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121

Mittwoch, 26. März 2025, 20:02

Moin,

warum muß die ganze Farbe ab?
Stimmt, hätte nicht müssen ... aber:
Da ich beim letzten Lackieren nicht 100 % zufrieden war, das Preshading kam nicht richtig durch, war hier die Gelegenheit das zu korrigieren. So kann ich jetzt auch noch die ein oder andere Stelle am Rumpf ausbessern, die mir auch nicht ganz gefallen hat.

Und während ich eine Doku auf YouTube angeschaut habe, wurde nebenbei fleißig gewischt. Einzig der Bereich um die Vortriebsanlage blieb verschont. Das war mir zu fummelig und geht auch so :pfeif:
Ach ja, und die tiefen Kanten an den Schlingerleisten. Da kommt aber eh wieder Preshading hin, also passt das:






Jetzt darf der Rumpf ein paar Tage ausgasen, dann wird gewaschen und die Lackierung beginnt von vorne ...

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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122

Mittwoch, 26. März 2025, 21:08

Servus Ingo,
also, WER ist jetzt hier der Perfektionist
:lol:
Gutes Gelingen weiterhin :ok:
LG Reinhard

123

Mittwoch, 26. März 2025, 22:41

Hallo Ingo,

Respekt vor Deiner konsequenten und resoluten
Vorgehensweise.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

124

Donnerstag, 27. März 2025, 07:52

Moin,

Ja, es mag ein wenig resolut erscheinen, aber ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass wenn ich versuche etwas zu retten, auszubessern, oder Pfusch zu kaschieren, dann wird es in der Regel nur noch schlimmer. Also lieber zurück zum Anfang und von vorne beginnen.
Ich hatte heute Morgen auch noch ein paar Ideen, die ich jetzt beim zweiten Versuch umsetzen will. Stichwort Opferanoden und Seepocken ;)

also, WER ist jetzt hier der Perfektionist :lol:
:pfeif:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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125

Donnerstag, 27. März 2025, 14:50

Mahlzeit!

Was für ein Gemetzel, aber das Bessere ist der Feind des Guten, wie der Schmidt zu sagen pflegt.
Wenn du schonmal dabei bist kannst du auch gleich noch die obere der beiden angespritzten Linien an der Wasserlinie entfernen, die ist nämlich überflüssig. Die beiden Linien sind nichts weiter als eine Markierung für den Wasserpass, und zwar für das US-Farbschema, das der Bausatz ja ursprünglich hatte. Dort ist der Wasserpass breiter als bei der deutschen Ausführung.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

126

Donnerstag, 27. März 2025, 14:56

Moin Jochen,

aber das Bessere ist der Feind des Guten, wie der Schmidt zu sagen pflegt
eines der vielen Dinge, bei denen er richtig liegt 8)

Meinst Du diese:


Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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127

Donnerstag, 27. März 2025, 15:17

Ja, genau die meine ich.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

128

Freitag, 4. April 2025, 10:30

Moin,

Update aus Ingos Werft ...

Immer nur den Luftpinsel schwingen ist auch langweilig, also habe ich mit den ersten Bauschritten für die 76mm-Doppelflak begonnen. Nach der Faustregel "Kaliber größer 75mm = Turm" müssten es eigentlich die Türme Echo, Foxtrott und Golf sein, aber es hat sich in der Marine auch hier die Bezeichnung Geschütz 1 bis Geschütz 3 durchgesetzt. Also bauen wir G1 mittschiffs Steuerbord, G2 an Backbord und G3 als achtere Doppelflak.
Genug Kluggeschissen, hier ein Bild von den ersten Arbeiten. Links oben das Rohr aus dem Bausatz, darunter was nach dem Kahlschlag übrig bleibt, rechts dann nach dem Einsatz der ersten Ätzteile. Die Bauanleitung sieht vor, dass auch schon die Rohre eingesetzt werden sollen. Das mache ich aber erst später, wenn alles in der Lafette sitzt und ich sie genau ausrichten kann:


Nebenbei immer mal wieder den Luftpinsel geschwungen. Hier nach dem Aufbringen von Revell AQUA 57 als Fehgrau und eine Mischung aus Vallajo 70.946 Dark Red und Vallejo 71.269 Rot (RAL3000). Ich habe mir für das Unterwasserschiff selbst eine Farbe angemischt, da ich befürchtet habe, dass mein Rest AK 731 aus dem German Warship-Set nicht mehr reicht. Die neue Farbe passt aber auch ganz gut:


Das Unterwasserschiff habe ich diesmal bewusst nicht ganz sauber lackiert, will ich mich doch an ein bisschen Alterung versuchen:


Zusätzlich habe ich auch mal wieder eine "Spielwiese" gemacht. Wer mich schon eine Weile hier im Forum verfolgt weiß, dass ich ganz gern auf solchen Poly-Sheets Farbspielereien ausprobiere, (hier zum Beispiel bei meiner französischen Engländerin). Also fix auf einem Sheet ein bisschen Rot gesprüht. Nicht schön, aber absolut ausreichend. Später mehr dazu:


Den Wasserpass abgeklebt und mit Schwarz, Vallejo Primer black, lackiert. Danke nochmal an Jochen für den Hinweis mit der zweiten Wasserlinie :hand: . Natürlich habe ich auch hier die Kante des Klebebandes mit Klarlack versiegelt. Das verhindert Unterlaufungen. Hier eine Reise vom Bug zum Heck an Steuerbord:




Und das Gleiche an Backbord:




...
Ein paar allgemeine Worte zum Abkleben, bzw. zu meinem Vorgehen. Ich verwende hier das schmale 6mm Tape von Tamiya. Immer in ca 10cm-Längen von der Rolle gezogen aber nicht abschneiden! Diese dann an den Kanten vom Wasserpass anlegen und mit dem Finger fixieren. In diesem Stadium ziehe ich das Band immer wieder ab, bis es an der richtigen Stelle sitzt. Mit ein bisschen Zug auf dem Tape kann man auch sanfte Kurven abkleben. Passt alles so wie gewünscht, reibe ich an der Kante mit einem weichen Wattestäbchen entlang. Man erkennt beim Tamiya Tape sehr gut, wo es noch nicht 100% fest sitzt. Wenn starke Erhebungen abgeklebt werden müssen, zum Beispiel die Stöße der Verstärkungen, reibe ich das Tape immer erst zur Erhebung hin (rote Pfeile) dann entlang der Kante der Erhebung (blau):


So geht es den ganzen Wasserpass entlang. Am Ende haben wir auf jder Seite zwei Streifen (Oben und Unten) die vom Bug bis zum Heck gehen. Daran anschließend geht es entweder mit dem breiten Tamiya-Tape weiter, oder mit so einem Zier-Klebeband, das ich für 99 Cent je Rolle in einem Schnick-Schnack-Laden kaufe:

...

Am Steuerbord-Bug hat sich ein leichter fehgrauer Nebel auf den Wasserpass gelegt. Woher der kommt? Naja, Ingo war mal wieder faul und hat nicht bis zum Oberdeck abgeklebt "Hej, 5mm Wasserpass mit der Airbrush, da reichen links und rechts 2cm abkleben, gehst ja nahe ran mit der Gun ...." So meine Gedanken vor dem Lackieren.
Hinterher war es eher so: :motz: :!! :bang:
Also hab ich nochmal Fehgrau geladen und bin über die Kante. Ja, natürlich ohne abkleben :pfeif: Und so kam dann der Nebel zustande. Ist aber nicht weiter tragisch, es kommen ja wieder die Grau-weiß-grünlichen Ablagerungen, dann verschwindet das. Hoffentlich :pfeif:


Kommen wir zurück zu meiner Spielwiese. Diesmal will ich Seepocken und Algen am Rumpf darstellen. Seepocken treten entweder ganzflächig auf:

Quelle: Boot.de

Oder nur einzelnen Bereichen:

Quelle: Segelreporter.com

Ich habe zwei Versuche gestartet. Rechts verdünntes Vallejo Plastic Putty, links Plastiform, ebenfalls stark mit Wasser verdünnt:


Für den Putty-Versuch habe ich die Spielwiese ordentlich nass gemacht und dann eine Wurst Putty darauf gegeben. mit einem mittelharten Flachpinsel das ganze dann gleichmäßig verteilt. Dabei habe ich den Pinsel senkrecht gehalten und getupft, nicht gestrichen (erinnert mich an "Geschüttelt, nicht gerührt :lol: ). Es entsteht eine gleichmäßige Struktur.
Da Plastiform schon aus feinen Fasern besteht ergibt sich hier mit viel Wasser eine deutlich unruhigere Struktur. Genau so wie ich es haben will. Das wird es also werden. Seepocken aus Plastiform an ein paar Stellen am Rumpf. Ich denke da an die Wellenböcke, Kanten der Schlingerkiele und den ein oder anderen Fleck am Rumpf. Dazu werde ich jetzt mal auf der restlichen Fläche ein wenig mit Plastiform üben, dann auch die farbliche Behandlung mit Aquarellstiften.

Wie es mit Z1 und meiner Seepocken-Zucht weiter geht, zeige ich euch beim nächsten Mal.

Schönes Wochenende
Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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129

Freitag, 4. April 2025, 12:37

Saubere Lackierarbeiten, Ingo.
Dein Entlackungsaufwand hat sich also echt gelohnt.

Auf die Seepocken bin ich ja mal gespannt.
Sowas habe ich an einem Modell noch nie gesehen.

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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130

Freitag, 4. April 2025, 16:07

Moin Ingo,

Genöle:

ich habe das ungute Gefühl das die Pocken-Aktion zu einer 3. Lackierung führt.
Grund: Niemand außer Dir oder anderen Fachleuten weiß was das darstellen soll,
Alle Anderen denken das ist eine misslungene Lackierung.
Ich hätte das auch nicht gewußt.Hoffentlich irre ich mich.
Trotzdem gutes Gelingen,
Dirk

131

Samstag, 5. April 2025, 13:43

Moin,

[..] ich habe das ungute Gefühl das die Pocken-Aktion zu einer 3. Lackierung führt.
Grund: Niemand außer Dir oder anderen Fachleuten weiß was das darstellen soll, [..]
Warum sollte es zu einer dritten Lackierung führen, wenn andere nicht wissen, was ich da gebaut habe? Lackierst Du Deine Rheintochter um, weil jemand ein Kolonnen-Fahrlicht nicht kennt? Warum machen wir uns die Mühe mit Chipping, Washing und Co, wo doch der Laie nicht weiß, warum genau an dieser oder jener Stelle der Lack ab ist? Wer von uns hat einen Panzer nach 3 Jahren Kriegseinsatz gesehen und weiß, warum das Modell so aussieht?

Eine dritte Lackierung würde es nur dann geben, wenn ich mit dem Ergebnis absolut nicht leben kann. Ansonsten mache ich mir ja schon Gedanken darüber, welchen Zustand das Modell haben soll. Natürlich wird ein Zerstörer der ehemaligen Bundesmarine im aktiven Friedens(!)-Dienst nicht so daher kommen, wie eine Flower-Class nach ein paar Monaten Geleitdienst in der Atlantik-Schlacht. Es wird keine heftigen Farbabplatzer geben, aber schon ein paar Dreck- und Ablaufspuren. Am Unterwasserschiff bilden sich nun mal Ablagerungen, Algen und Seepocken. Die versuche ich darzustellen, aber nur, wenn ich nach meinen Versuchen der Überzeugung bin, dass ich es hinbekomme und es gut aussieht.

