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781

Donnerstag, 12. Dezember 2024, 08:35

Ich lese ja auch still mit-und das Interesse ist nicht erst seit meinem Besuch bei der Constitution neulich geweckt.
Umbauten sind generell immer spannend!
Auf jeden Fall mal kein Mainstream-Modell ;)
Schöne Grüße,
Simon

782

Freitag, 13. Dezember 2024, 12:20

Moin,

Dagegen falle ich als Grobmotoriker ab
Echt jetzt? Dein Ernst?

Die drei Weisheiten der Menschheit ...
1. Die Erde ist eine Scheibe
2. Die Renten sind sicher
3. Reinhard ist ein Grobmotoriker
:lol::lol::lol:

Spaß beiseite. Vielen Dank dir und Simon für eure netten Beiträge. Freut mich, dass ich euch mit meiner Monarchy abholen kann :hand:

Was ist in den letzten Tagen passiert? Als Erstes habe ich die Dachschräge vom Skylight abgeflacht und einen First eingezogen. Dieser besteht aus 1 mm halbrund Poly. An den Seiten und unten gab es einen Rahmen aus 0,25 x 1,0 bzw. 0,25 x 1,5 mm Poly:


In der Mitte kam auf jeder Seite eine Strebe, die einzelnen Fenster wurden mit 0,5 mm Rundprofil unterteilt. Angemalt mit Revell AQUA 82 Dark Earth und 06 Teerschwarz. Dann wurden mit Micro Kristal Klear die Fenster verglast.
Leider habe ich vor lauter Eifer vergessen Bilder zu machen, Sorry :pfeif: . So kann ich euch nur das Endergebnis zeigen:



Auch auf dem Poppdeck macht es sich ganz gut. Vor dem endgültigen Einbau werde ich aber noch die Kanten ein wenig mit dunkler Farbe trockenbürsten und hervorheben:



Das komplette Heck wurde mit Plakawasser gealtert. Hier ein paar Bilder ohne große Worte:




Die Wände unter der Popp haben auch gleich ihren Dreck abbekommen und wurde fest verklebt. (Nein, das Deck noch nicht und ja, es liegt nicht 100 % sauber im Rumpf und ja, den Fusel habe ich entfernt :lol: ):


Das war es auch schon wieder. Wie es weiter geht, zeige ich euch nächstes Mal.

Ingo

Nachtrag vom Gelehrten spekulativer Geschichte:

Das Schiff liegt jetzt seit fünf Wochen in Gibraltar. Die Reparaturen gehen gut voran, neue Masten sind gesetzt und das Heck neu aufgebaut. Captn. Hope sitzt in seiner Kabine und widmet sich dem üblichen Papierkram, den er ebenso wenig leiden kann wie jeder andere Kommandant in der gesamten Royal Navy, als es klopft. Auf sein HEREIN öffnet der Posten der Seesoldaten die Tür und der Master tritt ein. "Auf ein Wort Captain." meldet er sich, mit der Hand grüßend an die Stirn tippend. Hope sieht auf. Wenn Master Jobbson zu ihm in die Kammer kommt, dann muss es sich um etwas Wichtiges handeln. "Was ist los?", fragt er deshalb besorgt. "Nichts Tragisches Sir, nur ...", er zögert "... die Mannschaft ist unruhig, Sir" "Unruhig? Warum?" Der Master zögert erneut, man merkt ihm an, dass er sich nicht recht wohlfühlt in seiner Haut. "Nun Sir, die Leute sind der Meinung, so ganz ohne Zier am Heck, das würde Unglück bringen. Sie sagen, da wir hier in Gibraltar schon an einem Freitag eingelaufen sind, noch dazu einem 13., sollte mindestens eine Zier am Heck sein. Die Mannschaft denkt, sonst würde das Schiff unter keinen guten Winden segeln, Sir."
Hope sieht den Master durchdringend an. Deutlich ist zu erkennen, dass der Master nicht nur der Bote ist. Auch er fühlt sich nicht wohl bei der Sache. Das mit dem Freitag den 13. stimmt. Gerne hätte er die Fahrt verlängert und wäre erst am 14. eingelaufen, aber Captn. Carden hatte zur höchsten Eile getrieben, als sie den beschwerlichen Weg von Madeira nach Gibraltar angetreten hatten.
Captn. Hope wusste, dass Jobbson die Männer deutlich besser kannte als jeder andere an Bord und so machte er sich dessen Wissen zu Nutze: "Gut Jobbson, was schlagen sie vor?" Das Gesicht des Masters hellte sich sofort auf. Und wie er losplapperte, merkte man gleich, dass das Ganze schon bis ins kleinste Detail geplant war. "Also Sir, da ist der Vollmatrose Shane MacGowan. Der Ire, der immer die Fidel schwingt und seine Shantys zum Besten gibt." Hope erinnerte sich, er kannte den Mann. Riesige Segelohren, die Zähne nur noch ein paar schwarze Stumpen, aber sowohl an Tau und Tampen als auch an Fidel und Flöte ein Meister. "Was ist mit MacGowen?" "Nun Sir, er kommt ja aus Irland, Dublin um genau zu sein, er sagt, er hätte von seiner Urgroßmutter, der Nachfahrin einer keltischen Schamanin, ein paar magische Zierknoten gelernt. Die könne er ganz einfach aus Tauresten knöpfen und wir hätten eine schöne Zier am Heck. Dann würden auch keine schlechten Winde wehen, sondern nur gute, Sir."
Hope dachte kurz nach und meinte dann "Gut, MacGowen kann eine Zier machen, der Erste soll sich darum kümmern. Wenn er fertig ist sehe ich es mir an und entscheide dann."

