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4 951

Dienstag, 21. Januar 2025, 14:04

Danke Johann,

hat wie immer alles Hand und Fuß, was Du schreibst.
Was anderes als durchgehende Bolzen würde an dieser Stelle, auch keinen Sinn machen.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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4 952

Mittwoch, 22. Januar 2025, 14:50

Hallo Kollegen,
hallo Ray,

hat ein wenig gedauert, aber mittlerweile recherchierte ich nochmals intensiv bezüglich der beiden unklaren Taue (Niederholer und Vorstengestagesegelhals) in den mir zur Verfügung stehenden Unterlagen.
Die Hinweise von Modellbaukollegen – Stagsegelleiter, Blöcke für Toppnanten der Blinde - habe ich meine erneuten Überlegungen mit einbezogen.
Insbesondere die Möglichkeit, dass es sich dabei um einen Vorstengestagsegelleiter handelt, verfolgte ich intensiv weiter und habe wie schon so oft entscheidende Hinweise im Buch - Das Modell der Brigg Irene - von E. W. Petrejus gefunden.
So wurden Anfang des 19. Jahrhunderts wenige Stagsegel an den eigentlichen Stagen gesetzt, sondern an Stagleitern und Borgstagen gefahren.
Dementsprechend komme ich zu der Annahme, dass es durchaus möglich und wahrscheinlich war, dass hier bei der La Creole ein Vorstengestagsegelleiter getakelt war und habe insofern die Erläuterungen des bereits vorgestellten Bildausschnitts ergänzt.



Zur Führung der Bulins für das Großbram- und das Großroyalsegel habe ich leider noch keine Reaktion von der Restauratorin des Pariser Marine Museum erhalten.
Ich hoffe, das da noch was kommt.

Bis dann ...

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4 953

Samstag, 25. Januar 2025, 16:46

Fortsetzung: Führung der Bulins für das Großbram- und das Großroyalsegel

Vor einiger Zeit habe ich hierzu eine Frage aufgeworfen.
Mittlerweile erhielt ich Dank eines Hinweises von einem Modellbauerkollegen interessante Informationen aus Marquardts Buch "Bemastung und Takelung von Schiffen des 18. Jahrhunderts", die mich in dieser Frage wesentlich weiter bringt. So in dieser Richtung habe ich das versteckte Detail auf dem Bildausschnitt von der Fockbramsaling der La Creole interpretiert.


Da sich Marquardt bei seiner Abbildung auf Darcey Lever bezog, habe ich noch weiter recherchiert und das hier gefunden.


In seinem Buch "The young sea officer's sheet anchor; or, A key to the leading of rigging, and to practical seamanship" ist zu lesen, dass manchmal der Raum zwischen den hinteren Längssalingen mit einem Holzstück gefüllt war, worin sich 4 Scheiben befanden. Zwei für Bulins, und zwei für Brassen, soweit sie von vorne kamen. Im Fall der La Creole wären es allerdings vier Bulins.

Jetzt werde ich mir noch überlegen, wie ich dieses Detail gestalten soll.

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4 954

Dienstag, 28. Januar 2025, 20:27

Ergänzung: Führung der Bulins für das Großbram- und das Großroyalsegel
Zur Führung der Bulins für das Großbram- und das Großroyalsegel erhielt ich heute ein paar Aufnahmen der Großbramsaling vom Originalmodell der La Créole.
Dankenswerter Weise ist eine nette Restauratorin des Pariser Marine Museum ins Depot gegangen und hat auf meinen Wunsch entsprechende Fotos gemacht.
Hier eine dieser Aufnahmen mit direkter Sicht auf den hinteren Bereich der Saling.
Zu erkennen ist, wie vermutet, ein Holzaufsatz zur Führung der Bulins. Scheiben zur Umlenkung sind hier nicht zu sehen, vermutlich werden die Taue einfach durch eine Bohrung geführt.
Ich denke, dass hier beim Original eher Scheiben eingesetzt waren, und es sich beim Modell wohl um eine Vereinfachung des Modellbauers handelt.


