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91

Freitag, 25. Juli 2025, 11:56

Moin,

das Thema Netze entwickelt sich zu einer "Never Ending Story" ... :will:

Hier hatte ich berichtet, dass ich zwei Mullbinden-Stücke mit Leimwasser eingefärbt hatte. So sah es heute aus:


Einfach nur gruselig, das geht so gar nicht :du:

Also nochmal kurz die Versuchsmaschine angeschmissen und das erste Fliegengitter, das mit den sechseckigen Maschen, in Leimwasser getaucht und grob aufgehängt. Nach dem Trocknen zeigte es sich ziemlich formstabil:


Hier mal beide im Vergleich:


Also die gefärbten Mullbinden will ich mir nicht an den Kutter hängen, das sieht sch... aus. Nicht nur die Farbe, auch die Struktur überzeugen mich gar nicht mehr.
Da wird es wohl einen dreifachen Salto rückwärts geben und zurück zum Fliegengitter. Da sind zwar die Maschenweiten viel zu groß, aber ...
[..] einen Kompromiss muss ich eingehen [..]
Bei der Mullbinde wäre es die Durchsichtigkeit (daher kommt das Zitat), beim Fleigengitter in Sachen Maschenweite.

Ich halte euch auf dem Laufenden, aber erst beim nächsten Mal ...

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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92

Freitag, 25. Juli 2025, 15:34

Fliegengitter, auf alle Fälle Fliegengitter!

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

93

Freitag, 25. Juli 2025, 17:55

Hi Ingo,

Also ich finde das "Mullbinden Netz" absolut Klasse und extrem realistisch, vor allem im Bezug auf den Maßstab, da sieht meiner Meinung nach das Fliegengitter eher nach "Spielzeug" oder "Andenken Schiffchen" aus....
Auch wirkt der Verschmutzungs- bzw. Alterungseffekt bei der Mullbinde sehr überzeugend....

94

Samstag, 26. Juli 2025, 17:59

Moin,

Danke euch beiden für eure Meinungen :hand:

Ich habe das Fliegengitter-Versuchsnetz zur Probe an den Mast gehängt. Was neben dem Schiff ganz gut aussah, wirkt hier genau so, wie Markus gesagt hat: Spielzeug:


Also doch nochmal die gefärbte Mullbinde zur Hand genommen, ein bisschen genäht, in Leimwasser getaucht, aufgehängt, in Form gebracht und trocknen lassen:


Zum Aufhängen nehme ich die dritte Hand. In einem Arm den Kurrbaum, im anderen die Fäden am Netzende:


Jetzt macht es schon wieder einen ganz anderen Eindruck:


Durch das zweite Bad im Leimwasser bekommt das Netz auch eine einheitlichere dunkle Farbe


Da diesem Netz dir Durchsichtigkeit fehlt, könnte es auch sehr tief aufgehängt werden und das Netzende über der Reling liegen:


Das wäre sogar relativ leicht mit Stück Polysheet als Relingersatz beim Trocknen in Form zu bringen:


Ich habe nochmal die Bilder im Netz studiert und bin auf ein paar Kutter gestoßen, die beige bzw. hellbraune Netze hatten. Also wurde fix ein neues Leimwasser angerührt und mit einer Mischung aus Indischgelb, Ockergelb und Gelbbraun eingefärbt. Darin habe ich dann zwei weitere Stücke Mullbinde gebadet und flach ausgebreitet auf Alufolie trocknen lassen:


Eine neue Mullbinde hat eine gewisse Elastizität. Bietet sich bei bestimmungsgemäßer Verwendung zum Verbinden von Wunden auch an. Nach dem Bad in Leimwasser ist diese Elastizität aber dahin und wenn man die Binde streckt, kann man das Maschenbild deutlich aufweiten. Das funktioniert allerdings nur in Längsrichtung, quer kann man sie nicht strecken. Hier unten eine ungestreckte, oben die gestreckte Binde:


Das gefällt mir jetzt wieder ganz gut und ich werde jetzt nochmal ein Netz damit takeln. Wie es geworden ist, erzähle ich euch beim nächsten Mal.

Ingo
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Realname: Daniel

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95

Samstag, 26. Juli 2025, 18:23

Das Material überzeugt :idee:
So hell dürfte es am Schiff auch nicht ganz so dominant wirken.

