Heute mal
meine Interpretation des E 10 von Trumpeter in 1:35.
zum Original:
Es gab bei der Wehrmacht eine Reihe von progressiven Entwicklungsprojekten, die durch das Kriegsende nicht mehr verwirklicht werden konnten, sie wurden mit dem Buchstaben "E" und der geplanten Gewichtsklasse in Tonnen bezeichnet.
E 10 heißt also das Entwicklungsfahrzeug der 10 Tonnen-Klasse.
Für das Projekt E 10 war ein Fahrwerk mit Niveauregelung vorgesehen, das Fahrzeug sollte soweit abgesenkt werden können, daß es mit der Wanne auf dem Boden auflag und so eine extrem niedrige Silhouette ergab !
Als Hauptbewaffnung schien die 7,5 cm KWK aus dem Jagdpanzer "Hetzer" vorgesehen gewesen zu sein.
zum Modell:
Dieser ansprechende Spritzguß-Bausatz ist mit knapp über 20 € unbedingt sein Geld wert !
Er ist im Großen und ganzen ansprechend detailliert, sauber gespritzt, beinhaltet einige wirklich sinnvolle Ätzteile ( Lüftergitter und optionale Panzerschürzen ), sowie wahlweise je 2 Versionen gut ausgeführter Vinyl- und Einzelgliederketten !
Alle Teile, besonders die Großteile, paßten bei meinem Bausatz hervorragend zusammen, Entgratungsarbeiten fielen bis auf einige Werkzeuge nicht an.
Wegen der rel. geringen Anzahl an Bauteilen und der guten Passungen läßt sich das Modell sehr zügig bauen !
Ähnlich wie bei meinem E25 habe ich auch hier bei meinem E10 die Mündungslastigkeit der Kanone mit einem Gegengewicht ausgeglichen.
Dazu habe ich hinten Gußäste angeklebt, die Feinabstimmung erfolgte mit einem angeklebten Angelblei.
Seitlich in die Achsen habe ich Blumendrahtstückchen geklebt, die bilden eine sehr feinfühlige Lagerung während des Gewichtsausgleiches.
Wenn das Geschütz ( mit allen Anbauten, besonders auch die Saukopfblende ) schön im Gleichgewicht ist werden diese Drahtstückchen wieder entfernt.
Man sollte übrigens genau hingucken, denn die Teile für die Lagerung sind nicht symmetrisch ausgeführt !
Achtung:
Die Saukopfblende mit der eingeklebten Kanone darf noch nicht an die Lagerung geklebt werden, erst wenn die Lagerung mit der Oberschale an der Frontpanzerplatte montiert ist ( rechtes Bild ) !
Unbedingt der Bauanleitung folgen !!!
Jetzt erst kann die Saukopfblende mit dem Geschütz angeklebt werden !
Die Radaufhängungen für die Niveauregelung bestehen aus jeweils 2 Einzelteilen und sehen sich zum Verwechseln ähnlich !
Die Bauanleitung verrät nicht klar und deutlich, welche Baugruppe wohin gehört, aber beim aufmerksamen Studium erkennt man unterschiedlich lange Aufnahmen für die Radachsen.
Achtung: linke und rechte Seite nicht verwechseln !
Für mein Modell nahm ich einfach an, daß die Niveauregelung das Fahrzeug auch in der Längsneigung verstellen konnte.
Da Trumpeter die abgesenkte Stellung nicht vorsieht, mußte ich an den Aufnahmen der Federbeine die Schlüsselfläche etwas abfeilen, was aber sehr einfach zu bewerkstelligen ist !
Die roten Kreise zeigen die Bewegungskurven der Radmitten, sie federn also kaum nach hinten.
Dem Bausatz liegen je 2 Versionen Vinylketten und Einzelgliederketten bei, ich habe die "späte" Version als Vinylkette gewählt !
Die Pins zum Verschweißen der Vinylketten sind zu kurz, ich habe sie deshalb mit Sekundenkleber Gel verklebt, das hat bisher gehalten.
Lt. Bauanleitung sollen sie sich mit den handelsüblichen Plastikklebern kleben lassen, das stimmt aber nicht !
An sich ist die Kette recht gut geformt, steht aber unter kräftiger Spannung, was leider zu einer unschönen Verwindung bei der jeweils ersten und letzten Laufrolle fürhrt.
Es ist aber weniger kritisch als beim E 25, ich habe es deshalb belassen.
Mit dem Sekundenkleber Gel kann man sie sogar auf den Laufrollen ankleben um so einen halbwegs brauchbaren Durchhang zu erzeugen. Die Klebung ist zwar nicht sehr belastbar, aber für den Zweck ausreichend.
Lt. Bauanleitung sollen von der Rückseite der Oberwanne 4-eckige Löcher für die Positionierung der Haltelaschen der Seitenschürzen gebohrt werden.
Die Schürzen aus Spritzguß weisen an den Haltelaschen kleine Noppen auf, ich halte es für einfacher, diese Noppen abzuschneiden, werde also diese Löcher nicht bohren !
Schließlich bilden diese von der Rückseite gebohrten Löcher nicht unbedingt eine exakte Führung.
Alterntiv liegen dem Bausatz geätzte Schürzen bei, mit anzulötenden Haltelaschen, da macht es genauso wenig Sinn, weil die Haltelaschen gar keine Positioniernoppen aufweisen !
Dies ist der Blick von der Unterseite der Wanne:
F a r b g e b u n g:
Bei diesem niemals gebauten Projekt nahm ich mir die Freiheit, das Modell mit einer fiktiven an die Luftwaffentarnung angelehnten Farbgebung zu bemalen.
Ich spritze das Modell also in einer scharfkantigen Segmenttarnung mit Gunze Acrylfarben H 420 RLM 80 "olivgrün" und H 65 RLM 70 "schwarzgrün" auf H 422 RLM 82 "hellgrün".
Den dunklen Farbton hatte ich mir weniger schwärzlich vorgestellt, er weicht leider nur wenig vom Schwarzgrün ab, das in kleinen Flecken aufgespritzt wurde.
Die Flecken sind nicht völlig regellos, denn ich habe streng darauf geachtet, parallele Kanten und rechte Winkel zu vermeiden.
Das Modell erhielt nur eine leichte Verschmutzung mit stark verdünnter Acrylfarbe Tamiya XF 59 "desert yellow" im Fahrwerksbereich und Rostspuren mit Revell Aqua "Rost".
F a z i t:
Ein preisünstiger, qualitativ hochstehender Bausatz, der sich problemarm und zügig bauen läßt.
Für Liebhaber des, zugegeben nicht gänzlich unumstrittenen Themas, unbedingt zu empfehlen.
Für Modellbauer aller Erfahrungsstufen geeignet !
sehr empfehlenswert
Preis / Leistung: *****
Paßgenauigkeit: ****.
Detaillierung: ****.
Schwierigkeitsstufe: **...
Gesamtnote
sehr gut.
Feines Spritzguß-Werkzeug und geätzte Lüftergitter:
Alle Bilder:
https://panzerchen.pa.ohost.de/e10.htm