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31

Donnerstag, 9. Januar 2025, 09:27

Hallo Volker,

werden die Kupferplättchen alle in dieser Größe montiert oder wirst Du die Platten auch "verjüngen", wie hier im Bild bei der Cutty Sark zu erkennen.


Quelle: https://www.tripadvisor.de/Attraction_Re…D&category=-160

Gruß Steffen
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32

Freitag, 10. Januar 2025, 12:50

werden die Kupferplättchen alle in dieser Größe montiert oder wirst Du die Platten auch "verjüngen", wie hier im Bild bei der Cutty Sark zu erkennen.


Hallo Steffen,

die Plattenwerden verjüngt. Die zwei Fotos zeigen den Plan mit den drei Layern (hab' keinen besseren Begriff gefunden).

Der untere Layer nähert sich backbord bereits der Vollendung.
Der obere Layer ist durch das helle Tape markiert. Dessen Breite entspricht sechs Reihen Kupferplatten. Die Platten der obersten Reihe (an der Wasserlinie) sind nur ca. halb so hoch wie die der übrigen Reihen. Das kann man auf Deinem Bild ebenfalls erkennen.
Und der Layer dazwischen wäre dann mit dem roten Tape markiert.

Der vordere Bereich:


Der hintere Bereich:
Liebe Grüße
Volker

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33

Sonntag, 2. Februar 2025, 11:41

Hallo,

das Kupfern des Unterwasserschiffs hat zurzeit eine Pause. Lieferantenprobleme ...

Dafür geht es weiter mit den Aufbauten. Das erste Deckshaus, welches wohl die Kombüse und einige Mannschaftslogis beherbergt hat, nimmt Gestalt an.

Die Grundform entspricht den verfügbaren Fotografien der Thermopylae, Details sind von der Cutty Sark inspiriert.





Liebe Grüße
Volker

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34

Sonntag, 2. Februar 2025, 12:09

Das Deckshaus fügt sich wunderbar in das Gesamtgefüge ein. :love:
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35

Sonntag, 2. Februar 2025, 12:24

Sehr schön detailliertes Deckshaus sowie sehr sauber und präzise ausgeführt.

36

Sonntag, 2. Februar 2025, 21:39

Sauber gebaut :ok:
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



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Montag, 3. Februar 2025, 14:06

Schlicht. Toll. Oder schlicht toll! Wunderschönes Handwerk!
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38

Dienstag, 11. Februar 2025, 21:56


Hallo Volker.
Spät, aber vielleicht doch nützlich:

>die Platten werden verjüngt. Die zwei Fotos zeigen den Plan mit den drei Layern (hab' keinen besseren Begriff gefunden). <

Ich hätte da einen :
"Plattengänge" haben wir die damals auf der Siegholdwerft in Bremerhaven genannt. Die ist auch schon lange, wie die Engländer sagen: " belly up", weil die sich nach meiner Zeit dort in den Bau einer Bohrinsel verrannt haben. Und blieben natürlich auf einem Großteil ihrer Forderungen sitzen. Wer mit dem Deibel frühstücken will. braucht eben einen langen Löffel.
Und ein schönes Schiff baust du da, allewetter. Die meisten sind ja Klone der Revell-Cutty, die ist eben präsenter. Info zu Thermopylae muß man mit der Lupe suchen. An Schönheit und Vollkommenheit der Linien sind beide herausragend, da gibt´s nix!
Viel Freude weiterhin.
Gruß
Germanus

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39

Montag, 24. Februar 2025, 12:19

Spät, aber vielleicht doch nützlich:


Hallo Germanus,

noch später (ich baue zuviel und lese zu wenig im Forum), aber trotzdem, natürlich vielen Dank für die Information: "Plattengänge" also. Ich finde Geschichten, wie Du sie erzählst stets bereichernd. Und Du hast völlig recht, hilfreiche Informationen zur Thermopylae gibt es nicht viele und man muss sich vieles über andere, besser dokumentierte oder noch existierende Schiffe (siehe die Cutty Sark) herleiten. Aber gerade das ist für mich ein Teil des Vergnügens. (Im Gegensatz zum Kupferplatten verlegen.)

