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Freitag, 30. Oktober 2009, 21:32

italienischer Spähpanzer AB 41 in 1:35

der italienischer Spähpanzer AB 41 von Italeri in 1:35:

zum Original:
Der italienische 4-Radspähpanzer AB 41 ( AB=Autoblinda ) ist der Nachfolger des nur mit 2 MG ausgerüsteten AB 40 und wurde von der italienischen Armee während des gesamten 2. Weltkrieges eingesetzt.
Mit seiner fortschrittlichen Konstruktion bewährte er sich vor Allem in Afrika, aber auch im Balkan und an der Ostfront.
Auch die Wehrmacht setzte das Gefährt gerne ein, mit Schienenrädern ausgerüstet dienten div. AB als Panzerdraisinen u.a. zur Ergänzung und Sicherung der Panzerzüge.
Bis zum Ersatz durch den stärker bewaffneten Nachfolger AB 43 wurden 339 AB 41 gebaut.

Die 4 angetriebenen und gelenkten Räder des AB 41 waren an Doppelquerlenkern aufgehängt, ähnlich der Radaufhängung von Rennwagen, durch eine Reifendruckregelung konnte der AB 41 mit unterschiedlichen Untergründen gut zurechtkommen.
Sehr ungewöhnlich waren die 4 außenliegenden Kardanwellen die jedes Rad einzeln antrieben,
Nicht unüblich hingegen waren die seitlich drehbar angeordneten Reserveräder.

Der mit einer 20 mm Kanone und achsparallelem MG bewaffnete Turm war vom leichten Panzer L6/40 übernommen.
Der AB 41 konnte im Falle eines schnellen Rückzugs von einem 2. Fahrer in rückwärtiger Fahrtrichtung gelenkt werden, der auch das rückwärtige MG in Kugelblende bediente.

Technische Daten:
Typ: Spähpanzer
Gewicht : 7,5 t
Panzerung : 6-40 mm
Bewaffnung : 20 mm Kanone
+ 2 MG 7,62 mm
Länge : 5,20 m
Breite : 1,92 m
Höhe : 2,48 m
Antrieb : 6-Zylinder Ottomotor 88 PS
Geschwindigkeit : 78 km/h ( Straße )
Fahrbereich : 400 km
Besatzung : 3 Mann

zum Modell:
Der Spritzgußbausatz ließ sich erfreulich einfach und auch zügig zusammenbauen. Einzig das originelle Fahrwerk mit den 4 außenliegenden Kardanwellen bedeutete etwas mehr Aufwand.
Die Passungen erwiesen sich als durchweg gut, die Gratbildung hielt sich in engen Grenzen und Nacharbeit war nur in geringem Umfang erforderlich.
Die Teile sind ansprechend detailliert und sauber abgespritzt, Auswerfermarken befanden sich durchweg an nicht einsehbaren Stellen und stören deshalb nicht.
Leider liegen für die Scheinwerfer keine Klarsichtteile bei. Die Frontscheinwerfer habe ich deshalb mit den vorgesehenen Klappen verschlossen und die Rückfahrscheinferfer nachträglich aufgebohrt, versilbert und mit Krystyl Klear verglast.
Der Turm ist drehbar, die Hauptwaffe und das rückwärtige MG beweglich.

Die lange Antenne ist ziemlich bruchgefährdet, dennoch habe ich das Spritzgußteil belassen und sie nicht durch Draht ersetzt denn in ihrer abgeklappten Lage ist sie ein bißchen geschützt.
Auf die optionalen Benzinkanister habe ich verzichtet.

Für die Reifen legt Italeri 6 profilierte Vinylreifen bei, leider keine Sandreifen für die sandfarbenen Afrikaversionen.
Die Räder sind drehbar gelagert, aber nicht lenkbar.

Die Bauanleitung führt ausreichend klar durch den Aufbau, die Informationen zum Vorbild hingegen sind spärlich.
Es liegen schön matte Abziehbilder für 5 verschiedene Bemalungsvarianten bei, darunter 2 deutsche.

