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4 891

Dienstag, 16. Juli 2024, 13:05

Danke Johann,
Mich interessiert noch die Dicke von Großmastwanten (untere, dickste). Ich möchte es mit meine Chebeke vergleichen. Eigentlich, ob es optisch passt - bei dir sieht es harmonisch aus.
Auch noch Danke für die kleine Anregung. Muss mal überlegen.
Du hast mir so viele technologische Stöße mit deinen Skizzen gegeben. Einfach im Netz als ein Album stellen. Oder online Publikation.
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4 892

Dienstag, 16. Juli 2024, 15:14

Hallo Sascha,

die Großwanten der französischen Korvette haben einen Durchmesser von 1,13 mm.
Anbei ein Ausschnitt des stehenden Guts der La Creole.

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4 893

Mittwoch, 21. August 2024, 09:29

Fortsetzung: Ausrüstung Gaffel und Baum - Baumschoten / Écoute de gui
etc.

Mittlerweile konnte ich die erforderlichen Blöcke für die Gaffel und den Baum anfertigen. Die Einfachblöcke für die Baumschoten erhielten Scheiben aus Messing. Für die Blockachsen mit den vierkantigen Köpfen fertigte ich noch zwei kleinere Versionen, wobei die kleinste dann auch wegen der besseren Maßstäblichkeit Verwendung fand, wie auf dem folgenden Bild zu sehen.


Das nächste Bild zeigt eine Zusammenstellung der Blöcke die an der Gaffel und am Baum mittles Stroppen befestigt werden.


Zur Ausführung der Baumschot der La Créole orientierte ich mich am Pariser Model. Auf eine Besonderheit ist in diesem Zusammenhang noch hinzuweisen.
Beim Pariser Modell der La Créole handelt es sich nicht um eine Baumschot, wie man sie üblicherweise kennt. Im Prinzip besteht diese Baumschot der französischen Korvette aus zwei Teilen, deren Läufertaue an den Baumnocken befestigt sind und somit auch zur Stabilierung des Baumes in Form von Baumgeien beitragen (siehe Foto).
Außer an diesem Modell habe ich bisher eine derartige Baumschot noch nicht gesehen bzw. davon Kenntnis genommen, weder an zeitgenössischen Modellen, noch in der einschlägigen Fachliteratur.
Um sicher zu gehen, dass diese Form auch existierte, versuchte ich gezielt in der zeitgenössichen Fachliteratur im Buch „Manuel de gréement“ von F. A. Coste, Paris 1829, fündig zu werden. Und tatsächlich ist darin auf Seite 147 neben den üblichen Ausführungen genau diese spezielle Art beschrieben.


Quelle: Musée national de la Marine de Paris – La Créole

Für den Baum wurden dann noch folgende Takelelemente erforderlich, hergestellt und angebracht:
- Fusspferde mit Buchtspleiß
- Baumkrägen mit eingebundenen Kauschen für die Baumschoten
- Baumkragen mit eingebundenen Kauschen zum Einhaken des Bullentaus welches in Verbindung mit einer Talje
den Baumstopper bildet.
- Stropp mit Einfachblock für Rettungsboje
- Taue für die doppelten Dirken


Die weiteren Bilder zeigen den Baum mit den bereits angebrachten Takelelementen.




Auf dem nächsten Bild sind die mittlerweile z. T. bereits bestroppten Dempgordingsblöcke, jeweils zweifach, für die Gaffel zu sehen:


Nachfolgend ein Bild zu den zwischenzeitlich an der Gaffel montierten Takelelementen:


Es fehlen noch die Geerden bzw. Geeren, die dann bei der Montage der Gaffel am Modell angebracht werden. Meines Wissens werden diese mit einen Webleinenstek um das Rundholz gelegt.
Somit sind nun eigentlich alle Rahen und Spieren meiner Korvette ausgerüstet und bereit zum finalen Aufriggen.

Fortsetzung folgt …

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4 894

Donnerstag, 22. August 2024, 11:53

Hallo Kollegen,

jetzt hole ich die Korvette aus der Staubschutzhülle, wo ich sie vor knapp einem Jahr verstaut habe.