Und so kam es, dass sich ein irischer Vollmatrose ans Werk machte. Was er anfertigte, seht ihr auch beim nächsten Mal ;)
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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783

Freitag, 13. Dezember 2024, 23:46

Servus Ingo,
gut gekontert ;) Kam das als "fishing for compliments" rüber :rolleyes: Aber in der Tat ist 1:96 (?) ungefähr 12 mal feinmotorischer als 1:8 zu bewerkstelligen. Der Blick für die Details eint uns sicher in allen Maßstäben, wie viele Kreatoren hier im Forum. Freue mich auf weitere Fortschritte! Und, ach ja, nette Leute mit netten Geschichten kennst Du auch noch :ok:
LG Reinhard

784

Samstag, 14. Dezember 2024, 10:08

Moin,

Kam das als "fishing for compliments" rüber
Auf gar keinen Fall :du:

Ich hab das gelesen, musste an mit Nappaleder überzogene Sonnenblenden denken und schon war die Antwort im Kopf ... ;)

Der Blick für die Details eint uns sicher in allen Maßstäben, wie viele Kreatoren hier im Forum.
Die Kleinigkeiten sind es, die einem Modell das Leben einhauchen ...

Ingo
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785

Freitag, 20. Dezember 2024, 20:46

Moin,

Update von meiner Yankeebraut:

Die letzte Stückpforte habe ich mit drei Poly-Leisten 0,25 x 1,5 mm dicht gesetzt. Das unregelmäßige, nicht bündige Übereinanderliegen ist gewollt. Ebenfalls zu sehen ist ein Teil des Geländers, das die Bordwand an beiden Seiten nach oben abschließt. Nach hinten wird es flacher und liegt am Heckspiegel ganz auf der Bordwand auf:


Blick von Außen:


Farbe darauf:


Warum das Ganze? Wenn die Niedergänge vom Haupt- zum Poppdeck an ihrem Platz stehen (hier nur lose angelehnt), ist da einfach kein Platz mehr für eine Kanone oder Karronade. Also brauche ich auch keine Stückpforte mehr. Da sie aber nun mal da ist, wird sie eben dicht gemacht 8) :


Das Steuerrad hat seinen Platz gefunden. Das Seil hat sieben Wicklungen auf der Trommel und verschwindet auf beiden Seiten unter Deck. Es kommt noch ein wenig Plakawasser. Die Vorderkante des Poppdecks hat eine Abschlussleiste bekommen:


Zwischen den Niedergängen kommt eine Reihe Finknetze mit Hängematten. Dazu habe ich unten Stützen, aus 1,5 x 1 mm Poly, mit je einem halbrunden Profil an den Seiten in Form gebracht, unter eine durchgehende Leiste geklebt. An den Enden dann ein Abschluss. Auf die Leiste kommen Drahtbügel, wie zwei schon auf dem Deck liegen. Darin wird das Netz befestigt. Die Hängematten mache ich aus FIMO, so wie Dafi es mal bei seiner Dicken mit den schönen Streifen gezeigt hat (hier).


