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Samstag, 24. Mai 2008, 23:22

Alterung und Verwitterung von Modellen.

Ahoi liebe Airbrushgemeinde.
Wie die Überschrift schon verrät, will ich hier ein paar grundlegende Techniken und Verfahrensweisen vorstellen, mit denen man sein Modell realistisch und lebendig gestalten kann.
Dabei werde ich auf folgende Punkte eingehen:
-Grundieren des Modells mit Preshading.
-Technik der Lackierung.
-Trockenmalen.
-Washing.
-Auftragen der Decals.
-Filter.
-Effekte auftragen.
-Endversiegelung mit matten Klarlack.

Die Reihenfolge muss aber nicht unbedingt eingehalten werden. Wichtig sind aber die Versiegelungen mit Klarlack zwischen den Arbeitschritten.
Ich will also versuchen, das Ganze an meinem Seehund zu veranschaulichen, den ihr aus meinem Baubericht vielleicht schon kennt.
Kommen wir zu Schritt Eins.
Grundieren des Modells mit anschließendem Preshading.
Das feine ist, dieser Punkt wird wohl am schnellsten abgehandelt sein.
Was soll ich euch zum Grundieren eines Rumpfes erzählen. Macht lieber viele schöne und dünne Schichten, als zu Dick auftragen.
Die Grundierung gut trocknen lassen.
Ich habe bei diesem Modell eine weiße Grundierung gewählt, da ich ein preshading vornehmen werde und zwischen schwarz und weiß der größten Kontrast herrscht.
Außerdem wird bei dieser Methode der Grundlack sehr stark verdünnt aufgetragen. Und damit dieser schnell auf dem Rumpf deckt, ohne das preshding kommplett zu stark zu übertünchen, wird eben weiß genommen.
Man kann aber auch ganz normale graue Grundierung nehmen.
Beim preshading, werden mit der Airbrushpistole Alterungsspuren und Dreck, schon vor dem eigentlichen Farbauftrag aufgebracht.

Wie ihr seht spritze ich schwarz genau da hin, wo sich aller Wahrscheinlichkeit nach, hinterher auch Dreck ansammeln und absetzen wird. Also in Vertiefungen, vor Schweißnähten und unter hervorstehenden Teilen.
Probiert einfach mal ein wenig aus, denn das schöne daran ist, man kann dabei erst mal nicht viel ruinieren und der Grundlack überdeckt auch hinterher fast alles.
Spritzt man den Grundton nämlich sehr dick, kann man ein mißlungendes Preshading auch ganz abdecken.
Ist aber meistens nicht nötig, da zum Schluß nur noch ein Hauch dieser Vorlackiermethode zu sehen sein wird.
Im schlimmsten Fall, kommt halt noch mal eine Schicht Grundierung über das ganze.
Technik der Lackierung.
Kommen wir als nächste zu den Techniken des Lackierens.
Dazu aber erst einmal noch was Grundsätzliches, dem Verdünnen der Farben.
Man kann sich natürlich den teuren Revell oder Tamiya Verdünner kaufen, halte ich aber für rausgeschmissenes Geld.
Ihr bekommt das gleiche, für einen Bruchteil des Geldes im Baumarkt.
Ihr müsst nur auf folgendes achten:

-Enamel-Farben, von Revell, Humbrol oder Model-Master, werden mit Kunstharzverdünnung gemischt.
-Acrylfarben, von Gunze oder Tamiay werden mit Isopropanol (bekommt ihr in der Apotheke) oder Wasser gemischt.
-Ölfarben, von Schminke, Lukas oder Goya werden mit Terpentin gemischt.

Kommen wir dazu dem Boot ein Lackkleid anzuziehen.
Wir spritzen das Modell zuerst mal, mit der gewünschten Lackfarbe gleichmäßig Uni.
Hierbei sei angemerkt, das die Konsistenz der Farbe zum Airbrushen, ungefähr der von Kuhmilch entsprechen sollte.
Habe in den nun kommenden Anschauungs-Bildern, bewusst erst mal auf das Einzeichnen meines preshading verzichtet, da es sonst unübersichtlich würde.

