Hallo Modellbaufreunde!
Heute starte ich den Baubericht zu meinem Traumauto, dem Ferrari F40.
Vorweg aber ein paar Infos zum Auto, dem Bausatz und den Transkits.
Der Ferrari F40:
Der Ferrari F40 wurde 1987 als Nachfolger des legendären Ferrari 288 GTO eingeführt. Dieses Fahrzeug war nicht nur ein Meilenstein für Ferrari, sondern auch für die gesamte Automobilindustrie. Entwickelt, um das 40-jährige Bestehen von Ferrari zu feiern, verkörperte der F40 das ultimative Streben nach Leistung und Ingenieurskunst.
Er wurde von Enzo Ferrari selbst in Auftrag gegeben, um die Tradition von Ferrari als Hersteller von reinen Rennwagen für die Straße fortzusetzen. Es sollte das schnellste und leistungsstärkste Straßenauto seiner Zeit sein und die Technologie und das Erbe von Ferrari verkörpern.
Der Ferrari F40 war ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Unter der Kohlefaser- und Kevlarkarosserie verbarg sich ein Twin-Turbo-V8-Motor mit 2,9 Litern Hubraum, der beeindruckende 478 PS und ein maximales Drehmoment von 577 Nm produzierte. Dieser Motor war mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe gekoppelt und verlieh dem F40 eine Höchstgeschwindigkeit von über 320 km/h. Die Leichtbauweise des F40 trug dazu bei, dass er mit einem Trockengewicht von nur etwa 1.100 kg beeindruckende Leistungswerte erzielte.
Während seiner Produktionszeit von 1987 bis 1992 wurden insgesamt rund 1.315 Ferrari F40 hergestellt. Obwohl es keine offiziellen Varianten gab, wurden einige Sondermodelle, wie der F40 LM und der F40 Competizione, für den Rennsport produziert. Diese Fahrzeuge waren noch leistungsfähiger und seltener als die Serienversion des F40.
Ich werde den Strassenwagen in der europäischen Ausführung machen. Weiters habe ich entschieden nicht die Version für Puristen (Seitenscheiben aus Plexiglas mit kleinen Schiebefenster, keine Klimaanlage) zu machen, sondern die etwas komfortablere mit innerer Türverkleidung, Seitenfenster zum Kurbeln und Klimaanlage.
Das Pocher Modell:
1991 hat dann Pocher einen Bausatz des F40 im Maßstab 1:8 veröffentlicht. Wie auch beim Testarossa hat sich Pocher aber dazu entschieden den Bausatz gegenüber Pocher Modellen von früher zu vereinfachen. Hintergrund für diese Entscheidung war, dass man dadurch eine größere Käuferschicht ansprechen wollte, da das Modell sehr einfach zusammengebaut werden konnte. Alle Teile wurden lediglich zusammengesteckt bzw. geschraubt.
Ich habe bei Ebay einen relativ gut erhaltenen und nicht verbastelten zusammengebauten F40 gefunden, den ich komplett zerlegt habe und dann von Grund auf neu aufbauen werde.
Transkits:
Im Laufe der sind dann einige Transkits erschienen, mit denen der Detailgrad verbessert werden konnte.
Der „heilige Gral“ unter den Transkits ist der von Autograph. Der Transkit wurde in einer limitierten Stückzahl veröffentlicht. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden dann aber weiter Auflagen gemacht. Der Transkit besticht vor allem durch die vielen Details beim Fahrwerk und Rahmen. Er besteht aus 8 A4 Platinen mit Ätzteilen, zahlreichen Weißmetall-Gussteilen, Metallfelgen, Decals für Cockpit und Kohlefaser- und Kevlarflächen. Ausserdem Stoff für Armaturenbrett und Sitze und jede Menge Kleinteile wie Schrauben und Muttern.
Der von mir verwendete Transkit stammt aus der letzen Auflage mit den Speedline Felgen.
So habe ich dann im Jahr 2021 mit dem Bau begonnen. Da aber dann von Tommaso Iuele ebenfalls ein Transkit für den F40 angekündigt wurde habe ich den Bau gestoppt bis dieses Transkit verfügbar ist.
Um die Zeit bis dahin zu überbrücken habe ich dann mit dem 1:8 Testarossa von Pocher begonnen für den der Transkit von Tommaso Iuele bereits verfügbar war. So habe ich dann die letzten 2 Jahre am Testarossa gebaut.
