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Freitag, 7. Februar 2025, 23:09

1961 Ford HDT-950 ("Two Story Falcon") - Umbau AMT-Fahrerhaus

Liebe Modellbaukollegen,

ich glaube zwar nicht, daß es mir gelingt, dieses Unterforum wiederzubeleben, aber man kann es ja trotzdem einmal versuchen.

Da Entwicklungskosten für Fahrerhäuser hoch sind, versuchen Lkw-Hersteller, vorhandene Fahrerhauskonstruktionen modifiziert für eine möglichst hohe Zahl von Fahrzeugtypen zu verwenden. Äußerst konsequent taten dies US-Hersteller, die zeitweise für die ganze Fahrzeugpalette vom Pickup bis zum Schwer-Lkw das gleiche Haus verwendeten und nur Kotflügel, Einstiege, Stoßstangen u. ä. änderten.
Am einfallreichsten war Ford Ende der Fünfzigerjahre, als man einen neuen Schwerst-Lkw mit der Bezeichnung H entwickelte. Das vorhandene Haus der leichten und mittelschweren C-Typen war wegen des größeren Raumbedarfs der nun notwendig stärkeren Motore hierfür eigentlich nicht zu verwenden.



Deshalb montierte man das kippbare C-Haus wesentlich höher und setzte an dessen Unterkante eine verrippte Kunststoffverkleidung an. Die Radausschnitte des C-Hauses wurden verschlossen bzw. auf Wunsch als Staukästen gestaltet. Da die C-Kabine zwar relativ lang war, aber keine Schlafmöglichkeit bot, setzte man in einen entsprechenden Ausschnitt eine
Ein-Mann-Glasfaser-Schlafkabine ein.

Das als Modell H 1961 vorgestellte Ergebnis wurde weithin als extrem häßlich und zusammengeschustert abgelehnt und bekam wegen seines eigentümlichen Aufbaus den bis heute gängigen Spitznamen "Two Story Falcon". Der Fahrer war von der sargähnlichen Schlafkabine vermutlich auch nicht begeistert, und wo schlief ein Beifahrer? Folgerichtig erschien
bereits 1966 der komplett andere Nachfolgetyp W.

Leider gab es nie einen Bausatz dieses überaus originellen Fahrzeugs, nur zwei Gießharzkabinen scheinen noch greifbar zu sein, die aber beide qualitativ völlig unbrauchbar sind. Es bleibt nur der Umbau des Fahrerhauses eines AMT C-600 oder C-900. Da das gut proportionierte AMT-Haus unter einigen Vereinfachungen leidet, das H-Fahrgestell hergestellt erden muß, sich die Umbauten auch im Innenraum hinziehen und das verrippte Unterteil nicht ganz einfach zu machen ist, war der Zeitaufwand mit etwa 500 Stunden letztlich zwar höher
als gedacht, aufgrund des ungewöhnlichen Äußeren für mich aber trotzdem lohnend.

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Gruß

Jürgen

2

Samstag, 8. Februar 2025, 00:34

Wunderschönes Modell bzw Modelle !

Beiträge: 129

Realname: Thomas Seifried

Wohnort: Güglingen

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3

Samstag, 8. Februar 2025, 12:06

Hallo,
ein wirklich seltenes Modell das auf den ersten Blick schon zeigt wieviel Herzblut im Einsatz war.Absolut stimmig in allen Bereichen und ohne sichtbare,,Operationsnarben,,.

Viele Grüße Thomas

Beiträge: 1 053

Realname: Paul

Wohnort: Landkreis SAD, Oberpfalz

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4

Samstag, 8. Februar 2025, 21:06

Hallo Jürgen,

Wahnsinn!

Das Modell des Ford gefällt mir ausgesprochen gut! Das Original ist wirklich recht eigenartig, passt aber (für mich) irgendwie doch in die damalige Zeit.

Wenn ich das aus deiner Beschreibung so rauslese, ist ziemlich alles Scratch, bis auf die "Basis" der Kabine.
So ganz vorstellen, welcher Aufwand und handwerkliches Geschick drin steckt, kann ich mir aber dann doch nicht. Nur halt erahnen, dass es enorm sein muss.

Gibt es Bilder vom Bau?
Wie hast du das verrippte Unterteil gemacht?
Das muss eine schreckliche Arbeit gewesen sein und sieht am Modell einfach nur perfekt aus!

Ich freue mich auf deine Antwort.

Gruß Paul
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." (Henry Ford)
__________________________________________________________________________
Meine bisherigen und aktuellen Arbeiten findet Ihr HIER.

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Sonntag, 9. Februar 2025, 00:43

Vielen Dank für die Rückmeldungen!

Hallo Paul,

leider habe ich keine Bilder oder Baunotizen. Ich scheue, offen gesagt, den doch erheblichen Zeitaufwand für fortlaufende Fotografien und Notizen während des Baus, insbesondere bei einem zeitaufwendigen Projekt. Wenn sich aber Einzelfragen zum Bau stellen sollten, beantworte ich diese natürlich sehr gern, soweit meine Erinnerungen an die einzelnen Schritte eines Modells noch einigermaßen vorhanden sind.

Dieses Modell habe ich wohl 2018 fertiggestellt. Meine Erinnerungen sind daher nur noch schlaglichtartig.

Du hast völlig recht, zum Umbau war vom C-Modell nur das nackte Fahrerhaus verwendbar.

Hinsichtlich des verrippten Unterbaus erinnere ich mich noch relativ gut, wohl deshalb, weil dieser einiges Kopfzerbrechen verursachte. Das Problem war, die Verrippung (sehr dünnes PS-Rundmaterial) ohne sichtbaren Klebstoff auf dem Untergrund zu befestigen. Die Lösung war Verkleben mit Aceton. Ich habe das Rundmaterial Rippe um Rippe provisorisch fixiert und dann mit einem dünnen Pinsel wenig Aceton aufgebracht. Dies funktioniert aber nur, wo PS nicht unter Spannung steht (also nicht an Rundungen), da dünnes PS sonst bricht. Solche Verklebung ist unlackiert zwar nicht so fest wie mit Plastik- oder Sekundenkleber, dafür aber völlig unsichtbar. Nach Lackierung und einer Schicht Klarlack ergibt sich Griffstabilität.

Verkleben mit Aceton ist unschlagbar, wenn es weniger auf Festigkeit als auf Sauberkeit ankommt. Allerdings sollte man zunächst mit PS-Resten ausloten, was geht und was nicht.

Auch hier gilt: Versuch macht kluch.
Gruß

Jürgen

6

Montag, 10. Februar 2025, 09:24

Obwohl das Vorbild in der damaligen Zeit seiner Einführung nicht sehr beliebt war und das bauen des Modells einige Schwierigkeiten bereitet hat - wie du ja geschrieben hast - ist die Umsetzung dennoch gut gelungen. Was lange währt, wird endlich gut. :ok:

7

Donnerstag, 27. Februar 2025, 16:03

Hallo Jürgen

LKws kannst du auch? :D

Ganz cooles und riesiges Teil. Stimmt einfach alles. Schön, wie du die silbern lackierten Karosserieteil hinbekommen hast. Ein dezentes Silber, nicht zu shiny. :ok:

Betse Grüsse

Peter

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