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121

Dienstag, 16. Mai 2023, 16:52

#Nörgel-Ingo – Ja, etwas mehr Nasen unter den Fenstern dürften es vielleicht sein. Ich bin da allerdings sehr, sehr vorsichtig. Die Nase ist ein beliebtes Element beim Altern oder Verwittern, wirkt aber leicht ein bisschen sehr gewollt. Es ist nun mal der unleugbare Vorzug der Natur, immer und überall natürlich zu wirken, während auch die angestrengtes Nachahmung der Natur stets Gefahr läuft, höchst unnatürlich zu wirken. Man kann da als Künstler leicht neidisch werden.
Ich habe bei der Farbgebung der Fassaden beinahe ausschließlich mit einer zwei Farben Technik gearbeitet. Grundfarbe: Pigmente Ocker in Acryl, leicht verdünnt. Alterungsfarbe: Pigmente Umbra in Acryl, stark verdünnt. Und die Alterungsfarbe habe ich dann ohne viel Zutun von oben nach unten über die Fassade laufen lassen. Allenfalls leichte Korrekturen mit einem sauberen Tuch. Also keine Pinselarbeit im Detail. Das Ergebnis hat mich mehr zufriedengestellt als die vorangegangenen Versuche „echter“ Malerei.



Hier gleich das nächste Nachbarhaus, das erste von zweien in rötlichem Ocker. Ich denke, hier wird es eher noch weniger Aktivitäten geben als in den beiden Nachbarhäusern zur Rechten. Die Fensterläden sind übrigens alle nur mit einem Klacks Leim befestigt, man kann jedes ohne Beschädigungen wieder öffnen. Ich mache es jetzt einmal wie die Leute im Miniatur Wunderland in Hamburg und frage nach Gestaltungstipps.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

122

Dienstag, 4. Juli 2023, 08:48

Nach einer ersten Sommerpause geht es hier weiter. Haus Nummer 3, das erste in Rot, ist wieder sparsamer bevölkert. Eine Frau klopft einen Teppich aus, wahrscheinlich zur Freude ihrer Nachbarn. Auf der Dachterrasse verbringen zwei Männer ihre Zeit mit Speis und Trank. Es handelt sich um zwei Seeleute. Die Vermieterin sähe es lieber, wenn nun die beiden sich rasch um eine neue Heuer bemühten, denn sie fürchtet um ihre Miete.








Schmidt
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123

Dienstag, 4. Juli 2023, 11:11

Moin

Wieder schöne Geschichtchen :ok: . Könnte Damals so gewesen sein :)

Bernd

124

Freitag, 1. Dezember 2023, 12:39

Seit fast einem halben Jahr habe ich mich hier nicht mehr gemeldet. Das lag vor allem daran, dass ich von einem anderen Projekt okkupiert war, das meine Modellbauzeit gänzlich konsumierte, weil es zu einem bestimmten Termin (Ausstellung) fertig sein sollte. Immerhin aber habe ich es in der Zwischenzeit geschafft, einen Ausschnitt des geplanten Dioramas in mein Modellregal zu integrieren. Es sind auch ein paar kleinere „Beistellschiffe" entstanden, auf die ich vielleicht bei Gelegenheit noch näher eingehen kann. Was im Wesentlichen noch fehlt, ist die Belebung der Straße (Fuhrwerke) und der Häuser links vom Rathaus.










Schmidt
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Beiträge: 126

Realname: Torsten Falke

Wohnort: Dessau-Roßlau

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125

Samstag, 2. Dezember 2023, 14:51

Hot Stuff...

... das ist einfach nur atemberaubend schön, wie eine 3D-Postkarte aus der Vergangenheit! :ok:

126

Donnerstag, 15. August 2024, 15:53

Nach längerer Zeit gibt es Neuigkeiten aus dem alten Hafen von Toulon. Ich bin in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen. Unter anderem habe ich das gesamte Diorama eine Etage tiefer in meinem Regal versetzt, was zu mehr Platz für Wasser und zwei Nebenstraßen geführt hat. Zunächst aber möchte ich drei neue Gebäude zeigen.
Nummer 1 ist ein Eckhaus aus der Standardform in ihrer vollen Größe. Das Ladenlokal im Erdgeschoss und die antik umrahmte Hintertür stammen wie praktisch alle meine Teile aus Gründerzeitfassaden der Firma Artitec.






