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Maßstab 1:48 P-38J Lightning

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  • »m42duster« ist der Autor dieses Themas

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Realname: Dietmar Mühlhans

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1

Mittwoch, 11. August 2010, 12:23

P-38J Lightning

Hallo Modellbaukollegen! :wink:

Hier ein Paar Bilder meiner kürzlich fertiggestellten P-38 Lightning.







Die Fotos zeigen eine Maschine aus dem Pazifikkrieg. Hintergrund meinerseits für dieses Modellprojekt war jedoch ein Ereigniss, welches sich am 1. März 1945 über Deutschland abspielte. Hierbei war für mich ausschlaggebend das es sich bei diesem Modell der Firma Academy im Maßstab 1/48 um eine P-38J handelte.

Der Hintergrund für mein obiges Modellprojekt:

Luftkampf über Korbach am 1. März 1945
Was geschah mit 2nd Lieutenant Dale N. Greely?


Februar/März 1945
Für Deutschland zeichnete sich in diesem zweiten Weltkrieg eine Niederlage ab, die mit der von 1918 nicht zu vergleichen ist. In diesem Krieg fand das Kampfgeschehen nicht im Ausland statt, sondern die deutsche Bevölkerung war unmittelbar in die Kampfhandlungen miteinbezogen. Hitler, im vollen Wissen über die bevorstehende Niederlage, ließ die Wehrmacht bis zuletzt weiterkämpfen. Millionen von Soldaten hatten in diesem Krieg bis zu diesem Tag ihre Gesundheit und ihr Leben geopfert. Doch nun, da sich für das Naziregime das Ende abzeichnete, wurden die Durchhalteparolen noch lauter und der totale Krieg, den Göbbels im Berliner Sportpalast propagiert hatte, war Wirklichkeit geworden.
Auch im Kreis Frankenberg bekam die Bevölkerung dies zu spüren. Am Tage beherrschten die Jabos (Jagdbomber) der 8. und 9. Luftflotte der U.S. Air Force den Himmel über Deutschland, und in der Nacht kamen die Bomber des Bombercommands und Nachtjäger der 2. Englischen Taktischen Luftflotte.

Die Ereignisse am Morgen des 1. März 1945
In den frühen Morgenstunden des 1. März 1945 starteten 2nd Lt. Dale N. Greely und sein Flügelmann Roy E. Osborne (beide von der 370th Figthergroup,401 Fightersquadron) mit ihren Maschinen vom Typ P-38J Lightning (Seriennr.: 0766496 ; 2nd Lt. Greely und Seriennr.:0557285 ; 1st Lt. Osborne). Beide Maschinen voll aufgetankt und mit Bomben beladen. Ihr Tagesbefehl lautete: “Bewaffnete Aufklärung“. Die Piloten starteten
mit Kurs Hamm in Westfalen. Sie sollten Störangriffe und Aufklärung im Raum Soest und Hamm fliegen. Als Lt. Greely und Lt. Osborne ihr Zielgebiet erreichten mussten sie feststellen, dass es unter einer tiefhängenden Wolkendecke lag. Lt. Osborne gab später im ACMR (Air Crew Missing Report) der USAAF (United States Army Airforce) die Wolkenobergrenze mit 4500 Fuß an. Kurz vor dem Herabstoßen durch die Wolkendecke,um mögliche Ziele ausfindig zu machen und anzugreifen, tätigte Lt. Osborne noch einmal einen Rundumblick um sich zu vergewissern das sein Flügelmann hinter ihm war. Zu diesem Zeitpunkt wußte Osborne noch nicht, dass es das Letzte sein würde, was er von Lt. Greely sah.Der Beginn des Angriffs wurde später mit 09:10 Uhr festgehalten. Nachdem Lt. Osborne wieder durch die Wolkendecke nach oben gestoßen war, sah er
sich gleich wieder um. Lt. Greely konnte er jedoch nirgends ausfindig machen. Er versuchte seinen Flügelmann zweimal per Funk anzusprechen, aber er bekam keine Antwort. Lt. Osborne kreiste mit seiner P-38 noch fünf Minuten über dem Gebiet. Von Lt. Greely war jedoch nichts zu sehen. Nach seiner Rückkehr zum Stützpunkt meldete Lt. Osborne umgehend den Verlust seines Kameraden. Im schriftlichen Bericht von Lt. Osborne, der dem ACMR beiliegt, steht als Absturzursache feindliches Bodenfeuer". Der letzte Sichtkontakt ist mit 09:10 Uhr nahe Soest angegeben".