Als nächsten Schritt und nach einer ausreichenden Trockenphase, spritze ich nun das Boot von unten dunkel. Dazu mische ich die Grundfarbe mit schwarz an. Soll es eher Dreckig aussehen, mit dunkelbraun.
Für das Abdunkeln gelten folgende Regeln. Überall dort, wo sich Dreck und Ruß absetzen, an unzugänglichen Stellen und dort wo die Witterung den Lack nicht angreift, wird der Lack dunkel gespritzt.
Zuerst werde ich mich nun um die Stellen kümmern, wo die Sonne nicht hinkommt. In diesem Fall das Unterwasserschiff.
Bei Panzern wären das die Stellen etwa ab der Kette, bei Autos in höhe der Reifen.

Kommen wir nun zu den hellen Stellen.
Wir mischen den Grundton nun mit Weiß an, bis wir ein schönes helles Grau haben. Doch Obacht, zu stark sollte sich der aufgehellte Farbton auch nicht vom Grundton abheben. Sonst sieht es unnatürlich aus.
Genau im Gegensatz zum Abdunkeln, wird der helle Farbton nun dort aufgetragen, wo die Witterung dem Lack zugesetzt hat.

Nun noch einmal zurück zum Abdunkeln.
Jetzt kümmere ich mich um die Stellen, die unzugänglich und dreckig sind.
Man könnte fragen, warum hat er das nicht in einem Zuge gemacht.
Ganz einfach, da auch die Stellen die Verwittert sind und deshalb hell lackiert wurden, dreckig werden können.
Darum spritze ich dunkel immer zweimal und hell nur einmal. Im nächsten Bild wird der aufmerksame Leser feststellen, das es genau die Stellen sind, die ich mit meinem preshading vor der eigentlichen Lackierung schon angebracht hatte.
Das ist auch halt einer der Gründe, warum ich preshading so toll finde.
Versaut ihr jetzt etwas beim abdunkeln, sind eine Menge Arbeitsstunden für die Katz.
Versaut ihr das preshading, müst ihr einfach nur noch mal schnell grundieren.
Und durch dieses preshading, vereinfacht ihr einfach diesen Arbeitsschritt, ja ihr könnt ihn sogar überspringen.

Zu guter letzt kommt noch leichter Flugrost ins Spiel. Diesen kann man lackieren, muss man aber nicht. Es kommt halt darauf an, wie vergammelt und alt euer Model hinterher erscheinen soll.
Hierzu benutze ich sehr stark verdünnte orange oder rotbraune Farbe die ich wirklich nur sehr dezent Auftrage, damit sie sich vom Grundton nur so eben abhebt.
Ich habe hier beim Einzeichnen des Rostes übertrieben, um es besser zu veranschaulichen.

Damit wäre das Lackieren erst mal abgeschlossen.
Jetzt noch mit glänzeneden Klarlack versiegeln gut, über Nacht trocknen lasse, dann kann es weiter gehen.


Mit freundlichen Grüßen, Jölle.

Am Ende der Straße, zählt der Penner sein Geld!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »madtatt« (24. Mai 2008, 23:37)


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Samstag, 24. Mai 2008, 23:59

Trockenmalen.
So Modellbauer, ich hoffe ihr habt eure Pinsel bereit.
Eigentlich ein kurioser Begriff, Trockenmalen, umschreibt es aber ganz genau, ihr werdet gleich merken wieso.
Dazu braucht ihr einen Borstenpinsel, der nicht zu hart ist und ein trockenes Tuch oder ein Stück Pappe oder Karton.
Als Farbe könnt ihr folgende verwenden:
Revell, Humbrol, Testors und Model Master funktionieren bei dieser Technik sehr gut. Mit Gunze geht es auch noch gut. Ölfarben sind noch befriedigend, Wasser- und Acrylfarben würde ich von abraten.
Was bezwecken wir eigentlich mit dem Trockenmalen?
Nun, man kann mit dieser Technik auf einfache Weise, die erhabenen Stellen eines Modells, also seine Oberflächenstruktur wie Nieten, Ecken und Kanten, wunderbar hervorheben, da man diese an den Rändern erhellt.
Wie gehen wir vor?
Ihr taucht den Pinsel in etwas Farbe ein. Zur Farbe sei noch erwähnt, das man am besten den Grundton des Modells mit etwas Weiß aufhellt. Der Trockenmalton sollte sich nicht zu stark vom Originalton abheben.
Nun entfernt ihr die Farbe wieder unter kreisenden Bewegungen auf dem Tuch oder der Pappe vom Pinsel. So lange, bis er kaum noch Farbe abgibt.
Auch hier übertreibe ich wieder, in dem ich Weiß genommen habe. Einfach zur besseren Veranschaulichung auch gleich bei den Skizzen.