Ob falsch oder richtig, in jedem Fall treffe ich eine Annahme, und werde versuchen, dieses Detail mit Scheiben auszuführen.

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4 955

Samstag, 1. Februar 2025, 18:50

Fortsetzung: Führung der Bulins für das Großbram- und das Großroyalsegel
Dankenswerterweise erhielt ich von einen netten Restauratorin im Musée de la Marine Paris eine Fotoaufnahme vom hinteren Bereich der Vorbramsaling. Dort ist die Führung der Bulins des Großbram- und des Großroyalsegels erkennbar. Wie bereits beschrieben, nehme ich an, dass hier tatsächlich zur Umlenkung dieser Tau Scheiben eingesetzt waren. Zudem wird ersichtlich, dass auch das Großbramstengestag darüber geführt wurde.

Dementsprechend habe ich eine Zeichnung angefertigt, wie dieses Holzteil aus meiner Sicht ausgesehen haben könnte, und so funktional die Anforderungen an eine gute und sichere Umlenkung erfüllt. So werde ich versuchen das Teil anzufertigen.


Zur Umlenkung der Bulins für das Kreuzroyalsegel und der Brassen für die Kreuzroyalrah wird ein anologes Teil für den hinteren Bereich der Großbramsaling notwendig.
Fortsetzung folgt …

4 956

Samstag, 1. Februar 2025, 20:52

Hallo Johann,

welches Stag willst Du durch den Block führen, ich dachte Du wärst mit den Stagen durch?
Im Übrigen, perfekte Zeichnung :ok:

LG Steffen
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Zum DOWNLOAD für Interessierte der Segelplan der Le Glorieux
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.
In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

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4 957

Sonntag, 2. Februar 2025, 08:53

Hallo Steffen,

das ist richtig, mit den Stagen bin ich zwar durch, aber zur Umlenkung des Großbramstengestages hatte ich damals bereits Zweifel, ob das speziell für die La Creole so richtig ist.
Hatte damals jedoch dazu keine konkreten Angaben in der Monographie gefunden.
Also orientierte ich mich dabei an der üblichen Methode und zwar mittels angestroppter Kausch.


Durch die neuen Erkenntnisse kann ich das nun korrigieren, was übrigens auch für das Kreuzroyalstengestag gilt.

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4 958

Montag, 3. Februar 2025, 20:46

Zur Führung der Bulins hat im Segelschiffsmodellbauforum ein Modellbaukollege eine Anregung gebracht, ob nicht die Ausrichtung der Scheiben entsprechend der schräg einlaufenden Taue sinnvoll wäre.
Daher habe ich zur Anordnung der Scheiben nochmals recherchiert und im Atlas du Génie Maritime ein wichtiges Detail gesehen.

Die Tafel 211 habe ich schon oft angesehen, aber erst nach gezielter Suche dieses interessante Detail gefunden. Insofern werde ich die Ausrichtung der Scheiben entsprechend modifizieren.

Nochmals vielen Dank für diese Anregung.

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4 959

Mittwoch, 5. Februar 2025, 19:40

Fortsetzung: Führung der Bulins für das Großbram- und das Großroyalsegel
Nachdem in der Darstellung im Atlas du Génie Maritime Tafel 211 vier Scheiben in entsprechender Lage angeordnet waren, musste ich noch klären, wie nun mit dem Großbramstengestag zu verfahren ist.
Da ich mich erinnerte noch weitere Blätter des Atlas du Génie Maritime auf meinem Rechner vor längerer Zeit gespeichert zu haben, suchte ich auch dort nochmals nach einschlägigen Details und Folgendes kam zum Vorschein:

Quelle: Ausschnitt Atlas du Génie Maritime

Dieses Detail war offensichtlich für größere (Fig. 1), aber auch für kleinere Schiffe (Fig. 2) im Gebrauch. Wie aus der Beschreibung eindeutig ersichtlich wird, sind die vier Scheibgatts für Bulins und das Führungsloch für das Bramstag (Galoche d´etai) reserviert.
Nach dieser Klärung modifizierte ich meine Zeichnung und kann dann zur Umsetzung übergehen.