Hier an seinem Platz am westlichen Rand des Diorames, wo neuerdings eine Seitenstraße abzweigt.






Dieses schwerstantike Gebäude ist praktisch unverändert aus einem Artitec-Bausatz gebaut, der ebenfalls nicht mehr im Handel ist. Ich fürchte, er hat sich nicht so gut verkauft. Auf Modelleisenbahnplatten dürfte sich schwer ein Platz für so eine Art Gebäude finden. In meinem alten Hafen könnte es mit seinen großen Eingängen ein Lagerhaus oder eine Börse darstellen.





Auch die zweite neue Querstraße an der Ostkante bedarf eines weiteren Eckhauses. Es besteht wiederum aus modifizierten Artitec-Fassaden. Die deutlich größere Geschosshöhe lässt auf einen Repräsentationsbau schließen. Womöglich sind noch Elemente eines älteren Vorgängerbaus im Erdgeschoss sichtbar.










Alle Gebäude warten noch auf ihre farbliche Anpassung und insbesondere auf die bunten Fensterläden, die erst für das mediterrane Flair sorgen werden.

Schmidt
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127

Freitag, 16. August 2024, 11:20

Moin,

absolut beeindruckend, was Du hier aus verschiedenen Modellen, Bausätzen, Abgüssen und sonstigem zauberst :ok:

Spendierst Du uns ein Bild mit der ganzen Kulisse?

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

128

Sonntag, 18. August 2024, 19:20

Aber gerne!


























Nun muss man sich die Häuser noch farblich integriert und ausgeschmückt vorstellen, die Straßen fertiggestellt und belebt und dann das Ganze unter einem südlichen Himmel mit womöglich noch etwas mehr „Wasser“ im Vordergrund. Die Fahrzeuge, die inzwischen hinzugekommen sind oder noch hinzukommen werden, möchte ich später einmal separat vorstellen.
Schmidt
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Beiträge: 249

Realname: Daniel

Wohnort: Hinter Freiberg links rum

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129

Sonntag, 18. August 2024, 19:39

Schon jetzt ist das ein großartiges Wimmelbild :ok:

Daniel
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..


130

Sonntag, 18. August 2024, 20:05

Absolut groß artig geworden bis jetzt. :ok:
Mit Staffage wird das noch bedeutend besser.

Kommt das Modell mal in ein Museum? :rolleyes:
.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

131

Montag, 19. August 2024, 07:14

Moin,

vielen Dank :hand:

Absolut beeindruckend ...

Ingo
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132

Montag, 19. August 2024, 11:14

Die Frage nach dem Museum als Aufenthalt für meinen Hafen schmeichelt mir sehr. Ich denke aber, dass mein Toulon für den Rest unserer gemeinsamen Zeit in meinem Arbeitszimmer bleiben wird. Was danach passiert, ist ein Kapitel, an das ich eher ungern denke. Ich hoffe, dass vorher Außenaufnahmen gelingen, die es leichter haben werden, zu überdauern, als so ein empfindliches Konstrukt aus Kunststoffen, Papieren und Fäden.
Schmidt
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133

Donnerstag, 22. August 2024, 17:27

Eines der neuen Gebäude, die „Börse, hat seinen ersten Anstrich nach der Grundierung bekommen. Sollte mir das gelungen sein, dann weil ich wieder mit stark verdünnter Acrylfarbe und den original provenzalischen Pigmenten gearbeitet habe. Auch das Weiß der Säulen und Ornamente ist mit etwas gelbem Ocker angereichert. Alle Farben sind hochgradig verdünnt (Wasser). Wo die Farbwirkung zu schwach war, habe ich mehrere Schichten aufgelegt. Auf diese Art und Weise wird nichts verdeckt oder verschmiert, und es entstehen ganz natürlich wirkende Changierungen. Nach dem Trocknen wird noch ein Washing mit verdünnter Guache folgen.