Das war es schon wieder. Kaum liegt ein Zerstörer in der Werft, kommt man beim Segler zu gar nichts mehr :will:
Wie es weiter geht, zeige ich euch beim nächsten Mal.

Ingo
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786

Sonntag, 22. Dezember 2024, 07:58

Die dauerhaft geschlossene Stückpforte überzeugt mich nicht so richtig. Ich glaube, kein Kapitän hätte zwei Geschütze dafür geopfert, wo diese Dinger doch ansonsten an den möglichen und unmöglichen Stellen aufgebaut waren. Ich würde die Treppe verlegen oder wenigstens eine Fake Pforte bauen.
Schmidt.
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

787

Sonntag, 22. Dezember 2024, 11:41

Hallo Ingo
Von mir :respekt: :respekt: :respekt:
Sehr stimmig, die schwarz bemalten Fenster und die dezente Heckreling!
LG
Robert

788

Sonntag, 22. Dezember 2024, 13:46

Moin Moin,

vielen Dank euch beiden :hand:

@Schmidt:
Ich habe mir viele Gedanken in Verbindung mit diversen Stellproben gemacht und will dir erklären, wie ich zu meiner Entscheidung kam.
Als Erstes ein normales Geschütz, hier eines der schweren Stücke vom Gundeck, allerdings eine Stückpforte weiter nach vorn gerückt (hinten ist ja dicht). Bewusst weiter nach außen gestellt als mit vollem Rücklauf, da es sich ja bei den Stücken auf dem Hauptdeck um ein kleineres Rohr handeln wird. An den Fugen der Planken kann man schön sehen, wie weit ich mit dem Niedergang zur Mitte müsste. Da wird es mit dem Steuerrad schon eng, vor allem im Gefecht, wenn dann auch noch die Stückmannschaft um ihr Geschütz wuselt, vom Rückholtakel ganz zu schweigen:


Dann eine Karronade. Hier hätte ich nach hinten etwas mehr Platz, können den Niedergang also weiter vom Steuerrad wegrücken:


Aber von oben betrachtet sieht man, dass hier der seitliche Platz fehlt:


Eine Karronade wird ja deutlich breiter getakelt als ein normales Geschütz. Hier die entsprechende Zeichnung aus dem Mondfeld:

Quelle: Wolfram zu Mondfeld; Historische Schiffsmodelle; S.185

Dann der Gedanke, den Niedergang zu verbreitern und in die Mitte zu verlegen, aber ... :du: ... da steht ja das Steuerrad. Geht also auch nicht. Darum der Entschluss: Die Stückpforten werden mit drei "Brettern" dicht gesetzt. Von Außen ist die Stückpforte durchaus noch als solche zu erkennen, weiß ja niemand, dass dahinter nichts steht.

Die Hängematten mache ich aus FIMO, so wie Dafi es mal bei seiner Dicken mit den schönen Streifen gezeigt hat (hier).
Damit habe ich gestern Abend angefangen :)
Auf dem Bild zu sehen sind links hinten ein Stück Poly mit Abstandshaltern. Eine Seite 4 mm, die andere 2,5 mm. Damit wird das FIMO zu Würstchen gerollt. Das vordere Stück hat nur noch 1,7 mm Höhe und 9 Federstahlstück mit 0,3 mm Durchmesser. Sieben als Imitat für die Bändselung und die äußeren beiden als Markierung zum Ablängen. Rechts dann die erste Charge an Hängematten, nach dem Backen:


Und einmal aufgereiht in der Halterung, zum Schauen, wie es aussieht. Das wird:


Wie es weiter geht, zeige ich euch nächstes Mal.

Euch einen schönen 4. Advent.
Ingo
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Lord Nelson


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789

Montag, 23. Dezember 2024, 18:57

Ich würde auch für ein beibehalten der Stückpforte plädieren. Und Du kannst auch das Oberdeck bei den Niedergängen ein Stück zurück nehmen und damit die Niederländer etwas weiter zurück setzen. Und: manche Niederländer wurden stückweise steiler gefertigt, so dass sie weniger Platz brauchten.

Im Ernstfall ist die Kanone wichtiger als der Niedergang. Und: die breiteste Notwendigkeit für die Carronade ist dem seitlichen Ausrichren geschuldet. Aber das hätte man zur Not auch mit Richt- und Stemmeisen geschafft, so dass Du nur noch das - oh Gott, wie heisst jetzt wieder das dicke Tau, das den Rückstoss aufhängt?..