Fortsetzung folgt …

4 960

Donnerstag, 6. Februar 2025, 14:27

Hallo Johann,

das Loch für das Stag ist in Fig.1 und Fig.2 auf der gegenüberliegenden Seite, also anders als Du es gezeichnet hast. War das Absicht oder ein Versehen?

Gruß Steffen
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
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In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

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4 961

Donnerstag, 6. Februar 2025, 19:30

Hallo Steffen,

bezüglich der Großbramstagführung für mein Modell habe ich mich bewusst am Originalmodell der La Creole in Verbindung mit der Zeichnung aus dem Atlas du Génie Maritime, Tafel 211, orientiert.


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4 962

Sonntag, 9. Februar 2025, 09:51

Fortsetzung: Führung der Bulins für das Großbram- und das Großroyalsegel
Hier zeige ich nun die Umsetzung des Details für das Modell der La Créole auf einem Ausschussteil, wie es später dann aufgesetzt wird. Daneben liegt die Ausführung der Vorgängervariante.


Wie bereits schon erwähnt, benötige ich für die Umlenkung der Bulins des Kreuzroyalsegels und der Brassen der Kreuzroyalrah ein analoges Teil, welches dann im hinteren Bereich der Großbramsaling zu montieren ist.
Theoretisch müsste ich jetzt soweit mit dem laufenden Gut der Takelage durch sein und alle erforderlichen Blöcke erfasst haben, die es ohne Segel braucht. Viele Blöcke sind bereits an den einzelnen Rahen mit den entsprechenden Tauen angebracht, soweit es sinnvoll ist.
Bevor ich nun die Korvette aus dem „Exil“ (Staubhülle) hole, gehe ich nochmals alles der Takelage durch und mache die Werft staubfrei. Dann kann ich endlich mit der finalen Auftakelung beginnen.

Fortsetzung folgt …

4 963

Sonntag, 9. Februar 2025, 10:09

Moin,

Handwerklich wieder eine extrem tolle Darbietung :ok:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

4 964

Sonntag, 9. Februar 2025, 12:51

Finale Auftakelung.
Das hört sich so endgültig an.

Kaum vorstellbar…

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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4 965

Sonntag, 9. Februar 2025, 18:00

@feuermann6147
Hallo Ingo,
Danke für den netten Kommentar.

@Ray
Hallo Ray,
so schnell schießen die Preußen ... äh Bayern ... nicht :D
Will damit sagen, dass ich euch doch noch eine Weile damit nerven werde ... :ok:

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4 966

Mittwoch, 19. Februar 2025, 10:03

Vorbereitung der finalen Takelung
So gut es ging machte ich meine kleine Kellerwerft staubfrei und holte die kleine Französin aus dem „Exil“ (Staubhülle). Sie wurde dann auf meiner höhenverstellbaren Plattform so in Position gebracht, soweit es die Räumlichkeit zuließ, dass sie von zwei Seiten zum Takeln zugänglich ist.

Die finale Takelung eines Schiffsmodells ist bei mir schon eine lange Zeit (über drei Jahrzehnte) her. Insofern habe ich versucht meine bescheidenen Kenntnisse bezüglich der Takelarbeiten für das laufende Gut von Segelschiffsmodellen aufzufrischen, mir neues Wissen dazu anzueignen und über den weiteren Ablauf Gedanken zu machen.
Dazu hatte ich in verschiedenen Foren bereits die Fragestellung aufgeworfen, in welcher Richtung und Reihenfolge man das Modell vorzugsweise takeln soll? Über den Beginn des Aufriggens, ob vorne oder hinten, herrschte ein uneinheitliches Bild. Einig war man sich jedoch, von unten nach oben zu takeln. In zeitgenössischen Werken ist vermerkt, dass man im üblichen Verlauf des Takelns mit dem Bugspriets begann.
Um möglicherweise weniger Störungen durch bereits gesetzte Taue zu haben, folge ich der Philosophie von vorne zu beginnen, um dann Rah für Rah von unten nach oben sowie Belegstelle für Belegstelle abzuarbeiten.

