Das Wettringer Modellbauforum

Präsentieren will ich heute zwei Modelle des 1925 Ford T. - Der eine ist das Cabrio/Roadster mit kleinem Kofferraum (alternativ auch als Pickup zu bauen), der andere ist das Coupe mit dem festen hohen Dach.

Gleich vorneweg muss ich diesen Bausatz sehr loben. Da hat AMT wirklich einen sehr empfehlenswerten Bausatz auf die Beine gestellt. Bausatz-Nr: 31223 von 2001. - Die Modelle machen einen stimmigen Eindruck, gut detailliert und haben eine gute Passgenauigkeit.

Im Cabrio-Bausatz sind so viele Teile für einen Hot-Rod, dass man diese Version eigentlich auch komplett bauen könnte, wenn die kleine Karosserie doppelt dabei wäre. Schade, da hat AMT nicht mitgedacht. Dafür hätten die etwas mehr verlangen können, zwei komplette Bausätze in einem. Ich habe deshalb diese Karosserie scratch gebaut (zeige ich irgendwann mal.)
Dieses Modell baute ich schon vor einigen/etlichen Jahren. Lackiert mit Revell-Enamelfarbe, schwarz glänzend, mit Pinsel bemalt !!.
Erst vor ein paar Wochen bemerkte ich, dass innen ein Schalthebel fehlte, das Kofferraum-Teil war nicht angeklebt (gestern erst bemerkte ich wieso ...) und das letzte Stück vom Auspuff entfernte ich damals, ersetzte es aber gar nicht.
Das habe ich nun alles ergänzt.

Das Coupe ersteigerte ich schon vor einigen Jahren, schon fertig gebaut, nur wie...
Alles was man schief zusammenkleben kann, war auch schief zusammengeklebt. Die Räder quitsch-gelb bemalt, die Sitze und Achsen knall-rot, das Chassis mittelblau. Das Reserve-Rad fehlte komplett.
Durch die Rest-Arbeiten am Cabrio entschloss ich mich kurzerhand das Coupe auseinander zu nehmen und neu zu bauen. Die alte, fett aufgetragene Farbe auf einigen Teilen musste runter, das Modell war aus schwarzem Kunststoff, diese blieb zum Glück unbemalt. Das lies ich so, aber brachte den Kunststoff mit Model-Wax auf Hochglanz.
Das neue Farbschema sieht man nun auf den Fotos. Ich denke, das ist sehr stimmig.
Das Coupe muss eine sehr alte Modell-Charge sein, weil die Räder, Felgen und Reifen aus einem Stück sind und die Reifen arg dünn aussehen. - Deshalb entschloß ich mich auch , Weisswandreifen draus zu machen, gleich auf beiden Seiten. Für einen Billig-Ford sehr ungewöhnlich, aber warum nicht.


Hier nun die Bilder - viel Vergnügen:

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Etwas anders fotografiert

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Das Coupe:

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Das Ersatzrad habe ich komplett scratch gebaut - aus einem Gießast-Teil. Ein sehr wichtiges Element um den Modell eine rundum gute Optik zu geben. Das Nummernschild ist aus einem neueren Monogram-Bausatz.

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Die Scheinwerfer waren schief angeklebt. Ich entschloss diese merklich höher anzubauen, sieht auch viel besser und "erwachsener" aus. Die Anlasser-Kurbel machte ich aus Draht, nutze aber noch den dicken Griff-Knubbel aus dem Bausatzteil.

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Das freut mich dass die beiden Oldies so gut ankommen. In der Vitrine stechen sie auch besonders hervor. Dagegen wirken Duesenberg und Rolls-Royce fast langweilig.
Aber wie schon gesagt, es sind wirklich gute AMT-Bausätze. Am liebsten würde ich das Cabrio in der Pickup-Ausführung auch noch bauen und einen vielleicht mit gelber Lackierung, als Unikat.
Eigentlich sind die Fotos hier viel zu groß, die Modelle sind dagegen fast winzig.