Erinnere Dich ein paar Tage zurück:
soll das Rote so "Neu" bleiben?
Dirk :wink:
"Natürlich nicht", war meine Antwort.
Es wird eben nicht nur fleckig gemacht, sondern bekommt den Bewuchs, der sich bei jedem Schiff und Boot im Wasser bildet. Man kann es nicht verhindern. Hinauszögern? Mit entsprechenden Antifouling-Anstrichen, ja. Verhindern? Nein! Und darum versuche ich mich in der Gestaltung von Seepocken. Noch nicht am Modell, aber auf der Spielwiese. Die Versuche gestern Abend waren aber ... :( nicht so berauschend. Das erzähle ich Euch aber ein anderes Mal.

Ingo
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Lord Nelson


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132

Samstag, 5. April 2025, 14:12

Gut geschrieben!

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

133

Samstag, 5. April 2025, 19:40

Mahlzeit!

Seepocken? Warum auch nicht..
Ich mache mir da jedenfalls keine Sorgen, dass du es übertreibst, du wirst das richtige Maß schon finden. Und wenn nicht musst du ja nicht den ganzen Rumpf neu lackieren, sondern nur das Unterwasserschiff...
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

134

Samstag, 5. April 2025, 21:38

Servus Ingo,
Das ist ja mal was ganz Neues! Dreck und Rost über Wasser kennen wir schon, Seepocken unter Wasser sind sozusagen das Pendant :thumbup: Das wird dann die real life Version, fürs Museum muss dann nochmal ordentlich geschrubbt werden ;) Bis gespannt, wie es wird!
LG Reinhard

135

Sonntag, 6. April 2025, 06:13

Wunderbar bis jetzt Ingo.
Alles sehr sauber gearbeitet.

Auf deine Seepocken bin ich ja sehr gespant. Das ist mal was neues.
Ich stehe ja darauf mit der Alterung ein wenig rum zu spielen, wie du weißt.
Also, gib Gas und Glück auf! :ok:
Grüße, der Jölle.


136

Sonntag, 6. April 2025, 09:37

Moin Ingo

bestimmt nicht einfach das in dem Maßstab realistisch darzustellen . Viel Erfolg ^^


Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

137

Sonntag, 6. April 2025, 10:42

Moin,

vielen Dank für euren Zuspruch :hand:

Und wenn nicht musst du ja nicht den ganzen Rumpf neu lackieren, sondern nur das Unterwasserschiff...
Ich greife da mal auf ein Zitat hier aus dem Forum zurück, es kommt soweit ich mich erinnere sogar von dir:
"Ritsche-Ratsche, mit viel Tücke, in das Schiff hinein die Lücke!" Wenn ich wieder versaue, kappe ich am Wasserpass und baue ein Wasserlinien-Modell 8)

[..] fürs Museum muss dann nochmal ordentlich geschrubbt werden ;) [..]
Darf ich dich auf die Liste der Freiwilligen setzen? :baeh:

Auf deine Seepocken bin ich ja sehr gespant. Das ist mal was neues.
Ich stehe ja darauf mit der Alterung ein wenig rum zu spielen, wie du weißt.
Ich bin auch nur durch Zufall darüber gestolpert, als ich vor einer Weile Bilder von einer Korvette (K130) im Dock gesehen habe und mir dachte, dass ich sowas doch mal versuchen könnte...

bestimmt nicht einfach das in dem Maßstab realistisch darzustellen . Viel Erfolg ^^
Wenn es einfach wäre ... Würden wir es ja nicht machen :lol:

Im Moment bin ich noch fleißig am Üben und versaue es mir teilweise durch meine Ungeduld. Das Plastiform muss komplett ausgehärtet sein, bevor ich wieder mit Aquarell-Farben ran gehen kann. Das habe ich auf die harte Tour gelernt und muss jetzt eine neue Spielwiese machen :motz: :will:

Ingo
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Lord Nelson


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138

Montag, 7. April 2025, 09:46

Moin,

am Wochenende habe ich, wie gestern schon berichtet, in Sachen Seepocken geübt, aber auch am ersten von drei 76mm-Doppelflak weiter gemacht.
Fangen wir mit der Flak an. Leider habe ich zwischendurch das Bilder machen vergessen :pfeif:
Das kommt davon wenn ich am basteln bin und nebenher Werder spielt, da hab ich nicht auch noch Bilder im Kopf. Darum gibt es nur eines vom Zwischenstand. Man sieht drei Bausatzteile und 10 Ätzteile:


Und dann die (fast) fertige Flak, es fehlt nur noch die Reling. Stellprobe als achtere Flak:







Dann zu meinen Versuchen in Sachen Seepocken. Ich hatte ja eigentlich geplant, die Sache mit dem Plastiform weiter zu verfolgen. Aber es stellte sich heraus, das ich das Ergebnis wie ich es am Freitag gezeigt hatte:


leider nicht reproduzieren konnte. Also habe ich noch ein paar andere Materialien probiert, unter anderem eine feine Strukturpaste. War alles nichts. Erst als ich die Variante mit dem Vallejo Plastic Putty nochmals aufgegriffen habe kamen wir der Sache näher. Diesmal habe ich aber keinen Pinsel verwendet um das Material zu tupfen, sondern diverse Schaumstoffe, Wattestäbchen und Modellierwerkzeuge. Am Ende bin ich bei diesen Utensilien aus der Welt des Schminkens gelandet:

Quelle: dm.de

Diese "Applikatoren" hab ich mir einst in vielen verschiedenen Formen gekauft, da man damit wunderbar das Tamiya Weathering-Set auftragen kann. Durch die Unterschiedlichen Formen konnte ich jetzt größere Flächen oder gezielt kleinere Formen mit dem Putty tupfen. Die Oberfläche ist so, dass sie mich bei normaler Betrachtungsentfernung überzeugt. Oben Mitte noch der misslungene Versuch mit der Strukturpaste:


Hier dann verschiedene "Pockenflecken". In der Mitte ein versuch, was passiert wenn ich über getrocknetes Putty nochmal drüber tupfe:


Dann ging es an die Farbgestalltung. Hier verwende ich Aquarell-Stifte von Faber Castell. Ich hab mir nicht das ganze Set gekauft, durfte aber einst bei meiner Frau räubern :pfeif:

Quelle: gerstaecker.de

Mit einem feuchten Pinsel nehme ich die Farbe direkt an der Stiftspitze auf und male wie ich es gerade brauche. Das schöne ist, man kann es immer wieder korrigieren, verändern, nachmalen. Hier meine Versuche im Überblick:


Mit verschiedenen Braun-, Beige- und Grüntönen habe ich die Flecken farblich behandelt. Dabei mal von den Dunklen zu den Hellen Tönen, mal andersrum, mal mehr Grün, dann mehr Braun, nur verschiedene Beigetöne. Die Ränder, die teilweise noch neben den Flecken auf der roten Fläche zu sehen sind, lassen sich auch nach dem trocknen noch problemlos mit einem feuchten Pinsel entfernen, bzw. einfach in die Putty-Fläche schieben. Hier die einzelnen Flecken:








Am Ende habe ich mich für diese Farbvariante entschieden, so werde ich meine Seepocken an Z1 machen:


Als nächstes muss ich mir Gedanken machen, wohin die Pocken kommen. Dazu bedarf es noch ein bisschen Recherche, da meine Erinnerungen an unseren Rumpf ganzflächig Pocken haben. Wie es wird erzähle ich euch dann ein anderes Mal.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

139

Montag, 7. April 2025, 10:05

Die Flak sieht mal richtig gut aus!
Auch die Proben zu den Seepocken finde ich gar nicht mal übel (sogar top!).
Ich drücke die Daumen, dass es Dir gelingt, diese auf der Länge des Rumpfes so gleichmäßig aufzutragen, wie im Versuch!
Schöne Grüße,
Simon

140

Montag, 7. April 2025, 10:09

Wow, die Flak ist das gelbe vom Ei !!!