Hier ist nochmals ein Teil der bereits voll ausgerüsteten Rahen zu sehen:


Mit dem Anbringen der Rahen werden die Bilder und der Bericht hoffentlich wieder interessanter. Knapp zwei Jahre habe ich mit der Anfertigung und Ausrüstung der Rahen und Spieren verbracht. Ganz schön langweilig ... :D

Momentan quält mich noch die Frage, ob ich mit dem Anbringen der Rahen von hinten oder von vorne beginnen soll.
Für hilfreiche Tipps und Anregungen bin ich aufgeschlossen.

4 895

Donnerstag, 22. August 2024, 14:54

Hallo Johann,

auf die Schnelle habe ich keine Referenz gefunden. Bin nicht sicher, ob es bei Mondfeld war ?( . Jedoch kann gut an die Regel erinnern: "von Komplex zur Einfach". Was bedeutet: von unten nach oben (war klar!), aber auch von vorne nach hinten.

Dabei beschränkt sich meine eigene Erfahrung auf einen Einmaster. :P (großmaßstäblich, natürlich 8) )
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4 896

Freitag, 23. August 2024, 11:44

Hallo Alex,

da die letzte Takelung eines Modellschiffes wirklich schon Ewigkeiten her ist, bin ich dankbar um jeden Tipp.
Andere Kollegen haben in einem anderen Forum auf die Brassen hingewiesen. Die könnte man aber auch später belegen.
Aber grundsätzlich waren Sie auch Deiner Meinung.

4 897

Sonntag, 1. September 2024, 23:18

Johann, wie kommst Du auf die komische Idee, deine Beiträge könnten langweilig sein? Ich baue zwar im Funktionsmodellbau LKW und derzeit einen Bagger in 1:8, aber ich lese seit Jahren jeden Beitrag von dir mit Begeisterung und absoluter Hochachtung vor Deinem Können. Ich habe schon Angst davor, wenn Dein Modell mal fertig ist und ich mir was neues suchen muß :nixweis: :nixweis: :heul: :sabber:

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4 898

Montag, 2. September 2024, 08:13

Hallo Andreas,

vielen Dank für die positive Resonanz und es freut mich sehr, dass Du meine Berichte mit großem Interesse verfolgst.
Ich sehe mich auch in anderen Modellbaubereichen gerne um. Erstens weil ich einfach bei der Betrachtung von Modellen und deren Herstellung viel Freude habe und zudem auch von den Erbauern viel lernen kann.

Da ich ja schon einige Zeit über einen sehr langen Zeitraum über die Ausstattung der Rahen und Spieren relativ ausführlich berichtet habe, und
versuchte auf jedes Detail einzugehen habe ich das Gefühl, dass der ein oder andere sich möglicherweise denkt, der schon wieder mit der xten - Rah ... ;(

Für ein bisschen mehr Erfahrungsaustausch wäre ich schon auch aufgeschlossen, da meine Detaillösungen auch nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Aber was solls, wenn ich hie und da dann wieder so einen Kommentar wie den von Dir lese, bin ich wieder happy ... :D :ok:

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4 899

Montag, 2. September 2024, 11:39

Hallo Johann,

ich verfolge deine Berichte mit sprachlosem Staunen ... und falls es für dich Relevanz hat: Mondfeld schreibt, vom Bug zum Heck und von unten nach oben.
Liebe Grüße
Volker

In Bau: Holz: Teeklipper Thermopylae
Fertig: Holz: Karavelle Niña
Fertig: Holz: Kutter Lady Nelson

4 900

Dienstag, 3. September 2024, 20:00

Hallo Johann,
ich bin auch immer noch am Ball und folge jedem deiner Beiträge. Und wehe, du lässt dir mal etwas länger Zeit, dann fange ich hier schon an mit den Füßen zu scharren. 8o :D


Ich kenne mich mit vielen Fachbegriffen der Segelschiffe nicht aus und habe durch deine Rechercheberichte schon einiges gelernt, Vor allen für meine eigenen Modele, Geländewagen im Maßstab 1:10 ist es immer wieder ein Ansporn, doch auch noch kleinere Details in Angriff zu nehmen. Da hast du schon viele Weichen gestellt...


