Hallo Zusammen,
angeregt durch viele Beiträge hier im Forum über den Umbau von Modellen, habe ich mich mal an einen Truck mit Hänger getraut. Die Idee war, die Charakteristik eines dieser langen Viehtransporter zu zeigen, wie sie in Australien mit mehreren Trailern über Land fahren. Schwere mehrachsige Zugmaschine mit langem Auflieger, plus Dolly und zweitem Auflieger, ebenfalls mit offenen Bracken.
Diesen Baubericht schreibe ich im Nachhinein, da ich außer dieser Idee keine Ahnung hatte, wie ich das überhaupt anstellen sollte. Ehrlicherweise gebe ich zu, zu befürchten, dass ich zwischendurch alles in die Tonne werfen würde. Zusammenfasend muss ich bis jetzt sagen, dass es viel Spass gemacht hat, diese Idee zu entwickeln und auf Grund vieler Anregungen hier aus dem Forum eigene Lösungen zu finden. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass der Maßstab HO – 1:87 in diesem Forum doch eher wenig Beachtung findet, wovon ich mich selbst nicht frei sprechen möchte. Der Bau ist eben nicht so spektakulär mit zig Teilen und meist werden fertige Modelle gezeigt, ohne Bezug für den Betrachter zu einem Standartmodell. Trotz gefallen, ist es da schwierig, außer „schönes Modell“ irgendeinen Kommentar abzugeben, außer man baut eben selber in diesem Maßstab. Diese Anmerkung möge bitte nicht falsch verstanden werden, sondern eher als Anregung, dem auch hier schlagenden Bastlerherzen mit entsprechenden Kommentaren etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Freude zu machen.
Zurück zum Plan. Mangels entsprechender Masse in größeren Maßstäben hab ich klein angefangen und mir zwei Werbetrucks von Coca-Cola als Basis genommen, Maßstäblich also irgendwo im Bereich 1:87, aus Metall und Kunststoff, mehrheitlich gesteckt und vernietet, ohne ersichtlichen Ansatzpunk t für eine Materialschonende Demontage.
Einzig die ersichtlichen Nieten geben einen Ansatz vor. Gefunden hab ich beim Truck zwei Metallnieten vorne und mittig, sowie eine Kunststoffniete (verschmolzen) hinten und beim Trailer eine Verschraubung, die den Kunststoff-Aufsatz mit dem metallenen Untergestell verbindet. Die Metallnieten hab ich aufgebohrt, die Kunststoffnieten mit dem Skalpell gekappt und die Schrauben am Trailer gelöst. Alle anderen Teile sind dann nur gesteckt und einfach auseinander zu nehmen.
Die Überlegung war jetzt, deinen einen Truck zu Schrotten und aus den Teilen einen Dolly zu bauen, sowie dem anderen Truck eine vierte Achse zu geben. Die erste Überlegung einer Vorlaufachse gab ich zugunsten einer Nachlaufachse auf – dazu später.
Als erstes hab ich den Dolly in Angriff genommen und hierfür den Bereich der Antriebsachsen mit der Sattelplatte abgetrennt. Leider vergaß ich, dies zu fotografieren, aber so in etwas sind die Schnitte angelegt.
Dann fiel mir auf, das der Dolly zu kurz ist, es fehlte der Überhang für die Deichsel. Hier musste ich das fehlende Stück ergänzen, was auf Grund der Konstruktion und dem vorhandenen Material nur mit mehreren Schichten möglich war. Nach dem fünften Versuch kam dann das heraus, wobei ich mir über die Deichsel noch keinen Gedanken gemacht habe. Unter dem vorbau ist lediglich ein 1 mm Durchgang vorhanden. (Die spätere Lösung mit einem Draht gefallt mir aber nicht)
Beim Bau des Dolly fiel mir auf, dass die Auflage des Trailers sehr auf der hinteren Antriebsachse liegt und so nicht dem Original mit einer eher mittigen Gewichtsverteilung entspricht. Der Zugmaschine habe ich deshalb keine Vorlaufende, sondern eine Nachlaufachse spendiert. Trotz fünfmal messen erscheint mir die Lage doch etwas zu weit nach hinten, was mir aber erst beim Zusammenbau auffiel.
Als erstes hab ich mal die Stoßstange abgetrennt und aus dem geschrotteten Truck den Bereich der Vorderachse raus geschnitten.
Danach kam eine Mess – Probier- und Klebeorgie, die ich leider nicht dokumentiert habe. Da es einen Höhenunterschied zwischen der ursprünglichen Vorder- und Hinterachsen gibt, sah es zuerst aus, als wenn die neue Achse geliftet wäre, was aber nicht aussah. Letztendlich nur so viel, ich habe meine Fingerspitzen wieder auseinander bekommen und die Skalpellwunden hielten sich in Grenzen. Letztendlich sah es dann doch noch ordentlich aus und die Achsen liegen alle auf einer Linie. Als letzes klebte ich die Stoßstange wieder an, die aber etwas zu niedrig sitzt.
Zum Schluss kamen die Trailer. Meine Idee war ja, dass es Viehtransporter werden, mit offenen Rungen an den Seiten. Bei einem wollte ich diese mit Bildern versehen, mit dem Gedanken, das die leeren Zwischenräume dem Gesamtbild nicht schaden, da das Gehirn das Bild vervollständigt – zumindest klappt das bei real großen Bildern, aber seht nachher selbst.
Die Seitenwände trennte ich komplett raus und schnitt dann den untersten Rand separat aus und klebet diese an die Bodenplatte. In die entstandene Nut klebte ich dann jeweils fünf Rungen und je eine in das Oberteil, um die Querriegel zu befestigen.
Einige Fehlersuche später, wobei ich es mit kurzen Stücken und Flechtwerk versuchte, sahen die Aufbauten dann so aus. Der offener wird dann mit dem Bild beklebt, aus dem ich dann später ca. 1 mm Streifen heraus geschnitten habe.
Zum Schluss noch ein paar Details, den Anhängerhaken und das Bild, das ich mit CorelDraw auf Holz getrimmt habe.
Und so sieht der Truck jetzt im Ganzen aus. Das Chassis habe ich schwarz bemalt und am ersten Trailer schon die Abstützungen abgesägt. Das Fahrerhaus werde ich noch neu bemalen (Farbe?) und evtl. noch etwas zurüsten, wenn ich in der Kramkiste was Passendes finde.
Liebe Grüße
Dieter