Aber ansonsten: macht Spass, Dir zuzuschauen!
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

790

Montag, 23. Dezember 2024, 22:37

Servus Ingo,
also, ganz eindeutig bist Du hier in Deinem Element! Ich könnte noch nicht einmal die ganzen Schnüre auseinanderhalten!
Schöne Feiertage
Reinhard

791

Dienstag, 24. Dezember 2024, 12:11

Moin,

vielen Dank euch beiden für eure netten Worte :hand:

oh Gott, wie heisst jetzt wieder das dicke Tau, das den Rückstoss aufhängt?..
Brocktau ;)

also, ganz eindeutig bist Du hier in Deinem Element! Ich könnte noch nicht einmal die ganzen Schnüre auseinanderhalten!
Schuldig im Sinne der Anklage 8)
Ja, die Marine und Seefahrt nehmen schon einen etwas größeren Platz bei meinen Interessen ein. Aber alle Taue kann ich mir auch nicht merken :lol:

@Marcus:
Auch über steile Niedergänge habe ich mir Gedanken gemacht, aber das gefällt mir nicht :(

Ich lasse es so, die Stückpforten bleiben dicht. Ich werde nur bei den Niedergängen nochmal die Stufen ein wenig abrunden, um den "Poly-Profil-Look" ein wenig abzumildern, ansonsten bleibt es bei der jetzigen Anordnung.
Zudem hat mir der Gelehrte der spekulativen Geschichte erzählt, dass im November 1812 ein Versorgungsschiff aus Plymouth von den Franzosen aufgebracht wurde und es in Gibraltar zu einem Engpass an Geschützen kam ;)

Mittlerweile habe ich die Hängematten aneinandergeklebt:


Dabei musste ich aber feststellen, dass sie immer noch nicht richtig hart sind. Ich vermute, es liegt an dem verwendeten "FIMO Kids". Das ist deutlich weicher als normales FIMO und lässt sich super verarbeiten, härtet aber irgendwie nicht komplett aus, trotz einer Stunde im Ofen :nixweis:
In der Halterung, wo bereits passende Federstahlbügel für die Netze angeklebt sind, sehen sie auch noch gut aus:


Aber die gummiartige Konsistenz hat mich gestört. Also habe ich nochmal neue Hängematten gemacht, diesmal aber mit "FIMO Soft". Das ist von der Konsistenz in der Mitte von FIMO Kids und dem normalen FIMO und es hat bestens geklappt. Hier schon die Reihe aneinadergeklebt:


Nach einem Bad in Plakawasser dürfen sie jetzt trocknen, bevor eine hauchdünne Schicht Farbe darüber kommt:


Das war es schon wieder. Ich wünsche euch, euren Angehörigen, Familien, einfach allen die euch wichtig sind, ein paar ruhige und stressfreie Tage ...

Wie es hier dann weiter geht, das zeige ich euch beim nächsten Mal.

Ingo
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Lord Nelson


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792

Mittwoch, 25. Dezember 2024, 13:13

Sehr geil geworden die hängigen Matten :-)

Bei den ersten Hängematten gut zu sehen, evtl. bei den letzten schon gemacht: Die Kontaktflächen zwischen den Matten vor dem Kleben über Schleifpapier ziehen, dann schmiegen sie sich besser aneinander.

Lieber Weihnachstgroß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

793

Montag, 30. Dezember 2024, 13:14

Moin,

vielen Dank Daniel :hand:
Ich hoffe Du und Deine Familie hatten auch ein paar ruhige Tage bevor es in den Trubel zum Jahreswechsel geht.

Es ging weiter mit den Hängematten der Yankeebraut, beziehungsweise mit deren Finknetzen. Verwendet wird hierfür ein Fliegennetz, wie ich es auch vor meinem Schlafzimmerfenster habe (hatte :pfeif: ). In der Breite zurechtgeschnitten eine Anprobe im Halter mit den Hängematten:


Dann in den Halter eingelegt und an der Unterseite der Drahtbügel mit 0,1 mm Morope angebändselt:


Stellprobe, nachdem die zweite Seite festgezurrt war. Die Hängematten haben da schon drei weitere Bäder in Plakawasser hinter sich. Dazu mit der Pinzette gegriffen und eingetaucht, abtropfen lassen und auf Packpapier zum Trocknen gestellt. Dadurch bleibt genug Plakafarbe in den Fugen und erzeugt ordentlich Tiefe. Dann eine Schicht mit sehr stark verdünntem Revell AQUA 89 Beige:


Im Anschluss wurde die Vorderseite nach oben geklappt und am ersten Halter gezurrt. Ich wollte eigentlich einen Webleinsteg machen, aber das sah nicht gut aus, weil viel zu dick an dem kleinen Stab (0,3 mm Federstahl). Also nur ein halber Schlag:



Zwischen den Metallbügeln hab ich den Tampen durch das Netz geflochten und an diesen dann wieder gezurrt. Die Oberseite abgeschnitten (noch nicht versäubert) zeigt es sich so:


Hängematten dazwischen:


Auf die gleiche Art und Weise geht es auf der anderen Seite zurück:


Fertig:


Stellprobe auf dem Poppdeck:




Gefällt es mir? ... Hmmm ... :nixweis: Abwarten...

Die ersten Einzelteile für die Mastbetting am Besan:


Und fertig zusammengebaut. Es fehlen noch die Bohrungen für die Belegnägel:


Neue Stellprobe:



Gefällt es mir? Nöö :(
Irgendwie wirkt das Finknetz zu mächtig an dieser Stelle, als wenn es nicht recht dazu gehört. Wäre das Deck nach vorne ein paar Millimeter länger, würde es gut passen, aber so? Auch die handwerkliche Ausführung überzeugt mich nicht. Mein Kollege fragt mich immer "Bist DU zufrieden?" Hier müsste ich sagen: "Nein!"
Ich lasse das jetzt noch ein bisschen auf mich wirken, aber es formt sich schon ein Plan B in meinen Gedanken, dann aber ohne Hängematten an dieser Stelle. Dann kann ich das als kleines Übungsobjekt verbuchen 8)

Was ich aber auf jeden Fall machen werde/muss, ist die Erhöhung des seitlichen Geländers auf der Bordwand. Von der Seite betrachtet sieht man, dass es doch ca. 2-3 mm zu niedrig ist:


Das sind aber die Geschichten, von denen ich Euch beim nächsten Mal erzähle.

Ingo

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Lord Nelson


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794

Montag, 30. Dezember 2024, 14:23

Nicht vergessen: auch auf den seitlichen Relings waren meist Finkennetze. Dadurch würde Dein Aktuelles von der Seite her nicht so mächtig wirken. Mir würden die sehr grossen Maschen mehr Kopfzerbrechen machen. Die Matten selber wirken super!
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

795

Montag, 30. Dezember 2024, 14:42

Ich stimme Marcus da zu, mich stört auch nur die Maschengröße und die nach oben überstehenden halben Maschen. Sieht irgendwie nach neuzeitlichem Maschendrahtzaun aus.

Das hier ist der zweite Versuch einer Antwort, nachdem es bis eben wieder störungsfrei lief und ich deswegen leichtsinnig wurde und die Zwischenablage nicht mehr benutzte ist die erste Antwort dann wieder im Datennirvana verschwunden.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

796

Montag, 30. Dezember 2024, 14:43

Moin Marcus,

die Finknetze habe ich auf dem Schirm. Allerdings werde ich sie nur auf dem Hauptdeck verbauen. An den Stellen, wo das Schanzkleid ausgespart ist. Auf dem Poppdeck gibt es an der Seite keine Hängematten.

Die Maschenweite beim Netz beträgt rund 1 mm. Stimmt, das könnte ein wenig enger sein.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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797

Montag, 30. Dezember 2024, 18:01

Hallo Ingo,

die Maschen sind eher sechseckig, das würde mich persönlich stören.
Wenn Du magst, kann ich Dir gern von meiner Gaze etwas schicken, schöne quadratische Maschen, allerdings ca.1,4 mm weit.

Die Matten selbst sind Spitze geworden, Hut ab.

LG Steffen
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Zum DOWNLOAD für Interessierte der Segelplan der Le Glorieux
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.
In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

798

Dienstag, 31. Dezember 2024, 15:13

Moin Steffen,

Danke für dein Lob bezüglich der Hängematten und ein genauso dickes Danke für dein Angebot :hand:

[..] die Maschen sind eher sechseckig, das würde mich persönlich stören. [..]
Ja, das hat mich auch immer ein wenig gestört, aber da ich nichts anderes hatte ... :nixweis:

Wie es der Zufall will, habe ich heute im Baumarkt ein anderes Fliegengitter gesehen:


Quadratische Maschen und auch ca. 1,4 mm Maschenweite :D . Damit habe ich alles, was ich brauche, um die Finknetze an Oberdeck und meinen Plan B am Poppdeck umzusetzen 8) Auf ein Neues!