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

141

Dienstag, 8. April 2025, 08:37

Moin,

vielen Dank euch beiden :hand:
Ja, die Flak hat was. Ich bin gespannt, ob ich die anderen zwei genauso gut hinbekomme und wie das ganze dann mit Farbe aussieht ...

Ich hab mich mal ein bisschen schlau gemacht, was das Thema Seepocken angeht. Dazu hab ich ein paar nette Videos bei YouTube gefunden, die Marineschiffe beim Eindocken zeigen. Hier zwei Screenshoots von USS Stethem (DDG 63) und USS Decatur (DDG 73):


Quelle beide Bilder oben: Youtube.com

Hier USS New Jersey (BB62):

Quelle: Youtube.com

Und zu guter Letzt dieses Schiff in einem US Trockendock in Yokosuka

Quelle: Youtube.com

Man erkennt deutlich unterschiedlich starken Bewuchs. Bei USS Stethem fast komplett, während USS Decatur nur einen schmalen Streifen von Seepocken an der Wasserlinie zeigt. Dieser Streifen findet sich auf dem Rumpf des letzten Schiffes. USS New Jersey zeigt hingegen wieder einen kompletten Bewuchs. Mir persönlich gefällt die Variante wie bei USS Decatur am besten.
Ich versuche mal, natürlich erst auf einer Spielwiese, einen relativ dünnen Streifen Seepocken, dann nach unten ausfransend Algen. Ob es klappt? :nixweis: Wird sich zeigen. Ich zeige es euch beim nächsten Mal.

Ingo
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Lord Nelson


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142

Dienstag, 8. April 2025, 11:07

Mahlzeit!

Mit dem schmalen Streifen entlang der Wasserlinie machst du sicher nichts falsch, das zeigt ja sozusagen das Frühstadium. BB-62 ist ja ein Museumsschiff und deshalb über viel längere Zeit nicht eingedockt als ein Schiff im aktiven Dienst, dementsprechend stark ist dann auch der Bewuchs. Und dass die Bundesmarine überhaupt Zerstörer hatte war lange bevor man anfing, die Bundeswehr kaputtzusparen, entsprechend wurden die Schiffe auch regelmäßig überholt..
Ich bin jedenfalls echt gespannt auf das Ergebnis, die Interpretationen, die ich dazu bislang im Netz gesehen habe fand ich durchweg heftig übertrieben, als ob das Schiff schon 20 Jahre vor der Abwrackwerft warten würde. Freu mich darauf, es mal richtig gemacht zu sehen!
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

143

Dienstag, 8. April 2025, 13:55

Moin,

Freu mich darauf, es mal richtig gemacht zu sehen!
Das baut ja jetzt gar keinen Druck auf :lol:

Und dass die Bundesmarine überhaupt Zerstörer hatte war lange bevor man anfing, die Bundeswehr kaputtzusparen, entsprechend wurden die Schiffe auch regelmäßig überholt..
Ich hab zu meiner aktiven Zeit die drei heiligen Kühe (Rommel, Mölders, Lüttjens) noch erlebt. Waren schon mächtige Schiffe. Aber was Du sagst stimmt natürlich schon, es wurde lange vieles eingespart. Zu Beginn meiner Dienstzeit (1993) ging jedes Boot noch alle 2 Jahre in die Werft. Am Ende fuhren wir 3 Monate im Dreiwellenbetrieb, weil es keinen neuen Zylinderkopf für den vierten Diesel mehr gab. Zur Außerdienststellung und Übergabe an Ägypten wurde dann alles Instand gesetzt :will:

Ingo
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Lord Nelson


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144

Dienstag, 8. April 2025, 17:08

Das baut ja jetzt gar keinen Druck auf :lol:

Ach wo, mit dem Thema Alterung stehe ich ja erklärtermaßen auf Kriegsfuß, und ich würde bestimmt nichts kritisieren, was ich nicht selber besser hinbekomme.
Am Ende fuhren wir 3 Monate im Dreiwellenbetrieb,