Daniel :ok:
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..


96

Samstag, 26. Juli 2025, 20:57

Mahlzeit!

Bisher finde ich die letzte Variante am besten, auch wenn es wohl nichts mit der Durchsichtigkeit wird. Ohne Kompromisse geht es eben nicht..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

97

Sonntag, 27. Juli 2025, 15:02

Moin,

Danke euch beiden :hand:

Kompromisse ... darauf wird es hinauslaufen. Da mir letztendlich der Spielzeug-Charakter des Fliegengitters nicht mehr gefiel, wird es dann doch die Mullbinde in der hellen Variante. Aber wie den Blick aufs Deck nicht verdecken? Indem das Netz tief genug hängt. Da kommen wir aber zu dem Problem, dass es dann im Wasser wäre. Also wird es eine Mischung aus Plan A und Plan B ... Das Netz hängt halb über der Reling.

Dazu musste aber erst das Netz getakelt werden:


Dann die dritte Hand frei nach Schmidts Gordinator zum Netzinator ernannt und darunter eine einfache, sehr schnell aus Polysheet gezimmerte Reling-Attrappe gestellt. Das Netz wieder mit dem gefärbten Leimwasser getränkt und aufgehängt:


Von vorne:


von achtern:


Von hinten:


Das endgültige Netz wird ein wenig anders aussehen, denn als ich die Unterlage auf die Seite gestellt habe, ist mir der Netzinator verrutscht und die Form war dahin :motz: :will: .
Also began das Ausformen nochmal von vorn, aber ohne Bilder.

Beim nächsten Mal zeige ich euch das trockene Netz an Bord.

Ingo
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98

Dienstag, 29. Juli 2025, 07:48

Moin,

Beim nächsten Mal zeige ich euch das trockene Netz an Bord.
Versprochen ist versprochen ... :lol:

So habe ich mir das Ganze vorgestellt. Ein tief hängendes Netz, dass mit seinem Ende über die Reling gezogen ist. Das ist der Kompromiss zwischen "Aufs Deck schauen können" und "Durchsichtigkeit des Netzes":


Von schräg oben hat man freien Blick auf das Deck:


Blick vom Bug:


Beim finalen Anbringen und Formen wird dann auch die Scheuchkette wieder der Schwerkraft folgen und einen schönen Bogen haben. Der Rest vom Netz kann dann entsprechend über die Reling gelegt werden:


Nochmal ein paar Bilder aus verschiedenen Winkeln:






Auch das zweite Netz ist fertig getakelt. Nach dem obligatorischen Leimwasser-Bad hängt es am Netzinator:



Das war es schon wieder. Wie es weiter geht zeige ich euch beim nächsten Mal.

Ingo
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99

Dienstag, 29. Juli 2025, 08:47

Solches Bemühen um eine realitätsnahe Darstellung interessiert und begeistert mich natürlich besonders. Du hast mittlerweile eine Menge verschiedener Materialien ausprobiert, und selbstverständlich entscheidet dein Geschmack und nichts anderes über die endgültige Auswahl!
Ich persönlich bin mit dem zuletzt gezeigten Material nicht so vollkommen einverstanden. Mir fehlt da die Flexibilität. So ein Netz ist ja eigentlich ein durchsichtiges Garnichts, das durch die Ausspreitzung in verschiedene Formen gebracht werden kann. Ich weiß nicht, ob das mit der Mullbinde so gut rüberkommt. Hast du einmal darüber nachgedacht, ein aufgehängtes Material mit Bleikugeln zu füllen, um so den Eindruck von Schwere und Faltenbildung herzustellen?
Solidarische Grüße von Klein-Tüftler zu Klein-Tüftler!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

100

Dienstag, 29. Juli 2025, 12:25

Hallo Ingo,

Dein Kampf mit den Netzen finde ich bewundernswert. Ich hätte da vielleicht noch eine Idee
für einen anderen Werkstoff. Hier mal zwei Fotos davon:





Das sind Reste vom Brautkleid meiner Frau. Das leichteste und feinste was ich bisher als Netzimitat
gefunden habe. Vieleicht gibts bei Dir um die Ecke ein Brautmoden Geschäft mit angeschlossener
Änderungsschneiderei. Die haben bestimmt Reste.