Abschrift des Originalberichtes von 1st Lt. Roy E. Osborne

„I was flying Blue Three and Lt. Greely was my wing man. We were divebombing the marshalling yard at Soest, Germany (B2529). We were flying a
zero degree heading at the time of the run. There was a cloud layer at 4,500 feet over the target, with the southern edge of the cloud running on an east-west line right over the target. We dived at the target, broke up and to the right. Then I came up through the clouds and look around. I did not see Lt. Greely´s plane. I did see him just before the start of the dive-bombing run because I looked around behind me to see if he was in position. The attack took place about 09 10 hours, 1 March 45.My flight circled above the area for five minutes but nothing was ever seen if Lt. Greely. I called him
twice over radio and received no answer.”


Was geschah wirklich?
Neueste Zeitzeugenaussagen, welche im Zusammenhang mit der Bergung der Überreste von Lt. Greely´s P-38 aufgenommen wurden, sowie bisherige Ermittlungen der Arbeitsgemeinschaft Luftkrieg-Ederbergland, belegen jedoch, dass Lt. Greely nicht bei Soest durch Bodenfeuer abstürzte. So konnten von der AG mehrere Zeitzeugen ermittelt werden, welche unabhängig von einander klar angaben, das kurz hinter der Maschine von Lt. Greely ein deutscher Düsenjäger (vermutlich eine Me-262) aus den Wolken stieß. Nach einem kurzen Feuerstoß der deutschen Maschine ging die P-38 brennend zu Boden. Der deutsche Düsenjäger verschwand sofort nach dem Abschuß wieder in den Wolken. Lt. Greely gelang es mit dem Fallschirm auszusteigen. Nachdem das Flugzeug zwischen den Orten Rhena und Lengefeld bei Korbach im freien Feld auf einem Acker aufschlug, landete Lt. Greely zwischen Lengefeld und Goldhausen. Nach kurzer Suche wurde Lt. Greely von den Bürgern gefangen genommen und den zuständigen Behörden übergeben. Lt. Greely wurde nach bisherigen Nachforschungen als Kriegsgefangener auf den Weg in die SS- Kaserne in Bad Arolsen geschickt, wo er jedoch nie ankam. Aufgrund der Nachforschungen der AG Luftkrieg-Ederbergland lässt sich nun belegen, dass die P-38 von Lt. Greely nicht wie angenommen durch Bodenfeuer nahe Soest abstürzte, sondern von einem deutschen Jäger ca. 100 km östlich des angenommenen Absturzortes abgeschossen wurde.

Quellen für diesen Bericht waren Augenzeugenberichte, der Aircrewmissingreport und die Chronik der 370th Fightergroup.

Hier findet Ihr bei Interesse weitere Berichte zum Thema "Luftkrieg über dem Ederbergland".

Gruß
Dietmar
:prost:


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2

Mittwoch, 11. August 2010, 13:17

Servus Dietmar,

hochinteressanter Bericht zu dem Rollout deines Prachtstücks :respekt: :dafür: , auch die Dioramenplatte macht sich gut. :thumbsup:
Zwei Sachen sind mir aufgefallen :ahoi: Auf dem zweitem Bild der rechte Fahrwerksreifen steht etwas krumm drin
und das die Antennendrähte fehlen die von beiden Seitenrudern auf die hintere Kanzel zu laufen und dort befestigt sind.
https://www.airwar.ru/image/idop/fww2/p38j/p38j-1.gif

Mit was für Farbe hast du denn die Naturmetalllackierung gemacht, die sieht nämlich Klasse aus 8o , nicht so hochglänzend wie man vielerorts
sieht.

viele Grüße Sven :wink:

3

Mittwoch, 11. August 2010, 19:59

Moin Dietmar!

Von der Geschichte bin ich schwer beeindruckt, vom Modell leider weniger. Ich weiß das ein Naturmetall Finish eine heikle Sache ist und die wenigsten damit eine gute Figur machen, aber ich vermute mal Du hast das ganze mit dem Pinsel gemacht, deshalb kommt das ganze auch ein wenig streifig daher. Die Platte ist absolut in Ordnung, ich würde sie nicht besser hin bekommen und muss mir selbst immer eine leihen zum fotografieren. Ich hoffe ich komme selbst noch mal in den Genuss ein silbernes Flugzeug zu bauen und dann darfst Du auch vom Leder hauen. Gruß, Jabo31.