Die Deckhütte hat mittlerweile einige Änderungen und Ergänzungen erfahren. Das Dach ist jetzt näher am Referenzmodell, die Skylights, der Schornstein der Kombüse (inkl. Windfahne) und (vermutlich) der Wassertank ist drauf und eine Leiter um aufs Dach zu kommen gibt es ebenfalls.

An Backbord bin ich mit dem Kupfern fast fertig. Für die letzten Reihen fehlt es grad wieder an Material. Es kann aber an Steuerbord weitergehen. Aktuell sind ca.2.750 Kupferplatten angebracht.











Liebe Grüße
Volker

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40

Montag, 24. Februar 2025, 16:22

Ich finde Geschichten, wie Du sie erzählst stets bereichernd.

Hallo Volker.

Solche Geschichten "of mice and men" laufen einem über den Weg, wenn man nur lange genug und mit offenen Augen durch die Welt läuft und ab und an mal die See von nahem beguckt und die Schiffe, die auf ihr fahren.
Als Beilage ein bißchen Ringelnatz gefällig ?
"Sie haben das mächtige Meer unter´m Bauch
und über sich Wolken und Sterne.
Sie lassen sich fahren vom himmlischen Hauch
mit Herrenblick in die Ferne."

Und so sieht dein Modell auch aus, ein besseres Kompliment fällt mir gerade nicht ein.
Ich sehe mir deine Thermopylae mit wachsendem Vergnügen an. Da stimmt einfach alles, die Breite der Decksplanken und die korrekten Sprünge der Plankenstöße, die Fischungen in die Deckslaibung und den Wassergang, die Balkenbucht ( 2 % der Schiffbreite ), der Deckssprung, die Ausarbeitung der Deckshäuser : die gesamten Proportionen deines Modells sind in sich stimmig. Da ist nichts, was das Auge des Betrachters stört. Und den eleganten Verlauf der Kupfer-Plattengänge der Außenhaut hätten die famosen Aberdeener Schiffbauer bei Walter Hood & Co. auch in natura nicht besser hinbekommen können. Bisher ist das für mein Auge einfach perfekt, die Anglos würden sagen :" A tread for sore eyes ". Ein alter Spruch der Schiffbauer aus der Vor-Computerzeit lautete : What looks good, sails good. Das bewahrheitet sich mal wieder, wenn auch retrospektiv.
Mach´s weiterhin gut. Und viel Freude.

Germanus

41

Montag, 24. Februar 2025, 19:22

Dem kann man nur beipflichten, es macht wirklich Spaß bei deinem Modell dabei zu sein, schöne Bilder und informative Beschreibung. Das passt :thumbsup:

Steffen
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42

Sonntag, 2. März 2025, 13:25

Hallo Germanus und Steffen,

wasfür ein Lob! Was soll ich sagen? Außer: Danke!!!

Beide Seiten des Unterwasserschiffes sind jetzt fast vollständig mit Kupferplatten belegt. Zur Vollendung muss die Werft allerdings auf Lieferung des Ausrüsters warten ...

Derweil nimmt die zweite Deckshütte (diejenige des Führungspersonals, erkennbar an den luxuriösen Abmessungen) Gestalt an.
Der Körper ist keine triviale viereckige Kiste wie die erste Deckshütte. Back- und Steuerbordwände sind nach innen geneigt, von vorne nach hinten in einer Kurve gebogen und zur Decke hin gerundet.

Der Plan (vollständig soweit bis jetzt erforderlich):



Der Grundkörper (doch eine viereckige Kiste):



Diese Bauteile ergeben die Schräge, die Kurve und die Abrundung der Back- und Steuerbordwände:







Für die Abrundung werden Leisten (2x 2 mm) aufgeleimt und die Lücken gespachtelt:



Löcher für Besanmast und Bullaugen sind gebohrt, das Ganze ist grob geschliffen:

Liebe Grüße
Volker

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43

Montag, 3. März 2025, 17:22

Womit füllst Du die Lücken zwischen den Leisten?
Und könnte man nicht die Leisten konisch schleifen für eine lückenlose Rundung? Nur so als Idee :nixweis:

Oder willst Du das mit Farbe lackieren?