Ab 1.1.2025 bin ich dann Vollzeit-Modellbauer und kann dann die Ideen angehen, die mir jetzt schon durch den Kopf gehen. Holz ist ein wunderbarer Werkstoff und man kann so viel damit machen.


Also, ich lese hier mit, bis die La Créole unter der Haube ist! :thumbsup:
Gruß Stefan
Die Intelligenz auf einem Planeten ist eine Konstante. Nur die Zahl der Bevölkerung wächst!

Jean-Luc Picard

4 901

Mittwoch, 4. September 2024, 18:46

Hallo Johann
muss auch gestehen dass ich alles von dir seit Jahren durchlese und staune...NIE LANGWEILIG...kann ruhig endlos weitergehen (aber das Wünsche ich dir auch nicht).
Da du jetzt alles tip top vorbereitet hast, würde ich alle Rahen mal einfach aufhängen....und dann beginnt meiner Meinung nach der schönste Bauabschnitt ... jedes Segel einzeln richtig festmachen.
Das ist wie vor dem "in See" stechen und nachdem du schon 100% Original baust, müsste das Aufriggen auch am meisten Spaß machen indem du den alten Seeleuten so gut es geht folgst (müsste auch am einfachsten sein)
GLG
Robert
:respekt: :respekt: :respekt:

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4 902

Sonntag, 8. September 2024, 10:18

@VolerZ

Hallo Volker,
Danke für Dein Interesse und den Tipp.

@Toyo-Jacko

Hallo Stefan,
auch Dir besten Dank,
und ich nehme an, dass Du ab 01.01.2025 nicht mehr zur arbeitenden Klasse gehörst ... :D ... ?

@rossinini

Hallo Robert,
Danke auch Dir.
Mit meiner Aussage, dass nun das finale Aufriggen beginnt, war ich doch etwas optimistisch und voreilig, wie ich jetzt gesehen habe.
Muss doch noch eine größere Anzahl von Blöcken anfertigen, z. B. für die Tauracktaljen, etc. und Umlenkblöcke für die Brassen. Also bleibt die Korvette noch eine Weile unter der Staubschutzhaube.
Aber keine Frage wir nähern uns langsam aber sicher dem finalen Fertigstellungsprozess, sozusagen dem letzten Kapitel ... :ok:

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4 903

Dienstag, 10. September 2024, 17:25

Hallo Kollegen,

nochmals vielen Dank für euer Feedback.

Mit dem Beginn des finalen Aufriggens war ich dann doch etwas zu optimistisch, wie bereits erwähnt … :D

Anfertigung weiterer Blöcke für Tauracktaljen, Umlenkung der Brassen , Bulins etc.

Bevor ich wie angekündigt das Modell aus der Staubhülle nehme und mit dem finalen Aufriggen beginnen werde, habe ich überlegt, dass es doch geschickter wäre, die noch fehlenden Blöcke anzufertigen, um dann die Werft staubfrei machen zu können.
Dazu war noch einiges an Recherche erforderlich geworden, um einigermaßen Klarheit über diverse Ausführungsdetails zu bekommen.
Insbesondere ging es um die Anfertigung der Taljen für die Tauracks der Unterrahen. Die Tauracks selbst sind bereits an den Unterrahen angebracht. Später beim Anbringen der Unterrahen müssen die Enden der Tauracks durch die Scheibgatts an den Längssalingen geführt werden. Anschließend sind an den Enden dann noch Kauschen einzubinden, an denen dann die Tauracktaljen eingehakt werden können. Diese Zeichnung aus dem Atlas de Génie Maritime verdeutlich das Prinzip.


Quelle: Auszug aus dem Atlas du Génie Maritime Pl. 23

Diese Taljen und weitere Blöcke mit entsprechenden Stropen und Kauschen, je nach Verwendung, sind auf dem folgenden Bild zu sehen.


