Hallo Patrick,
womit du lackierst und abklebst wäre hilfreicher gewesen als die Artikelnummern der Modelle
Tamiya Tape wäre z.B. eine gute Wahl, einfaches Malerkrepp hingegen ist gänzlich ungeeignet. Es muss halt sehr gut und dicht haften, darf aber keinen Klebefilm hinterlassen oder aufgebrachte Farbe wieder ablösen. Die Seite zur Farbkante fahre ich dann immer nochmal vorsichtig mit dem flachen Daumennagel ab, damit nicht irgendwo eine winzige Luftblase das Band einen unsichtbaren Mikrometer anhebt und einen Kappilareffekt provoziert. Ich schreibe das extra so, damit du dir etwa den Druck vorstellen kannst, den du mit dem Daumennagel ausüben musst, der das gewährleistet, aber auch nicht viel mehr, insbesondere wenn die darunter liegende Farbe relativ frisch aufgetragen wurde. Für letzteren Fall ist gut grundierter und völlig fettfreier Untergrund von Vorteil.
Die nächste Frage wäre Pinsel oder Airbrush. Airbrushfarbe wird deutlich stärker verdünnt und ist damit eigentlich problematischer. Allerdings nicht, wenn du sie richtig benutzt. Sprühe immer senkrecht und wenn das mal nicht geht, dann wenigstens nicht direkt gegen die Kante und immer in dünnen Schichten. Die erste Schicht ist nie deckend und entlang der Kante dürfen die Schichten auch gerne sehr dünn sein. Ich hauche da immer erst nur einmal lang, kümmere mich dann um den Rest der Fläche und fahre währenddessen immer mal wieder an der Kante entlang. Ich arbeite ausschließlich mit matten Acryllacken. Bei größeren Modellen ist der erste Flügel längst trocken genug, um die zweite Schicht aufzutragen, wenn du mit dem zweiten Flügel fertig bist. Es besteht also niemals die Notwendigleit, dass sich Pfützen bilden, die Oberfläche sichtbar naß wird.
Bei größeren Maßstäben kannst du auch mit einer weichen Kante arbeiten. Dazu spühst du ganz ganz leicht von der Kante weg, so dass unmittelbar vor der Kante etwas weniger Farbe ankommt. Wenn du dann den lackierten Bereich abklebst, läßt du diesen etwas dünneren Bereich frei (natürlich nicht mehrere Milimeter, nicht mal einen) und sprühst die zweite Farbe ebenfalls so auf.
Pinselfarbe brauche ich nur für kleine Flächen, im Flugzeugbau eigentlich gar nicht mehr, außer natürlich für Akzente und beim Finishing etc. Bei Schiffen kommt das schon häufiger vor . Der Umgang mit dem Klebeband ist der gleiche, dann fahre ich mit der unverdünnten Farbe mit einem weichen, sehr gut abgestriffenen Pinsel in kurzen Stichen ab. Das geht meines Erachtens mit Enamel Farben besser als mit Acryl. So dünn aufgetragen trocknen die Kunstharzlacke relatic schnell und bilden einen regelrechten klebrigen Schutzfilm vor der später kommenden Deckschicht.
Das Klebeband ziehst du am besten gleich nach dem Lackieren wieder ab. Trotz all der Mühe passiert es immer wieder, dass mal was darunter landet. Da hilft dann nur sichtbare Farbkanten vorsichtig glätten, etwa mit einem feinen Schleifpad, und dann mit einem sehr feinen Pinsel nachbessern.
Und gerade wird es mit Zeit, Geduld und Übung