Gruß Steffen

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44

Montag, 3. März 2025, 21:56

Tolle schöne Fortschritte bisher, Volker. Ich bin gespannt auf die weiteren Arbeiten :ok:

Gruß
Andreas

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45

Montag, 10. März 2025, 17:50

Sag, woher hast Du das Schild am Ende des Deckshauses? Ich kenne das nur von einem Bild der Cutty Sark in Sydney- und wollte da das Archiv fragen, ob die mehr über das Schild wissen.
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46

Dienstag, 11. März 2025, 16:04

Sag, woher hast Du das Schild am Ende des Deckshauses? Ich kenne das nur von einem Bild der Cutty Sark in Sydney- und wollte da das Archiv fragen, ob die mehr über das Schild wissen.


Ich vermute, Du meinst dieses hier:



Hier ist eine meiner Quellen zu diesem Detail:



Man sieht deutlich, dass sich in den Halbkreisen Strukturen befinden (Verzierungen?). Leider kann ich nichts näheres dazu erkennen und keine sonstige Quelle gibt dazu Auskunft.

Tolle schöne Fortschritte bisher, Volker. Ich bin gespannt auf die weiteren Arbeiten


Vielen Dank Andreas! Aufmunternde Worte sind stets willkommen!

Womit füllst Du die Lücken zwischen den Leisten?
Und könnte man nicht die Leisten konisch schleifen für eine lückenlose Rundung? Nur so als Idee

Oder willst Du das mit Farbe lackieren?


Die Lücken sind mit Feinspachtel gefüllt und das Deckshaus ist lackiert. Selbstverständlich führen hier mehrereWege zum Ergebnis. Feinspachtel ist für mich der einfachste und schnellste Weg und das Ergebnis ist IMHO so gut wie jedes andere.

Die lackierte Deckshütte mit dem beplankten Hüttendach:



Die Vorder- und Rückfront des Deckshauses:



Die Bedachung eines Eingangs entsteht:



Das fast fertige Deckshaus vom Bug aus (die rötliche Tönung des Holzes kommt vom Licht der in diesem Land stets zu früh untergehenden Sonne):



Vom Heck aus:



Auf dem Rumpf:



Was noch fehlt, ist das Skylight und die Reling. Aber irgend etwas fehlt ja immer ... :smilie:
Liebe Grüße
Volker

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47

Dienstag, 11. März 2025, 17:30

Hallo Volker.


Man sieht deutlich, dass sich in den Halbkreisen Strukturen befinden
(Verzierungen?). Leider kann ich nichts näheres dazu erkennen und keine
sonstige Quelle gibt dazu Auskunft.

Ich habe mal das Hume-Modell der Thermopylae, speziell das Dach das Mannschaftslogis´ am Fockmast, mit der dicken Lupe angesehen. Da findet sich tatsächlich dieses dreifach halbrunde Gebilde am achteren Dachende. Auf dem Dach liegt, Bug voran, da, wo du die zwei Skylights positioniert hast, eine umgedrehte (Kapitäns-?)-Gig . Links und rechts daneben sind, auf hölzernen Bettungen festgelascht und mit den zugehauenen Vierkanten für die Salinge, zwei hölzerne Stengenrohlinge, vermutlich und der Größe nach zu schließen Ersatzbramstengen. Am achteren Dachende steht dieses seltsame und sogar ornamentierte Holzbrett, dem wir hier hinterhersinnieren. Ich sehe da je einen konzentrischen Kreis um die Mitte der Halbrundungen, ähnlich dem Kernholz gefällter großer Bäume. Es sieht, man vergebe mir dieses Sakrileg !, ein wenig aus wie das Dach einer Schießbude auf dem Dachauer Volksfest. Ich kann mir auch keinen Reim auf die sicher vorhandene Funktion dieses Brettes machen. Als Rutschsicherung war das sicher nicht gedacht. Was mich zudem stutzig macht, ist die topplastige Position dieser schweren Hölzer: die große Resevespiere liegt ja gut gesichert an der Backbord- Schanz. Das Logis-Dach muß sehr stark gebaut worden sein, um mit den wechselnden Belastungen bei Seegang fertig zu werden.
Immer wieder ein Spaß, zu sehen, wie du arbeitest: präzise, und richtig gut anzuschauen.