Für das Belegen von Nägeln und Klampen greife ich auf eine Belegnadel zurück, die ich schon als Junge beim Bau des Adlers von Lübeck verwendet hatte. Diese fertigte ich entsprechend der Graupnerschen Bauanleitung aus einer Stricknadel aus Stahl, die mit einem Griff versehen rd. 27 cm lang ist und am anderen Ende auf einer Länge von etwa 10 mm leicht abgewinkelt wurde. Das vordere Ende des abgewinkelten Teils habe ich ausgeschmiedet und mit einer Feile entsprechend in Form gebracht. Dicht an der befeilten Vorderkante habe ich ein Loch mit ø 0,5 mm gebohrt, ähnlich einem Nadelöhr.
Viele wissen sicherlich, dass für den „Adler von Lübeck“ von Graupner sich Karl Heinz Marquardt für die Planbearbeitung verantwortlich zeichnete und bei der Baukastenentwicklung mitwirkte. Insofern gehe ich davon aus, dass die Beschreibung zur Anfertigung dieser Belegnadel auch von Ihm stammt bzw. angeregt wurde. Er war ja auch ein hervorragender Modellbauer. Was ich häufig sehe, benutzen viele Modellbauer hauptsächlich Haken bzw. Pinzetten zum Belegen. Mit meiner selbstgemachten Belegnadel bin ich jedoch bisher sehr gut zurechtgekommen, da auch in schwer zugänglichen Bereichen die Tauführung sicher und stramm erfolgen kann. Daher werde ich sie weiterhin, auch für dieses Modell, benutzen.
Mit dem nächsten Bild will ich veranschaulichen, wie mit dieser Belegnadel prinzipiell gearbeitet wird.


Entsprechend den Empfehlungen von Modellbauerkollegen besorgte ich mir noch eine Mikroschere nach Castroviejo, um meine Takelgerätschaften sinnvoll zu erweitern.
Mit dem folgenden Bild zeige ich eine Zusammenstellung meiner wichtigsten Hilfsmittel zum Takeln (Takelbesteck):


-Belegnadel
-Ständer für Garnrollen
-Sekundenkleber mit Kanüle (ø 0,3 mm)
-Hohlspieker, ø 1,2 mm und ø 0,8 mm zum Spleißen
-Mikroschere nach Castroviejo
-Fadenscheren, gerade und gebogen
-Pinzetten, gerade, gebogen und gekröpft
-Skalpell
-Schusterwachs für „Schiemannsgarn“

Dieser Beitrag läutet das letzte Kapitel zum Modellbau der französischen Korvette „La Creole“ auf dem langen Weg zum Ziel auf. Hier nochmals ein herzlicher Dank an die vielen Wegbegleiter, mit der Hoffnung, dass sie auch die letzte Strecke mit mir durchstehen.
Also, bis demnächst …

4 967

Mittwoch, 19. Februar 2025, 12:29

Hallo Johann,

bei solch einem Besteck bekommt man Hunger.

Es wird mir ein Leichtes und eine Freude sein, diesen Bau bis zum Ende zu begleiten.
Sollte ich auch noch einmal ein Schiff dieser Art bauen, wird Dein Bericht ein wertvoller
Ratgeber ein.

Ich träume ja immer noch davon, meine WASA aufzutakeln...

