Damit fängt alles an, Kieferholzleisten 17x17mm, genutet zur Aufnahme von max 2mm dicken Glasscheiben mit einer Einbindetiefe von ca. 2,5mm.
Die Leisten beziehe ich nach dem Zufallsprinzip, früher waren sie Standardprogramm eines jeden Baumarktes. Zuletzt habe ich sie nur noch bei Max Bahr gesehen (und dort alle verfügbaren Reste aufgekauft), mittlerweile tauchen sie aber auch im Holzmodellbauzubehör wieder auf. Ich benutze je nach Modellgröße entweder Bilderrahmen oder geeignete Holzplatten als Base. Schnittkanten bei letzteren werden mit entsprechen Sockelleisten aus dem Baumarkt verkleidet. Der Bau beginnt mit dem beizen aller Leisten und dem Bau des Grundrahmens. Wichtig - unbedingt vor dem verleimen beizen, ist erst mal Kleber drangekommen perlt auch die schönste Beize ab! Nachdem die Teile auf Gehrung geschnitten und stumpf verleimt sind, setze ich unter 45° diagonal eine Bohrung durch die Ecke und versteifte die Ecke mit einem Holzdübel (Zahnstocher sind z.B. aus Buche und haben ca. 2,3mm Durchmesser, passend zur Proxon
). Hier mal eine Skizze zum generellen Aufbau...
Nach dem der Grundrahmen durchgetrocknet ist, werden die vertikalen Rahmenstützen gesetzt, winkelgerechte Sägeschnitte sind allerdings Pflicht. Ihr könnt Euch vorstellen, dass auf 17x17mm Klebefläche mal 4 Stützen einiges an Last kommen kann, wenn die Vitrine verglast ist. Deswegen dübele ich alle Klebungen nach,
Nun werden alle senkrechten Scheiben eingesetzt, achtet beim Scheibenmaß auf den entsprechenden Überstand der Nuttiefe des oberen Rahmens. Die Scheiben haben sonst Luft, klappern und die Vitrine ist nicht staubdicht. Der Vitrinendeckel wird genauso gebaut, drei Seiten rechtwinklig verleimen, idealerweise vorher alle Leisten auf 45° Gehrung gesägt, Scheibe eingepasst, den Rahmen schließen, trocknen lassen!!!! und dann vorsichtig diagonal verdübeln ohne ins Glas zu bohren
Wenn bis hier alles gut ging, werden die Vertikalen mit dem Deckel verheiratet, wurde sauber gebaut passen die Teile "schmatzend" aufeinander, verleimen, trocken lassen, nun senkrecht verdübeln. Nach dem Trocknen werden die überstehenden Dübel/Zahnstocher abgeschnitten, sauber verschliffen und mit einem Klecks Beize farblich angepasst. Nun sollte alles so stabil sein, dass es problemlos bewegt werden kann. Die Endbehandlung ist Klarlack oder Ballenmattierung der Holzteile, je nach gewünschter Optik, Glas putzen über Modell stülpen und fertig.
Die nachfolgenden Bilder zeigen ein IMAI Modell der chilenischen Bark "Esmeralda" in 1:350. Hier wurde wiederum ein Bilderrahmen verbaut, jedoch auf die Grundleisten verzichtet, die Scheiben sitzen stumpf auf der Bilderrahmenoberseite auf. Das Modell sitzt als WL-Modell auf der eigentlichen Rahmenrückseite fest aufgeklebt und kann (zum z.B. Flagge hissen) auch wieder entnommen werden. Hier die Haube mit fest verbundenem Rahmenunterteil.
Die Nuten sind für den Klemmmechanismus des Bilderrahmenrücken.
Hier die Gehrung auf der Rahmenoberseite, die Dübel sind fast unsichtbar, die vertikalen Stützen hätten besser passen dürfen...
Das Modell auf seinem Styropormeer..
Nun mit der fertigen Haube
...und das ganze nochmal von unten