Der Pinsel ist nun bereit zum Trockenmalen.
Dann nehmt ihr euer Modell und streift vorsichtig mit dem Pinsel über den erhabenen Stellen hin und her. Als ob ihr mit einem Staubwedel abstauben wolltet.
Die angetrockneten Farbpartikel bleiben dann an den hervorstehenden Stellen hängen.
Je öfter ihr das an einer Stelle macht, desto stärker ist der Aufhellungseffekt.


Hier noch mal ein Bild vom trockengemalten Seehund. Mann sieht jetzt sehr schön, wie die Nieten an der Wartungsklappe herauskommen.

Wichtig ist, das ihr immer nur eine kleine Stelle bearbeitet, denn jetzt kommt auch zum ersten mal der Vorteil einer Klarlackversiegelung zum tragen. Gefällt euch nämlich das Ergebnis nicht oder habt ihr zum Beispiel noch zuviel Farbe im Pinsel gehabt, so das ihr auch die Farbe an Stellen habt wo sie eigentlich nicht hin soll, bekommt ihr sie mit einem Terpentin getränkten Tuch einfach wieder weg. Terpentin greift nämlich den Klarlack nicht an.
Probiert es einfach mal aus.
Washing.
Washing ist der Gegenpart zum Trockenmahlen.
Entgegen dem Bearbeiten von erhabenen Stellen beim Trockenmahlen werden beim Washen Vertiefungen hervorgehoben.
Ein sehr schönes Beispiel dafür ist folgendes:
Stellt euch einen weiß gefliesten Raum vor. Dort schüttet ihr ein Glas dünne, schwarze Farbe über den Fliesen aus.
Anschließend saugt ihr die Reste der schwarzen Farbe, mit einem Schwamm von den Fliesen wieder auf.
Nur in den Fugen der Fliesen wird die Farbe zurückbleiben, da sie sich vorher in den Fugen gesammelt hat und der Schwamm nur die Farbe von den glatten, ebenen Fliesen saugt. In den Fugen wird die Farbe zurückbleiben und sich daher schwarz färben.

Was brauche ich fürs Washing?
-Also erstes Terpentin. Und nix anderes, wie z.B. Nitroverdünnung oder ähnliches! Das würde nämlich die Klarlackversiegelung wieder angreifen.
-Dann am besten Ölfarbe. Schwarz und Braun.
-Einen weichen Pinsel, nicht zu groß, ihr wollt das Modell ja nicht ertränken. Aber auch nicht zu klein, damit genug Farbe am Pinsel ist, um zu fließen.
-Ein saugfähiges, fusselfreies Tuch.


Nun mischt ihr das Schwarz und Braun, bis ein schönes, dunkles Schokoladenbraun entstanden ist.
Dann verdünnt ihr die Farbe bis auf die Konsistenz von Wasser. Mindestens 50 zu 50. Wie schon gesagt, das Zeug muss hinterher fließen können!
Und los geht es.
So mit dem Pinsel erst mal ordentlich von der Substanz aufnehmen. Dann mit dem Pinsel den Rand einer Kante berühren oder leicht dagegen drücken. Und schon läuft die Farbe aus dem Pinsel an der Kante, der Schwerkraft folgend, nach unten entlang.
Oftmals ist es aber auch nötig das Modell in die Hand zu nehmen, am besten mit Latexhandschuhen, um die Fließrichtung zu Beinflusen.
Mal als Beispiel wieder meinen Seehund.
Die Kannte der vorderen Schnauze steht senkrecht zur Erdachse. Damit die Flüssigkeit aber hier ordentlich an der Kante entlangläuft und sich nicht von ihr lösen kann, um unkontrolliert über den Rumpf zu laufen, ist es von Vorteil, die Achse des Bootes ein wenig zu kippen.
Siehe Bild. Die Kante ist mit einer schwarzen Linie gekennzeichnet.