Vor einiger Zeit habe ich auch schon eine Reihe von Leitblöcken gefertigt, wie nachfolgend zu sehen, die im Bereich der Nagelbänke eingehakt werden.


Demnach dürften nun nicht mehr allzuviele Blöcke fehlen. Somit werde ich nun nochmals die Takelage anhand der Monographie in Verbindung mit den mir zur Verfügung stehenden Bildern des Originalmodell durchsehen, um möglichst alle Blöcke zu erfassen. Dazu fallen mir spontan die Talien für die Marsfallen ein und sicherlich fehlen noch einige Umlenk- und Leitblöcke der oberen Takelage.

Im Hinblick auf das finale Aufriggen stellt sich mir die Frage, wie die stehenden Parts von Brassen an den Stagen korrekt festgemacht werden. Sicherlich gibt es dazu eine bestimmte Befestigungsweise (Knoten, Bändselung etc.). Leider konnte ich hierzu bisher nichts finden, weder in der Fachliteratur noch im Internet.

Insofern wäre ich sehr dankbar, wenn ich von euch entsprechende Hinweise bekäme.
Fortsetzung folgt …

4 904

Dienstag, 10. September 2024, 22:55

Johann, ich habe da eine "ganz blöde Idee", wie wäre es deinen Baubericht (Ohne unsere Sabberspuren! :sabber: ) als Buch heraus gibts. Ich würde es kaufen1 :tanz:

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4 905

Mittwoch, 11. September 2024, 19:17

Hallo Andreas,

ich liebe Sabberspuren in meinem Baubericht..... :D

Nee, ein Buch schreiben, das ist nichts für mich, da bräuchte es doch mehr Kompetenz beim Schreiben.

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4 906

Freitag, 13. September 2024, 13:58

Zum Thema Befestigung der stehenden Parts von Brassen an Stagen bin ich jetzt doch noch fündig geworden.
Vorab zeige ich einen historischen Beleg für eine Verknotung:

Quelle: Atlas du Génie Maritime

Wobei hier nicht zu erkennen ist um welche Art von Knoten es sich handelt.

Zum anderen ist hierzu eine Ausführungsmöglichkeit am Großstag der Replik der L´Hermione zu sehen:

Quelle: Internet (Ausschnitt)

Wenn ich nicht ganz falsch liege, handelt es sich hier um einen Stopperstek bzw. Rolling Hitch (früher auch Magnus Hitch), in fanz. Noued coulant bzw. Amarrage a´ fouet.
Von der offiziellen Internetseite zur L´Hermione weiß ich, dass sich die Takler beim Aufriggen der L´Hermione u. a. auch am Buch " The Ashley Book of Knots" orientiert haben, worin auch diese Art von Knoten dargestellt sind. Aber auch im Biddlecomb, Lever oder Steel sind sie erwähnt, wie auch im F. A. Coste. Jedoch kann ich hier direkt keine eindeutige Zuordnungen für einen Verwendungszweck finden. Es wird eher immer allgemein gehalten.
Aber letztlich scheint es mir schon plausibel, diese stehenden Parts der Brassen so zu befestigen.

4 907

Dienstag, 17. September 2024, 13:55

Hallo Johann,

es ist ja alles gesagt.
Solch ein Modell lässt sich nur mit Ausdauer, Beständigkeit,
Recherchewissen und ausgezeichnete Handwerkskunst fertigen.

Dein Schiff vereint alles.
Was machst du nur, wenn es eines Tages mal fertig wird.
Toppen kannst du diese Arbeit wohl kaum.

Gruß Ray

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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4 908

Mittwoch, 18. September 2024, 18:59

Hallo Ray,

schön von Dir wieder etwas zu hören bzw. lesen.
Ja, was mach ich, wenn die Creole fertig ist?
Diese Frage beschäftigt mich in letzter Zeit immer öfter, und habe ehrlich gesagt, so richtig noch keinen Plan.

4 909

Mittwoch, 18. September 2024, 21:20

Guten Abend Johann,

vielleicht ein Beiboot im Schlepp oder
nebenher unter Segel.