F a r b g e b u n g:
Ich hatte mich für eine eintönige sandfarbene Farbgebung entschieden, allerdings deutlich heller als die von Italeri vorgeschlagene.
Die Lackierung mit Acrylfarben war eine einzige Katastrophe, obwohl ich das Modell gründlich mit Isopropanol abschrubbte perlten die Farben permanent von der Oberfläche ab bzw. sammelten sich als Pfützen in den Vertiefungen.
So benötigte ich je 2 Durchgänge bis das Modell halbwegs brauchbar mit Farbe bedeckt war.
Zuerst schattierte ich Kanten und Vertiefungen mit Vallejo Air "schwarzgrün", danach erhielt das Modell seinen kompletten Überzug mit JPS "Sand" ( US Wüstensand ).
Mit dem schon für die Vorschattierung benutzten Dunkelgrün malte ich Farbbeschädigungen an den hervorstehenden Flächen.
Mit sehr stark verdünnter Acrylfarbe Tamiya XF 59 "desert yellow" gewaschen erhielt das Modell eine erste Verschmutzung die ich mit sandfarbener Pastellfarbe weiter einstaubte.
Die Ecken und Kanten hatte ich zudätzlich mit einem Graphitstift behandelt, Rost brachte ich aber nicht an !

F a z i t:
Bezahlbare Spritzgußmodelle italienischer Militärfahrzeuge sind dünn gesät, Italeri hat mit dem interessanten Modell eine echte Lücke gefüllt, zumal auf der Basis dieses Fahrgestells noch weitere Typen auf dem Markt erschienen sind wie z.B. mit Schienenrädern als Draisine, das Nachfolgemodell BA 43, sowie der oben offene "Sahariana".
Will man eine Panzerdraisine bauen so liegt man mit diesem Bausatz falsch, denn die notwendigen Schienenräder liegen nur einem anderen Bausatz bei, man muß sich also vor dem Erwerb des Bausatzes festlegen.
Trotz des etwas komplexen Fahrwerks läßt sich der Bausatz auch von Einsteigern beherrschen, die Teilezahl hält sich in Grenzen und fragwürdige Ätzteile sind auch nicht zu verbauen.

empfehlenswert

Preis / Leistung ***..
Paßgenauigkeit: ***..
Detaillierung: ****.
Schwierigkeitsstufe: ***..

Gesamtnote gut.











Eine Achse aus der Nähe, beide Achsen sind gleich, aber spiegelbildlich montiert:


2

Donnerstag, 5. November 2009, 20:42

Hallo,

mal wieder ein schönes Modell von dir :ok: :ok: :ok:.
Gefällt mir gut.

:wink:
im Bau:
- Vignette 1:35
- Kübelwagen 1:9

Beiträge: 594

Realname: Kay Osterholz

Wohnort: 21337 Lüneburg

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3

Freitag, 6. November 2009, 08:17

moin moin

Gefällt mir wirklich gut . Kurioses Fahrzeug ,aber schön von Dir umgesetzt und in Szene gesetzt

gruss Kay
" Flucht ist der beste Teil der Tapferkeit --- und nichts in der Truppe ist schneller weg ,als ein Luchs "


In Arbeit : 1/35Dingo 2 GE A3.3 Patsi

panzerchen

unregistriert

4

Sonntag, 8. November 2009, 00:09

Kurios ?
Eigentlich war der zu seiner Zeit ein recht modernes Fahrzeug.
Einzig der originelle Radantrieb war ungewöhnlich.

Dioramix

unregistriert

5

Sonntag, 8. November 2009, 01:41

Icke, wieder ein feines Modell aus Deiner Schmiede!!!

6

Sonntag, 8. November 2009, 23:09

Ein tolles Modell. Sieht wie immer super aus. :ok: :ok: :ok: :respekt: :respekt: :respekt:

7

Sonntag, 24. Juni 2012, 20:14

Was man(n) nicht alles so windet, dieses gefährt ist sehr interessant und macht sogar von unten her eine saubere Figur und in Verbindung mit dem Hintergrund sehr schön in Szene gesetzt, Gruß André :)

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