LG
Titto

101

Dienstag, 29. Juli 2025, 13:02

Moin,

vielen Dank für eure Hinweise und Anregungen, hier als auch in PNs :hand:

Ihr seht mich einmal mehr nachdenkend :nixweis:
Bei der über der Reling hängenden Variante könnte jetzt vielleicht doch wieder das Fliegengitter ins Spiel kommen?

Wir werden sehen, ich früher als ihr ;)

Ingo
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102

Dienstag, 29. Juli 2025, 13:29

Ich denke mal die Mullbinde an sich ist nicht das Problem, sondern das Einfärben derselben, ich glaube das macht sie "Blickdicht".....
Wenn ihr euch mal eins meiner Modelle ansehen wollt wo ich mit eingefärbter Mullbinde ein Tarnnetz dargestellt habe dann hier Meine Sammlung im Maßstab 1:87 einfach runter scrollen bis zum Mercedes LKW des Afrika Korps.....
Die Farbe sollte nicht zu dickflüssig sein und die Netzzwischenräume füllen/verkleben, dann kann man auch noch durchgucken.....
Ich finde das Mullbindennetz schon sehr gut, die Netze an den echten Schiffen sind doch meist auch sehr zugesetzt mit allem möglichen Zeugs und auch eher Dunkel und manchmal auch Blickdicht.....
Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung....Du wirst schon den richtigen Weg finden....

Gruß
Markus

103

Dienstag, 29. Juli 2025, 13:42

Servus Ingo,

ich beobachte Deine Experimente mit den verschiedenen Netzen. Meine völlig unmaßgebliche Meinung als Landratte ist, dass die Mullbinde zu schwer und praktisch undurchsichtig wirkt. Meine Idee dazu wäre ein feinmaschiges Netz aus Edelstahldraht, das in unterschiedlichen Drahtstärken und Maschenweiten erhältlich ist, z.B. hier:


https://www.ebay.de/itm/316780211871?chn…view_item&gQT=1


Da müsste sich eine Variante finden, die sowohl einigermaßen maßstabsgerecht, als auch transparent rüberkommt. Das Metallgewebe bleibt in Form, ganz ohne Farben und Kleber.
Bei meiner Gorch Fock diente ein Metallfliegengitter mit 1mm Maschenweite als Ergänzung für das Bugnetz, konnte sogar lackiert werden:



Vielleicht kommst Du damit weiter. Das Gitter im Link ist deutlich feiner.

LG Reinhard

PS: Wenn das Bild nervt, schmeiße ich es wieder raus.

104

Mittwoch, 30. Juli 2025, 07:37

Moin,

ich finde es klasse, wie sich hier alle an der Jagd nach den passenden Netzen beteiligen. DAS IST FORUM!

Danke :hand:

Ich denke, dass das Einfärben nicht das Problem ist. Die Mullbinde an sich ist, auch im gestreckten Zustand, schon sehr dicht. Ich kann heute Abend nochmal ein Bild in ungefärbtem Zustand machen. Auch die Version mit dem Drahtgitter habe ich schon ausprobiert, allerdings mit einem Stück eines alten Siebes. Da war es das Gesamterscheinungsbild, dass mir nicht gefiel :nixweis:
Mein generelles Problem ist, das mir die verschiedenen Varianten erst immer ganz gut gefallen, später dann aber nicht mehr so sehr...

Im Moment denke ich über einem weitergehenden Kompromiss nach: Das sechseckige Fliegengitter, an beiden Seiten über der Reling liegend. Da wäre die Netzstruktur vorhanden, aber der Spielzeugcharakter minimiert ...

Ich grüble weiter


Ingo
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105

Mittwoch, 30. Juli 2025, 07:45

Moin

Ich hab schon wieder was gefunden:
Baumwollgaze!
Vielleicht ist das was. ?(

Dirk

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106

Mittwoch, 30. Juli 2025, 19:21

Ich gebe zu, Mull einfärbt weckt bei mir gleich die Assoziation vom geknüpften Netz aus Naturfasern. Für moderne Fischerei ist das natürlich nix, Kunstfaser in blau und grün ist wesentlich filigraner gefertigt. Vielleicht doch mal nach farbigem Tüll gucken, durch das Gitter fällt ein großer Teil vom Fang glatt durch :S

Daniel
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..