Viel Spaß weiterhin
Germanus

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48

Dienstag, 11. März 2025, 18:20

Hallo Germanus,

ich vermute, Du bist ein "Thermopylae-Wissender". Das ist sehr hilfreich für mich!

Auf dem Dach liegt, Bug voran, da, wo du die zwei Skylights positioniert hast, eine umgedrehte (Kapitäns-?)-Gig .

Da muss mir allerdings ein Foto vom Hume-Modell entgangen sein, denn diese Szenerie ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen.

Das Logis-Dach muß sehr stark gebaut worden sein, um mit den wechselnden Belastungen bei Seegang fertig zu werden.

Falls ich mich nicht irre, liegen die Reservespiere auf drei Querträgern auf. Diese Querträger sind vermutlich direkt mit der Rumpfstruktur verbunden, belasten also die Struktur der Deckshütte nicht (das Bild ist aus zwei Bildern zusammengesetzt, daher schaut es etwas verzerrt aus):



wie das Dach einer Schießbude auf dem Dachauer Volksfest

Mit dem Dachauer Volksfest kann ich leider keinerlei Erfahrung vorweisen. Die drei Halbkreise (ich vermute, sie dienen als Widerlager für die Reservespiere) sind aber tatsächlich mit einer Zierleiste umrandet. Auf den Bildern des Hume-Modells kann man das recht gut erkennen:

Liebe Grüße
Volker

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Dienstag, 11. März 2025, 19:18

Hallo Volker.
Dir ist nichts entgangen,mein Bild der Thermo. habe ich im Buch von Guy R. Williams : "The World of Model Ships and Boats" entdeckt. Erst bei genauem Hinsehen mit der Lupe habe ich gesehen, daß nur die Fußenden der Resevespieren auf dem hinteren Teil des Dachs an dieser Halbrundstruktur auf Profilklötzen ruhen, der Rest liegt auf den drei Galgen, die du gezeigt hast. Deswegen mußte die Gig auch umgestaut werden, und die Skylights sind womöglich erst nachher aufgesetzt worden. Ich denke, das Schiff ist im Deckslayout und im Lauf ihres "Lebens" einige Male umgebaut worden, wenn auch nicht in den Hauptstrukturen. Wie die Schiffbauer die Dachlast auf dem Logis und den Galgenkonstrukten abgefangen haben, weiß ich natürlich auch nicht, die Scher- und Stauchbelastungen müssen aber saftig gewesen sein.
Gehalten hat´s jedenfalls, denn Berichte von Stürmen mit derart massig Wasser über Deck und Luken, daß das ganze Logis weggeschlagen wurde, sind für die Thermopylae nicht bekannt.
Und:
das Dachauer Volksfest stieg immer zugleich mit dem Münchener Oktoberfest, nur war die Maß für 7.- MARK weit billiger als die notorisch schlecht eingeschenkte Lätschenplörre auf dem Oktoberfest. Und viel gemütlicher war´s da außerdem, draußen bei den Moosbüffeln - damals jedenfalls.
Viel Spaß
Germanus

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50

Sonntag, 23. März 2025, 15:07

Lieber Volker, lieber Germanus,

diese Bootsträger waren sehr typisch und stabil - und man konnte da ja auch die schweren Boote lagern - insoweit würde ich da keine Sorgen haben, dass da das Dach zu sehr belastet wurde. Bei der "Cutty Sark" waren da ja auch in der Regel 3 Boote gestaut und allerhand Holz. Allerdings habe ich praktische Einwände:

Ein vergleichbares Dekorschild habe ich nur auf der Cutty Sark gefunden - und da auch bei einem Stop in Sydney. Es könnte sein, dass es dort Brauch war, die dort ja länger liegenden Schiffe mit solchen Schildern auszustatten, die den Namen und den Heimathafen des Schiffes zeigten. Einen technischen Grund sehe ich nicht unbedingt - auch einen Schutz des Unterlieks des Großstengestagsegels nicht. Eventuell hatten die Schilder einen praktischen Grund beim Verladen der Wolle - beim sehr detailierten Photo der "Cutty Sark" sieht man das dafür verwendete Rigg.