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4

Mittwoch, 11. August 2010, 20:13

Jetzt muß ich mal kurz meinen Senf nochmal dazu geben.
Udo, vorsicht, die Einsatzmaschinen sahen mitunter wirklich so aus :idee:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…ntenimiento.jpg
https://www.google.de/imgres?imgurl=http…%26tbs%3Disch:1
Ich habe in meinen Unterlagen mal nachgesehen und da sehen 90% der Maschinen matt, beschlagen und streifig aus.
Diese highpolished Maschinen flogen wohl nur Kommandeure oder es waren Propagandafotoaufnahmen.
https://www.aviationspectator.com/files/…045.preview.jpg
So war es ja auch bei den Thunderbolts und Mustangs.

viele Grüße Sven :wink:

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5

Mittwoch, 11. August 2010, 20:22

Hallo Sven! :wink:

Danke für das Lob! :) Flieger sind eigentlich ja nicht mein Hauptgebiet. Die bau ich nur wenn ich dazu im Rahmen unserer Forschungsarbeiten einen Bezug habe. ;) Das mit dem Fahrwerk ist mir beim ausrichten passiert. Habe da wohl etwas gepennt und es dann zu spät gesehen, leider erst nach dem durchtrocknen vom Kleber. :bang: Die bei dieser Maschine verwendeten Farben waren alle von Revell. Der Metalllack war Aluminium
(Farbnummer 99). Ich habe das ganze zum Schluß nochmal mit matten Klarlack bearbeitet. Die Antennendrähte, muß ich gestehen, habe ich absichtlich weggelassen. Damit stehe ich irgendwie immer etwas auf dem Kriegsfuß. :pfeif:
Bei meinem nächsten Fliegerprojekt werde ich versuchen, das mit den Antennendrähten mal hinzubekommen. Es wird eine Lancaster der 617th Squadron "Dambusters". In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 zerstörte diese Squadron, nur 20km von mir entfernt, die Edersperrmauer.
Hierfür habe ich den Revellbausatz im Maßstab 1/72 schonmal auf Halde liegen. :rolleyes:

Gruß
Dietmar
:prost:

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6

Mittwoch, 11. August 2010, 20:45

... ich vermute mal Du hast das ganze mit dem Pinsel gemacht, deshalb kommt das ganze auch ein wenig streifig daher.
Hallo Udo! :wink:

Du hast schon recht, die Maschine ist tatsächlich mit dem Pinsel lackiert. Allerdings habe ich das auch mit voller Absicht getan. Es ging mir gerade um ein streifiges Aussehen. Ich wollte ausprobieren ob das nicht besser wirkt, was die Abnutzungsspuren an einem solchen Flugzeug betrifft.
Ich persönlich bin mit dem Ergebnis zufrieden, aber das ist eine Geschmackssache.
Übrigens nehme ich Kritik nicht übel, schließlich ist sie ja erwünscht! :ok: Wenn ich damit ein Problem hätte würde ich meine Modelle wohl nicht in ein Modellbauforum stellen. :)

Gruß
Dietmar
:prost:

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7

Mittwoch, 11. August 2010, 21:12

Dietmar die Idee mit der Pinsellackierung ist auch gar nicht so verkehrt.
Da Flugzeugbleche nie ganz gleich aussehen und immer mit der selben Walzrichtung aufgenietet wurden,
erscheint so ein Naturmetalllook nie homogen.
Besser geht so ein Finish mit der Airbrushpistole Revell Aqua Color Nr.99 aufzusprühen und dann mit Revell Enamel Nr.99
und einem alten "gestuzten" Pinsel einzelne Bleche in verschiedene Richtungen trockenzubürsten.

Es muß nicht immer Alclad oder Model Master Polierfarben sein.

Auf deine Dambuster bin ich schon gespannt 8o , ich habe den Bausatz auch noch liegen :thumbsup:

viele Grüße Sven :wink:

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8

Donnerstag, 12. August 2010, 08:23

Guten Morgen Sven! :wink:

Danke für den Tipp! Das werde ich bei meiner nächsten Naturmetalllackierung mal ausprobieren. :ok:
Diese Polierfarben lohnen sich für mich sowieso nicht. Ich baue ja wie gesagt nur sehr selten einen Flieger. Und um mir diese Farben ins Regal zu stellen sind sie mir einfach zu teuer. Außerdem habe ich noch einen ausgiebigen Vorrat an Revell-Enamelfarben. Ich war auch mit Revell eigentlich immer sehr zufrieden. Warum soll ich auf was neues umsteigen wenn ich mit altbewährtem zufrieden bin?!

Gruß
Dietmar
:prost:

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9

Donnerstag, 12. August 2010, 10:08

Moin Moin Dietmar,
gegen die Revellfarben ist ja auch nichts einzuwenden.
Die verwende ich auch zum größten Teil. Und wie gesagt, die meisten Flugzeuge waren nicht so hochglänzend.
Mit den Farbtönen eisen, silber und alu lässt sich eine durchaus stimmige Metalloberfläche erzielen
viele Grüße Sven :wink:

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