107

Freitag, 1. August 2025, 08:17

Moin,

@Dirk: Danke für den Tipp :hand:

@Daniel: Irgendwo im WWW hab ich ein älteres Bild gesehen, da hatte ein Kutter solch braunen Netze. Die neuen, da gebe ich dir vollkommen recht, sind schwarze oder grüne Kunstfaser.

Um von dem Thema Netze mal wieder ein bisschen Abstand zu gewinnen habe ich mich um ein paar Details auf dem Oberdeck gewidmet. Als erstes in einfaches Garn ein Auge gebunden und dann lose aufgeschossen:


Das andere Ende wurde auf einem Poller an Steuerbord belegt:


Hein gefällt es:


Selbes Spiel Backbord achtern:


Auch hier von Hein abgesegnet:


Anmerkung: Seemännisch sind diese beiden Taue natürlich absoluter Blödsinn. Niemand würde auf See die Leinen so lose an Deck liegen lassen, wo sie mit der ersten Welle über Bord gehen und dann natürlich direkt im Propeller landen. Vielleicht sichere ich sie noch an der Relingstütze gegen ungewolltes ausrauschen :nixweis:

Im Makro zu sehen, dass das Garn ein wenig fusselt. Auf normale Betrachtungsentfernung aber ist davon nichts mehr zu erkennen. Wenn am Ende die finale Klarlackdusche ober das Modell kommt, werde ich die Seilrollen nochmal an Deck drücken um ihnen das Thema Schwerkraft nochmal zu vermitteln ;)


Da ich nur ein wenig Abstand vom Thema Netze hatte und es nicht ganz aus dem Kopf bekam, habe ich, dem Tipp von Dirk folgend, bei einem Online-Händler Baumwollgaze bestellt. Auf den Bildern sah es ganz gut aus und für 5.-€ hab ich auch nicht viel falsch gemacht wenn es nicht taugt.
Aber wie es der Teufel so will, habe ich gestern beim Einkaufen "Mehrweg-Obstnetze" gesehen und gleich eines mitgenommen. Die Struktur sieht schon nach Netz aus, Maschenweite passt auch:


Darum natürlich sofort einen Färbe- und Leimwasser-in-Form-bring-Versuch gestartet. Das Material, irgend ein Kunststoff, nimmt die Farbe leider nicht ganz so gut an. Verwendet habe ich das beige Leimwasser, welches ich mit Plakafarbe geschwärzt habe:


In der Nahaufnahme ist es noch relativ dunkel, aber auf ein bisschen Distanz wirkt es dann schon eher grau:


Eine Idee zur Abhilfe wäre, das ich die fertigen Netze mit dem Luftpinsel lackiere und dann am Modell anbringe. Aber vorher schaue ich mir die Baumwoll-Gaze an, die soll heute oder morgen ankommen.
Wie es weiter geht, seht ihr dann beim nächsten Mal.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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108

Freitag, 1. August 2025, 11:37

Mahlzeit!

Das gefällt mir ausgesprochen gut, es bietet Durchsichtigkeit und wirkt nicht so statisch wie das Fliegengitter. Nicht spielzeughaft.
Achtung Wortspiel: Das Obstnetz eignet sich auch für Meeresfrüchte.

Über die Farbe würde ich mir keine Sorgen machen, moderne Plastiknetze können ja prinzipiell jede Farbe haben, und die KFKs waren auch durchaus lang genug im Einsatz, um noch mit so neumodisch´m Kram ausgestattet zu werden. Als echte Arbeitsschiffe heute wohl unwirtschaftlich, aber einen Einsatz für zahlende Touristen (inclusive Krabben zum selberpulen) könnte ich mir auch heute noch vorstellen. Apropos, ist für das Modell eigentlich ein gewisser Zeitrahmen angepeilt (wie z.B. für die Oldtimerwerkstatt), oder reicht "nach dem zweiten Weltkrieg"?
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

109

Freitag, 1. August 2025, 17:52

Moin,

Apropos, ist für das Modell eigentlich ein gewisser Zeitrahmen angepeilt (wie z.B. für die Oldtimerwerkstatt), oder reicht "nach dem zweiten Weltkrieg"?
Speziell habe ich mir da keine Gedanken gemacht. Nach dem WK2 trifft es ganz gut. Mitte-Ende 80er?