Das sollte wieder ein, zwei Jahre Beschäftigung
garantieren und die Zeit zum Überlegen verlängern.

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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4 910

Freitag, 20. September 2024, 15:00

Hallo Ray,
an so was habe ich auch gedacht ... :D

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4 911

Dienstag, 1. Oktober 2024, 11:49

Fortsetzung: Anfertigung weiterer Blöcke - Marsfallen
Wie bereits erwähnt sind doch noch einige Blöcke anzufertigen, so u. a. für die Marsfallen.

Quelle: Monographie zur La Créole von Jean Boudriot

Diese Einfach- und Doppelblöcke stellte ich wiederum in der bisher gezeigten Methode her. Diese Methode ist zwar nicht die Effektivste und hat mit Serienfertigung wenig zu tun, aber mit dem Ergebnis bin ich durchaus zu frieden.




Im nächsten Arbeitsschritt werde ich die Taljen der Marsfallen vervollständigen ( Stroppen, Reeps, Haken, Augbolzen, Abstandshalter etc.).
Bis demnächst …

4 912

Dienstag, 1. Oktober 2024, 15:35

Hallo Johann,

ich glaube nicht, dass die originalen Blöcke
mehr Details aufweisen.
Der Unterschied liegt wohl bestenfalls in der Größe
und in der Holzart ( wobei ich letzteres nicht einmal mit
Bestimmtheit sagen kann).

Und auch Deine Fertigungstechnologie könnte
durchaus aus der Zeit stammen.
Ich glaube nicht, dass man damals schon von
einer Serien- oder Massenfertigung reden konnte.

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Ray

4 913

Mittwoch, 9. Oktober 2024, 13:21

Hallo Johann,
ich habe an Dich eine technische Frage. Wie machst Du die Vermessung von dünnem Tau? Wie machst Du es genau?
Weil Alterfil L 400 3x1 ist bei Dir 0,19mm und 3x2 ist 0,28mm Durchmesser. Ich bin mit 20 Umdrehungen und Messschieber auf die Werte 0,22 und 0,32 entsprechend gekommen.
Gruß
Alexander
PS vielleicht sind diese 10% nicht wichtig. Aber vielleicht soll ich mit Gewichten bei der Wickelung noch rangieren.
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4 914

Mittwoch, 9. Oktober 2024, 13:23

@Ray

Danke für Deine positive Rückmeldung.
Ich denke, dass es eine gewisse standardisierte Fertigungsmethode auch damals schon gegeben hat.

Fortsetzung: Weiteres Zubehör für die Marsfallen u. a. Marsfallleiter - Gouvernail de drisse
Als weiteres Zubehör zu den Marsfallen werden noch die Marsfallleiter benötigt. Hier behandle ich ein Detail, das nicht immer auf allen Modellen zu sehen ist, jedoch einen wichtigen Bestandteil der Takelage darstellt.
Unter der erheblichen Krafteinwirkung, die das Setzen eines Marssegels erfordert, neigt das Fall dazu sich zu drehen und unklar zu werden. Um das zu verhindern wurde der obere Fallblock mit einem Leitbügel an der Stengepardune geführt und unten an der Rüste ein Wirbelhaken eingesetzt.
Nachfolgend habe ich unterschiedliche Typen von Leitbügel zusammengestellt, die so gegen Ende des 18. und im 19. Jahrhundert Verwendung fanden. Sie erfüllten jedoch alle den gleichen Zweck.


Für mein Model der La Créole orientierte ich mich natürlich am Pariser Originalmodell und am Manuel du Gabier. Gegenüber dem Originalmodell ergänzte ich jedoch den Wirbelhaken und führte einen längeren Stropp aus, der es ermöglichte den unteren Block vom Schanzkleid und den Taljereeps der Pardunen freizuhalten.
Nach der folgenden Zeichnung führe ich diese Takelanordnung dann aus.