Schmidt
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134

Samstag, 24. August 2024, 17:40

Selbst wenn niemand diesen Baubericht lesen würde, würde er immer noch Sinn machen, wenn wir alle meine Bauberichte diente nicht zuletzt mir dazu, mich auch nach Monaten (oder Jahren) an das zu erinnern, was genau ich gemacht habe. Bei den Häusern für den Hafen war mir eine ganze Menge an neuen Materialien und Arbeitsweisen begegnet. Der Umgang mit Acrylfarbe und Pigmenten hakt darunter heraus. Es wäre also besser gewesen, da ich jetzt, nach etwa anderthalb Jahren, wieder einige Häuser zur Ergänzung baue, besonders genau in den Baubericht hinein zu sehen. Habe ich leider nicht und das westliche Eckhaus nicht mit Weiß, sondern mit einer Farbe grundiert, die der Acrylfarbe aus provenzalischen Pigmenten ähnlich sieht. Dadurch war es unmöglich, mit dem bewusst unregelmäßigen Auftrag der Acrylfarbe eine ungleichmäßig verwitterte Fassade darzustellen. Da die Acrylfarbe mir nichts auf der Welt wieder runterzubringen ist, aber auch sehr dünn aufliegt, habe ich das Haus erneut grundiert, diesmal mit Weiß, und anschließend die Acrylfarbe aufgetragen. Mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden. Nur hatte ich außerdem vergessen, dass noch einige Fensterstürze angebracht werden sollten. Kann aber nachgeholt werden.




Hier noch einmal das unmittelbare Vorbild für das Eckhaus, aufgenommen irgendwann in den Zehnerjahren in Toulon.




Schmidt
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135

Sonntag, 25. August 2024, 14:03

Vielleicht eine jetzt ungern gelesene Anmerkung:
So elegant und gelungen das neue Gebäude, die Börse aussieht, sie passt nicht so wirklich in diese Strasse. Nicht wegen der protzigen Architektur, sondern weil zu niedrig, bzw. die anderen Häuser sind zu hoch.
Ich könnte mir vorstellen, wenn das real gewesen wäre, dann hätten man damals wieder für einen Ausgleich gesorgt und auf die Börse ein Stockwerk draufgesetzt.
Also ich würde es wagen, oben zwischen den Simsen abtrennen und ein elegantes passendes Geschoss drauf bauen.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

136

Sonntag, 25. August 2024, 16:17

Ja, ich verstehe den Einwand. Leider habe ich es versäumt, von der Fassade eine Form zu nehmen. Ziemlich doof, denn der Bausatzes ist nicht mehr im Handel. Allerdings dürfte ein zweiter Stock auch keine Kopie des ersten sein. Ich werde mir deinen Einwand zu Herzen nehmen und noch ein bisschen überlegen. Schließlich stehen die Häuser ja alle frei auf den Untergründen und sind beliebig arrangierbar.



Das Foto unten zeigt (Mitte und rechts) zwei Gebäude, die ich ihm bereits zusammengebauten Zustand gekauft habe. Sie stammen von der Firma Faller und stellen französische Gebäude dar, die wohl eher aus dem 18./19. Jahrhundert als aus dem 17. stammen und noch gut in das zeitgenössische Straßenbild französischer Städte passen.




D
as größere der beiden Gebäude hatte ich vor einiger Zeit schon an das Erscheinungsbild meiner Hafenhäuser anzupassen versucht. Ob mir das wirklich gelungen ist, weiß ich nicht genau zu sagen, aber wegen der abweichenden Geschosshöhen und der Fassadengeometrie wollte ich ungern darauf verzichten. Mit dem würfelförmigen Gebäude daneben ist mir eine Angleichung nun absolut nicht gelungen. Wahrscheinlich liegt das an den massiven Fensterumrandungen, deretwegen die Fassade nichts von der Leichtigkeit provenzalischer Architektur hat.

Nach mehreren Übermalungen, die alles nur noch schlimmer gemacht haben, habe ich jetzt den gesamten „Stuck“ abgeschliffen, die Fassade verspachtelt, geschliffen und neu grundiert. Mal sehen, ob das was wird.








