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Sonntag, 8. April 2012, 11:23

Geschützlafetten selbst gemacht

Hallo Werftgemeinde :wink:

Ich möchte Euch, eine Möglichkeit zeigen um Lafetten selbst herzustellen. Leider bedingt diese Variante, dass man eine Fräsmaschine besitzt oder zumindest über eine Bohrmschine mit Bohrständer und einem Kreuztisch ( Koordinatentisch ) verfügt. Als Ausgangsmaterial habe ich Buchenholz verwendet, Kunststoff würde vermutlich auch funzen, aber welchen man verwenden kann, da kenne ich mich nicht so aus, er sollte beim fräsen einfach nicht wegschmelzen. :D



Als erstes habe ich ( nach einigen Prototypen ) eine kleine Skizze erstellt, wobei der Seitenriss eigentlich der wichtigste Riss überhaupt ist, den wird man vorallem auf der Fräsmaschine benutzen.



Danach werden alle Abmessungen auf das Frästeil übertragen, der Rohling weist bereits die richtigen Abmessungen aus, in dem Fall 8 x 9 mm.



Als erstes wird die Unterseite der Lafette bearbeitet, also die Aussparungen für die Achsen und die Rundung in der Mitte. Auf der Unterseite kommen die meisten Fräserarten zum Einsatz 1 Zylinder-, 2 Kugel- und 1 abgerundeter Zylinderfräser ( der Zerstörer schlechthin, die meisten Lafetten hat der Kerl auf dem Gewissen :!! ) Die Nuten für die Achsen können ruhig in Vierkantform gefräst werden, man wird die eh nie mehr sehen.



Nachden die Achsnuten gefräst sind, kommt der Mittelteil an die Reihe, hier empfiehlt es sich erst mit dem Kugelkopffräser ca. 0.5 mm vorzufräsen, bevor das Monster eingesetzt wird.



Beim Einsatz des Monsters, schön auf die Drehzahl achten, am besten die kleinste mögliche Drehzal verwenden und auch den Vorschub nur mit wenigen Zehntel MM einstellen, lieber mehrmals fräsen, als die Lafette zerlegen lassen. :D



Wenn man bis hierher geschafft hat, ist die Sache schon halb gegessen. Für die Schildzapfenlager kommt ein kleiner Kugelfräser zum Einsatz.



Nun werden die Abstufungen mit dem Zylinderfräser gefräst.
Wichtig : Immer erst alle Fräsungen Quer zur Längsachse machen, bevor man die Lafette aushöhlt.



Nun geht's zum nächsten Knackpunkt, das Aushöhlen der Lafette. Dazu sollte der Wandstärke ein besonderes Augenmerk gegeben werden, einmal Verfräst und man kann von vorne beginnen. Daher werden die ersten beiden Fräsungen jeweils bei den Aussenwänden gemacht, es ist von Vorteil erst mit max. 0.5 mm Tiefe entlang der Aussenwände zu fräsen, danach kann man auf 1-2 mm Tiefe gehen und am Schluss den Mittelteil bearbeiten.



Nun hat man's geschafft und das Teil kann auf der Tischkreissäge auf Länge abgesäbelt werden.





Nach dem Schleifen und Entgraten hat man eine ganz passable Lafette und nach dem Einpassen der Fontplatte, kann man ........




das Geschützrohr mal Probesitzen lassen. :D Was nun noch fehlt sind die Achsen mit den Rädern, der Richtkeil ein paar Augbolzen und sonstiger Kleinkram, ja und einweing Farbe könnte auch nicht schaden.

Fortsetzung folgt

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

2

Sonntag, 8. April 2012, 12:39

wow!

sehr schön!! :ok:
das mal ein sehr schöner Beitrag wie das geht, bin begeistert!! und hab mir gleich mal was abgeguckt :)
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

3

Sonntag, 8. April 2012, 15:03

Sehr schön gemacht.

