Hallo zusammen und welcome back im Roadster-Wahnsinn!
Erst einmal herzlichen Dank für Eure netten Kommentare
das ist mal wieder Modellbau vom anderen Stern!
@ Ingo: Vielen Dank für Dein Lob, freut mich, dass Du immer noch begeistert bist! Aber das sind zu viele Lorbeeren, die muss ich mir noch verdienen
Den Stern müssten wir erstmal suchen, vermutlich im Sternbild "Stachelrochen"
Also, ich betrachte es als bodenständige bayrische Bastelei.
@ Bernd: Es ist schon richtig, die Beleuchtung im großen Maßstab zu planen und einzubauen, ist nicht kompliziert. Die größte Herausforderung war hier, den heißen Lötkolben oder einen Batzen Lötzinn nicht irgendwo an meiner fertigen Karosserie abzustreifen, als ich die Anschlussdrähte der fertig eingebauten LEDs verlötete. Darauf komme ich gleich zurück.
@ Thomas & Dominik: Schön, dass Ihr dabei seid und Euch die Corvette gefällt!
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Ein letztes Detail fehlte noch zur Vollendung der "Rohbauarbeiten": Die Türverkleidungen. Im Kit sind das die seitlichen Wände des Innenkastens, die, gelinde gesagt, spartanisch ausgeführt sind. Weiter oben hatte ich bereits die Herstellung der Grundplatten für die Verkleidungen gezeigt, nun wollte ich ihnen etwas Leben einhauchen. Werfen wir wieder einen Blick auf das Original:
Wir sehen in der oberen Hälfte einen Rahmen aus einer Doppel-Zierleiste, welcher den Türgriff und die Hebeleien einfasst. In der unteren Hälfte imponiert eine dicke, gepolsterte Armstütze, die ebenfalls über eine Zierleiste verfügt und, zusammen mit der Fensterkurbel, in einen erhabenen Wall mit flach-dreieckigem Querschnitt eingebettet ist. Ich zeichnete die Umrisse des unteren Walls an, dann bereitete ich ein paar Leisten vor: Für die Armlehnen nahm ich 5mm PS-Sheet, für die Wälle 2 x 3mm². Glücklicherweise konnte ich kürzlich meinen Maschinenpark erweitern um eine Böhler Mini-Tischkreissäge, sodass dieser Arbeitsschritt schnell und vor allem gerade erledigt werden konnte.
Hier ein Blick auf die Ausganssituation:
Nun konnten die Armlehnen abgelängt, und die Leisten für die Wälle gebogen und verklebt werden. Ich setzte ein paar Bohrungen, wo ich später die Armlehnen mit den bekannten Optiker-Schräubchen fixieren konnte.
Am oberen Rand der Verkleidungen ist ein flacher Wulst, sodass ich auch hier Leisten als Orientierungs- und Modellierhilfe einsetzte. Nach dem Durchhärten konnte ich mit MS-Sculpt die Wülste und Wälle modellieren.
Während das Putty aushärtete, widmete ich mich dem Einbau der Front- und Heckbeleuchtung. Da ich Standard-LEDs verwenden wollte, legte ich die Bordspannung auf 3V fest. Es kamen insgesamt 15 LEDs zusammen, die somit ohne Leistungsverluste direkt in das Bordnetz eingebunden werden konnten.
Oben hatte ich bereits die Herstellung der neuen Scheinwerferreflektoren gezeigt. Die LEDs bekamen zunächst ihre Anschlussdrähte, dann wurden sie mit den Reflektoren verklebt. An den Klappscheinwerfergehäusen hatte ich seitlich hinten kleine Bohrungen angebracht, durch die ich nun die Drähte durchführen konnte. Eine ziemlich fummelige Aktion, selbst in dem großen Maßstab. Hier die Ansicht von vorne, dann von innen mit eingeklappten Scheinwerfergehäusen:
Das sah gut aus: Innen hatten die Anschlussdrähte - genauer gesagt, die flexiblen Litzen - genügend Bewegungsspielraum zum Ein- und Ausfahren der Scheinwerfer, und die Leuchtproben nach jedem einzelnen Arbeitsschritt verliefen positiv. Somit konnten die Reflektoren eingeklebt werden.
Die Heckleuchten bekamen ebenfalls ihre vorbereiteten LEDs, dann konnte das Kabelgewirr sortiert, verlötet und sauber verlegt werden. Ich verwendete auch hier die warmweißen LEDs, da die roten LEDs zu hell, wie Bremslichter wirkten.
Gleich nochmal ein Lichttest: Bestanden 
Somit war die Beleuchtung vollständig, oder?

Sogar einen Platz für die Batteriegehäuse hatte ich gefunden: Sie passten perfekt in die Rückenlehnen und wären ohne weitere Umbauarbeiten gut zugänglich. Für die 3V-Bordspannung würde ich sie parallel schalten, sodass bei einem Betriebsstrom von 300mA das Ganze nicht vorzeitig der Dunkelheit anheimfallen sollte.
Ihr habt es sicher bemerkt: Die Kennzeichenbeleuchtung fehlte noch. Ich klebte die Kennzeichenhalterung an ihren Platz und setzte zwei Bohrungen. Mikro-SMDs 1,0 x 0,5 mm² mit angesetzten Litzen kamen hier zum Einsatz. Ich musste sie sanft übereden, mit ihren Leuchtflächen nach unten zu zeigen, bevor ich sie mit Sekundenkleber fixierte.
Hier war schon alles verlötet, danach sortierte und verklebte ich die Kabel, damit sie nur ja nicht bei der späteren "Hochzeit" irgendwo am Rahmen hängenbleiben und abreissen würden.
Vorne fasste ich die Litzen ebenfalls zusammen und führte die Sammeldrähte nach hinten unter der Spritzwand durch. JETZT war die Beleuchtung vollständig
Die Instrumentenkonsole und der Ganghebel-Lichtschalter mussten noch warten. Zuvor war die Innenausstattung an der Reihe, demnächst mehr.
Zum heutigen Abschluss nochmals ein Lichttest: Also allmählich bekam das Projekt ein Gesicht. Zeit, sich etwas zurückzulehnen und einfach nur gucken
Ich wünsche Euch allen einen schönen Advent und eine hoffentlich erbauliche Vorweihnachtszeit
Euer Modell-Retter Reinhard