Damit wart ihr immerhin in prominenter Gesellschaft, HMS Warspite und IJN Haruna fuhren ihre letzten Einsätze auch mit drei Wellen. Aber da war Krieg und keine Zeit für richtige Instandsetzung im Gegensatz zu Frieden und kein Geld dafür...
Dabei weiß ich als Kfz-Mechaniker, dass man mit schnellen und billigen Pfuschreparaturen zwar für dieses mal noch die Tüv-Plakette bekommt, aber beim nächsten oder spätestens übernächsten Mal wird es dann RICHTIG teuer. Das Drama um die Gorch Fock ist dafür ein Paradebeispiel.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

145

Donnerstag, 10. April 2025, 12:26

Moin,

als Vorbereitung für die geplante Alterung mit Seepocken, Algen und Co. habe ich mir nochmal eine kleine Spielwiese gebaut. Einfach ein Stück Polysheet mit Farbkante (0,5mm Poly-Rundmaterial). Das Ganze dann Quick&Dirty mit Schwarz und Rot lackiert:


Darauf dann wieder mit Vallejo Putty die Seepocken getupft:


Hier die Seepocken-Imitate als Makro:


Rechts auf der Spielwiese der Versuch, mit Streifig gezogenem Putty den Algen eine Struktur zu geben:


Bringen wir ein wenig Farbe ins Spiel. Verwendet habe ich wieder die Aquarell-Stifte von Faber-Castell. Wichtige Anmerkung: Bei diesem Versuch ging es mir nicht darum, ein 100% sauberes Ergebnis zu erzielen, sondern einzig und allein darum um Festzustellen ob ich auf dem richtigen Weg bin. Also wundert euch zum Beispiel über den mehr als schlampig aufgebrachten Ablagerungs-Streifen auf dem Wasserpass. Hier ein paar Bilder in der Totalen aus verschiedenen Winkeln und Entfernungen, direkt nach dem Arbeiten, darum sind auch noch zwei nasse Stellen zu sehen:






Dunkles grün auf den "Putty-Algen" ... Nö, gefällt mir gar nicht. Hier schimmert mir hier das helle vom Putty zu sehr durch. Um das zu eliminieren müsste ich aber so satt Farbe aufbringen, dass es auch nicht gut aussieht:


Hier wird es jetzt interessant, der Bereich zwischen den beiden nassen Flecken. Das gefällt mir schon ganz gut und kommt meiner Vorstellung vom Zielbild schon sehr nahe. Verschiedene grüne Farben aufgebracht, halb trocken gepustet und dann mit einem trockenen (wichtig!) Pinsel senkrecht gewischt. Dadurch entstehen unterschiedlich kräftige Flecken mit einer passenden Algenstruktur. Fünf Bilder aus unterschiedlichen Richtungen und Entfernungen:






Und dann nochmal ein Überblick, heute morgen aufgenommen, als alles trocken war:




Und mit diesem Ergebnis hier im markierten Bereich kann ich leben. Wenn noch der Übergang von Seepocken zu Algen ein wenig fließender gestaltet wird, dann ist das so wie ich es mir vorstelle:


Als nächstes werde ich die Farbe nochmal abwaschen und die Spielwiese auf den Bereich ohne Putty-Algen kürzen. Der nächste Farbtest wird dann auf ein sauberes Ergebnis ausgelegt. Wie es wird zeige ich euch nächstes Mal.

Ingo
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146

Donnerstag, 10. April 2025, 12:46

Ja, die von Dir beschriebene Stelle ist gut gelungen.
Trotzdem gefällt es mir auf den letzten acht Bildern im Beitrag 138 irgendwie besser. Das sieht pockiger aus.
Wie siehst Du das?
Schöne Grüße,
Simon

147

Donnerstag, 10. April 2025, 12:51

Mahlzeit!