Und wir hatten einmal unter dem Deck gestaute Segel durch eine Luke zu entladen und an Land zu verbringen (mit einem vergleichbaren Rigg) und beim Herausheben schwangen die Pakete dann - und die Großladeluke liegt doch dicht hinter der vorderen Hütte - auf der bei beiden Schiffen Hölzer gestaut waren - wo die Last eventuell unklar gekommen sein könnte. So hat man zum Einen ein dekoratives Element gehabt - und zum anderen war es praktisch. Auf dem Photo der Cutty Sark sieht man rechts von dem Ladesteg die bereitliegenden Ballen.

Zum Zweiten: Ob die Thermopylae all das Holz auf den Trägern auf der Fahrt fuhr, bezweifle ich. So wie die Cutty Sark - die ja dann noch weniger Platz hatte, da sie ja noch eine achtere Hütte hatte - ihr Ersatzholz an Deck staute, wird das die Thermopylae auch getan haben. Doch im Hafen und beim Verlad waren die Hölzer unpraktisch und ich kann mir gut denken, dass die dann und nur für das, auf dem Roof gestaut wurden. Das Bild der Cutty Sark zeigt ja, dass sogar das leichte, laufende Gut in den Wanten gestaut war - was nur im Hafen und bei "Betrieb" Sinn machte. Aber man kann vier Boote auch auf zwei Bootlagern gut stauen (auch wenn die vorne - zwischen den Wanten und Pardunen etwas unpraktisch waren - aber mit den damaligen Ladetakeln und der Praxis war das kein Problem.

Zum Dritten sieht es nur so aus, als wären da vor den dekorativen Elementen "runde" Strukturen - mir scheint es, als wären das eben nur die auf dem Modell auch gezeigten Hölzer.
Zum vierten konnten solche Skylights auch einfach aus dem Rahmen genommen werden und durch einfachere Strukturen ersetzt. Bei langen Liegezeiten waren Skylights auf dem Roof kommod, auf See hatte man vielleicht eher einen seeschlagfesten Deckel.

Und wenn man das Bild der Thermopylae aus Sydney mit den dekorativen Brettern pedantisch betrachtet, sieht man an der vorderen Hütte backbord achtern eine Tür - und auf der Großluke so etwas wie eine "Haube" im Stil der Hütte. Die Cutty Sark hatte so eine - nur kleiner - auf der "Booby Hatch" (und wohl permanent") und die Backbord-Reeling ist auf dem Bild eben dort auch abgenommen, wo bei der Cutty Sark auch der abnehmbare Bereich der Reeling läge.

https://collections.slsa.sa.gov.au/resource/PRG+1373/32/35


Cheers

Chris
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51

Sonntag, 23. März 2025, 20:49

Hallo Volker und Chris.

Ich glaube, daß deine Erklärung, Chris, für diese (Deko? )-Bretter auf dem Logis tatsächlich die zutreffendste ist. Ein praktischer Nutzen war möglich, aber nicht unbedingt motwendig. Während der langen Liegezeiten, bis die Wolle angeliefert und gestaut war, wollten Crew und Kapitän ihren Renner dem geneigten einheimischen, durchaus sachkundigen Publikum ship-shape and bristol-fashion präsentieren. Und dann gehörte dieses Schild vielleicht dazu. Das machte ja auch Werbung für den Reeder.