Auf alle Extra-Arbeiten beim Coupe habe ich noch gar nicht hingewiesen. Von vorne angefangen:
-Wie schon erwähnt, die Anlasser-Kurbel ist aus Stahl-Draht. -

-Die Scheinwerfer habe ich deutlich höher angebaut auf einer 0,8mm-Stahldrahtstütze. Die Scheinwerfergläser waren mit Kleber verschmiert, so musste ich neue anfertigen, aus einer übrig gebliebenen Klarsichtscheibe, dann zurecht gefeilt und auf die Rückseite feine Rillen mit dem Skalpell geritzt. -
-Der kleine Scheibenwischer ist aus dünnem Plastik-Gußgrat. -

-Das Klarsichtteil innen ist superdick. Im Bereich der B-Säule habe ich einiges Material weg geschnitzt und ansonsten mit mattem grau-beige bemalt. Der Einbau ist äußerst heikel, weil es kaum reinpasst.

-Man sieht es nicht, aber unten an der Karosserie, am hinteren Teil, also noch vor dem Kofferraum hat AMT einen häßlichen Ausschnitt gemacht, damit das Teil auf das Kotflügelteil passt, nur damit die nicht ein neues anfertigen müssen. Diesen furchtbaren Ausschnitt hätte man immer gesehen. So fertigte ich aus schwarzem Kunststoff für rechts und links passende Teile an, mit möglichst geringem Spalt, weil die Karosserie ja nicht lackiert, sondern nur poliert ist.

-Und dann das Reserverad. Da war ja leider ganz nichts mehr dabei. Vermutlich das gleiche wie beim Cabrio. - Also was machen?
Ich fand im Fundus leider nichts was im Durchmesser passte. So blieb nur ein Scratchbau übrig.
Ich nahm ein Giessast im passenden Durchmesser und musste diesen rund bekommen. Ich legte eine Alufolie auf einen Sandwich-Toaster und darauf das kurze Stück Gießast. Nach zwei Minuten war es so arm dass ich es biegen konnte. Damit die Rundung stimmt, musste ich aber eine Negativform haben. Ich wurde fündig beim Deckel einer 20-Brausetablettenhülse. Stimmte genau. Den weichen Gießast drückte ich also rasch rein. Musste ich zweimal machen, und dann die beiden Teile so zusammenkleben und etwas verspachteln damit es sauber rund aussieht. Dann noch eine Rille rein ziehen als Abgrenzung zur roten Felge. Der Rest ist bemalen, damit es aussieht wie eine Persenning. Dann noch das Gestell bauen und das rot-transparente Rücklicht - und fertig.
Ohne Ersatzrad würde das Modell langweilig aussehen.

Zitat von »Galaxie500«

auch die Fotos sind klasse geworden.

Beim Fotografieren gebe ich mir immer Mühe und ich bin froh dass meine schon ältere Panasonic TZ10 von 2011 immer noch passable Bilder hinkriegt. Allerdings braucht es viel helles Licht, also nur wenn die Sonne scheint. Dann stelle ich einen Stuhl mit einer großen Platte darauf an eine Balkontüre. Jetzt bei tief stehender Sonne mit einer geriffelten Plexiglasscheibe davor, um weicheres Licht zu bekommen. Eventuell noch zusätzlich mit einem Transparentpapier an der Fensterscheibe. Die beschattete Seite helle ich auf, in dem ich eine große weiße Plastik-Platte so hinhalte, dass die Helligkeit gut reflektiert und ich eine gleichmäßige Ausleuchtung bekomme. Insgesamt sollte ein Modell relativ "echt" rüberkommen. also auch mal Fotos auf Modellhöhe machen und nicht von oben herab. Ich fotografiere nur mit Stativ.

Zitat von »Plastheniker«

Beide sind rundherum gelungen und sehr gut fotografiert

Danke für das Lob.
Was ich vergass zu erwähnen, und im ersten Beitrag nur andeutete, wieso ich erst jetzt das Modell nach über 10 Jahren 'richtig' fertig stellte:
Der Grund war der fehlende Schaltstock, fehlender Auspuff, und das Kofferraumteil war nicht angeklebt. Dieses Teil klebte ich natürlich endlich an, aber ich konnte mir nicht erklären wieso ich das nie machte.
Erst als ich das Modell fotografierte merkte ich es: es war nie fertig bemalt. Das merkt man allerdings (komischerweise) nur wenn die Sonne direkt drauf scheint. Auch die Motorhaube ist nie fertig lackiert. Wirkt bei Sonnenlicht eher blass braun-schwarz.
Zum Glück sieht man es bei normaler Beleuchtung überhaupt nicht.
Sachen gibts....