Kann man nicht das Putty vor der Anbringung direkt einfärben? Vlt. nicht entgültig färben, aber so, dass nicht mehr das Weiß durchscheint? Würde die Sache doch vereinfachen.
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148

Donnerstag, 10. April 2025, 18:00

Moin Ingo,

du könntest noch einen Versuch mit Klarlack in den du sparsam Chinchillasand einstreust
und dann nur in der gewünschten Farbe trockenbürstest machen.

Das wäre wie ich es machen würde und glaube kommt der Pockenstruktur deiner Fotos am Nähesten.
Dirk

149

Freitag, 11. April 2025, 11:38

Moin,

vielen Dank für eure Anmerkungen und Tipps :hand:

Trotzdem gefällt es mir auf den letzten acht Bildern im Beitrag 138 irgendwie besser. Das sieht pockiger aus.
Da bin ich bei dir :five:
Der Unterschied ist, dass ich für die Bilder in Post 138 jeweils mit einer größeren Fläche (3-4 cm²) gearbeitet habe, während ich jetzt versucht habe einen ca. 1mm breiten Streifen zu gestalten und dadurch das "pockige" nicht mehr so zum Vorschein kommt. Ich hab aber schon eine Lösung dafür, kommen wir gleich dazu.

Kann man nicht das Putty vor der Anbringung direkt einfärben? Vlt. nicht endgültig färben, aber so, dass nicht mehr das Weiß durchscheint? Würde die Sache doch vereinfachen.
Mein erster Gedanke war: Putty einfärben? Echt jetzt?
Dann hab ich es einfach mal versucht. Mit Revell Aqua 88 Beige. Und siehe da, es geht. Danke Jochen, das hilft mir weiter :hand:

du könntest noch einen Versuch mit Klarlack in den du sparsam Chinchillasand einstreust
Danke für diesen Gedankengang :hand: Das habe ich mal ausprobiert:


In meinem Chinchillasand sind ziemlich dicke Körnchen drin, das sieht gar nicht gut aus. Darum hab ich den Sand mal ausgeschlossen. Aber Natron ist viel feiner. Also hab ich gedanklich in deinem Post Chinchilla-Sand durch Natron ersetzt und ausprobiert (Unten in der Mitte, ganz am Rand der Spielwiese):


Das sah schon ganz gut aus, aber hier ist das Problem, dass das Natron beim Einfärben die Struktur verliert. Zum Trockenbürsten müsste ich es ordentlich fixieren (wegen der mechanischen Beanspruchung), also Leimwasser oder ähnliches. Alles wieder flüssig und wieder ist die Struktur weg:


Darum jetzt die Entscheidung erst mal mit dem eingefärbten, getupften Putty weiter zu machen.

Dazu hab ich nochmal nach Vorbildern gesucht und hier ein Bild gefunden, wie ich mir die Geschichte vorstelle:


1: In einzelnen Bereichen ein schmaler Streifen Seepocken, max. 2 mm breit (ähnlich zu 2.)
2: Bereiche mit Pocken die nach unten hin weniger intensiv sind. Breite ca. 5 - 6 mm, beginnend in der Mitte vom Wasserpass. DIe Bereiche können vielleicht auch einfach dunkler (Grün-Schwarz) eingefärbt werden. Auf dem Bild decken sich die Stellen mit dem Bereich unter den Pocken
3: Gleichmäßiger Pocken-Streifen. Breite ebenfalls 5 -6 mm
4. Grün-schwarzer Algenbewuchs, keine Struktur, also nur mit Flecken streifig nach unten, das aber über den gesamten Rumpf

Das ist jetzt das Ziel. Dafür habe ich mir nochmal eine neue Spielwiese gemacht, auf der ich üben kann, bevor ich mir den Rumpf versaue. Wie es wird zeige ich euch beim nächsten Mal.

Schönes Wochenende
Ingo
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150

Freitag, 11. April 2025, 12:14

Moin Ingo,

das mit den "dicken" Steinen dazwischen geht natürlich nicht.
Da müßte man vorher mit dem Teesieb bei.
:wink:

Dirk

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