Schmidt
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137

Donnerstag, 29. August 2024, 11:26

Der Einwand in Bezug auf die „Börse“ hat mir doch sehr zu denken gegeben. Also habe ich rasch ein wenig improvisiert. Das aufgesetzte Stockwerk besteht natürlich wieder aus Bestandteilen der Artitec Fassaden. Die Balustrade als Geländer eines umlaufenden Balkons möchte ich eigentlich nicht missen. Man könnte dort auch sehr schön Figuren in zeitgenössischer Robe präsentieren, bei Nacht eventuell mit Beleuchtung von innen. (Ich meine, von innerhalb des Gebäudes, nicht von innerhalb der Figuren …)







Auf dem zweiten Bild habe ich das Obergeschoss digital ein wenig nach unten versetzt, sehe aber spontan keine Verbesserung.





Was
meint ihr?
Schmidt


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138

Freitag, 30. August 2024, 06:50

Moin,

das aufgesetzte Stockwerk macht das gesamte Straßenbild deutlich harmonischer. Es wirkt in seiner Gesamtheit jetzt besser.

Die Versetzung nach unten empfinde ich persönlich allerdings als deutliche Verbesserung. Jetzt wo der kleine Abschnitt weg ist, zeigt sich erst wie sehr er mich (ohne es bewusst wahr zu nehmen) gestört hat. Die Raumhöhen passen jetzt besser und der grauen Sockel bildet eine schöne Trennung zum Balkon und dem aufgesetzten Stockwerk.
Kurz und knapp: Ich meine so umsetzen!

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

139

Freitag, 30. August 2024, 15:50

Gut, ich beginne, die Notwendigkeit eines Umbaus einzusehen. Allerdings müsste ich für eine Absenkung der oberen Stuckleiste ein Originalteil verändern, von dem ich (dummerweise!) Keine Form gezogen habe. Weiß auch nicht, was für ein Anfall von Faulheit oder dergleichen dazu geführt hat. Der Aufbau selbst inklusive Dach müsste nicht unlösbar befestigt werden, damit man den unteren Teil des Gebäudes gegebenenfalls auch für andere Zwecke in einem anderen Diorama noch einsetzen könnte.
Also will ich mich am Wochenende mal ans Werk machen. Die zuständige Bauarbeiterstaffel hat schon die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Stockwerkabsenkungen sind definitiv nicht ihre Lieblingsbeschäftigung.
Schmidt
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140

Freitag, 6. September 2024, 17:34

Hier sind fünf neue Häuser für den Hafen in verschiedenen Bauzuständen. Nummer 1 bis 3 von links sind aus dem Material der „französischen Häuser“ von Faller, die zur Zeit nicht mehr produziert werden. Eines davon hatte ich schon nach Bauanleitung fertig gestellt, aber es war mir nicht gelungen, die stark „körnige" Fassade (Rauputz?) auf Provenzalisch zu trimmen. Wurde immer zu dunkel. Schließlich habe ich wie auch bei Nummer 1 die Fassade einmal komplett abgeschliffen, bevor Fensterbänke, Balkone etc. angebracht werden. Natürlich habe ich auch die Dächer angeglichen. Nummer 4, das zweite Eckhaus, hatte ich hier schon vorgestellt. Es kommt aus der Universalform. Nummer 5 stammt wieder aus einer kaum modifizierten Artitecfassade und dürfte irgendein öffentliches Amt beherbergen.





Des weiteren steht dem ganzen Diorama ein weiterer Umbau bevor, der durch den Platzgewinn ermöglicht wird. Bislang hatte ich die Galeere, auf der das Fest stattfindet, mit der Längsseite ans Kai gelegt. Das entspricht ganz sicher nicht dem historischen Vorbild. Nach entsprechenden Darstellungen lagen die Galeeren mit dem Heck zum Ufer. Nun habe ich die Möglichkeit, zumindest zwei Galeeren nebeneinander zu legen.









Den Rumpf von Nummer 2 hatte ich bereits vor längerer Zeit zusammengeklebt, als noch nicht klar war, dass ich dauerhaft zwei Schiffe im Hafen werde unterbringen können. Jetzt habe ich den Unterwasserrumpf entfernt. Das ist immer eine teuflisch schwierige Arbeit. Diesmal sollte es einfach gehen, weil eine Wasserlinie am Rumpf vorgegeben war. Aber wer sagt denn, dass eine vorgegebene Wasserlinie auch eine richtige ist!? Sicherheitshalber habe ich den Rumpf ein Stück weiter unten getrennt, und das stellte sich als ganz richtig heraus. Viel Schleifarbeit war dann vonnöten, damit der Rumpf auch auf einer Glasplatte nicht kippelt.