Die Farbe läuft wie von Geisterhand nach unten und betont hinterher durch den abgedunkelten Bereich, die Kante.

Sollte es aber doch passieren das ein wenig Farbe an eine Stelle läuft an der sie nicht hin soll oder es war zuviel Farbe und unten in der Ecke bildet sich ein kleiner Farbsee. Kein Problem, dann kann man sie wunderbar wieder mit dem Tuch abtupfen. Das Tuch saugt die überschüssige Farbe einfach wieder weg.
Wichtig ist, nur abtupfen, nicht reiben!
Reiben kann hässliche Kratzer hinterlassen.
Durch das Tupfen verschwindet dann auf größeren glatten Flächen das Farbgemisch. Übrig bleibt es alleine in den Ecken und Vertiefungen.
Auch bei dieser Technik ist es wieder wichtig, nur kleine Areale zu bearbeiten. Die Farbe soll ja nur an den gewünschten Stellen antrocknen.
Macht man zu große Flächen verliert man schnell den Überblick und lässt Farbe an Stellen trocknen, wo sie nicht hin soll. Dann bekommt man sie aber hinterher, nur schwer wieder weg.
Nach Abschluß der arbeit natürlich wieder mit glänzendem klarlack zwischen Versiegeln. Gut trocknen lassen.

Hier noch mal ein Bild einer meiner Torpedos. Man sieht deutlich das die Fuge der Wartungsklappe eingeschwärzt ist.
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.

Am Ende der Straße, zählt der Penner sein Geld!

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Sonntag, 25. Mai 2008, 00:00

Anmerkung zum Preshading: ich selbst gehe dabei eher umgekehrt vor. Beim Preshading besteht die Gefahr, dass durch eine zu dicke Lackschicht der eigentlichen Farbgebung der Effekt verloren geht....
So führe ich meine Lackierung erst normal aus. Anschließend helle oder/ und dunkle ich den gleichen Farbton ab. Der Vorteil dabei ist der, dass man den Effekt selbst besser bestimmen und verfeinern kann. So werden zb. Blechmitten immer aufgehellt, während die Stösse abgedunkelt dargestelllt werden sollten. Bei einer vernünftigen Aufhellung braucht man normalerweise keine Abdunklung mehr durchführen. Diese entsteht eh später durch das "washing". Es kommt dabei aber auch immer auf die Größe der Bleche, bzw. ähnlichen an...

Das ist aber nur meine persönliche Vorgehensweise. Im Grunde liegt @madtatt also nicht falsch... ;)

Ich übergebe wieder... :pc:
Im Bau:

Großdiorama "Return of the living dead" in scale 28mm....

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Sonntag, 25. Mai 2008, 10:15

Hallo, du schreibst:

Zitat

Wichtig ist, das ihr immer nur eine kleine Stelle bearbeitet, denn jetzt kommt auch zum ersten mal der Vorteil einer Klarlackversiegelung zum tragen. Gefällt euch nämlich das Ergebnis nicht oder habt ihr zum Beispiel noch zuviel Farbe im Pinsel gehabt, so das ihr auch die Farbe an Stellen habt wo sie eigentlich nicht hin soll, bekommt ihr sie mit einem Terpentin getränkten Tuch einfach wieder weg. Terpentin greift nämlich den Klarlack nicht an.


Womit hast du Versiegelt? Mit Enamels, da würde ich dann vorsichtig sein, mit der Äußerung. Terpentin kann sehr wohl den Klarlack angreifen, wenn man es übertreibt.
Wenn du mit Acryls versiegelt hast, ist das schon weniger Risikoreich. Von einer gut deckenden Lackschicht ausgehend.

Was das Washing anbelangt, mache ich es wie du, nur das ich das Modell nicht in Fließrichtung verdrehe. Den Kapilarkräften ist es egal, wie rum das Modell steht. Sie fließen auch waagerecht, je schmaler die Fuge um so besser.
Auch hier vorausgesetzt die Klarlackschicht ist schließend und glatt. Auf glatten Untergrund läuft es besser.