[..] Über die Farbe würde ich mir keine Sorgen machen [..]
Es ist nicht nur die Farbe, sondern auch das Formen bzw. Trocknen in einer bestimmten Form. Da das gefärbte Leimwasser nicht in das Netz einzieht, sondern nur an der Oberfläche haftet, kann ich es auch nicht besonders gut formen. Da ist mal wieder guter Rat teuer :nixweis:

Heute ist die Baumwoll-Gaze angekommen. Wie schon befürchtet, ist die Maschenweite viel zu groß:


Aber, wenn ich es doppelt nehme, könnte es was werden:


Also habe ich mal wieder den Netzinator ausgepackt und das Leimwasser-getränkte Netz aufgehängt und ganz grob in Form gebracht. Dabei habe ich keinerlei Wert auf eine anständige Form oder saubere Kanten gelegt, sondern ich wollte einfach wissen, wie die Gaze die Farbe annimmt und ob es hinterher in Form bleibt:


Durchsichtigkeit wäre auf jeden Fall gegeben:


Das darf jetzt trocknen, dann betrachten wir das Ergebnis. Davon erzähle ich euch beim nächsten Mal.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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110

Freitag, 1. August 2025, 21:05

Servus Ingo,
Da das gefärbte Leimwasser nicht in das Netz einzieht, sondern nur an der Oberfläche haftet, kann ich es auch nicht besonders gut formen. Da ist mal wieder guter Rat teuer
wie schon gesagt, bleibt ein Metallnetz sehr gut in Form. Bei Maschenweiten von 0,2mm bis 0,5mm sollte sich etwas Passendes finden, siehe Link oben. Außerdem sieht Metallnetz nicht so ausgefranst aus, und teuer ist es auch nicht :rolleyes: Mit der Airbrush eingenebelt, müsste sich leicht der richtige Farbton einstellen. Wenn Du die Gaze doppelt legst, wird sie viel zu dick, und die Maschen werden kaum im korrekten Abstand übereinander liegen.
Viel Erfolg weiterhin :wink:

LG Reinhard, der Modell-Retter

111

Samstag, 2. August 2025, 12:20

Moin Ingo

Ja die Maschengröße ist bei dem Maßstab echt ein Problem . Krabben könnte man damit nicht fangen :( ok ist ja ach kein Krabbenkutter . Vielleicht ist der jetzige Versuch ja die passende Lösung :nixweis: Sieht auch recht vielversprechend aus :)


Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

112

Samstag, 2. August 2025, 16:34

Mahlzeit Ingo,

Glückwunsch zum Geburtstag!
Schonmal drüber nachgedacht, den ganzen Netzklimbim einfach unter die Wasseroberfläche zu verlegen und den Kutter mit ausgelegten Netzen darzustellen?
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

113

Samstag, 2. August 2025, 19:14

Moin,

@Reinhardt: Bei Drahtgewebe habe ich einfach das Problem, dass mir das Gesamtbild nicht gefällt. Das ganze sieht mir irgendwie zu statisch aus :nixweis:

Krabben könnte man damit nicht fangen :(
Aber Scholle, Seezunge, Kabeljau, ...

@Jochen: Vielen Dank :rot:

Über die mit dem ausgebrachten Fanggeschirr habe ich schon öfter nachgedacht, aber leider zu spät. Ausgebrachtes Fanggerät würde Änderungen an der Base nach sich ziehen, da die Schleppleinen ja auch ein deutlich sichtbares Kielwasser haben ...

Der erste Versuch mit der Gaze ist recht vielversprechend verlaufen. Es ist schön steif geworden und in Form geblieben. Die Durchsichtigkeit ist auch ausreichend gegeben:


Darauf kann ich aufbauen und ein paar weiter Versuche starten. Diesmal lege ich mein Augenmerk auch schon auf die Optik, also saubere Kanten und so weiter. Wie das dann ausgeht, zeige ich euch beim nächsten Mal.

Ingo
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114

Dienstag, 5. August 2025, 16:42

Moin Ingo

Was mir noch eingefallen ist wegen dem Netz . Vielleicht hat deine Frau eine alte Nylonstrumpfhose über :nixweis: währe vielleicht auch noch eine Möglichkeit :nixweis:


Heiko

Eine kleine Weisheit fürs Leben

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115

Mittwoch, 6. August 2025, 14:13

Moin,

Danke Heiko für den Tipp :hand:

Am Ende bleibt es doch immer ein Kompromiss :nixweis: Ich denke aber, dass ich jetzt mit der Gaze das richtige gefunden habe. Später mehr dazu.

