Ahoi liebe Airbrushgemeinde.
Wie die Überschrift schon verrät, will ich hier ein paar grundlegende Techniken und Verfahrensweisen vorstellen, mit denen man sein Modell realistisch und lebendig gestalten kann.
Dabei werde ich auf folgende Punkte eingehen:
-Grundieren des Modells mit Preshading.
-Technik der Lackierung.
-Trockenmalen.
-Washing.
-Auftragen der Decals.
-Filter.
-Effekte auftragen.
-Endversiegelung mit matten Klarlack.
Die Reihenfolge muss aber nicht unbedingt eingehalten werden. Wichtig sind aber die Versiegelungen mit Klarlack zwischen den Arbeitschritten.
Ich will also versuchen, das Ganze an meinem Seehund zu veranschaulichen, den ihr aus meinem Baubericht vielleicht schon kennt.
Kommen wir zu Schritt Eins.
Grundieren des Modells mit anschließendem Preshading.
Das feine ist, dieser Punkt wird wohl am schnellsten abgehandelt sein.
Was soll ich euch zum Grundieren eines Rumpfes erzählen. Macht lieber viele schöne und dünne Schichten, als zu Dick auftragen.
Die Grundierung gut trocknen lassen.
Ich habe bei diesem Modell eine weiße Grundierung gewählt, da ich ein preshading vornehmen werde und zwischen schwarz und weiß der größten Kontrast herrscht.
Außerdem wird bei dieser Methode der Grundlack sehr stark verdünnt aufgetragen. Und damit dieser schnell auf dem Rumpf deckt, ohne das preshding kommplett zu stark zu übertünchen, wird eben weiß genommen.
Man kann aber auch ganz normale graue Grundierung nehmen.
Beim preshading, werden mit der Airbrushpistole Alterungsspuren und Dreck, schon vor dem eigentlichen Farbauftrag aufgebracht.
Wie ihr seht spritze ich schwarz genau da hin, wo sich aller Wahrscheinlichkeit nach, hinterher auch Dreck ansammeln und absetzen wird. Also in Vertiefungen, vor Schweißnähten und unter hervorstehenden Teilen.
Probiert einfach mal ein wenig aus, denn das schöne daran ist, man kann dabei erst mal nicht viel ruinieren und der Grundlack überdeckt auch hinterher fast alles.
Spritzt man den Grundton nämlich sehr dick, kann man ein mißlungendes Preshading auch ganz abdecken.
Ist aber meistens nicht nötig, da zum Schluß nur noch ein Hauch dieser Vorlackiermethode zu sehen sein wird.
Im schlimmsten Fall, kommt halt noch mal eine Schicht Grundierung über das ganze.
Technik der Lackierung.
Kommen wir als nächste zu den Techniken des Lackierens.
Dazu aber erst einmal noch was Grundsätzliches, dem Verdünnen der Farben.
Man kann sich natürlich den teuren Revell oder Tamiya Verdünner kaufen, halte ich aber für rausgeschmissenes Geld.
Ihr bekommt das gleiche, für einen Bruchteil des Geldes im Baumarkt.
Ihr müsst nur auf folgendes achten:
-
Enamel-Farben, von
Revell, Humbrol oder
Model-Master, werden mit Kunstharzverdünnung gemischt.
-
Acrylfarben, von
Gunze oder
Tamiay werden mit Isopropanol (bekommt ihr in der Apotheke) oder Wasser gemischt.
-
Ölfarben, von
Schminke,
Lukas oder
Goya werden mit Terpentin gemischt.
Kommen wir dazu dem Boot ein Lackkleid anzuziehen.
Wir spritzen das Modell zuerst mal, mit der gewünschten Lackfarbe gleichmäßig Uni.
Hierbei sei angemerkt, das die Konsistenz der Farbe zum Airbrushen, ungefähr der von Kuhmilch entsprechen sollte.
Habe in den nun kommenden Anschauungs-Bildern, bewusst erst mal auf das Einzeichnen meines preshading verzichtet, da es sonst unübersichtlich würde.
Als nächsten Schritt und nach einer ausreichenden Trockenphase, spritze ich nun das Boot von unten dunkel. Dazu mische ich die Grundfarbe mit schwarz an. Soll es eher Dreckig aussehen, mit dunkelbraun.
Für das Abdunkeln gelten folgende Regeln. Überall dort, wo sich Dreck und Ruß absetzen, an unzugänglichen Stellen und dort wo die Witterung den Lack nicht angreift, wird der Lack dunkel gespritzt.
Zuerst werde ich mich nun um die Stellen kümmern, wo die Sonne nicht hinkommt. In diesem Fall das Unterwasserschiff.
Bei Panzern wären das die Stellen etwa ab der Kette, bei Autos in höhe der Reifen.
Kommen wir nun zu den hellen Stellen.
Wir mischen den Grundton nun mit Weiß an, bis wir ein schönes helles Grau haben. Doch Obacht, zu stark sollte sich der aufgehellte Farbton auch nicht vom Grundton abheben. Sonst sieht es unnatürlich aus.
Genau im Gegensatz zum Abdunkeln, wird der helle Farbton nun dort aufgetragen, wo die Witterung dem Lack zugesetzt hat.
Nun noch einmal zurück zum Abdunkeln.
Jetzt kümmere ich mich um die Stellen, die unzugänglich und dreckig sind.
Man könnte fragen, warum hat er das nicht in einem Zuge gemacht.
Ganz einfach, da auch die Stellen die Verwittert sind und deshalb hell lackiert wurden, dreckig werden können.
Darum spritze ich dunkel immer zweimal und hell nur einmal. Im nächsten Bild wird der aufmerksame Leser feststellen, das es genau die Stellen sind, die ich mit meinem preshading vor der eigentlichen Lackierung schon angebracht hatte.
Das ist auch halt einer der Gründe, warum ich preshading so toll finde.
Versaut ihr jetzt etwas beim abdunkeln, sind eine Menge Arbeitsstunden für die Katz.
Versaut ihr das preshading, müst ihr einfach nur noch mal schnell grundieren.
Und durch dieses preshading, vereinfacht ihr einfach diesen Arbeitsschritt, ja ihr könnt ihn sogar überspringen.
Zu guter letzt kommt noch leichter Flugrost ins Spiel. Diesen kann man lackieren, muss man aber nicht. Es kommt halt darauf an, wie vergammelt und alt euer Model hinterher erscheinen soll.
Hierzu benutze ich sehr stark verdünnte orange oder rotbraune Farbe die ich wirklich nur sehr dezent Auftrage, damit sie sich vom Grundton nur so eben abhebt.
Ich habe hier beim Einzeichnen des Rostes übertrieben, um es besser zu veranschaulichen.
Damit wäre das Lackieren erst mal abgeschlossen.
Jetzt noch mit glänzeneden Klarlack versiegeln gut, über Nacht trocknen lasse, dann kann es weiter gehen.