Auch hier wieder vorsichtig sein, wenn man mit Terpentin auf Enamel Farbe ein Washing macht. Zuviel löst die Farbe an.

Wenn man nur Enamels zur Verfügung hat, nehme ich zum Washing Tuschefarbe, wie sie die Kinder zum malen nehmen. Mit etwas Spüli versetzt, läuft die Farbe auch prima in die Fugen.

Oder man versiegelt mit dem Wundermittel Future, oder Erdal Glänzer.
Dann hat das Terpentin auch keine Chance die Farbschicht anzulösen.

Meine Erfahrung dazu.
Gruß aus Hamburg
Rolf
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Sonntag, 25. Mai 2008, 10:58

Zitat

Auch hier wieder vorsichtig sein, wenn man mit Terpentin auf Enamel Farbe ein Washing macht. Zuviel löst die Farbe an.


...diese Erfahrung müßte ich früher auch mal machen. So habe ich mir mittlerweile eine andere Arbeitsweise angeeignet. Zuerst befeuchte ich die vorgesehenen Stellen nur mit Terpentin. Anschließend arbeite ich nur noch mit stark verdünnter Ölfarbe und einen kleinen Pinsel. Dabei werden die Fugen, Nieten usw. gezielt bearbeitet. Wird ein Fleck zu grob, wird dieser mit einen Pinsel mit Terpentin wieder entfernt. Das abwischen und tupfen entfällt dadurch vollständig... :pc:
Im Bau:

Großdiorama "Return of the living dead" in scale 28mm....

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Sonntag, 25. Mai 2008, 12:51

Zitat

Womit hast du Versiegelt? Mit Enamels, da würde ich dann vorsichtig sein, mit der Äußerung. Terpentin kann sehr wohl den Klarlack angreifen, wenn man es übertreibt.
Wenn du mit Acryls versiegelt hast, ist das schon weniger Risikoreich. Von einer gut deckenden Lackschicht ausgehend.

Hallo Rolle.
Habe ich mich vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt. Natürlich mit Acryllack. Klar das Terpentin die Enamel Farben wieder anlösen, darum soll man ja versiegeln.

Zitat

Was das Washing anbelangt, mache ich es wie du, nur das ich das Modell nicht in Fließrichtung verdrehe. Den Kapilarkräften ist es egal, wie rum das Modell steht. Sie fließen auch waagerecht, je schmaler die Fuge um so besser.

Gebe ich dir bei einer Fuge recht. Aber oft hat man auch nur eine Kante, wie zum Beispiel bei meinem Seehund wo die Schnauze auf den Rumpf genietet wurde. Dort läuft die Farbe einfach besser und zügiger wenn man die Erdanziehungskraft mit einbezieht.
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.

Am Ende der Straße, zählt der Penner sein Geld!

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Mittwoch, 28. Mai 2008, 11:34

Auftragen der Decals.
Kommen wir dazu das Modell zu individualisieren und zwar mit Hilfe der Abziehbilder, auch Decals genannt.
Diese geben der Lackierung erst den letzten Schliff.
Das Anbringen der selbigen gestaltet sich jedoch oftmals recht schwierig, wenn zum Beispiel die Oberfläche des Modells Unebenheiten aufweist. Dadurch wird die Qualität der aufgebrachten Decals oft stark gemindert.
Ein weitere Punkt ist, das egal wir sauber ihr lackiert, die Oberfläche durch den Lack im mikroskopischen Bereich immer unregelmäßig und uneben sein wird.
Doch durch zwei einfache Tricks, kann man dem entgegenwirken.
Und zwar durch Weichmacher und glänzendem Klarlack.
Also, ihr sprüht den Glanzklarlack auf die Stellen, auf denen das Decal soll. Ruhig zwei bis drei mal. Dann warten bis er ordentlich getrocknet ist.
Nun bestreicht ihr die Stelle mit dem Weichmacher. Diesen könnt ihr entweder kaufen, zum Beispiel von Model Master "Decal Ground" oder ihr benutzt herkömmlichen Haushaltsessig, der mit Wasser ein wenig verdünnt wird. Dadurch werden die Decals geschmeidiger. Ist vor allen bei großen Decals zu empfehlen.
Jetzt ganz normal die Decals in lauwarmen Wasser lösen und auf die behandelte Stelle aufbringen. Mit einem saugfähigen Tuch oder einem Ohrreiniger das Wasser und den Weichmacher wieder entfernen, indem man leichten Druck auf das Decal ausübt. So kann man die Flüssigkeit und eventuelle Luftblasen die sich noch unter dem Abziehbild befinden können, wieder hervorholen.
Nach einer ausgiebigen Trockenzeit könnt ihr dann mit Klarlack, das Decal versiegeln. Dabei verschwindet dann auch der Rand des Trägerfilms.
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.