Daß Mannschaft wie der Käpitän auf ihr Schiff stolz waren wie Bolle, habe ich auf einem Bild in einem der Bücher Basil Lubbocks gesehen. Da stehen der chinesische Koch Tony Robson und noch zwei aus der Crew der Cutty Sark in ihren besten Ausgehklamotten an der Ladewinsch und platzen vor professionellem Stolz fast aus den Buscherumps.

Nun gut : halten wir dich, Chris, nicht weiter vom Bauen ab.

Viele Grüße

Germanus

52

Montag, 24. März 2025, 12:58

Moin,

eine (vielleicht etwas verrückte) Idee zu dem Deko-Schild auf dem Deckshaus. Könnte es sich dabei um drei griechische Rundschilde (Hoplon) handeln?
Die waren mit allen möglichen Motiven bemalt, wie auf antiker Keramik verewigt.
Die Galionsfigur stellte doch den legendären König Leonidas dar, der mit seinen 300 Spartanern (und Hilfstruppen) anno 480 v. Chr. bei den Thermopylen
die Perser aufhielt.

Es kommt mir so vor, als seien Fische/Seeungeheuer zu erkennen. Das kann bei der Auflösung aber auch Einbildung sein. Habe versucht, das mal etwas krakelig zu markieren (siehe Anhang).



Die Motive könnten, nach Art des 19. Jahrhunderts, einem „historischen griechischen Stil“ nachempfunden sein oder sich an Verzierungen von Seekarten orientieren.
Jedenfalls hätten solche Deko-Schilde einen prächtigen „falschen Deckshausgiebel“ abgegeben, der zugleich den Blick auf das dort verstaute Gut verdeckt hätte.
Falsche Giebel haben eine lange Tradition, von mittelalterlichen Hansestadthäusern bis zur Architektur im Wilden Westen.

Renommierte Hersteller von Figuren im Maßstab 28mm bieten mannigfaltige Decals für griechische Schilde, die als Anregung dienen können.
Wobei auch da nicht immer klar ist, ob sie vorbildgetreu oder „kreativ nachempfunden“ sind.



Wie gesagt, das nur als Idee. Leider kann ich aus gesundheitlichen Gründen fast nichts mehr bauen. Deshalb genieße ich die genialen Bauberichte hier umso mehr.

LG Heiko

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53

Montag, 24. März 2025, 20:42

Guten Abend, Heiko.

Zitat


eine (vielleicht etwas verrückte) Idee zu dem Deko-Schild auf dem
Deckshaus. Könnte es sich dabei um drei griechische Rundschilde (Hoplon)
handeln? Die waren mit allen möglichen Motiven bemalt, wie auf antiker Keramik verewigt.
Natürlich, das ist es ! Das ist die geschichtliche, bildlich dargestellte Verbindung von Schiff (Thermopylae) über Leonidas zu den Hopliten Spartas mit ihren Rundschilden und der Schlacht bei den Thermopylen, die dem Schiff den Namen verliehen hat. Das macht rund, was wir uns bis jetzt zusammengedengelt haben.

Auf was man alles erst mit der Nase gestoßen werden muß, um das Gesamtbild zu sehen !
Prima, mein Kompliment !
Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Germanus

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54

Montag, 24. März 2025, 22:48

Nochmal guten Abend,


Und da fällt mir noch was ein : Diese halbrunden Schilde waren vielleicht das Letzte, was sehr viele der persischen Fußtruppen in ihrem Leben gesehen haben. Das Schild auf der Thermopylae war, so, wie es aussieht, der stilisierte, obere Teil eines "Schildwalls",einer bewährten Deckungstechnik der Fußtruppen : ein Schild überlappte den des Nachbarn und weiter die ganze erste Phalanx entlang. Diese Technik bot den Fußkämpfern eine nur schwer zu knackende Deckung. Und so wird es sich auch bei der Verteidigung der Thermopylen gegen eine riesige persische Übermacht abgespielt haben.
Bis ein verlauster Ziegenhirt den Persern einen nur schlecht bewachten Pfad über das seitlich steil aufragende, unpassierbare Gebirge in den Rücken der Spartaner verraten hat. Danach sind die Hopliten einer nach dem anderen erschlagen worden, ergeben hat sich keiner.