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

4 968

Mittwoch, 19. Februar 2025, 13:27

Hallo Johann,
mir graut es schon, wenn die La Creole fertig ist, denn wo kann ich dann in regelmäßigen Abständen so perfekten Modellbau sehen? Es war mir eine Ehre, dass du uns so detailgetreu über all die Jahre über die Schulter hast schauen lassen und wenigstens mir auf indirekte Weise viele Tipps gegeben hast. Nein, ich werde kein historischen Modellschiff bauen, aber ich werde meine Automodelle im Maßstab 1:10 verbessern, aufbessern, Pimpen oder überhaupt erst mal richtig fertig machen!

Endpurt ist angesagt, wirklich ein letzten Kapitel.
Gruß Stefan
Die Intelligenz auf einem Planeten ist eine Konstante. Nur die Zahl der Bevölkerung wächst!

Jean-Luc Picard

4 969

Mittwoch, 19. Februar 2025, 16:08

Hallo Johann,
ich bin auch sehr gespannt auf Deine Takelarbeiten und bin selbstverständlich dabei.
LG Steffen
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In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

4 970

Mittwoch, 19. Februar 2025, 16:29

Servus Johann!

Vielen Dank für die verständlichen Erläuterungen.
Sollte ich nochmal ein Schiff auftakeln werde ich mir deine Belegnadel zum fädeln und führen des Taus merken, dies scheint mir im nachhinein sehr hilfreich zu sein.

Genieß das Auftakeln und wünsche dir viel Freude bei diesen letzten großen Schritt zur Fertigstellung.

Gruß
Andreas

4 971

Mittwoch, 19. Februar 2025, 21:55

Hallo Johann,
Wenn ich deine Belegnadel gesehen habe, dachte ich: Warum habe ich es nicht vorher gesehen? Es scheint sehr leicht, mit solchem Werkzeug zu arbeiten.

Danach habe ich mich aber gefragt, wie man damit den letzten umgedrehten Schlag machen würde (kenne von Belegung der Klampen und machte für Nägeln auch) - und könnte es nicht vorstellen.



Ich habe bei Mondfeld nachgeschaut. Er schreibt bzw. zeichnet kein "umgedrehtes" Schlag beim Belegen des Taus am Belegnagel. Hast Du vor, auch so zu machen, wie er zeichnet? Machst kein "umgedrehtes" Schlag?


Gruß
Alexander
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4 972

Donnerstag, 20. Februar 2025, 10:16

Hallo Alexander,

gerne beantworte ich Dir Deine Frage wie folgt:

Ergänzung: Belegen von Nägeln mit Belegnagel

Für mich offensichtlich klar, wie der letzte Schlag beim Belegen von Nägeln mit der Belegnadel zu führen ist. Dies wird jedoch aus meiner vorhergehenden diesbezüglichen Abbildung nicht ersichtlich.
Insofern möchte ich hier mit dieser ergänzenden Erläuterung auch diesen Schritt erklären:


Wie auf Abb. 1 zu sehen, kann mit der Belegnadel das Tau unter den letzten Schlag geführt werden. Im 2. Schritt ist dann das Tau durch Zurückziehen auszufädeln, ggf. bei schlecht zugänglichen Stellen mit Unterstützung einer Pinzette. Mit Abb. 3 wird erkennbar, dass unter Straffsetzen des Taues die Belegnadel einfach aus der Schlaufe gezogen werden kann.
Ich hoffe, es soweit verständlich erklärt zu haben. Für mich sind diese Vorgänge einfach zu bewerkstelligen, da vielfach bereits gehandhabt.

4 973

Donnerstag, 20. Februar 2025, 21:56

Hallo Johann,

Ich habe vergessen, dass man zwei Hände hat :lol: . Und für ausführliche Darstellung ein extra Dank! Alles klar!
Gruß
Alexander
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4 974