Hier der Link zum Baubericht des Testarossa:
Fertig: Ferrari Testarossa 1:8 von Pocher mit Transkits
Vor einigen Wochen ist dann auch der F40 Transkit von Tommaso Iuele fertig geworden. Der Transkit besticht durch einen sehr detaillierten Motor aus gedruckten Teilen. Er beinhaltet auch die Fronthaube, Heckflügel und Felgen für die LM Version und viele andere gedruckten Teile. Er beinhaltet 5 A4 Platinen mit geätzten Teile und schöne Decals für die Straßen und LM Version.
Nach Begutachtung beider Transkits ist die weitere Vorgehensweise soweit klar.
Ich werden den Bau der Strassenversion fortsetzten und wie schon beim Testarossa den Motor von Tommaso Iuele als Standalone Modell machen. Bezüglich der Ätzteile werde ich ein „Best off“ machen. Später werde ich mit den restlichen Teile eine LM Version machen.
Da ich in den letzten 2 Jahren sehr viel bezüglich Modellbau dazu gelernt habe werde ich jetzt Schritt für Schritt die bereits gebauten Teile einer strengen Prüfung unterziehen und wenn notwendig verbessern. Außerdem wird der F40 eine komplett funktionierende Lichtanlage mit automatischen Popup Lichtern bekommen.
Beginnen wir mit den Voderwagen und der Aufhängung der Vorderachse.
Bei Pocher Bausatz sind die Teile mit großen Schrauben zusammengefügt. Die Stoßdämpferaufhängung ist eine sehr freie Interpretation der Realität. Stabi und Lenkgestänge sind extrem globig. Für ein Modell im Masstab 1:8 eine einzige Katastrophe! Vor allem wenn man bedenkt, dass die Aufhängung beim F40 bei aufgeklappter Haube voll einsichtig ist.
Das gilt auch für die beiden Zugstreben die den Vorderwagen nach vorne verstärken.
Zum Glück wurde das beim Transkit von Autograph berücksichtigt.
Hierfür sind im Transkit Ätzteile die zusammen gelötet werden und somit die Befestigungsgeometrie neu gemacht wird.
Der Transkit beinhaltet auch das Lötzinn und das Lötwasser. 2021 war das Löten von Messingteilen noch Neuland für mich. Nach einigen Probelötungen hatte ich dann aber den Dreh heraus und habe die Teile für die Vorderachsaufhängung fertig gemacht.
Die Teile wurden dann mit eine 2K Kleber (Pattex Kraft Mix, extrem schnell, 25 mg) and den Vorderwagen geklebt. Hierfür wurden vorher überstehende Teile der alten Befestigung abgesägt. Der Kleber härtet sehr schnell aus. Deshalb mische ich immer nur eine sehr kleine Menge an. Nachdem der Kleber ausgehärtet war wurden die Teile zusätzlich noch mit kleinen Schrauben befestigt.
Die beiden Zugstreben und die Befestigung für den Kühler wurden ebenfalls vom Rahmen abgetrennt und durch Messingteile ersetzt.
Danach wurde alles in Schwarz lackiert.
Schaut jetzt fast beim großen Bruder aus.
Soweit der Stand von 2021.
Wie oben bereits geschrieben soll der F40 wie der Testarossa eine voll funktionsfähige Lichtanlage bekommen.
Einziges Problem, eigentlich ist kein Platz für die ganzen Platinen die ich für die Steuerung benötige.
Nach langem Überlegen habe ich dann eine Lösung gefunden. Im Bereich der Vorderachse unterhalb der Reserveradwanne , verlaufen die Zahnstange für die Lenkung und der Stabi.
Dort wäre grundsätzlich genügend Platz und der Bereich ist nicht zur Gänze einsichtig. Um die Platinen unterzubringen müsste ich aber die Abdeckung der Lenksäule samt Befestigungsgeometrie und die Verstärkungswand zwischen linker und rechter Seite entfernen. Nachdem ich sicher war, dass ich damit genügend Platz für die Platinen schaffe habe ich mit einer kleinen Handsäge die störenden Teile weg gesägt.
Hier ein Vergleich damit klar ist von welcher Wand ich spreche.
In der Ansicht von vorne sieht man auch die weg gesägten Bereiche der Lenkstangenabdeckung.
Hier die grundsätzliche Positionierung der Platinen. Wichtig ist dass die Stecker alle erreichbar sind und kein Hitzestau entsteht.
Zum Abschluss noch ein Paar Bilder vom fertigen Vorderwagen.
Das wars fürs erste. Beim nächsten mal sind die restlichen Teile der Vorderachse (Querlenker, Bremsscheibe, Bremssattel, Stoßdämpfer, Stabi und Lenkgestänge) an der Reihe.
Bis bald
Euer Ferrarifan