Bleibt noch die Frage, in welchem Zustand ich die zweite Galeere bauen soll. Eine Kopie der ersten wäre langweilig, und was der von mir sehr verehrte englische Schriftsteller Somerset Maugham einmal über Literatur gesagt hat, gilt meines Erachtens noch im gesteigerten Maße fürs Hobby: es darf alles Mögliche sein, nur nicht langweilig. Eine Möglichkeit wäre, neben der prachtvollen und aufgeputzten Galeere eine in einem völlig heruntergekommenen Zustand zu zeigen. Schließlich spielt die Szene Anfang des 18. Jahrhunderts, als die Galeerenflotte sich in allmählicher Auflösung befand. Im Gegensatz zur Prunkgaleere könnte man dann auch mehr vom inneren Aufbau der Ruderarchitektur sehen. Aber ich bin mir noch nicht sicher.
Schmidt


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141

Sonntag, 27. Oktober 2024, 14:05

Wer war noch mal der freundliche Kollege hier im Forum, der mir vor anderthalb Jahren oder mehr den Floh ins Ohr gesetzt hat, ich solle meiner Galeere doch einen Hafen bauen. Er soll sich mal melden zwecks gerechter Bestrafung.
Unlängst hatte ich den Wasserbereich vor der Häuserzeile um etwa 30 cm verbreitert bzw. vertieft. Aber so ist das: Man fängt einmal an mit der Expansion, und schon landet man im Imperialismus. Jetzt ist der Wasserbereich gleich mal wieder doppelt so groß geworden, d. h. er hat 1 m 20 in der Breite gewonnen. Die fünf inzwischen fertig gestellten neuen Häuser reichen dafür nicht aus. Ich werde also wieder eine ganze Architektursession einlegen müssen. Eine Besucherin sagte gestern: „Baust du dir etwa dein eigenes Miniatur Wunderland?“ Nach reiflicher Überlegung lautete meine Antwort: „Jau."












Schmidt
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142

Sonntag, 27. Oktober 2024, 16:01

Moin,
Dieser freundliche Kollege hatte wirklich
Die Eingabe seines Lebens.
Und Du bist genau der Richtige, diese umzusetzen.

Die letzten beiden Bilder können uns regelrecht
in die damalige Zeit versetzen.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

143

Freitag, 1. November 2024, 06:07

Sehr beeindruckend. Toll gemacht mit viel Liebe zum Detail und das trotz der riesen Ausmaße. Ganz große Klasse.

144

Donnerstag, 12. Dezember 2024, 18:54

Da die Farbe auf den beiden neuen Galeeren für den dramatisch vergrößerten Hafen trocknen muss, habe ich die Zeit dazu verwendet, „mal rasch“ fünf neue Häuser zu bauen. Das ging/geht in der Tat sehr schnell, wie alles, von dem man weiß, wie es geht. Hier ein paar Bilder vom Fertigungsprozess.














Das zweite zeigt schonungslos, wie krumm und schief mir manche Passagen geraten. Aber bevor ich viel Zeit darauf verwendet, dem rechten Winkel minutiös zu huldigen, nehme ich lieber einen Pappstreifen, um eine Lücke auszugleichen. Überhaupt wirken die Häuser besser und mehr nach 18. Jahrhundert, wenn sie nicht hundertprozentig gerade und rechtwinklig sind.
Schmidt
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145

Montag, 30. Dezember 2024, 13:07

In de berühmten Viertelstunden zwischen den Feiertagsprogrammpunkten habe ich den Bau der neuen Häuser für den Hafen vorangetrieben.




Bis ich jetzt über elf neue Häuser verfüge, von denen die meisten aber noch auf ihren Anstrich warten.