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot hat ihnen dann eine Grabinschrift geliefert:" Wanderer, kommst du nach Sparta, sage dort, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl."

Schiller hat es schulbuchfähig gemacht. Und Heinrisch Böllll aus Kölle hat es auch noch verarbeitet.Sehr heroische Geschichte, aber in den Grundzügen wohl korrekt.
Macht doch Spaß, auch mal vom Stöcksken auf´s Hölzken kommen zu können.
Tschüs zusammen
Germanus

55

Dienstag, 25. März 2025, 23:26

Moin Germanus,


genau, es macht Spaß vom Stöcksken auf´s Hölzken zu kommen. Und nein, du bist nicht „mit der Nase drauf gestoßen“ worden. Denn so offensichtlich ist der Interpretationsversuch ja nicht. Das Schöne an einem Fachforum ist ja, dass Ideen und Erfahrungen aus völlig anderen, als den reinen Seefahrtsbereichen hinzukommen können.

Ich habe früher römisches Reenactment betrieben und mich mit antiker Kriegsführung beschäftigt. Da sehe ich manches mit anderen Augen (ohne das es deshalb richtig sein muss!) Wie diesen möglichen "Schildwall".

Die Form des „falschen Giebels“ ist einzigartig und weicht von Standardformen der Epoche ab.
Maritime Motive auf Schilden wären auch nicht abwegig, denn der Seekrieg war damals (abgesehen vom Rammen anderer Schiffe) mehr ein Landkrieg auf schwimmenden Plattformen. Die 300 Spartaner (und ca. 5.400
griechische Truppen) erkauften den Griechen die Zeit, um die Perser später bei Salamis in einer Seeschlacht zu besiegen.


Wie ein Design der „Schilde“ auf der Thermopylae aussah, ist nicht sicher nachzuvollziehen. Das Foto ist zu ungenau. Viele Darstellungen im 19. Jahrhundert waren romantisierend-heroisch. Germanen trugen
Flügelhelme und Wikinger waren „gehörnt“. Aber es zählt ja nicht der moderne Forschungsstand, sondern was dem vom Schiffseigner beauftragten Künstler damals möglich war oder sinnvoll erschien. Da mögen gedruckte Vorbilder oder auch „Monster“ aus bekannten Seekartenverzierungen eingeflossen sein. Oder reine Fantasie.


Ein „Schildwall“ läge da nahe, ohne damit bewiesen zu sein. Genauso, wie die aktuelle Sicht der letzten Schlacht des Königs Leonidas heute vom Comic und der Verfilmung „300“ geprägt ist.

Wenn es zum Schiff passt, ist ein begründeter Interpretationsversuch zulässig. Wenn er noch einen passenden „Eyecatcher“ bringt und zu Diskussionen einlädt, allemal.
Letztlich kommt es darauf an, dass sich der Erbauer an seinem Modell erfreut. Ein Modell zur Zufriedenheit jedes denkbaren Publikums zu bauen, ist unmöglich. ;)

LG

Heiko

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Mittwoch, 26. März 2025, 00:00

N´abend ,Heiko.
Guter Beitrag, danke dafür.
Genauso, wie die aktuelle Sicht der letzten Schlacht des Königs Leonidas heute vom Comic und der Verfilmung „300“ geprägt ist.


Diesem Satz kann ich nur beipflichten. Auch deshalb vertrödele ich meine Zeit nicht mit solchen Historienstreifen aus der
Wurstmaschine Holly- oder sonst eines -woods : bestenfalls Mumpitz, im schlimmsten Fall die reine Propaganda. "Man merkt
die Absicht, und man ist verstimmt."

Servus und gute Nacht wünscht dir und allen Nachteulen
Germanus

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Samstag, 29. März 2025, 19:22

Da entspannt sich eine spannende Unterhaltung zum Gegenstand meiner Werftarbeit ... und ich bin nicht anwesend (im Forum).
Es freut mich jedenfalls, dass die Thermopylae zu solchem Austausch anregt!