Dienstag, 15. April 2025, 10:54

Anbringen der Rahen mit laufendem Gut: Fockrah - Vergue de misaine
Mit dem Anbringen der Fockrah und dem laufenden Gut wurde die finale Takelung des Modells der La Créole begonnen.
Im ersten Schritt erfolgt die Aufhängung der Rah mittels der Rahhanger. Diese bestanden aus starken Tauen mit ø 43 mm (0,90 mm in 1:48), vollständig gekleidet.
Waren Fallblöcke/Kardeelblöcke früher wohl allgemein noch permanenter Bestandteil der Takelage, gingen die Franzosen so gegen Ende des 18. Jahrhunderts dazu über, nach dem Heißen der Unterrahen die Kardeelblöcke abzunehmen, da man feststellte, dass sie nicht unbedingt zum Halten der Rahen erforderlich waren. Somit tragen die Rahhanger das Gewicht der Rah. Sicherlich war das auch beim scharfen Anbrassen eine Erleichterung und von Vorteil.




Fürs Modell habe ich die Fockrah erst einmal provisorisch über die Toppnanten in Position gebracht, um dann die Rahhanger jeweils um den Mast legen und mittels Plattbändsel verbinden zu können.
Die erforderlichen Bändsel müssen direkt am Modell angebracht werden. Um das sauber und korrekt hinzubekommen, wird sicherlich nicht einfach.
Aber davon demnächst mehr …

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4 975

Donnerstag, 17. April 2025, 09:39

Fortsetzung: Anbringen der Fockrah - Vergue de misaine - mit laufendem Gut
Das Anbringen der Plattbändsel an den Rahhangern war vergleichsweise zum Einbinden von Kauschen in die Enden des Tauracks ein Kinderspiel.


In diese Kauschen werden später die bereits vorbereiteten Tauracktaljen eingehängt. Die gekleideten Enden des Tauracks zog ich durch die Scheibgatts in den Längssalingen. Insofern konnten erst danach die Kauschen eingebunden werden. Vorher musste noch ein Stück der Kleidung an den Tauenden entfernt werden.


Wie bereits angesprochen, hängte ich in diese Kauschen und den entsprechenden Augbolzen am Eselshaupt dann die bereits vorbereiteten Tauracktaljen ein und führte die Läufertaue nach unten über Umlenkblöcke zur Nagelbank hinter dem Fockmast zum Belegen.




Davon demnächst mehr …

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4 976

Freitag, 18. April 2025, 15:43

Fortsetzung: Anbringen der Fockrah - Vergue de misaine - mit laufenden Gut
Im Nachgang zu meinem vorherigen Beitrag an bei noch zwei Bilder und eine kurze Erläuterung zur Herstellung eines Plattbändsel für den Rahhanger direkt am Modell.
Auf dem ersten Bild ist zu sehen, wie ich mit der linken Pinzette die beiden Taue des Hangers zusammenhalte und fixiere. Mit der rechten Pinzette wurde dann das Garn („Schiemannsgarn“) um die beiden Taue gewickelt. Anschließend zog ich das Garn zwischen den Tauen quer zur Wicklung zweimal durch. Schließlich wurde das Ende unter einem der beiden Garne durch- und in der Mitte festgezogen. Mit einer winzigen Dosis Sekundenkleber tränkte ich ausschließlich das freie Ende des Garns. Dünnflüssiger Sekundenkleber dringt in das Garn gut ein, so dass nach dem Abschneiden des überstehenden Garns, trotzdem eine ausreichende Fixierung erfolgt ist.
Ziel ist es, dass man den Sekundenkleber überhaupt nicht wahrnimmt, was nicht immer ganz optimal funktioniert.
Ganz wichtig dabei ist, nicht den Sekundenkleber an die Bändselung selbst zu bringen. Ansonsten beeinträchtigt der Sekundenkleber das Aussehen der Bändselung negativ.


Das Ergebnis ist im zweiten Bild zu sehen:


Fortsetzung folgt …

4 977

Samstag, 19. April 2025, 22:40

Top, wie immer!

4 978

Montag, 21. April 2025, 17:34

das was respektvoll begeistert, ist diese perfekte Ordnung im gefühlten Chaos ;)
Gruß
Andreas

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1:48, Holz, J. Boudriot, Korvette, Segelschiff

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