Besondere Mühe hat ein Eckhaus bereitet, das aus dem (soviel ich weiß nicht mehr im Handel befindlichen) Frankreich Programm der Firma Faller stammt. Ich wollte es anfangs ohne große Veränderungen in das Ensemble integrieren, aber wie das so geht: Zuerst habe ich das Dach angeglichen, dann die Fassaden – und dann habe ich mich in der Farbe vergriffen. Zu rot, und die weißen Streifen rund um die Fenster, heutzutage im Süden sehr beliebt, wirkten für ein historisches Ambiente doch zu postkartenmäßig. Außerdem waren sie, selbst für meine Verhältnisse, zu schief. Ich hatte bei verschiedenen Maßnahmen die Fensterausschnitte
zu sehr malträtiert. Also habe ich etwas Neues „erfunden“, eine Einheit von
Fensterumrahmung und (geschlossenen) Jalousien. 27 mal abgegossen, sorgen sie
jetzt wieder für Symmetrie, und eine mehrmalige weiße Grundierung bereitet
einen Neuanstrich vor.







Ich wünsche allen hier im Forum ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr 2025. Möge es nicht die Weltgeschichte sein, die uns in unsere Bastelzimmer treibt.
Schmidt
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146

Montag, 30. Dezember 2024, 13:27

Moin,

Hast Du mal überlegt den Beruf zu wechseln und Stadtplaner zu werden? :lol:

Was Du da entstehen lässt, ist ganz großes Modellbaukino. Es bereitet mir jedes Mal eine riesige Freude Deine Fortschritte zu sehen. Danke fürs Zeigen :hand:

Auch Dir und Deinen Lieben alles Gute und vor allem Gesundheit für das neue Jahr :wink:

Ingo
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Lord Nelson


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147

Samstag, 4. Januar 2025, 14:02

It's a long way from Faller to Toulon. Hier noch einmal Ausgangspunkt und Ist-Zustand des Faller-Eckhauses. Ich bin letzten Endes bei der roten Farbe geblieben. Inzwischen habe ich mir neue Pigmente im Künstlerbedarf besorgt und eine besonders pastose Acrylfarbe eingemischt, die für ein bisschen Rauputz-Optik sorgt. Es fehlen noch Alterung und Verwitterung.








Schmidt
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148

Samstag, 4. Januar 2025, 23:52

Hallo Schmidt,

das Wort -phänomenal- beschreibt dein Projekt noch zu wenig. Echt klasse. Auch dein eigenes "Museum" unter der Dachschräge. Wirklich Toll.

Ich bleib weiter dran.

Daniel

149

Sonntag, 5. Januar 2025, 12:13

Vielen Dank. Komplimente kann ich im Moment gut gebrauchen, denn jetzt gilt es leider mal wieder von einem Rückschlag zu berichten.
Für die erste Tranche von Hafenhäusern hatte ich von einem befreundeten Restaurator kleine Mengen Pigmente erhalten und die Anleitung, wie man daraus eine flüssige und dennoch gut deckende Acrylfarbe machen kann. Ich war von dem Ergebnis absolut begeistert. Vielleicht hatte mich dabei die Information getragen, dass die Pigmente tatsächlich aus dem letzten Ocker-Steinbruch in der Provence stammten, in dem seit Jahrhunderten gelber und rötlicher Sandstein abgebaut wird. Da konnte ich ja praktisch gar nichts falsch machen. Und tatsächlich haben mich die Farben auf Anhieb überzeugt, und sie harmonierten ausgezeichnet miteinander. Für die zweite, größere Tranche von Hafenhäusern brauchte ich neue Pigmente und habe mir die der Einfachheit halber in Künstlerbedarf gekauft. Aber das hätte ich wohl besser nicht tun sollen.
Hier die erste Tranche von 2023:




Und hier drei Häuser der zweiten von jetzt. Nummer 1 und 2 von links sind mit den neuen Pigmenten (Name: italienischer/französischer Ocker) bemalt, Nummer 3 mit einem Restbestand des provenzalischen Ockers. Die neuen Farben erscheinen mir nicht authentisch. Viel zu schreiend, künstlich eben.





Glücklicherweise besitzt mein Restauratorfreund noch große Mengen des Originalmaterials. Hoffentlich lassen sich die falschen Farben durch eine Grundierung zum Verschwinden bringen.

Schmidt wünscht einen rutschfreien Sonntag
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150

Sonntag, 5. Januar 2025, 14:46

Augen auf beim Pigmentekauf!

Meine Empfehlung: www.kremer-pigmente.com

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