Also für die Beleuchtungen einschließlich des Radar-Sichtgerätes und der Illumination der Bewaffnung habe ich Kunststoff-Lichtellenleiter (LWL) verwendet. So komme ich mit 3 LEDs aus (eine weiße LED für die Beleuchtung an sich und 2 gelbe für die Blitzer). Aber ich muss sagen, die LWL sind extrem störrisch und daher schwer zu verarbeiten. Bevor man sie verarbeitet, sollte man sie recken. Ich band sie daher mit einem Ende oben an einem Schrank, hing unten als Gewicht eine Bastelklemme dran und fönte den Faden. Man kann ruhig die höchste Heizstufe nehmen, aber es muss ein Haarfön sein, keine Heißluftpistole, die wird zu warm und der LWL reißt.
Die Bemalung war eine kleine Herausforderung. Nicht so sehr der dunkle Bauch (den ich nicht in Schwarz, sondern Anthrazit lackiert und mit grauen Ölwash „belebt“ habe), sondern das Mäander-Tarnmuster.
Die Oberseite habe ich erst mit Revell Aqua Color 43 (Mittelgrau) grundiert, die Mäander mit einer Mischung aus 90% Revell 49 (Hellblau) und 10% Revell 05 (Weiß matt) aufgebrushed (habe ich erst mit einer Evo Silverline fPc einigermaßen hinbekommen, Versuche mit Pinsel sind schnell gescheitert), dann Glanzlack Revell 01, Decals drauf, nochmals Glanzlack, Ölwashing und zum Schluss eine Mischung aus Glanzlack Revell 01 und Revell Mattlack 02.
Da das Modell durch die erforderliche große Bleimenge – es bringt in 1/72 immerhin 115,2g auf die Waage – recht schwer ist, war es notwendig, die Hauptfahrwerke zu arretieren, damit sie nicht einfach so wegklappen. Dazu habe ich für Stützstreben nicht die Plastikteile aus dem Bausatz verwendet, sondern dünne Messingröhrchen. Den Teil, der am Fahrwerksboden angeschlagen ist, habe ich schwenkbar ausgeführt. Das Röhrchen ist zusammen mit dem zweiten Teil der Stützstrebe auf einen Elasthanfaden aufgefädelt, der selbst wieder auf der einen Seite am Fahrwerksboden und am anderen Ende mit dem Fahrwerksbein verbunden ist. Damit habe ich 2 einfache Scharniere! Zum arretieren habe ich einen dünnen Federstahldraht in beide Röhrchen eingesetzt, den man an seinem „Kupferkopf“ (s. folgendes Bild) durch die Verbindung beider Röhrchen schieben (=arretiert das Gelenk) oder zurückziehen kann (Gelenk frei beweglich). Funktioniert hervorragend!
Auch die Fahrwerksklappen sind selbstverständlich beweglich. Ich denke, das Funktionsprinzip wird mit den folgenden Bildern deutlich:
Und hier die Endergebnisse:
Die „Lichtenstein“-Anlage im Bug ist eine Herausforderung. Um die Dipole im richtigen Winkel anbringen zu können, habe ich mir eine Lehre aus Balsaholz geschnitzt, damit ging es dann recht unkompliziert:
Mit den Gravuren von Dragon war ich nicht zufrieden. Sie sind zwar technisch sauber ausgeführt, passen aber nicht 100%ig zu meinen Quellen (gut, kann an den Quellen liegen) und, was mehr ärgerte, auf dem Rumpfrücken zusammen. Ca. 1mm Versatz! Da war Spachteln und Neugravieren angesagt. Hier noch ein paar Tipps:
Zum Verschließen von Spalten empfehle ich „Masilla Plastica“ von Vallejo. Mit der dünnen Düse kann man das Material genau und sparsam auftragen. Dann kurz anziehen lassen und mit einem feuchten Wattestäbchen alles,was übersteht, wegwischen. Kein Schleifen oder Neugravieren der bestehenden Panellinien notwendig! Aber Schleifen kann man das Material, auch nach vollständigem Trocknen, nicht richtig. Es hat wahrscheinlich Acrylbasis und bleibt etwas elastisch. Wenn ich absehen kann, dass etwas geschliffen werden muss, dann setze ich auf „Dissolved Putty“ und meine Spezial-Schleifmaschine:
Zum Gravieren habe ich bisher eine Dreikantnadel (folgendes Foto ganz links) benutzt. Aber man (ich?) rutscht schnell mit ihr ab und es bildet sich auch an den Rändern der Gravur ein Grat. Seit kurzem benutze ich so ein Spezialmesser von Trumpeter (Foto Mitte, schwarzer Griff), das sich sehr gut z.B. an Dymoband führen lässt und die Gravur „vorritzt“. Dann bearbeite ich den „Ritz“ mit einer sehr feinen Gravurfeile (linker Stift mit blauem Griff) und, falls nötig (für etwas breitere Gravuren, wie bei bei dem Dragon-Bausatz und zum Entfernen des Grates) ein spezielles geätztes Gravurmesser (rechter Stift mit blauem Griff). Letzte Gratreste entferne ich dann vorsichtig mit Stahlwolle (ganz rechts). Für Deckel und Klappen gibt es geätzte Masken, die zusammen mit der Gravurnadel ganz gute Ergebnisse bringen. Und nein, die Masken sind nicht aus Gold...
So, ich hoffe, mein Beitrag findet Euer Wohlwollen. Bis demnächst!