Allerdings spannst du das Holz falsch ein, seitlich lang rausguckend kann es zuviel schwingen - das ist dann wahrscheinlich auch der Grund dafür das dir einige kaputtgingen. Und vermutlich hast du für Holz eigentlich zu wenig Drehzahl (schau mal wieviel eine handelsübliche Oberfräse macht und vergleiche das mit deiner Metallfräse, dann weißt du worauf ich hinauswill), aber da kann man auf die Schnelle nichts ändern, damit muß man sich halt arrangieren. Fräser mit sehr scharfen aber deutlich weniger vielen Schneiden (nur 1 oder 2) könnten auch helfen.

Spann es mal mittig in den Schraubstock, so das nur der zu bearbeitende Teil oben rausschaut . Die Verwendung von Paralellen würde helfen, wenn du welche hast. Ist etwas Übungssache, aber das kommt mit der Zeit. :)
Habt einen schönen Tag.

Gruß,
Michael

4

Montag, 9. April 2012, 14:15

Hallo Leute :wink:

Vielen Dank für die Blumen. :D

@Michael
Ich fräse lieber ausserhalb des Schraubstockes, da kann ich nichts Kaputt machen. :D Aber Du hast natürlich Recht damit. Die Drehzahl der Proxxon liegt zwischen 5'000 und 20'000 Umdrehungen / Min. und somit ca. 10'000 Umdrehungen tiefer als bei einer Oberfräse. Bei den kleinen Fräsdurchmessern 2-5 mm sollte die Geschwindigkeit aber ausreichend sein.

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

5

Montag, 9. April 2012, 15:50

Moin Sergio,

jaein - je kleiner der Fräserdurchmesser desto schneller sollte die Drehzahl sein um für jede einzelne Schneide in Verbindung mit dem Vorschub genug Geschwindigkeit zu haben - ist genau wie bei der Drehe, nur das hier das Werkzeug dreht. Schau mal, ein 2mm Fräsers macht 10000 U/min, dann bewegt sich jede Schneide 6,28mm x 10000 und macht somit 1046,7mm pro Sekunde, also knapp 1m Schnittgeschwindigkeit. Ein 6mm Fräser (und die meisten sind ja noch größer) in einer mit 20000 U/min laufenden Oberfräse bewegt jede Schneide mit 18,84mm x 20000, das sind 6280mm pro Sekunde und somit etwas über 6m Schnittgeschwindigkeit. Oder deiner bei 20000 macht 2m und die Oberfräse bei 30000 macht 9m. D(ie optimalen Schnittwerte müßtest du dir für das jeweilige Material aus dem Net raussuchen.)

Von daher - drehender Durchmesser größer = Drehzahl runter, drehender Durchmesser kleiner = Drehzahl rauf. Aber wie schon gesagt, mehr als ganz aufdrehen kannst du nicht, es muß also so gehen. Improvisieren gehört zu Handwerk. ;) Bei Kunststoff/Polystyrol könnte die Drehzahl weit runter, damit die Hitze des schneidens nicht das Material anschmilzt und den Fräser verklebt - gleiches Problem wie bei den Hand-Dremeln.

Aber natürlich hilft es immer schon sehr scharfe/neue Fräser zu nutzen, und die sollten bei Plastik und Holz (oder auch Alu) besser nur 1 oder 2 Schneiden haben. Dadurch wird der geschnittene Span besser abgeführt.

Und was meinst du mit "kaputtmachen" in Bezug auf mittig einspannen? :nixweis:
Habt einen schönen Tag.

Gruß,
Michael

Beiträge: 447

Realname: LarsHofmann

Wohnort: Ortrand

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6

Dienstag, 10. April 2012, 12:19

Hi ich hätte auch noch nen kleinen Tip.. Wenn du schon neben dem Schraustock fräst (was ich auch nicht machen würde), dann solltest du das dickere Ende am Rohling belassen und die "Einschnitte" Am Äußeren Ende machen. Dann können dort weit mehr Momente aufgenommen werden, ohne dass das Werkstück abrechen kann.

Ansonsten :ok: für die Lafetten

Grüße

Lars
SdKfz 9
Swedish Regal Ship VASA von Revell
I don´t need luck, I have gun´z

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