Am Ende der Straße, zählt der Penner sein Geld!

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Mittwoch, 28. Mai 2008, 20:37

Echt eine super Anleitung!! Ich habe mich bisher nie an sowas rangetraut, aber wenn ich das hier so lese, verliert es einen Teil des Schreckens. Besonders das Preshading mit der Möglichkeit, beim Danebengehen einfach retuschiert werden zu können, find ich super. Ich hab irgendwie Angst, ein Modell dadurch eher zu versauen als ihm den letzten Schliff zu geben. Bin mal gespannt, wie es weitergeht!!
Viele Grüße, David

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Dienstag, 19. August 2008, 14:18

Toller Bericht, Joerg. Die grundlegenden Techniken waren mir klar, aber so einige entscheidende Feinheiten habe ich nun gelernt.

10

Samstag, 23. August 2008, 20:25

Hallo,

ich hab auch schonmal mit allen möglichen Techniken zum Erreichen dieser Effekte gearbeitet, aber insbesondere das Schattieren nach der Lackierung (Sicken, Stöße etc.) habe ich bisher einfach mit verdünnter Revellfarbe gemacht, und die hat dann entsprechend den lack wieder gelöst, aber mit Klarlack und Ölfarben (Terpentin) wird mir das nie wieder passieren! Schönen Dank :smilie:

so long :hand:, mfg Flo
"Fussball ist wie Schach nur ohne Würfel"

- Lukas Podolski -

11

Dienstag, 16. September 2008, 10:39

Super Anleitung, sowas habe ich schon sehr lange gesucht!
In progess: FW190 Revell 1:32
Done: Supermarine Spitfire Mk.IIa Revell 1:32

RockinRoller

unregistriert

12

Freitag, 5. Dezember 2008, 14:58

Prima Anleitung!

Kann mich der Meinung meines Vorgängers nur anschließen: "Sowas habe ich schon lange gesucht!" :ok:

Einige Fragen:

1.Würdest Du Gunze Topcoat als uneingeschränkt benutzbar, für diese Zwecke, ansehen?
(Zwischenversiegelung, Endversiegelung)

2. Welche Art von Grundierung verwendest Du bei Enamel, Acryl und welches Medium wählst Du?
(Mr.Surfacer, Tamiya? / Airbrush, Dose?)

Ich persönlich habe gemerkt, das "Dupli Color" Grundierung aus der Dose schlichtweg Mumpitz ist, da sie fast keinen Kontakt zum Plastik herstellt! Da ist es auch egal, ob man die billige "Ralley Haftgrund grau" für 1,50 € nimmt oder die "Grundierung weiß" für 8,95 € ... :du:
Selbst der Gebrauch von Kunststoff-Haftvermittler schadet dem Modell mehr als das es hilft!
Nebenbei ist das Zeugens auch viel zu Dick!


Danke für diesen Bericht!

Oliver

RockinRoller

unregistriert

13

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 17:32

Nach fast einem Jahr wollte ich nochmal nachfragen... HAAAALLOOOOO?!?
Keiner da... :nixweis:

Wissen will! :will:

Gruß (laut einschlägiger Literatur gehört hier kein Komma hin)
Oliver

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »RockinRoller« (22. Oktober 2009, 17:33)


Beiträge: 505

Realname: Patrick

Wohnort: tiefschder Südwesten

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14

Donnerstag, 22. Oktober 2009, 17:38

Schau mal in sein Profil, bei "letzte Aktivität"... weißte Bescheid. ;)

Schade eigentlich!

Viele Grüße,
Patrick

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