Apropos Neues ...
Ich wünsche euch alles Gute für das neue Jahr, vor allem Gesundheit. Aber auch weiterhin viel Spaß beim Basteln.

Wir lesen uns im neuen Jahr :wink:

Ingo
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799

Dienstag, 31. Dezember 2024, 17:17

Das sind dann die gleichen Fliegengitter, die ich auch verwende, für die nächsten 25000 Modelle wird es wohl reichen 8o

Guten Rutsch, Steffen
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
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Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.
In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

800

Sonntag, 5. Januar 2025, 13:52

Moin,

ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen ;)

[..] aber es formt sich schon ein Plan B in meinen Gedanken, dann aber ohne Hängematten an dieser Stelle. [..]
Diesen Plan B habe ich jetzt umgesetzt, und zwar so. Unten und oben je ein Polystreifen, 0,75 x 1,5 bzw. 0,75 x 2 mm, dazwischen Rundprofil (auch 0,75 mm) als Streben. An diese habe ich mit 0,1 mm MOROPE das Netz angebändselt:


Stellprobe auf dem Poppdeck. Der Abstand oben zwischen Netz und Handlauf ist mit Absicht so gemacht, damit ich hier noch die ein oder andere Flagg- bzw. Signalleine belegen kann:


Nochmal das Ganze mit Mast und Betting:


Dann die Erhöhung des Handlaufs an der Bordwand. So stelle ich mir das vor:


Abstützungen und ein Endstück auf den Heckspiegel. Im Eifer des Gefechts habe ich natürlich die Strebe ganz vorn vergessen und gerade erst bemerkt :motz: Kommt noch:


Mit Farbe bei der großen Stellprobe (mit allem, was da bisher fertig ist):



Beim Zurechtlegen der Spillspaken ist mir dann aufgefallen, dass ich Dösbaddel die Niedergänge falsch montiert habe. Macht ja keinen Sinn in Laufrichtung mit Tampen abzusperren:


Also die Niedergänge mit dem Rasierklingen-Fuchsschwanz raus geschnitten und schnell gedreht. Noch ein bisschen Farbe, dann passt es :pfeif:


Als Nächstes will ich einen kleinen Spind für die Signalflaggen bauen, bevor es langsam auf dem Oberdeck weiter in Richtung Bug geht. Ach ja, die Mastbetting mache ich auch neu, so gefällt sie mir handwerklich nicht :du:
Davon erzähle ich euch dann beim nächsten Mal.

Ingo
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801

Sonntag, 5. Januar 2025, 14:17

Mahlzeit!

Das mit den verdrehten Niedergängen hat natürlich auch eine historische Erklärung: Hier spiegelt sich der Übergang von Rechtsverkehr (USA) zu Linksverkehr (UK). Bis heute fährt dieses sture Volk auf der falschen Straßenseite.. :abhau:
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

802

Sonntag, 5. Januar 2025, 17:25

Bis heute fährt dieses sture Volk auf der falschen Straßenseite.
:lol:
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
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In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

803

Sonntag, 5. Januar 2025, 18:51

Servus Ingo,
Also, ich bin halt eine süddeutsche Landratte :nixweis: und verstehe absolut nix von nautischen Begriffen.
Beim Zurechtlegen der Spillspaken ist mir dann aufgefallen, dass ich Dösbaddel die Niedergänge falsch montiert habe.
Ich habe keine Ahnung, was ein Spillspaken oder ein Dösbaddel ist :lol: Aber ich bewundere nach wie vor die Geduld und Akribie, mit der Du das Boot zusammenfieselst. Und ein Niedergang ist wohl eine Treppe? Ob so'ne olle Treppe rechts rum, links rum oder als Wendeltreppe runtergeht, fällt sicher nur Spezialisten auf. Also allen hier außer mir :D
LG Reinhard

804

Sonntag, 5. Januar 2025, 19:24

Moin Reinhard,



Nautisch für Bayern:

Spillspaken: Der Stiel, der in das Spill gesteckt wird, um damit zu drehen. Auf dem Bild die mit dem blauen Pfeil gezeigten Teile. Im Einsatz sieht es so aus:

Quelle: Wikipedia

Niedergang: Treppe
Dösbaddel: Dummkopf

Das Problem war, dass die Reling (roter Pfeil) den Niedergang (grün) blockiert hat, auf der gegenüberliegenden Seite aber frei war X(

Ingo

P.S. Das Boot ist ein Schiff! :lol:
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805

Sonntag, 5. Januar 2025, 20:23

Vielen Dank für die schnelle Klärung :ok: Noch 2 - 3 Bauberichte, und ich kann zum Kapitänspatent antreten :D Und nein, "Dösbaddel" ist definitiv nicht Deine Liga.
LG Reinhard

806

Dienstag, 7. Januar 2025, 10:41

Moin,

wie angekündigt gab es einen kleinen Spind für die Signalflaggen. Scratch gebaut aus 1mm Poly, 0,5 mm Rundpoly für die Scharniere und einem Augbolzen als Griff zum öffnen. Lackiert mit Revell AQUA 88 und gealtert mit Plakawasser:


Dann habe ich das Poppdeck auf den Rumpf und die Niedergänge an das Deck geklebt. Es folgten alle anderen bis jetzt fertiggestellten Ausrüstungsteile, also Skylight, Flaggenspind und Spill. Die fehlende Strebe unter dem Geländer ist auch ergänzt:


Mit den eingesteckten Masten erkennt man wohin die Reise geht:


Jetzt kann es weiter in Richtung Bug gehen, oder vielleicht doch die Rüstbretter? Was es geworden ist, zeige ich euch beim nächsten mal.

Ingo
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807

Dienstag, 7. Januar 2025, 14:11

Hallo Ingo,

der "kleine Spind" erscheint mir RIESENGROSS, was sagt den das Maß über einen Originalspind in der Größe?

Gruß Steffen
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
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In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

808

Mittwoch, 8. Januar 2025, 08:00

Moin Steffen,

wie groß so ein Flaggenspind zu der Zeit im Original war kann ich dir nicht sagen, noch nicht einmal ob es die überhaupt gab. Mir gefällt er ganz gut und erscheint im Original auch nicht RIESENGROSS ;) Ich hatte eh vor, eine der Figuren aus dem Bausatz mal in einen ansehnlichen Capt. Hope zu verwandeln, dann mache ich ein Bild mit ihm als Referenzgröße.
Wenn ich die Maße vom Modell hochrechne komme ich auf ~ 3,5 m Breite bei 1 m Tiefe und ein bisschen mehr an Höhe. Auf unseren Schnellbooten war der Flaggenspind ca. 2 m breit, Brusthoch und hatte ca. 40 cm Tiefe. Da waren aber "nur" je dreimal die Buchstaben und Ziffern (international + NATO) sowie diverse Hilfstander gestaut. In Summe drei Sätze mit knapp über 50 Signalflaggen. Auf einem Segelschiff Anfang des 19. Jahrhunderts dürften das deutlich mehr gewesen sein, zumal sie auch sicherlich größer waren als unsere.

Ingo
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809

Mittwoch, 8. Januar 2025, 10:49

Hallo Ingo,

vorab möchte ich feststellen, dass Du hier ein wirklich tolles Modell baust.
Man merkt auch an Deinen Ausführungen, dass Du mit Leidenschaft dabei bist.

Zum Flaggenspind kann ich nur soviel beitragen, dass es die tatsächlich gegeben hat. Gesichert weiß ich es von der HMS Victory.




Zur Größe denke ich, dass Deine Überlegungen nicht von der Hand zu weisen sind.

810

Mittwoch, 8. Januar 2025, 13:48

Moin Johann,

vielen Dank für deine netten Worte und das Lob :hand:

Wenn ich mir die Bilder der Victory anschaue, scheine ich gar nicht so verkehrt zu liegen, was die Größe betrifft. Geht auf ihr der Flaggenspind sogar fast über die gesamte Breite.
Auf den Bildern macht mich aber die Nummerierung in den einzelnen Fächern stutzig. 36 Fächer machen Sinn (26 Buchstaben + 10 Ziffern), aber dann nur eine Nummerierung von I - X ?( Vielleicht gibt es einen Victory-Experten der das Ganze auflösen kann (Dafi :hey: )

Ingo
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