Vorab fertigte ich dafür alle Elemente um zu sehen, wie es insgesamt aussieht. Wenn der „Prototyp“ dann passt, werden alle weiteren notwendigen Teile für alle Marsfallen angefertigt.
Provisorisch angeordnet sieht es dann wie folgt aus:


Wirbelhaken fertigte ich bereits im Zusammenhang mit den Stagtakel, insofern ging das schnell von Statten. Auch die Anfertigung des Leitbügels war an sich kein großer Akt. Der Festigkeit wegen, habe ich alle Verbindungen dieser Komponenten hart gelötet.
Etwas defisiler war das Anbinden des Leitbügels an das Marsfall. Es wäre unschön, wenn hier überdimensionale Knoten das filigrane Gebilde beeinträchtigen.
Überlegungen, wie ich das Fall dann am Modell anbringen kann, habe ich auch schon angestellt. Insofern muss ich eine Seite wie dargestellt komplett fertigstellen und dann vorab die entsprechenden Stellen kleiden, wie den Durchlauf durch die Drehreepsblöcke und das andere Ende des Falltaus. Anschließend wird das Tau des Marsfalls durch die Drehreeps-blöcke gezogen, dann das Auge mit Kausch unter Berücksichtigung des oberen Blockes fertiggestellt. Schließlich muss ich dann eine kurze Reststrecke freihändig kleiden und den Leitbügel anbringen.

Sicherlich am Modell keine einfache Angelegenheit, aber der Mensch braucht auch gewisse Herausforderungen …????

Fortsetzung folgt …

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4 915

Sonntag, 13. Oktober 2024, 19:36

Fortsetzung: Weiteres Zubehör für die Marsfallen - Wirbelhaken
Zwischenzeitlich habe ich alle 6 Wirbelhaken für die Marsfallen hergestellt. Die Länge für die Groß- und Vormarsfallen beträgt 8,2 mm. Die Wirbelhaken für die Kreuzmarsfallen wurden proportinal etwas kleiner (L = 6,9 mm) ausgeführt.
Ich habe versucht diese Haken in Anlehnung an eine Zeichnung im Atlas du Génie Maritime anzufertigen.

Quelle: Ausschnitt aus Atlas du Génie Maritime annexe N.1, Pl. 2

Hier mit dieser Fotomontage möchte ich die einzelnen Fertigungsschritte etwas veranschaulichen.


Zum Abschluss dieses kurzen Updates die fertig brünierten Haken.


Bis demnächst …

4 916

Sonntag, 13. Oktober 2024, 19:42

Hallo Johann,

wieder sehr gelungene Arbeiten und sehr
anschaulich dokumentiert.

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4 917

Donnerstag, 24. Oktober 2024, 20:17

Heute nur ein kurzes Update:

Fertigstellung: Marsfallen
Die Taljen für die Marfallen sind mittlerweile alle soweit fertig getakelt.


Bis demnächst …

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4 918

Samstag, 2. November 2024, 12:24

Marsfallenführung – Gouvernail de drisse
Da war doch noch was? Habe mittlerweile zur Vervollständigung die fehlenden 5 Marsfallenführungen aus Messing angefertigt. Zur Herstellung der hierzu erforderlichen Führungsringe mit ø 1,5 mm (in Zeichnung ø 1,2 mm falsch angegeben) wie mit einer Bohrung ø 0,8 mm leisteten die vorgenommenen Modifizierungen meiner Unimat SL sehr gute Dienste.


Momentan kläre ich die Weiterführung der Toppnanten für die Unterrahen.
Bis demnächst …

4 919

Samstag, 2. November 2024, 13:58

Hallo Johann,
was soll man dazu sagen,
deine tiefgreifenden Recherchen ziehen
immer wieder hervorragende Einzelkunstwerke
nach sich.

Beste Grüße
Ray

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4 920

Dienstag, 26. November 2024, 20:26

Hallo Ray,
vielen Dank für Dein Interesse und Deinen Zuspruch.
Das freut einen ja immer wieder sehr.

Und weiter geht es mit meinem neuen Video über die Herstellung und Ausrüstung der Rahen und Spieren meiner französischen Korvette.
Ich hoffe, dass es euch gefällt.
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1:48, Holz, J. Boudriot, Korvette, Segelschiff

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