

Morgen! :wink:
Dann wäre diese bohrende Frage ja auch geklärt! Sitze nämlich seit Tagen mit rangezogenen Knien im verdunkelten Zimmer und grübele und grübele und weiß nicht, wer mir Antworten geben kann... ;)

Danke für den interessanten Link bzw. die Links! :ok:

Schöne Grüße

Chris
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18

Sonntag, 21. Februar 2010, 15:34

Kann ich mir bildlich vorstellen

Liegt aber eher am bevorstehenden Ausnahmezustand in Hannover

19

Montag, 22. Februar 2010, 11:49

Hallo Kollegen,

als jemand der ein Piratenschiff baut sollte es eigentlich selbstverständlich sein in diesem Beitrag seine Spuren zu hinterlassen.
Was ich hiermit tun möchte.

Die Black Pearl ist eigentlich ein Typenmischmasch, die Filmleute schafften es aber ein stimmiges "piratenmäßiges" Schiff zu kreieren.
Und das sollte sie ja auch darstellen, ein Piratenschiff mit einer Crew aus Verdammten.
Und eben eine Galeone mit viel Verziehrung und Pipapo ist doch das was der Kinobesucher als ersten vor dem inneren Augen hat.
Nicht nur deshalb, weil Piraten-Hollywood uns eben immer dieses Klischee vorgesetzt hat.
- Yoho, a pirates life for me. -

Im Katalog von Krick findet man auch ein paar "reale" Piratenschiffe, aber eben keine davon ist eine Galeone,
geschweige denn sieht wie ein Piratenschiff aus.
Welcher "anständige" Pirat, der was auf sich hält, hätte sich wohl ein Schiff gekapert, das man schon von weitem selbst
ohne Flagge als Piratenschiff erkannt hätte?

Ein paar Filmpiraten fallen mir aber noch ein, deren Schiffe keine Galeonen waren.

Sandokan - der Tiger von Malaysia

Und nicht zu vergessen die Hoppetosse von Kapitän Langstrumpf.

Oder das Piratenschiff mit unsem maximalpigmentierten Freund im Ausguck, der immer rief: "Die Ga, die Ga, die Gagaaaa."
OK, damals gab's noch keine Galeonen. :rot:


Also in diesem Sinne

Gruß Timo
:ahoi:
"Ihr seid verrückt!" - "Gott sei's gedankt. Sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren."

Beiträge: 23

Wohnort: von drauß´, vom Walde komm´ich her!

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20

Montag, 22. Februar 2010, 16:29

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

Hallo Drake & alle anderen Kombattanten.

Die Piratenschiffe der besprochenen Zeiten waren immer ein Optimum aus maximal möglicher Mannschaftsstärke, Bewaffnung und bestmöglichen Segeleigenschaften. Besonderer Wert kam der überlegenen Am-Wind-Fähigkeit zu, sodaß die überfallenen Schiffe ausgesegelt und aus der schnell gewonnenen Luvposition herab angegriffen werden konnten. Je nach dem Seegebiet, das die Piraten beackerten, waren die Schebecken und Felucken des Mittelmeeres oder auch die Dhaus des Roten Meeres und der Küstenstreifen des Indischen Ozeans en vogue, die alle bei Flaute sehr flott gerudert werden konnten, um den Reibach nicht zu verpassen. In der Karibik benutzte man ab dem 18. Jahrhundert eher scharfgeschnittene Schoner oder auch Lugger nebst handigen Brigantinen, die Kreise um alles segelten, was nach spanischer Galeone oder britischer Korvette aussah.

Auch die sog. "Kaperbriefe" waren nicht so wertlos und sinnfrei, wie du meinst, im Gegenteil: sie erhoben die ordinären Piraten, die sich weder an Gesetze noch an irgendeine Form der Seekriegsordnung zu halten hatten, zu einer zertifizierten Privatflotte einer kriegführenden Nation mit verbriefter Umsatzbeteiligung sowohl der Krone als auch der auf legal gepimpten Schwarzbärte auf den "ausführenden Organen zur See". Piraten, so man sie denn erwischte, wurden ohne Schnick oder Schnack unter die Rah gehievt, gefangene Kaperer unterstanden aufgrund ihres Kaperbriefes, der sie als reguläre Kombattanten auswies, dem gültigen Seerecht, so löcherig das auch sein mochte. Sie hatten den Status eines Soldaten und wurden in der Regel auch so behandelt. Nun gut,so genau wurde natürlich nicht immer hingeschaut, und ein bißchen überfallen, plündern, totschlagen, brandschatzen und andere Dreibastigkeiten waren meist gut für´s Geschäft, ob mit Kaperbrief oder ohne. Nicht vom Gegner erwischen lassen war auf alle Fälle dem persönlichen Wohlbefinden wie auch der Profitmaximierung durchaus förderlich. Und die "Krone "war weit und die See auch damals tief genug.
Tschüs
Germanus

21

Montag, 22. Februar 2010, 17:18

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

Hatte Kapitän Langstrumpf nicht auch so einen Victory-Verschnitt als Schiff ?