Da mich dieses Detail schon seit einiger Zeit umtreibt, habe ich die zwei aussichtsreichsten Museen (Aberdeen und Melbourne) angeschrieben und um sachdienliche Information gebeten. Mal sehen, ob und was dabei rüberkommt.

Am Modell ist das Kupfern des Rumpfes abgeschlossen. Das Kupfer kann auf keinen Fall so glänzend bleiben. Zurzeit suche ich noch nach einer Möglichkeit, das Kupfer bräunlich zu färben. Soweit ich mich in dieses spezielle Thema eingelesen habe, sollte Braun der Farbton sein, den Kupfer im Salzwasser annimmt, während es an der Luft den typischen Grünton annimmt.
Die Kupferung wird, wie damals üblich, an der Wasserlinie mit einer Holzleiste abgeschlossen und ist am Vordersteven mit zusätzlichen, dicken Kupfer- oder Messingplatten verkleidet. (Aktuell ist noch der Dummie aus Pappe zu sehen.)

Das hintere Deckshaus ist jetzt vollständig. Das Skylight hat einiges an Arbeit gebraucht, ist dafür aber imho sehr ansehnlich geworden. Die Relingstützen sind Kaufteile.













Beim vorderen Deckshaus wurden die Skylights nochmal überarbeit und der Schornstein bekam eine neue Wetterfahne.

Liebe Grüße
Volker

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Samstag, 29. März 2025, 21:35

Hallo Volker.
Ich warte darauf, daß jeden Moment der Schmadding oder der Specksnider aus dem Niedergang steigt und die Wache zum Stritschen an die Brassen scheucht. "Aber er kummt net kummt net kummt net", wie damals die EAV so schön sang. Na gut, bis zu seiner Epiphanie müssen wir uns eben noch ein wenig gedulden, aber die Miniaturisierung schreitet bekanntlich fort. Demnächst wird es wohl Mini-Roboterchen geben, die tatsächlich auf der Saling die Gordings überholen können.
Was für ein gelungener Bau ! Eine Freude, dabei zuzugucken.
Viele Grüße an alle

Germanus

Beiträge: 966

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59

Montag, 31. März 2025, 09:44

Schlicht schön -und so ein feines Handwerk - von der Recherche bis ins Holz. Wie aber kamst Du auf die Tritte an der Seite? Mir scheinen die unpraktisch (der oberste Tritt "auf der Rundung würde mir fehlen - und wenn, würde ich in der Praxis oben eine Öffnung in der Reeling erwarten. Seeleute sind selten Schlangenmenschen...
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

  • »VolkerZ« ist der Autor dieses Themas

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Realname: Volker

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60

Montag, 31. März 2025, 16:23

Wie aber kamst Du auf die Tritte an der Seite? Mir scheinen die unpraktisch

Ich habe die Steigbügel aus den Plänen von David MacGregor, welche im Buch "Fast sailing ships" veröffentlicht wurden. Wobei dort nicht erkennbar ist, ob es sich um Metallbügel oder Holzleisten handeln soll.
Für mich als eher Sesselhockender denn als Rigg-balancierender erscheinen sie auch etwas unpraktisch.

Ich war eine ganze Weile mit diesen Steigbügeln schwanger und es gab mehrere Möglichkeiten:
- Sie nicht anzubringen (wie beim Modell von Cyril Hume und -soweit erkennbar - auf den wenigen vorhandenen Fotos)
- Die Reling für einen einfachen Durchstieg vor den Steigbügeln aufhören zu lassen
- Nach dem vorhandenen Plänen zu bauen

Ich habe mich für die Pläne entschieden (wobei der gesamte Bau des Modells ein Mischmasch aus Bauen nach Plan und Bauen nach Referenzmodell ist).

Ein Ausschnitt aus den Plänen mit den Steigbügeln:



Anhand der Figur kann man abschätzen, dass vielleicht nicht allzu viel Akrobatik erforderlich war:

Liebe Grüße
Volker

In Bau: Holz: Teeklipper Thermopylae
Fertig: Holz: Karavelle Niña
Fertig: Holz: Kutter Lady Nelson

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