Es fehlt immer noch jede Menge Ausrüstung auf dem Kutter. Also hab ich mich um ein paar Wurfleinen gekümmert. Dazu habe ich mir eine kleine Vorrichtung gebaut. Links die Oberseite, einfach zwei kurze Stücke Federstahl mit knapp über einem Millimeter Zwischenraum in Stück Holz gesteckt (natürlich vorgebohrt). Auf der Unterseite (Mitte) ein Ende von 0,1er Morope mit Klebeband fixiert und um das Holz herum nach oben geführt. Recht zu sehen, der erste Schlag um die Federdrähte:


Dann drei - vier Schläge um den Federstahl. Das Ganze so, dass der erste Schlag beklemmt wird:


Zum Schluss zum Fixieren nochmal ein paar Wicklungen zwischen den Federstahlstücken, am Ende ein halber Schlag:


Mit verdünntem UltraGlue bestreichen und trocknen lassen. Schon hat man innerhalb weniger Minuten eine sauber aufgeschossene Wurfleine. Es muss nur noch das eine Ende abgeschnitten werden:


Aufgehängt wurde eine an der Steuerbord-Nock:


Zwei weitere an einem Handlauf an Backbord. Auch hier müssen noch die Enden gekappt werden:


Zum Anlegen bedarf es Fender. Diese wurden aus einer FoamClay-Kugel geformt und mit einem Auge versehen. Auf See werden sie vorn am Bug gestaut. Dazu brauchen sie aber noch einen Tampen:


Ein Schiff muss Masten haben, ein Mast have!
Jochen hat recht!

Darum habe ich den Mast eingeklebt und nach vorn mit 0,4er-Morope abgespannt. Es kommen noch Abspannungen nach achtern zum Mast an den Aufbauten:


Die Taljen für die Seitenausleger liegen auf der großen Winsch. Da kommen aber noch ein paar mehr Windungen und auch sauber nebeneinander:


Zurück zu den Problemkindern. Die Netze 8)

Mit Leimwasser habe ich Stück der Gaze eingepinselt und flach auf Backpapier zum Trocknen ausgelegt:


Daraus dann die Netzform inklusive Nahtzugabe ausgeschnitten:


Dann ging es ans Nähen. Oben ein Stück Federstahl als Kurrbaum, links und rechts einen Saum, in dem ein Tau eingenäht ist, welches an der Spitze das Auge bildet. Abschließend noch die Scheuchkette:


Das fertige Netz kann jetzt wieder gefärbt und geformt werden. Beim Färben bin ich mir noch nicht ganz sicher, welche Farbe es werden soll. Hier mal ein paar Proben auf einem Reststück. Was meint ihr?
Oben quer schwarz, darunter von links nach rechts Gelbgrün - Ockergelb - Gebr. Siena - Gelbbraun - Umbra nat.


Wie es weitergeht, zeige ich euch beim nächsten Mal.

Ingo
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Realname: Dirk

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116

Mittwoch, 6. August 2025, 14:28

Moin,

die Farbe ganz rechts gefällt mir, das Netz sowieso.
Grummelig-Braun.
Dirk

117

Mittwoch, 6. August 2025, 18:42

Hi Ingo,
Naturfarben könnte mir auch gefallen.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

118

Mittwoch, 6. August 2025, 19:48

Naturfarben könnte mir auch gefallen.
Wenn ich jetzt wüsste. was er mit Naturfarben meint :nixweis: Weiß?

Ingo
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119

Mittwoch, 6. August 2025, 22:23

Ja, vielleicht cremeweiss, oder
ganz ganz leicht mit ocker vermischt.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

120

Donnerstag, 7. August 2025, 07:16

Hi Ingo,
ich denke beim Netz hast du jetzt das richtige Material / die richtige Optik gefunden....sieht für mich sehr stimmig und gut aus!....
Außerdem muß ich sagen dein Umbau/Baubericht ist extrem inspirierend für mich und motiviert dazu endlich mal selbst wieder im "Schiffbau" tätig zu werden....danke dafür....
Bin gespannt wie die "Story" weiter und zu Ende geht...

Gruß
Markus

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