Die Piraten hatten eine Galeone und mit dieser das grössere Linienschiff von Kapitän Langstrumpf gekapert ?

Und Kapitän Langstrumpf, Pippi , Tomi und Anika sind doch dann mit der Victory von der Pirateninsel geflüchtet :lol:

Das wäre doch mal ein Diorama.

Eine gegarpte Victory gegen eine gedrakte Galeone.


P.S: Zur Erinnerung, habe Zwillinge und in den letzten 3 Jahren diesen Film mind. 10xmal gesehen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »shipboy2« (22. Februar 2010, 17:19)


22

Montag, 22. Februar 2010, 17:38

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

...Irgendwas derartiges dämmert bei mir auch grad: War die "Hoppetosse" nicht sogar das Schwesterschiff der "Gulden kottbölar" von 17047 unter König Metfried?? Irgendwas war da doch: Ich glaube 148 Ikeanonen und ca. 1500 Billyregistertonnen? Ich glaub, Shipboy hat recht...?! :baeh:

Chris :ahoi:
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23

Montag, 22. Februar 2010, 17:44

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

Zitat

Eine gegarpte Victory gegen eine gedrakte Galeone.

würde ich als gemeinschaftsprojekt ungemein gerne realisieren.
oh gott, ich lach mich schlapp, krieg nen milzriss..... :abhau:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »LTgarp« (22. Februar 2010, 17:46)


24

Montag, 22. Februar 2010, 17:59

RE: Diskriminierung des Schifftyps Galeone

Bilder kommen nächstes Wochenende. Bin gerade in den USA
und stehe Steven Spielberg als Berater zur Seite.

Ich habegerade erst heute morgen mit Ihm diskutiert, ob wir für seinen nächsten Piratenfilm Käptn Blaubärs Galeone als Vorbild nehmen.

Ich habe Ihm abgeraten und auf die exzellenten Vorlagen eines Hannoveraners verwiesen, der gerade seine düstere Phase in seinem Künstler- und Politikerdasein durchlebt.

25

Montag, 22. Februar 2010, 20:21

Wenn du die Filme wirklich kennen würdest, wüsstest du, daß das eine Schiff das von Oskar ist, das andere das von Blutsvente.

Schau einfach mal mit deinen Kindern "Pippi geht von Bord".
Da ist die Hoppetosse gleich am Anfang zu sehen.
Wenn das eine Galeone ist bin ich Steven Spielberg.
"Ihr seid verrückt!" - "Gott sei's gedankt. Sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren."

26

Montag, 22. Februar 2010, 21:40

Steven, :lol:


Ich glaube du meinst einen anderen Film, in dem tatsächlich die Hoppetosse als Schoner gezeigt wird

Ich meinte "Pippi in Taka-Tuka-Land", dort sieht das Schiff eher wie die Victory aus.

27

Montag, 22. Februar 2010, 21:50

Na, dann sind wir uns ja einig. :hand:

Ich meinte die Hoppetosse aus dem Film: "Pippi geht von Bord", den Schoner
und du hast aus deinem Pippi-Film die Victory als Piratenschiff.

Zitat

Mal jemand eine Gorck Fock oder Victory als Piratenschiff gesehen/gebaut ?
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28

Dienstag, 23. Februar 2010, 06:03

Naja, in diesem Film ist die Victory (oder was auch immer) aber nicht gedrakt, sondern im Biene Maja-Look gehalten.

Das zählt nicht. Wenn Piratenschiff dann schon black auf black oder zumindest gedrakt (was auf dass gleiche hinausläuft :lol: )

Ich finde dieser Thread einen der besten :baeh:.

Für jeden etwas dabei. Von Pippi bis Sandokan

29

Donnerstag, 25. Februar 2010, 00:01

Moin Allerseits :ok:

Auch ich habe mich erstmal wieder schlaugelesen und dabei herzlich gelacht. :)
Klasse was hier so zusammenkommt.

Zur "Pelikan"bzw. spanischen Herkunft der "Golden Hind",ich habe nur das wiedergegeben,was im Lebenslauf des Bausatzen stand.
:lol:Bei einem 360 ,- Mark Bausatz von Mamoli?? hätte ich gedacht das der Lebenslauf stimmt.
:lol:Für die jüngeren User:Mark war das Geld mit dem wir damals bezahlten....

;)Auf jeden Fall:Haltet solche Themen am Leben,es ist einfach nur Schön!

Uwe
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30

Donnerstag, 25. Februar 2010, 05:03

Deutsche Mark (BRD), Mark (DDR) oder Goldmark (Kaiserreich) ?

Vermute mal Goldmark

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »shipboy2« (25. Februar 2010, 05:05)


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